Hier auf der Karte http://afeefa.de/ zur Koordinierung von Hilfstätigkeiten für Flüchtlinge sind Asylbewerbergemeinschaftsunterkünfte auch eingetragen. Demzufolge überwiegt ja der Vorteil zur Hilfe für Flüchtlinge gegenüber dem Nachteil, dass irgendwelche Nazis mittels OSM bzw. dieser Karte ihre Brandanschläge planen könnten.
Da zeigt sich auch, dass es durchaus von Nutzen ist, Flüchtlingsunterkünfte zu taggen, da diese Seite einfach die Unterkünfte von OSM übernehmen könnte.
Deshalb fände ich das schon sinnvoll sie zu taggen.
Was meint ihr: http://osm.haraldhartmann.de/umfrage/poll/34
Ich glaube nicht - obwohl ich es mit wünschen würde.
Sieht man sich die Karte - oder besser die POI-Sammlung - mit etwas Ortskenntniss genauer an, bemerkt man, dass die POI ziemlich weit weg von den realen Standorten sind. Mitunter mehrere Kilometer. Und bei uns im Dorf ist sogar eine geplante - und von der Bevölkerung nicht abgelehnte - Unterkunft erfasst. Natürklich auch wieder “knapp daneben”.
Da haben wohl irgenwelche “Typen” auf die Google-Karte geklickt und was eingetragen. Das ist technisch interessant, da die Daten nicht bei Google Maps sondern mit “Google My Maps” gespeichert sind. Sie liegen also im Datenbereich des Erstellers der “Karte”, sind aber dennoch für jeden erreichbar. Ein Feature, dass ich mir auch mit OSM-Karten wünschen würde.
Berechtigungen und Bearbeiter ändern → Kartenberechtigungen → Edit status
Dort lässt sich einstellen:
1.) Nur mit geheimen Bearbeitungslink zu bearbeiten
oder
2.) Jeder kann bearbeiten
Google löscht Karte mit Flüchtlingsheimen. Afeefa übrigens hat nur in Dresden und Umgebung Einträge. Auch wenn diese Einträge durchaus manchmal hilfs- und humantitären Charakter haben, würde ich diese Heime hier in meiner Gegend nicht gesondert mappen. Diesem rechten Murks will ich keine Hilfestellung geben.
Mit dieser Argumentationslinie könnte ich auch gegen die Erfassung von Kindergärten/Schulen (Hilfestellung für Kinderschänder), und jeglicher anderer Objekte in OSM argumentieren. Hochsitze - Hilfestellung für militante Tierschützer, Straßennetz in Syrien - Hilfestellung für IS, etc. Meiner Meinung nach ist das ein unsinniges Argument. Jegliche Information kann einem guten Zweck dienen, kann aber auch missbraucht werden.
Die Karte auf Google wurde vermutlich gelöscht, da dort gegen Asylbewerber gehetzt wurde mit Ausdrücken wie “Ausländerkascheme” und nicht wegen der Standorte von Flüchtlingsheimen, die übrigens auch von staatlicher Seite und in Zeitungen verbreitet werden. Das Thema wird aus gutem Grund transparent gehandhabt, um keine Ängste in der Bevölkerung zu schüren.
Vom Prinzip her steht doch an den Flüchtlingsheimen (von den Erstaufnahmeeinrichtungen abgesehen) kein Schild oder dergleichen, was auf eine Flüchtlingsunterkunft hinweist. Vom Prinzip her handelt es sich um eine (mehr oder weniger) normale Wohnunterkunft, mit einem - aus meiner Sicht - besonderem Schutzbedürfnis. (am Rande: an den Frauenhäusern ist auch kein Schild angebracht und man würde niemals auf die Idee kommen, diese in OSM zu erfassen - von den Erstanlaufstellen mal abgesehen).
Deswegen: Erstaufnahmeeinrichtungen würde ich erfassen (sofern ein entsprechendes Schild darauf hinweist) - Flüchtlings-Übergangswohnheime (wo kein entsprechendes Schild darauf hinweist) würde ich nicht erfassen.
Genau so sehe ich es auch. Ich habe erst einmal die nähere Umgebung einer solchen Unterkunft gemappt. Da war kein Schild, also habe ich sie auch nicht als solche erfasst.
Ich würde es deshalb so handhaben: Ist ein Schild dran, wird es in OSM erfasst, ist keines vorhanden, komt es nicht in OSM.
Denn mir kommt die Frage auf, wo sonst der Unterschied gemacht werden soll. Ich verweise hier gern auf eine aus Naturschutzgründen durchgeführte Löschung vorhandener geologischer Besonderheiten und die geführte Diskussion: http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=27138
Denn das Motto ist doch: Wir mappen was wir sehen!
Und bedenken sollten wir auch, was die meisten hier sicher genau so sehen: Wir wollen doch unpolitisch bleiben - Aber auch das Unterschlagen von Informationen ist mitunter politisch!
Ich wollte das Thema aus aktuellem Anlass noch mal aufgreifen.
Es wurde ja schon seit einigen Wochen geplant, jetzt sind die ersten da, und Ruckzuck wird aus einem 100 Seelen Dörfchen ein Dorf mit 900 “Einwohnern”, und das ganze komplett ohne Infrastruktur: Sumte ist jetzt weltberühmt.
Der Rummel dort zieht weltweite Redaktionen und Filmteams auf sich. Die armen Einwohner, die sich jetzt noch sehr engagieren.
Wie gehen wir jetzt damit um? In den letzten Wochen war es sehr still in dieser Angelegenheit. Aber hier sehe ich das nicht so einfach.
Wie kann man unterstützen. Egal ob diese “Unterstützung” bei den Flüchtlingen, den betroffenden Einwohnern oder den Hilfsorganisationen ankommt und verwendet werden kann. Erstmal so viel Infrastruktur mappen, was geht? Unterkunft doch bezeichnen und Dorf adressieren (was noch nicht ist)? Busverbindungen? Weitere Einfälle?