Ad Hoc Schreibtisch Mapping Party ULM

Es dürfte Konsens sein, dass die (aktuelle) Erfassung vor Ort immer Priorität haben sollte. Aber selbst dabei ist Umsicht nötig: Ich musste schon Wege löschen, die weder in Natura, noch auf Luftbild, noch auf irgendeiner Karte vorhanden waren. Die wurden blind nach einem GPS-Track gezeichnet, nur war das GPS da gerade um konstant hunderte Meter daneben.

Im vorliegenden Gebiete geht es aber nicht um dichte Laubwälder: Da gibt es teilweise veraltete, aber sehr gut georeferenzierte Daten und dazu ziemlich aktuelle Bing-Bilder in passabler Auflösung. Mit etwas Vorsicht lassen sich die vorhandenen OSM-Daten da deutlich verbessern. Wenn man einen schon vorhandenen Umriss auf ein gut georeferenzierte Position verschiebt und auch noch die Nachbarn beachtet, sollte eigentlich nichts schief gehen. Die Arbeit der Mapper vor Ort wird dadurch auch nicht abgewertet.
Beim Neueinzeichnen wird es schon kniffliger, aber mit etwas kritischer Umsicht sollte auch da nichts anbrennen, in einer Stadt hat man doch oft deutlich und sicher erkennbare Strukturen.

Unixaset,
mal zur Sache: Wir reden von der Stadt und gut sichtbaren gebäuden. Diskussion über Grenzen der Luftblidauswertung können und sollen wir auch führen. Es ist auch wichtig und Ihr habt Recht, man kann Vieles schlecht machen. Wir sollten diese Diskussion woanders verfolgen und ich habe sogar Ansatzweise damit begonnen Beispiele zu sammeln wie man Gut und schlecht auswertet. Irgendwann baue ich es hier https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Roof_modelling ein.

Nun bitte ich erneut um die Hilfe in Ulm.
Joachim schrieb in #3 über die Möglichkeit die Gebäude in die Karte zu integrieren. Kann jemand dabei helfen? Wenn nicht, bleibt das “stupide” Abzeichnen aus den Luftbilder :wink:

Völlig richtig, Marek!

Es ist falsch, Waldwege und Gebäude in einen Topf zu werfen. Und bei Gebäuden gilt zwar, sie entstehen oft - verschwinden tun sie allerdings deutlich seltener. Und ein aufmerksamer Mapper trägt neue von der Couch zwar neue ein, löscht aber keine alten, wenn nicht klar ist, daß sie auch nicht mehr existieren.

Gruß,
Zecke

Ich habe in #3 erwähnt, dass man zusätzlich Maps4BW mit Hausumringen und Hausnummern in JOSM als WMS-Ebene einbinden kann. Das “stupide” Abzeichnen der Hausumringe und Abschreiben der Adressen bleibt …

Da Du im Bereich der Navigationsanwendungen für die Automobilindustrie arbeitest:
Da gäbe es beutend sinnvollere Initiativen wie Tankstellen (insbesondere CNG, LPG), Elektroladesäulen, TPEG-Integration (noch Zukunftsmusik), …
Da kocht momentan jeder Interessensverband sein eigenens Süppchen mit eigenen Portalen, begrenzten Datenbeständen und teilweise sauschlechten Geodaten. Es gibt da ein Hauen und Stechen um zukünftige Marktpotentiale und Marktbeherrschung. Versuch die Automotive-Kunden von dem Philosophie freier Daten zu überzeugen, dass da auch ein gewisser Druck aus der Industrie zum Wohle der Endverbraucher entsteht.

Einige Beispiele im OSM-Umfeld gibt es bereits:
http://www.tappenbeck.net/osm/maps/deu/index.php?id=1022
http://maxheight.bplaced.net/overpass/map.html

Insbesondere in Kombination mit den Daten der zukünftigen Benzinpreismeldestelle ließe sich da einiges machen.

