wo kann man über die Qualitätsmerkmale der Strassen und Wege nachlesen

Hallo

Ich bin neu hier und fahre ca 12.000 km / Jahr nach Routen, die ich überwiegend nach Opencyclemaps ausarbeite.

Dabei fallen mir laufend Details in den Karten auf, die in der Praxis teilweise mit erheblichen Schwierigkeiten auf dem Feld verbunden sind. Ich würde daher gern zuerst mich einlesen, sofern es in Deutsch Qualitätsmerkmale gibt.
Ist ein Radweg, der zwar auf der einen Seite mit einem Schild gekennzeichnet ist, ein Radweg, wenn auf der anderen Seite das Rad getragen werden muss (keine Aufstiegsrampe vorgesehen), um den Weg zu verlassen (also ein “Fahrradsackgasse”)? So ein Beispiel unter vielen anderen (junge Männer in Sportbekleidung werden das so wohl akzeptieren. Eine 85 jährige Oma, die heute mit Hilfe eines Pedelecs wieder Sport eher in Alltagsbekleidung betreibt wohl nicht).
Ausserdem vermisse ich oft (Fuss- und Rad-)Wege, die ich mehrmals wöchentlich benütze, und völlig legal sind (ja sogar mit VZ240 gekennzeichnet sind).

Hätte ich eine Schritt-für-Schritt-Erklärung, wie man sie ergänzt, wären sie schon lange drin. Oft sind es nur eine geradeaus Linie von einem Punkt A zum Punkt B, der sich ganz präzis, da Fortsetzung bestehender Strassen, ergänzen lässt! Manchmal ist auch scheinbar nur der Anbindepunkt in OSM falsch. Der Weg erscheint, wird aber von Routenplaner nicht angenommen…
(Ich besitze kein Sport-GPS, wohl aber nur ein Android-Tablett von HTC mit WLAN und GPS, kenne aber die Bedienung dieser Funktionen noch gar nicht, da das Gerät kein Telefonmodem hat, und daher nur daheim genutzt wird).

Gruss

Willkommen im Forum und als OSM-Mapper

Ein Radweg wird einfach mit highway=cycleway getaggt. Sinnvolle Ergänzungen wären noch surface=* und width=*. Wenn der Radweg mit dem Blauen Schild ein Gebot für Radfahrer darstellt, dann noch bicycle=designated hinzufügen. Bei einem anderen Weg, der mit Zusatzschild “Fahrrad frei” zum Radfahren freigegeben ist, ergänzt man bicycle=yes.

Ab jetzt wird es komplizierter:
Manche/viele Radwege sind auch per Blauem Schild gleichzeitig als Fußweg ausgewiesen.
Variante 1: highway=cycleway + bicycle=designated + foot=designated
Variante 2: highway=footway + bicycle=designated + foot=designated
Was ich davon nehme, mache ich von der hauptsächlichen Nutzung abhängig. Also grob gesagt, über Land eher Variante 1, in der Stadt eher Variante 2.

Andere Mapper können/wollen sich nicht zwischen cycleway/footway entscheiden und nehmen daher:
Variante 3: highway=path + bicycle=designated + foot=designated
Ich bin kein Fan davon, aber viele machen es so.

Nun noch die Frage: Radwege als eigene OSM-Wege erfassen oder nicht.

  • Manche Radwege sind als Spur entlang der Straße ausgeführt.
    In dem Fall ergänzt man an der Straße cycleway=lane.
  • Manche Fahrradwege führen direkt parallel (nur durch einen Bordstein getrennt)
    einer Straße. Diese Wege kann man mit cycleway=track an der Straße erfassen.
    Auch hier gibt es Mapper, die statt cycleway=track lieber einen eigenen OSM-Weg erfassen. Ich mache das dann, wenn ein Radweg nur auf einer Seiten der Straße angeordnet ist und/oder wenn der Radweg in beide Richtungen befahren werden darf.

