Zwei Häuser mit gemeinsamer Hauswand - wie taggen?

Offenbar kann man Häuser mit einer gemeinsamen Hauswand (z. B. Reihenhäuser, Stadthäuser) so taggen, dass zwar jedes einzeln getaggt ist, aber die gemeinsame Hauswand trotzdem nicht doppelt eingezeichnet werden muss.

Aber wie geht das mit Potlatch 2? Mir ist das nicht gelungen.

Wenn ich vom zweiten Haus drei Wände einzeichne und diese mit der (gemeinsamen) vierten Wand verbinde, dann bleibt das Haus an dieser Seite “offen”, d.h. klicke ich auf das Haus, habe ich nur drei Linien, nicht aber eine geschlossene Fläche.

M. a. W.: wie kann ich eine Linie (die gemeinsame Wand) zwei Flächen (beiden Häusern) zuordnen?

Kann es sein, dass man die gemeinsame Hauswand einfach doppelt einzeichnen muss (für jedes Haus gesondert), aber dies in der Anzeige dann als einfache Linie erscheint?

Als Multipolygon. Dann muß die Haustrennwand aber einzeln sein, und für jedes Haus ein MP angelegt werden.

Gruß,
ajoessen

spontan würde ich antworten, dass es nur geht, wenn Du beide Häuser jeweils als multipolygon anlegst und die gemeinsame Wand in beiden MP drin ist

A ---------B
|              |
|              |
|             C----------F
|              |            |
D----------E            |
               |            |
               |            |
              G----------H

Also:
MP1: (C-B-A-D-E) + (E-C)
MP2: (C-F-H-G-E) + (E-C)

Man kann natürlich auch das Ganze überlappend zeichnen, muss dann aber für jedes Haus über die 5 Punkte gehen (sonst werden überlappende Linien angemeckert)
Haus1: A-B-C-E-D-A
Haus2: C-F-H-G-E-C

Aus Gründen der Schlichtheit und des Prinzips, dass man Informationen möglichst mehrfach verwendet und nicht doppelt anlegt, bevorzuge ich die Multipolygon-Variante, das ist aber Geschmacksache

Ich bevorzuge das “überlappende” Zeichnen, weil so MP’s vermieden werden und die Information direkt auf dem way des Hausumrisse liegt. Dann verwendet man zumindest die nodes mehrfach.

Außerdem ist diese “gemeinsame Wand” meist keine einzelne Wand (zumindest bei neueren Reihenhäusern), sondern jedes Reihenhaus hat im Berührungsbereich eine eigene Wand, zwischen denen oft auch noch Dämmmaterial eingebracht ist. Somit müsste man eigentlich die Konstruktion ergründen und dann zwei Häuser, die sehr eng zusammenstehen (aber ein gemeinsames Dach haben), zeichnen.

Was mach 3D daraus :confused:

Wobei die Frage ist, ob man technisch zwei Wände mit Dämmmaterial wirklich als zwei Wände bezeichnen sollte oder nicht doch als nur eine. Aber das ist Haarspalterei :wink:

Nennt sich offiziell zweischalige Brandwand. Das ist ganz praktisch, wenn man eines der Häuser abreissen und neu bauen will. Oder halt beim warmen Abbruch :wink:

Gruß,
ajoessen

Ähhhhh…

Was is an 3 Wegen plus 2 Relationen “schlichter” als an 2 Wegen?

In diesem Fall bedeuten MPs locker eine Verdopplung der Datenmenge und eine unnötige Komplexität für Mapping-Anfänger und Software, die OSM-Daten nutzen möchte.

mdk

+1
aber beide Lösungen sind erlaubt und jeder soll so taggen wie es ihm beliebt. :wink:

ich male keine Wege doppelt, sondern habe nur eine Linie, die ich für mehrere Zwecke nutze

… aber das läuft dann jetzt in dieselbe Richtung wie die Diskussion, ob man für die Abbildung von Flächen, die an Straßen grenzen, ein MP mit der schon vorhandenen Straße als Teil der Grenze nimmt oder ob man die Fläche unter Nutzung der Straßenpunkt neu malt oder ob man knapp neben der Straße mit ein bißchen Abstand zu dieser die Flächen neu malt.