Mit solchen Visonen müsste man bei seinen Kunden mehr punkten können als mit der “Aufhübschung” der Gegend um einen Firmenstandort.

Grüße
Joachim

Mir ist aufgefallen, nachdem ich mir die Ulmer Innenstandt angesehen habe dass Gebäudeumrisse einzelner Gebäude oft als großer Bereich building=yes erfasst sind.
Vielleicht kann auch hier jemand kurz helfen?

Sonst ist die Innenstadt recht gut mit Informationen gefüllt, also vielen Dank und beste Grüße an die Ulmer Community!

Hallo Joachhim,
natürlich hast Du recht!
Derartige Informationen sind besonders wichtig!
Wir reden in diesem konkreten Beispiel von jemand der dieses Projekt nicht bzw kaum kennt und als Erstes die Karte von OSM mit Google vergleicht. Und zwar von der gegend die ER kennt, sprich - Ulm.
Ein Beispiel in dem die Community eine ganze Stadt besser macht ist sicherlich beeindrückend.
Derjenige der nach einem speziellen Content sucht, wird sich ausmalen können dass die Community sehr schnell solche Daten in die Karte einbinden kann, wenn sie darin den Sinn sieht.

Viele Grüße,
Marek

Stimmt schon irgendwie - “Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte”, heißt es ja dazu.

Allerdings solltest die Community nicht überfordern. Zur Zeit zögere ich noch (hab was “besseres” zu tun) aber bei der nächsten Aktion bin ich bestimmt nicht mehr dabei.

Gruss
walter

ist eigentlich für mich keiner, da man_made=cutline ja im Prinzip auch dazu da sind, von Forstfahrzeugen befahren zu werden.

Das ist genau das, was ich mit

meine.

Ich selbst würde mir solches im belgischen Hohen Venn nicht ohne weiteres zu trauen, ich kenne das Gebiet nicht. in meiner Heimat, Spreewald und Umgebung schon, da ich hier die Landschaft, die Wälder und viele Waldwege kenne und öfters (im Leben vor OSM) befahren habe.

Das kann man aber duchaus mal empfehlen. Es geht ja nicht um eine vollständige Luftbildinterpretation. Man kann aber anhand der Literatur ohne großen Aufwand mal die Grundzüge studieren.

Sven

Das ist Augenwischerei. Ein paar hundert Hektar mit Gebäuden zuzupflastern, um eine bestimmte Gegend aufzuhübschen, ist in der Tat “sehr schnell” möglich. Bei den von Joachim angeführten und etlichen anderen Beispielen (für diverse Anwendungen allesamt interessanter als Gebäude) geht das eben nicht einfach mal so eben und “sehr schnell”. Um das Beispiel mit den Tankstellen aufzugreifen: diese werden in OSM seit Anbeginn der Zeit erfaßt, und auch die verfügbaren Kraftstoffsorten werden schon seit einer ganzen Weile eingetragen. Trotzdem sind wir von Vollständigkeit weit entfernt; und selbst wo Kraftstoffsorten eingetragen sind, besteht eine ziemlich gute Chance, daß diese Information z.B. seit der Einführung von E10, dem weitgehenden Verschwinden von 91 Oktan und der (langsamen) Verbreitung von LPG und CNG längst wieder veraltet ist. Ich “sehe den Sinn darin”, diese Information für die Tankstellen in meiner Stadt zu ergänzen/aktualisieren, aber dazu müßte ich rund 50 Tankstellen abklappern. Das geht nicht “sehr schnell”, würde in der Zeit jegliche andere Mappingaktivität unterbinden - und in einem mehrere hundert Quadratkilometer großen Gebiet drumherum praktisch ohne Mapper fehlen die entsprechenden Informationen (oder gleich die Tankstellen selbst) danach immer noch. Die einzige “sehr schnelle” Alternative ist ein ungeprüfter Import, und die ganzen validen Argumente dagegen will ich erst gar nicht aufzählen.