Eine Fahrrad-Sackgasse sollte es in Deutschland eigentlich nicht geben. Dennoch kann so etwas durch Baustellen oder ähnliches für einige Zeit entstehen. Bei Radwegen über (Auto-/Eisenbahn-)Brücken kann so etwas auch mal planmäßig vorkommen (nicht genug Platz für eine Rampe). Hast du mal ein Beispiel (Permalink, meist unten rechts)?

Unverbundene Wege sind ein allgemeines Problem in den OSM-Daten. Für die Prüfung gibt es mehrere Tools. Der ‘merkwürdige’ Verlauf beim Routing ist eines davon. Lösungen, falls die Wege in der Realität verbunden sind:
In JOSM: Letzter Punkt nahe an den Weg schieben, mit dem verbunden werden soll.
Taste J (Join) drücken, fertig (ggfs. Weg noch mal neu justieren)
Potlatch: Letzten Punkt per Shift-Click zum verlängern auswählen und Punkt (Auto-Snap) in den Weg,
mit dem verbunden werden soll einfügen. Per Enter den Eingabe-Modus beenden.
J (Join, wie bei JOSM) soll auch funktionieren (nicht ausprobiert).

PS: Ich habe auf die englischen Wiki-Seiten verlinkt.
Die deutsche (leider oft abweichende Fassung) ist per Link im Seitenkopf erreichbar.

HTH (Hoffe das hilft)
Edbert (EvanE)

Wenn ein Radweg extra parallel zur Straße gezeichnet wird, müssen an Kreuzungen usw. die Radwege mit der Straße (gemeinsamer Knoten) verbunden werden. Sonst geht das Navi davon aus, dass man vom Radweg nicht runter kann und sucht sich deswegen einen anderen Weg ohne diesen isolierten Radweg.

Hallo RYStadium,

kommst Du mit dem, was EvanE geschrieben hat klar,
oder willst Du noch “davor abgeholt” werden?

Wenn letzteres der Fall sein sollte, können wir uns gerne
verabreden und wir machen dann einen “Fernkurs” :wink:

  1. Willkommen (auch an derFred)
  2. Was du meinst sind wahrscheinlich Radwander- (oder Wander-)wege. Also würde schon zutreffend sein “Radweg” - der an einer Stelle dann zu
  1. Weiter Tipps:
    mtb:scala
    smoothnes
    sac_scala für Fußwege statt mtb:scala
    trail_visibility

Also für die “OMI” wäre mtb:scala=0 und smootnes=good (eventuell noch *=intermediate).
Für die "junge Männer in Sportbekleidung " - nach Leistungsfähigkeit …

Ob dann aber eine Anwendung (Tourenplaner) diese auswertet, …

Und:

→ gleich selbst eintragen mit Potlach oder JOSM.

So nun aber - besinnliche Weihnacht.

Wenn Du nicht die Möglichkeit hast, die Daten selber zu verbessern, kannst Du (ohne Anmeldung) bei OpenStreetBUGS einen Fehler eintragen:

http://openstreetbugs.schokokeks.org/?zoom=14&lat=51.68158&lon=7.81783

Chris

Wenn schon eindeutschen, dann bitte richtig: :wink:

  • (mtb:scale) MTB-Skala
  • (smoothness) Glattheit/Rauhigkeit
  • (sac_scale) SAC-Skala (SAC = Schweizer Alpin Club)
  • (trail_visibility) Sichtbarkeit
    (Ich hatte die weggelassen, um meine Antwort nicht zu überfrachten.)

Man wird sich jetzt vielleicht fragen, warum der Schlüssel einmal mit Unterstrich (sac_scale) und einmal mit Doppelpunkt (mtb:scale) geschrieben ist.

  • sac_scale ist ein einzelnes für sich stehendes Tagg.
    Leerzeichen in Schlüsseln werden bei OSM durch den Unterstrich ersetzt.
  • mtb:scale ist eines von mehreren Taggs zur Beschreibung von MTB-Eigenschaften.
    Mit dem Doppelpunkt wird ein Namensraum innerhalb der OSM-Schlüssel definiert.
    Positiver Nebeneffekt: Alle mtb:* Schlüssel stehen hintereinander.

