ich habe gerade beim Rendern einer Karte absichtlich Meer und Binnengewässer in verschiedenen Blautönen eingefärbt, um falsch gemappte Sachen zu finden. Dabei ist mir der Versuch eines Mappers, einen Priel im nordfriesischen Wattenmeer zu benennen aufgefallen.
natural=water finde ich falsch, denn die Fläche befindet sich schon auf dem Meer. name=* ohne etwas ist aber auch nicht in Ordnung. Was tun? Ich wohne weit weg vom Meer.
waterway=stream bezeichnet m.E. ein (von Land umgebenes) Fließgewässer. Ein Priel kann, muss aber nicht, die “Fortsetzung” eines Flusses sein.
waterway=stream mit tidal=yes sollte Verwendung finden, wenn ein größeres Fließgewässer aufgrund der langsamen Fließgeschwindigkeit und geringen Gefälles bei Flut die Fließrichtung ändert (zum Beispiel im Mekong gut zu beobachten).
Die einen Priel umgebende “Landfläche” gehört ja eigentlich zur Meeresfläche.
Daher sollte schon über eine neue Erfindung nachgedacht werden dürfen.
…meint Uwe
Ich habe gerade unter https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Marine entdeckt, dass für Sandbänke place=locality vorgesehen ist.
Hier auch den Priel einzuordnen, wäre zwar eine Lösung, aber m.E. keine gute.
Bei natural=strait würden einige features passen, wenn man an die Priele (z. B. als Schiffsrouten) zwischen den Inseln und Sandbänken der Fiesischen Wattlandschaften denkt. Die Signifikanz ist jedoch sehr eingeschränkt.
Cepesko, der stream garnicht passend findet
Priele sind m.E. Bestandteil eines Meeres, also der offenen See. Der Unterschied liegt ja nur darin, daß Priele - wenn sie nicht durch einen Fluß gespeist werden - in Bezug auf die Umgebung isolierte Wasserflächen sind.
Von daher vielleicht doch als natural=wetland + wetland=tidalflat ?
wetland=tidal_flat ist doch wohl eher das Watt an sich, also die trockenfallende “Landfläche”, in dem sich der Priel selbst tiefer eingegraben hat.
Ich finde in englischen Internetbereichen Begriffe wie “tideway”, “tidal_creek” (siehe auch Uvi), “tidal_gully”.
Ja, da hast Du Recht, mein Vorschlag bezog sich daher auch eher auf die Umgebung. Fragt sich dann, ob ein Priel mit einem Extratag versehen werden muß, wenn durch die Umgebung als natural=wetland bereits gekennzeichnet ist, daß es sich um einen Priel handelt. Der einzige Unterschied zur offenen See besteht doch eigentlich nur darin, daß ein Priel ein Fließgewässer ist oder richtiger gesagt, sein kann, um die unterschiedlichen Höhen der trocken gefallenen Umgebungen auszugleichen.