Wenn Du jemandem zeigen willst, wie gut OSM darin ist, Gebäude einzuzeichnen, zeig ihm einen Ausschnitt in Frankreich - aber halte eine gute Erklärung für die fehlenden oder namenlosen Straßen dazwischen bereit.

Ruhig Bliut Oli-Wan.
Du hast absolut Recht in dem, was Du schreibst und das verstehe ich ja auch.
Trotzdem: Eine Schreibtisch Mapping Party steht nicht im Widerspruch zu dem Tiefgreifenden welches wir brauchen und über das Du schreibst.

Die meisten Cutlines konnten mal befahren werden, sind es aber nicht mehr.

Der Sinn von “highway=*” ist die Auszeuchnung von Wegen und Straßen. Information für mich: Da komme ich durch. Beim Auswerten der OSM-Daten darf ich bei einen “highway=track,tracktype=grade5,surface=grass” einen begehbar Weg erwarten (sofern a) die Daten nicht veraltet sind, b) kein “disused” vom Mapper vergessen wurde, und c) es trocken ist).

Bei einem “man_made=cutline” hingegen muss ich mit allem rechnen: Hohem Gras, meinem Wunsch nach einer Machete, quer liegenden Bäumen, ordentlich Gestrüpp usw. Ein “man_made=cutline” kann ich als “Notweg” verwenden, doch planen will ich meine Route hierdurch ganz sicher nicht.

Die Grenzen zwischen einem Gras-Track inkl. disused und einer Cutline sind allerdings fließend - doch allgemein würde ich den häufigeren Einsatz von Cutline in den OSM-Daten wirklich begrüßen. Und nein, es war kein extremes Beispiel - das erlebe ich noch ganz anders. Soll bitte mal so ein Luftbildwaldwegezeichner sein “tracktype=grade2” mit der Machete bahnen und dann vor einem 70 Meter Abgrund stehen - und da dann bitte auch entlang laufen… Auf dem Luftbild schauts so aus, aber echt: Wurde eine Waldregion erst einmal grundlegend erfasst, und haben die Leute vor Ort schon begonnen diesen Stand anhand realer Beobachtung zu verbessern - dann verbessert einer mit Luftbildern nix mehr. Der schickt mit gut gemeinten Ergänzungen Familien auf Höllentrips.

Zur Zeit werden cutlines von Mapnik fast wie befestigte Straßen (highway=service) durch den Wald gerendert, der einzige Unterschied liegt in den Rändern.
Beispiel http://www.openstreetmap.org/?lat=49.71177&lon=7.96548&zoom=17&layers=M
Da könnte schon mal jemand auf die Idee kommen, dass man darauf besser unterwegs ist als auf einem track.

Hat überhaupt jemand in diese Gebiet Was gemacht?
Gruß,
Marek

Hallo Marek,
an dieser Stelle hat der Thread mit dem ursprünglichen Thema nicht mehr viel zu tun, sondern es ging nur noch darum, wo sinnvoll Luftbildmapping gemacht werden kann und wo nicht. Ich hatte da mal nach einer vor Ort Besichtigung einen track (evtl. durch Luftbildmapping entstanden) umgetagged auf cutline und mich dann gewundert, wie das in Mapnik dargestellt wird.

Deswegen frage ich ja auch nach dem ursprünglichen Thema :wink:
Gibt es kein bzw. kaum Unterschied davor/danach, muss ich´s fallen lassen.

Ich sehe schon einige Veränderungen und danke denjenigen die geholfen haben.
Trotzdem bitte weiterhin um Unterstützung beim Abzeichnen der Gebäude von Bing:

http://osm.org/go/0DpTDssNV-
http://osm.org/go/0DpTw7Aqi
http://osm.org/go/0DpT5HydS

Selbst wenn man 10 min mappt, ist es schon viel.
Grüße,
Marek