Edbert (EvanE)

Hallo Alle,

Vielen Dank für die zahlreichen Infos! Habe mir inzwischen meine Problemstellen näher angeschaut. In Potlatch2 versteht man ganz gut (aber nur das was man eben versteht :laughing: ! ich spreche nämlich nicht Englisch :wink: …). Gibt es eine Möglichkeit, das Ganze wirklich in Deutsch (Meldungen von Potlatch2 beispielsweise!) zu benützen?

Habe mich vertippt (wollte nur das Bild besser zentrieren, dadurch wurde es die Selektion eines ganzen Gebiets geworden… Nicht das Element). Wie kommt man aus einer Selektion raus (Esc bedeutet exakt das! Ist vielleicht nur eine Frage von meinem Linux und der Tatsache, dass ich GNU-Icecat einsetze)? Keine Bedienerhilfe sichtbar, nur das meckernde Fensterchen «are you sure?». Die Markierung des Gebiets geht nicht weg! Nur wenn ich ein anderes Element markiere, das ich an sich noch gar nicht markieren will: Ich will mir nur die Lage anschauen!

Das ausgesuchte Gebiet ist hochinteressant für mich, da derart komplex aber nichts sagend dargestellt!
www.openstreetmap.org/edit?editor=potlatch2&lat=51.18292&lon=6.46861&zoom=16
Es sollte den Bachübergang zeigen. Westlich ist mein Rad-/Fussweg VZ240. Östlich ist ein Weg. Es gibt viele Reiter.

Irgendwie bin ich der Meinung, dass ein Weg mit einem StVO-Schild am Anfang (im südwestlichen Teil auf der Karte), kein generic path sein kann: Die Gemeine hält den Daumen drauf! Er ist angelegt worden… Auch darf er nicht beritten werden (StVO sagt es zu VZ 240). Der Bachübergang, auch als generic path genannt, ist der “Kamm” der schmalen Betonmauer einer Wassersperre, immer nicht nur feucht sonderN richtig nass und ist grenzwertig begehbar. Durch das StVO-Schild werden die Leute ermuntert, diesen Weg gemäss seiner Beschilderung in ihren Routenplanungen zu benützen, nämlich als ein Teil einer der kürzesten Radstrecken bis hin zur Landeshauptstadt unter max. Vermeidung der gemischten Strecken mit Autos. Und wenn man undichte Radschuhsohlen hat, wie es für leistungsfähige Pedalen nunmal oft der Fall ist, dann fängt man die Fahrt u. U. mit nassen Füssen an … Im Sommer egal, aber jetzt im Winter? brrrr…

Deswegen sprach ich von Qualitätsmerkmalen…

Der westliche Weg, der dem Bach folgt, endet so, als wenn man direkt auf die Hardterbroicher Strasse ankäme. Ist auch so, nur da fehlt eine Rampe, um schwere Räder rüberzubekommen! Ich sah zwar eine Möglichkeit zu tagen (cyclists dismount). Die Technik, wie man das sinnvoll machen würde beherrsche ich nicht…

“Fährt” man den weiteren Verlauf der besagten Strecke auf der Karte, wird es noch viel schwieriger. Die hier dargestellte Brücke www.openstreetmap.org/edit?editor=potlatch2&lat=51.18292&lon=6.46861&zoom=16 ist ganz neu und ist eine echte Brücke. Da wird aber eindeutig von der Obrigkeit verlangt (Schild), dass Radfahrer absteigen, ein wichtiges Detail für Menschen mit einer Behinderung an der Kreuzung mit einer Route, die eindeutig Radweg (nationale + regionale Route) ist, siehe hier www.openstreetmap.org/edit?editor=potlatch2&lat=51.18292&lon=6.46861&zoom=16.