Und da das eine Art Glaubenskrieg ist, lassen wir die Diskussion darüber besser :wink:

Und somit bleibt am Ende alles wieder unklar :roll_eyes:
Wann wird es uns endlich gelingen, mal eine “MP; warum überhaupt und wenn ja; wie oder vieleicht besser nicht?”-Diskussion zu einem Ende zu bringen, welches man als “best practice” aus Sicht des einfachen Mappers, der Transparenz für nachfolgende Bearbeiter, der Qualität in der Datenbank und der Auswertbarkeit für Renderer (jawoll !!) ansehen kann?

Warum einfach, wenn es kompliziert auch geht? Typisches OSM-Credo.

Einfach: Einen geschlossenen Way zeichnen, Tags dran, fertig. Bei zusammengebauten Häusern die Ways zusammenpicken.
Im Normalfall und bei 2 zusammengebauten Häusern = 2 Ways mit je 4 Nodes.
Kompliziert: Mehrere Ways zeichnen, Relation erstellen, Tags dran, Ways hinzufügen. Bei zusammengebauten Häusern den einen oder anderen Way in die 2 Relation aufnehmen.
Im Normalfall und bei 2 zusammengebauten Häusern = 2 Relationen, 3 Ways, 10 Nodes.

Jeder, wie er mag. Das Ergebnis ist bei den Hauptrenderern gleich. Ich bleib bei der einfachen Version. Bin ja nicht mein eigener Sklave.

Nein, da machst du es dir zu einfach. Man kann nicht einfach alles zu einer Glaubensfrage erklären und sich so die Argumente sparen.

Anders als Flächen an vs. neben der Straße sind die beiden hier vorgeschlagenen Darstellungen von aneinander grenzenden Häusern im derzeitigen Datenmodell exakt gleichbedeutend. Daher kommt es ausschließlich darauf an, welche Darstellung leichter zu erstellen, zu bearbeiten und auszuwerten ist.

Dass MP-Relationen mit mehreren outer-Ways ganz sicher nicht leichter auszuwerten sind als normale Flächen, weiß ich als Entwickler aus eigener Erfahrung. Also haben MP-Relationen hier nur eine Berechtigung, wenn sie leichter zu erstellen oder leichter zu bearbeiten sind als zwei Ways mit gemeinsamen Nodes.

Will das hier wirklich jemand behaupten? Dann würde mich die Begründung interessieren.

+1

Ich würde mich freuen, wenn es da mal zu so etwas ähnlichem wie einem Konsens käme.

@Tordanik:

Ich bin der gleichen Meinung, ich hätt’s aber nicht so gut formulieren können.

Baßtölpel

Hurra, vielleicht bekommen wir ja jetzt mal annähernd einen abgeschlossenen Konsens.
Vor kurzem bei der Kufstein-MP-Diskussion waren wir auch schon soweit, dass es in vielen Fällen besser ist, geschlossene ways über gemeinsame nodes zu legen, als diese für die gemeinsame Linienführung auzusplitten, um dann MP’s zu basteln, die nicht nur zusätzliche Datenbank- und Auswertungsresourcen schlucken, sondern fehleranfällig und unübersichtlich sind.

Es geht doch bei OSM in erster Linie darum, die Realität abzubilden… (soviel habe ich inzwischen gelernt :slight_smile: - “wir taggen nicht für den Renderer”)

Bauvorschrift ist es eigentlich immer, daß zwei aneinandergrenzende Häuser separate Mauern haben müssen (zumindest in D). Man stelle sich nur vor, Haus A würde abgerissen und in Haus B genießen sie plötzlich die freie Aussicht…
http://www.welt.de/multimedia/archive/01358/kami_chemnitz_3_DW_1358458s.jpg

Das spräche doch stark für die Variante mit den aneinandergetackerten separaten Häusern!

Und ich übertrage das jetzt mal auf eine Straße, auf deren einer Seite eine Wiese und auf der anderen ein Wald ist. Sollte die Straße mal zurückgebaut werden, bleibt zwischen Wald und Wiese immer noch eine Schneise in Straßenbreite (zumindest einige Zeit, bis das überwuchert ist).
Deshalb kann man den way, welcher der Mittellinie der Straße entspricht, auch nicht als Trennlinie von Wald und Wiese im jeweiligen MP missbrauchen :wink:
Und wenn immer mehr Straßen als Flächen gemappt werden… :confused: :roll_eyes:

ich sehe da kein Problem: stellt man die beiden Häuser als zwei getrennte Objekte mit jeweils “eigenen” Wänden oder als zwei MP mit einer “gemeinsamen” Wand dar, macht hier keinen Unterschied.

a) ein Haus entfällt → building löschen
b) ein Haus entfällt → 1 MP und einen Way löschen. (*)
in beiden Fällen bleibt das zweite Haus intakt ohne dass es verändert werden muss.

