wie Weg mit Wegfläche richtig anlegen, dito Bach mit Teich

Ist wohl ein ähnliches Problem wie virtuelle Wege bei Plätzen - die Einen akzeptieren es, die Anderen sind strikt dagegen. :wink:

ich würde sagen bei einem Platz kann man ggf. “Wege” erkennen, in einem See fließt aber kein Fluss. Es gibt gewisse Ähnlichkeiten, aber es ist nicht dasselbe Thema.

Interessantes Thema! Allerdings wird z.B. bei der Länge des Rheins auch der Bodensee mit gerechnet. Hier fließt lt. Wikipedia der sog. Seerhein durch.

Der Seerhein ist soweit ich weiß nur ein kleiner Abschnitt der den Obersee mit dem Untersee verbindet und ein Fluss ist:

Nana.
Sind dann z.B. Dämme und Ufer (waterway=dam/riverbank) falsch getaggt, da nicht fließend?

Übrigens: Wenn ich den Bodensee aus der Rheinlänge herausnehme, müsste ich dann nicht auch alle Staustufen abziehen ;)?

das waterway bezog sich nur auf Fließgewässer, also river, stream, canal, drain und ditch

Ob man die Seen und Staustufen aus der Flusslänge rausnimmt oder nicht weiß ich nicht, mir geht es darum dass im See (zumindest oft/meist) kein Fluss ist. Der Fluss fließt rein und raus, aber dazwischen ist er kein Fluss. Bei Staustufen kommt es vermutlich drauf an, ob sich da ein See entwickelt oder ob da eher ein langsamerer Fluss wird.

So allgemein ist das wohl nicht richtig. Wie ich schon schrieb, ist der Bodensee mit dem durchfließenden Rhein ein gutes Gegenbeispiel. Das der Seerhein ein Fluß ist, der Ober- und Untersee verbindet, ist soweit richtig, aber Wikipedia schreibt noch:

“Im Bodensee bildet das milchige, kältere und damit schwerere Rheinwasser zunächst einen kompakten Strom an der Oberfläche des grau-grünen Seewassers, fällt dann aber unvermittelt am Rheinbrech zum Seeboden ab. Die Hauptströmung im oberflächennahen Seewasser verläuft ab der Insel Lindau, oft deutlich sichtbar, entlang dem nördlichen, deutschen Ufer bis etwa Hagnau am Bodensee. Ein kleiner Teil der oberflächennahen Strömung zweigt vor der Insel Mainau in den Überlinger See ab. Die Hauptströmung wird im Konstanzer Trichter von der Rheinrinne aufgenommen und zum Abfluss geleitet.”

Also kann man wohl mindestens in diesem Beispiel durchaus von einem durchfliessenden Fluß sprechen, den man dann auch entsprechend taggen könnte.

Im gleichen Wikipedia Artikel steht im Kapitel Abschnitte:

“Man untergliedert den Lauf des Rheins in den Bereich der Quellflüsse, den Alpenrhein, den aus Obersee, Seerhein und Untersee bestehenden Bodensee, den Hochrhein, den Oberrhein, den Mittelrhein, den Niederrhein und das Rhein-Maas-Delta.”

Also ich habe den Eindruck:

  • wenn die offizielle Flußlänge alle Seen und Staustufen mit einrechnet, dann gehören sie offensichtlich nach offizieller Lesart der Geographen mit zum Fluß.
  • wenn es eine Vordiskussion gibt und Mapper mit einem Fokus auf Wasserwegen Wert darauf legen, daß ein angenommener Flußlauf durch den See gemappt wird, weil es einen Nutzen für sie hat, ist es bei OSM wohl üblich und sinnvoll das zu tun

Dann macht es für mich jetzt keinen Sinn das kaputtzudiskutieren wenn wir weder Geographen noch erfahrene Wasserwege-Mapper sind. Falls man es doch diskutiren will, sollte man als allererstes die alten Diskussionen suchen und von deren Argumenten ausgehen - nicht vom spontanen persönlichen Bauchgefühl.

+1 zu Nops Stellungnahme.

Ich möchte stark davon abraten, irgendwelche Strömungen für waterways in Seen herzunehmen.
Die sind
a) für den Normalmapper nicht nachzuvollziehen
b) stark schwankend abhängig von Jahreszeit, Variation der Zuflüsse und weiteren Einflüssen

Bei breiten Flüssen mit Mapping des Ufers macht man das solange schiffbar entlang der Fahrrinne, ansonsten pi mal Daumen in der Mitte.
Es gibt mW auch Seen mit Fahrstraßen für Wasserfahrzeuge. Das würde ich aber den einschlägigen Spezialisten überlassen.

Gegenfrage, sollte man dann auch die über 200 anderen Zuflüsse des Bodensees mit dem virtuellen Rhein verbinden?

Wo wir beim Wikipedia-zitieren sind, lest auch mal die “Gegenseite”:

https://de.wikipedia.org/wiki/See
Ein See ist ein Stillgewässer mit oder ohne Zu- und Abfluss durch Fließgewässer, das vollständig von einer Landfläche umgeben ist. Er stellt ein weitgehend geschlossenes Ökosystem dar.

https://de.wikipedia.org/wiki/Stillgew%C3%A4sser
Stillgewässer (auch Standgewässer, Stehgewässer oder stehende Gewässer) sind natürliche oder künstlich geschaffene Gewässer, in denen keine oder nur eine geringfügige Fließgeschwindigkeit vorhanden ist. Sie gehören zu den Binnengewässern, ihnen stehen die Fließgewässer gegenüber. Nicht zu den Stillgewässern gehören die Ozeane und Meere.

https://de.wikipedia.org/wiki/Flie%C3%9Fgew%C3%A4sser
Fließgewässer ist in der Hydrologie ein Sammelbegriff für alle oberirdisch fließenden Gewässer und bezeichnet einen Wasserlauf des Binnenlandes mit ständig oder zeitweilig fließendem Wasser. Fließgewässer sind Oberflächengewässer. Unterirdisch bewegtes (fließendes) Grundwasser ist kein Fließgewässer. Im Untergrund verlaufende oder in Ponoren im Untergrund verschwindende Höhlenflüsse (Karstgewässer) sind in der Zuordnung unklar, sie werden aber meist zu den Fließgewässern gerechnet.

In der Regel transportieren Fließgewässer das Wasser aus ihrem Einzugsgebiet gemäß der Schwerkraft bis zu ihrer Mündung in ein übergeordnetes Fließgewässer, einen See oder ein Meer. Im Gegensatz zu Fließgewässern enthalten Stillgewässer stehendes Wasser oder Wasser, das nur sehr langsam abfließt. Ein Wassergraben kann entweder ein Fließgewässer oder ein Stillgewässer sein.

Hier ein Schaubild zur Gewässergliederung