Der Teil zu diesem Link ist gut ausgefüllt (Hinweis auf die Routen), nur hat man sich mit dem Register “restrictions” leicht gemacht: Weder motor vehicles nocht horses sind da zugelassen! Und leider übernimmt die Reit-/Wanderkarte diese falsche Information und sorgt für Ärger zwischen Reiter und berechtigte Nutzer… Der Parallelweg mit der Bezeichnung bridle way ist nämlich nichts anderes als ein befohlener Reitweg (blaues Gebotszeichen VZ 238). Und endet nicht abrupt im Busch sondern geht viel weiter: Nur reitende GPS-Benützern gibt es sehr wenige! Es liegt sogar gar nicht im Interesse dieser Benutzer, zu zeigen, dass sie eigene Muss-Wege haben: sie werden also den Teufel tun, einen Beitrag zu leisten, diese Wege glasklar zu erfassen! Und ein Radfahrer mit GPS hat auf diesen Wegen nicht zu suchen: Da auch sagt StVO - nichts da! Gehört nur den Reitern…

An sich wäre die Sache sehr einfach… An der Stelle gibt es nicht nur ein Schild VZ238 sondern auch ein 2. Schild, also jeder Weg seins, ein klares Verbotszeichen für jeden Reiter, der StVO-kundig ist!

Wären die Schilder auf der Karte erfasst, ob sichtbar oder nicht (macht die Reit-/Wanderkarte sichtbar! also ginge es) und nicht dubiosen selbstgebastelten Interpretationen, dann gäbe es gar kein Zögern: bei Vorhandensein von Bodenbeschaffenheit (ist derzeit enorm wichtig, seit Tagen! Die unbefestigten Wege sind total weich und rutschig) und Breite (oh Weh, so viele Weg mit ungesetzlicher Breite!!!), dann wüsste man alles…

Gibt es also keine Qualitätsmerkmale bzw. -Vorgaben, oder kommt das Durcheinander von der erzwungenen Benützung bzw. Abhängigkeit von der englischen Sprache?

Auch wenn ich wieder Öl ins Feuer gieße: Josm “spricht” ziemlich gut deutsch :wink: Sowohl beim Tagging als auch bei Meldungen.

Gruss
walter

Zum Thema Qualitätsmerkmale ist erst einmal zu sagen, dass man möglichst keine Links direkt in einen Editor machen sollte. Das mögen viele Leute nicht und es ist ausgesprochen schwierig, das zu finden, auf was du dich beziehst. Besser wäre es direkt auf einen Weg, Knoten oder Relation zu verlinken (z.B. http://www.openstreetmap.org/browse/way/70708848)). Dann weiß jeder, was du meinst und kann (sofern gewollt) den Editor seiner Wahl anwerfen.

Als zweites solltest du, wenn es es denn (zur Zeit) unbedingt Potlatch-2 sein muss, dir mal den Advanced-Modus (Kürzel T) ansehen. Dann siehst, welche Informationen wirklich in den OSM-Daten enthalten sind und musst die Informationen nicht mühsam in mehreren Reitern zusammen suchen.
Der von dir erwähnte Bachübergang ist z.B. mit ford=yes also eine Furt (= durch das Wasser) markiert. Im Simple-Modus fällt das unter den Tisch, da Potlatch-2 das nicht kennt.

Trotzdem solltest du, wie von wambacher angeregt, JOSM mal eine Chance geben. Da ist vieles konsistenter gelöst und einfache Dinge sind sicher nicht schwieriger als in Potlatch-2.

Jetz zu den Dingen zu denen ich etwas herausfinden konnte.

  • Die Furt ist weiter oben bereits geklärt.
    Du könntest am Schnittpunkt Übergang/Bach noch waterway=weir (Wehr)
    ergänzen und am Übergang die Breite (width=*)
  • Verkehrsschilder ordnen den Wegen, an denen sie stehen Ver-/Gebote zu.
    Daher wird die Bedeutung in OSM per Access-Taggs an den Wegen erfasst.
  • Bei dem Weg, der an der Hardterbroicher Straße endet, ist mir die Situation
    nicht wirklich klar. Ist da eine Böschung oder eine Leitplanke oder was?
    Bei einer Böschung → Weg auftrennen und die Böschung um incline
    (up oder +Prozent) ergänzen.
    Bei einer Leitplanke sind die Wege nicht verbunden, also bitte auftrennen.
    Man kann die Leitplanke an der Stelle mit barrier=guard_rail erfassen.
  • Die Brücke konnte ich nicht zuordnen. Falls du die Kreuzung des Bungtbach mit
    der Hardterbroicher Straße meinst. Dort ist der Bach als Tunnel getaggt.
    Das Stück Straße kannst du trotzdem auftrennen und dort die entsprechenden
    Access-Taggs setzen.
  • Das mit den Access-Taggs ist ein allgemeines Problem. In Potlatch-2 werden
    nur bestimmte Kombinationen zugelassen. Wenn du mehr willst, geht nur im
    Advanced-Modus die Schlüssel-Wert Kombinationen einzeln zu setzen.
  • Einen Reitweg (bridleway) konnte ich nicht finden.