Gruss
Walter

*) spätestens dann, wenn ein unaufmerksamer Mapper das Haus löschen will, wird er -zumindest von josm- darauf hingewiesen, dass ein MP im Spiel ist.

Hallo,

als ich die o. a. Anfrage gelesen habe, fuhr mir unwillkürlich die Frage durch den Kopf: "Wie - Reihenhäuser (Stadthäuser), mit nur einer Zwischenwand, die gibt´s doch gar nicht. Jedes Reihenhaus (Stadthaus) ist ein eigenständiges Gebäude und hat selbstverständlich vier eigene Wände, oder? Ich habe dann mal ganz kurz recherchiert und die Stichwörter: “Bauvorschriften”, “Reihenhaus”, “Wände” eingegeben und u. a. Folgendes gefunden. Ich zitiere:

"Brandschutz beim Reihenhaus
Bei einem Reihenhaus kann die Brandübertragung nicht wie bei den freistehenden Einfamilienhäusern durch ausreichende Gebäudeabstände verhindert werden, dies muß mit geeigneten Konstruktionen erfolgen. Vor allem dem Dachbereich sollte besondere Beachtung geschenkt werden. Die Dachhaut von Reihenhäusern muß widerstandsfähig sein gegen Flugfeuer und strahlende Wärme, das heißt es darf keine “weiche Bedachung” ausgeführt werden. Eine “weiche Bedachung” ist jede Art von Bedachung, bei der leicht entzündliche Stoffe in irgendeiner Weise verwendet werden (z. B. Ziegeldachung mit Strohdockenunterlagen, Schilf-, Rohr-, Stroh-, Holz- und Schindeldachung). Bei giebelständigen Gebäuden müssen die Dächer von innen nach außen feuerhemmend sein. Außerdem müssen die Öffnungen in Dächern (z.B. Dachfenster) giebelständiger Häuser mindestens zwei Meter vom jeweiligen Gebäudeabschluss entfernt sein. Dachgauben müssen 1,25 m von den Gebäudetrennwänden entfernt sein.

(Und hier der entscheidende Satz): Die Trennwände zwischen Reihenhäusern sind grundsätzlich als Brandwände auszuführen.

Bei Reihenhäusern geringer Höhe mit nicht mehr als zwei Wohnungen und getrennten Gebäudeabschlusswänden genügt es, wenn die Abschlußwände jeweils von innen nach außen die Feuerwiderstandsklasse F30 und von außen nach innen der Feuerwiderstands F90 entsprechen. Zudem muß die Wand außen eine ausreichend widerstandsfähige Schicht aus nicht brennbaren Baustoffen besitzen. Ansonsten gelten die gleichen Grundsätze wie bei Einfamilienhäusern. Lieber etwas mehr tun für den Brandschutz, als durch einen Brand alles zu verlieren."

Das trifft für alle dicht nebeneinander stehenden Gebäude in Deutschland zu, z. b. Wohnblocks, Häuserzeilen in Städten usw. Oder ist schon mal jemand auf die Idee gekommen, dass große, direkt nebeneinander gebaute große Wohnhäuser an ihren Berührungsflächen nur eine gemeinsame Wände haben? Haben sie natürlich nicht. Man nennt sie nur nicht Reihenhäuser. Sie stehen sehr dicht neben einander - sind aber nicht durch gemeinsame Seitenwände miteinander verbunden!

Mein Vorschlag: Reihenhäuser werden genauso wie sonstige dicht nebeneinander stehende Gebäude getagt - allerdings weiss jeder, dass jedes Haus seine eigenen vier Wände hat - wie das in D nun mal so üblich ist. Die Bemerkung von Zecke bringt es auf den Punkt: Man stelle sich nur vor, Haus A würde abgerissen und in Haus B genießen sie plötzlich die freie Aussicht…

Ich habe dem nichts hinzuzufügen und denke, damit sollte das Problem, das eigentlich keins ist, gelöst sein. O. K.?

Gruß, Burkhard (harzguide)