Es ist klar, dass es insb. zwischen Hochmoor und Niedermoor Übergänge, auch innerhalb weniger Zehnermeter geben kann. Dann kann man sich für den überwiegenden Typ entscheiden.
Ist zwar schon etwas her, aber die Unterscheidung zwischen Niedermoor und Hochmoor stand bei mir kurz nach der Grundschule auf dem Lehrplan ;). Also spricht mE nix dagegen, wenn Interessierte es vor Ort differenziert erfassen.
Passt, wenn ein Moor Grundwasseranschluss hat ist es definitionsgemäß ja ohnehin kein Hochmoor. Grundwasser bildet sich zwar aus versickernden Niederschlägen, unterscheidet sich aber chemisch deutlich vom Regenwasser. Im Gegensatz zum (destillierten) Niederschlag löst Grundwasser bei der Untergrundpassage mehr oder weniger stark Minerale aus dem Boden und Gestein. Nährstoffarme Niedermoore lassen sich daher leicht mit schwach mineralisierten Grundwässern erklären.
Ich gebe dir natürlich Recht, dass es stufenlose Übergänge zwischen beiden Moortypen gibt, hier könnte man sich für den Haupttyp entscheiden und weiteres in description=* packen.
Meine Dummy-Methode zur Unterscheidung: Wenn ich Gummistiefel brauche ist es kein Hochmoor.
Das ist eine amerikanische und in meinen Augen auch veraltete Definiton, die dem aktuellen Forschungsstand nicht gerecht wird… Diese simple Definition funktioniert nicht für Mitteleuropäische Verhältnisse…
Ich verweise hier nochmal auf das deutsche Wiki, was den Definitionen nach aktuellem Wissensstand gerecht wird und nein ich habe kein Interesse in OSM einen Versuch zu unterstützen, die in OSM erfassten Moore dementsprechend differenzieren zu wollen, das sollten wir besser den Moorkundlern überlassen.
Wenn in Feuchtgebieten hölzerne Vegetation (Bäume und Sträucher) vorherrscht, fällt es laut OSM-Wiki unter “swamp”.
natural=shrub sollte mE nur für Büsche + Sträucher außerhalb von wetland verwendet werden.
Die EPA-Definition, welche dem OSM-Wiki zugrunde liegt, ist eine Vereinfachung, aber sicher nicht veraltet und passt insbesondere für feucht-gemäßigte Klimate, also auch für Mittel- und Nordeuropa.
Man kann Moore sicher noch weiter nach verschiedensten Kriterien differenzieren. Da OSM aber nicht den Anspruch hat Moortypen und -böden nach boden- oder pflanzenkundlichen Kriterien exakt zu erfassen, können wir mit der Vereinfachung wohl gut leben.
Mal ein Beispiel vor meiner Haustür… Seit den Bing-Bildern bin ich hier zur Erkenntnis gelangt, daß eine stärkere Differenzierung hier (totaler) Quatsch ist. Ich habe mich auf natural=wetland + wetland=reedbed sowie (hier noch) natural=wood (+ entsprechder Tags) beschränkt. Natural=wood deshalb, weil es zunächst nicht verkehrt ist und wetland=swamp man durchaus als Subtyp zu natural=wood ansehen kann. Zum Zeitpunkt der Erfassung wure wetland=swamp noch nicht gerendert; werde ich bei Gelegenheit mal in Richtung swamp präzisieren.
Ansosten zur Erklärung: die rötlichen teilweise ringartigen Bereiche ist Schilf, teilweise Rohrkolben; die hellgrünen Bereiche Seggendominierte Bestände. Für erstere wäre reedbed für das zweite wetmeadow oder marsh?? per Definition korrekt?
Dazwischen sind größere Bereiche mit 3-4m hohen Weidengebüschen.
Instgesamt ist der Bereich seit mindestens Anfang der 1990er Jahre ungenutzt. Es gibt auch keine Stellen, um mit Maschienen oder Weidetiere auf dieses Areal zu kommen (heißt lokal (Insel Kockrowsberg)
Mit diesen Vorraussetzungen fällt für mich wetland=wet_meadow raus; hier bin ich der Meinung, daß es auch Nutzung in irgendeiner Form geben muß!
Man könnte jetzt die nicht bewaldeten Flächen eventuell nach wetland=marsh|reedbed unterscheiden. Aber warum? wetland=marsh hat für mich eine unklare Definition…
Warum ich auch gegen wetland=fen kommt hier auch zum Tragen… per Definition ist es auch wetland=fen ( Es ist ein oberflächenwassergespeistes Niedermoor, Torfbildung findet hier statt (wenn auch gering) und es wird gelegentlich überflutet.
Darum bin ich bei wetland der Meinung, “Weniger ist mehr!”
…und was machst du mit großflächigen, nahezu geschlossenen Weidengebüschen mit 2-3(-4)m Höhe? Ich habe da keine Problem damit, natural=wetland + wetland=reedbed zu erfassen und für den gültigen Bereich ein natural=scrub drüber zu legen. Es kommt der Struktur am nahesten (Durchmischung beider) Für mich sind hochgewachsene Bruchwälder und niedrigwüchsige Weidengebüsche hier unterschiedliche Dinge. Der Key swamp ist für solche Weidengebüche da doch sehr grenzwertig.
Ich würde es grundsätzlich vermeiden zwei natural-tags übereinander zu malen und natural=* für die primäre Standortcharakteristik verwenden. Die Vegetationsbedeckung kannst du ggf. näher mit landcover=* erfassen.
Unabhängig davon, wenn dort Weiden stehen, passt reed bed nicht: * OSM-Wiki: “Reed-bed, an inundated area dominated by certain tall non-woody plants (reeds, bulrushes).” *