Die Qualität hängt bei OSM davon ab, was und wie genau die Mapper eintragen.

  • Wenn etwas falsch ist, dann korrigieren.
  • Wenn etwas unvollständig ist dann ergänzen.

Bei OSM ist vor allem die Komplexität der Realität schwierig, die irgendwie erfasst werden will. Das erfordert erheblichen Lernaufwand. Englisch ist in einem internationalen Projekt kaum zu vermeiden. In Summe erhöht es den Lernaufwand, ist aber nicht der Grund der Probleme.

Edbert (EvanE)

Ein “generic path” ist - wie der Name schon sagt - erstmal für alle möglichen Arten von Wegen gedacht. Über access-Tags
kann man dann verfeinern und sagen ob es ein Weg für Radler / Fußgänger / Reiter ist.

Dir sei noch das OSM Verkehrzeichentool empfohlen:

http://osmtools.de/traffic_signs/?signs=237

Chris

hallo Chris

diese Seite ist toll! wenn ich richtig verstehe, erzeugt die Seite ein vollständiges Datenpuffer mit der richtigen Interpretation / Aussage, und man kann dann den Puffer so gut wie blind für einen vollständigen korrekten Eintrag einsetzen ?
(ist an sich richtig: die StVO ist EINdeutig :laughing: , warum sollte man hinterher noch daran rumwursteln müssen :roll_eyes: !)

was ist dann mit dem anderen sehr wichtigen Verkehrsteilnehmer lenkenden Hilfsmittel aus der StVO: «Leitlinien (Zeichen 340, unterbrochene Fahrbahnmarkierung, und andere…)». Bei uns in Mönchengladbach ist irgendwann eine Strecke so markiert worden, die wir, meine Frau und ich, bislang auf deren Drängen wie die Pest vermieden hatten, die Dahlener Str.

http://www.opencyclemap.org/?zoom=17&lat=51.16043&lon=6.41817&layers=B00

Ein komisches Gefühl, denn der alte chaotische Radweg am Bürgersteig, derjenigen, den wir hassten, ist immer noch perfekt sichtbar, aber entwertet, die meisten Radweg typischen Verkehrsschilder sind weg, ist also nicht mehr Pflichtweg. Nur die Farblinie in oft perfektem Zustand bleibt am Bürgersteig übrig :rage: … Ob man sie noch, falls einem *** Fahrradschutzstreifen ungeheuerlich sind, einige Radfahrer sind ja dieser Meinung, noch mit voller Berechtigung nutzen darf? Vielleicht, vielleicht ist es jeweils jetzt ein dieser berühmten Anderen (mit grossem “A”, auch in den Amtsschriften geschrieben) Radwegen? Was gehört da kodiert? Denn an dieser 4 / 8 spurigen (4 Auto-Spuren + 4 Radfahrerspuren :laughing: ) ist in OpenCycleMap.org heute abends noch keinen sei es geringsten Hinweis zu finden, dass man dort Fahrrad fahren auch ab Autobahnausfahrt Mönchengladbach-Rheydt, ja das RY von meinem Pseudo, Richtung Stadtmitte fahren könnte und diese Strasse ist doch so was wie eine der Möchte-Gern-Stadt-Autobahnen sein! Es gibt Verkehrsaufkommen!

Nochmals: Das nicht Berücksichtigen der StVO in OSM führt dazu, dass mitunter die grössten Verkehrsachsen aus der Sicht mancher Verkehrsteilnehmer so gut wie nicht existieren! Niemand unter den Radfahrern, der eine Karte braucht, würde sich blind auf einer solchen Strasse riskieren, dass heisst nach Erkundung in den Karten, sie in seinen Fahrtplanungen fest einprogrammieren, weil sie nicht als radfahrerfreundlich erscheinen (was gerade auf dieser Strasse, auf der anderen Autobahnseite, Richtung Rheindahlen, der Fall ist: dort sieht man ganz klar einen strassenbegleitenden Radweg ab der Kreuzung unmittelbar vor der Autobahn, wobei sich da ein Fehler eingeschlichen ist: Die Radwegführung ist astrein ab der Kreuzung mit der Kranichstr.!). Es ist sehr schade, denn diese Strecke stellt die Städte Erkelenz, Wegbarg, und Rheindahlen, mehr eine Stadt als nur Ortsteil ganz nah von der grossen Radstation in RY-Hptbhf, bzw. verbindet Mönchengladbach und Aachen radmässig am schnellsten, und teilweise über eine idyllische Landschaft!

Alltagsfahrer brauchen zugegeben diese Einzelheiten nicht, sie benützen diese Einzelheiten aus den Karten auch selten für ihre tägliche Fahrten oder gar nicht (sind sogar blind vor der erfreulichen Gegenwart: Ich weiss nicht wie lang schon ich eine Ausweichstrecke gefahren bin, um die Dahlenerstr. unbedingt zu vermeiden! :wink: - nach dem Motto: ein Mal genügt bis in die Ewigkeit!). Ich finde, Karten sollten solche Fehler vermeiden helfen…

Wie kodiert / zeichnet man also eine 4-spurige Kfz-Strasse mit zusätzl. 2 Radschutzstreifen nach VZ340 + 2 direkt strassenbegleitenden Anderen Radwege, die im Gesetz wohl verankert sind, aber keine VZ-Berücksichtigung mehr haben, ausser, und das nur manchmal, kleine Viereckschilder “Rad frei”, in dem Fall nicht, da gibt es dafür die schönen weissen Streifen, in OSM?

*** = korrigiert

ich würde sagen, dass eine Karte, aus welcher man die verbindliche Verkehrseinschränkungen schwer entnehmen kann, im Zeitalter der Navi’s nur noch dazu dienen kann, im Erdkundenunterricht ein Bisschen zu helfen, mehr nicht mehr! Zu mehr fehlt schlicht und ergreifend die Mindestgüte…

Wenn Du Oberflächenbeschaffenheit meinst: klar, da gibt es zB. surface=xyz, desweiteren smoothness=xyz, bei
Feldwegen Abstufung 1-5 (tracktype).

Chris

In OpenCycleMaps kann nichts zu sehen sein.
Weder ist dort ein Rad-/Fußweg als eigener Weg eingetragen (muss auch nicht als direkt paralleler Weg), noch ist an der Straße die Existenz eines Rad-/Fußweges per cycleway:right=track/lane resp. footway:right=track eingetragen.
Falls du mit “Fahrradschutzstreifen” so eine markierte Spur für Radfahrer meinst, so ist lane die richtige Wahl. (Bei Bing oder Google ist davon (noch) nichts zu erkennen.)

Wir sind bei OSM keine Sklaven der StVO. Jeder trägt nur soviel bei, wie er weiß oder möchte.
Du solltest auch nicht verkennen, dass in früheren Jahren (die Dahlener Straße wurde als Hauptverbindungsstraße im wesentlichen zwischen 2007 und 2009 erfasst) das Erfassen von Radwegen sehr niedrige Priorität hatte, da oft noch die kleineren Straßen fehlten.
Die Straße kann auch ohne eingetragenen Radwege zum Rad-Routing verwendet werden, da sie nicht explizit (was in diesem Fall falsch wäre) für Radfahrer gesperrt ist (bicyle=no). Ob Fahrradspuren in einer Karte angezeigt werden, ist eine Frage des Schwerpunktes einer Karte. Das hat also nur bedingt mit der Nutzbarkeit durch Radfahrer zu tun.

Die Weiterführung des Rad-/Fußweges über die Autobahn hinaus solltest du ergänzen. Von alleine passiert nichts in einem Crowd-Sourced Projekt. OSM lebt davon, dass jeder sein Wissen und seine Interessen einbringt.

Eintragen wie oben mit cycleway:right=lane an der Straße. “:right” ist notwendig, da die Radspur (wegen oneway) nur einseitig vorhanden ist.

PS: Schön, dass wieder ein Fahrrad-Interessierter zu OSM gestoßen ist.
Aber bedenke OSM ist eine Do-ocracy, sprich es lebt vom Mitmachen, nicht vom Wünschen.

Edbert (EvanE)

Also ich würde die Schutzstreifen, wie EvanE eintragen, mit cycleway:left=lane, cycleway:left:surface=* und cycleway:left:smoothness=*. Wenn nur ein anderer Radweg vorhanden wäre, würde ich cycleway:left=track und cycleway:left:bicycle=yes taggen, um die implizite Benutzungspflicht von cycleway aufzuheben. Damit wären dann die Daten für einen möglichen Auswerter in OSM vorhanden. Diese ganzen Tags werden aber von der Cyclemap nicht berücksichtigt. Also müsste man eine eigene Karte bauen.

Das kannst du aber maximal für Autofahrer verlangen. Die meisten aus kommerziellen Daten gewonnenen Karten besitzen solche Informationen gar nicht. Ausnahmen sind manche vom ADFC unterstütze Karten, die aber auch fehlerhaft und relativ schnell veralten.

Ich gehe mal davon aus, dass du die Fortführung des Radweges ab dem Autobahnanschluss meinst.
Da ist in der Tat (nach Bing) nur noch einseitig ein Rad-/Fußweg vorhanden. Wenn solche Wege errichtet werden, sind die meist mit einem blauen Rad-/Fußgängerzeichen versehen, um die Benutzungspflicht anzuordnen. Das weiß man allerdings nur durch Besichtigung und nicht aus einem Luftbild (außer bei Straßenmarkierungen).

Ein highway=cycleway beinhaltet keine Benutzungspflicht für Radfahrer sondern nur die Erlaubnis den Weg zu benutzen. Ein highway=cycleway ist für Radfahren vorgesehen, nicht angeordnet. Erst cycleway=designated beinhaltet das blaue Radfahrer-Schild und damit die Anordnung. Dummerweise wird im OSM-Wiki für beide Sachverhalte das gleiche Wort (designated) verwendet, obwohl einmal “vorgesehen für Radfahrer” und das andere mal “durch ein Schild explizit für Radfahrer ausgewiesen” gemeint ist.

Edit:
Ob cycleway:left/right hängt von der Richtung der Straße und der entsprechenden Seite des Radweges bezogen auf diese Richtung ab.
Ob das per cycleway:= an der Straße (direkt anschließend) getaggt wird oder als eigener Weg (baulich getrennt) erfasst wird, hängt von der Situation ab. In obiger Fortführung des Rad-/Fußweges treten beide Situationen auf.

Edbert (EvanE)

Hallo Chris

ich komme auf diese Empfehlung zurück, und damit auf diesem Thread…

Im Link vermisse ich 2 (in meinen Augen) wichtigen Verkehrszeichen: 30-km-Zone und Reitweg.

Kann sie jemand dort ergänzen?

Gruss und frohes neues Jahr!

Ein Schutzstreifen so einzutragen ist Quatsch. Mit cyleway(:right/left)=lane, abgetrennt mit durchgehend weißer Linie + blaues Schild, ist eindeutig ein benutzungspflichtiger, straßenbegleitender Radweg gemeint → im Gegensatz zum Schutzstreifen, der mit gestrichelter Linie abgeteilt ist.

Dummerweise entspricht die Beschilderung solcher Radwege meist nicht der StVO. Wie soll eine Benutzungspflicht mangels Alternative hergeleitet werden?