Wie Fußgängerbrücke mappen, wenn sonst keine extra Wege für Fußgänger?

Moin!

Bei mehrspurigen Straßen gibt in Innenstädten gerne mal eine Fußgängerbrücke. Ich frage mich, wie man so was sinnvoll einträgt.
Normalerweise malt man den Weg entsprechend der Länge der Brücke und hängt highway=footway + bridge=yes + layer=1
dran. Damit sollte der Renderer glücklich sein. Aber der Router kann damit nichts anfangen, weil der Weg keinem anderen highway zugeordnet ist. Solange nur ein way mit highway=* unter der Brücke ist, sollte es auch dem Router egal sein, aber wenn zwei baulich getrennte Fahrspuren da sind, wird es knifflig. Hier sollte man IMHO für den Router eine Verbindung mappen.
Sonst sieht es so aus:
https://www.openstreetmap.org/way/217342231
Soll man die Brücke dann nur zwischen den beiden hw=* eintragen, egal wie lang sie tatsächlich ist?
So wie hier: https://www.openstreetmap.org/way/186255331
Oder malt man extra Wege, die es so nicht wirklich gibt, um die Enden der Brücke wieder mit den jeweiligen hw zu verbinden?
So wie hier: https://www.openstreetmap.org/way/229134529
Beides sieht irgendwie falsch aus und ist daher wohl wenig intuitiv.

Ich sehe die Variante ganz ohne Verbindung recht oft, das ist aus Routing Sicht die schlechteste. Was soll ich einen Mapper empfehlen, der so was macht?

Aktueller Anlaß ist mein CS-Kommentar hier:
https://www.openstreetmap.org/changeset/52533196

Ja, den hw=footway würde ich wirklich nur zwischen die Ways setzen, die er verbindet. Wenn diese Ways jeweils für eine 20 m breite Fahrbahn plus Bürgersteig an den Außenseiten stehen, kann das natürlich viel zu kurz aussehen. Das Wichtigste für mich wäre aber, dass das Routing funktioniert.

Du kannst das Brückenbauwerk unabhängig vom Way als Fläche mappen und man_made=bridge taggen, dann bekommt man im Rendering eine Vorstellung davon, wie das aussieht.

–ks

Guten Morgen,

das ist eigentlich wie bei Kreuzungen, da kann man die Verbindungen auch nicht immer exakt in der Fahrbahnmitte zeichnen. Wenn man das tun will, kann man nur mit den Flächen drumherum etwas “schummeln”, um die Fahrbahnfläche exakt zu zeichnen.

Finde ich auch exakt aus diesem Grund ungeeignet und würde sogar sagen, dass das falsch ist. Es könnte ja sein, dass mal jemand ein Routingprogramm für Fußgänger schreibt, dass dir sagt, dass du die Straßenseite wechseln musst. Das schickt dich dann 50 Meter weiter zur Ampel, aus genanntem grund. Das wäre klassisches mappen für den Renderer. Es würde außerdem bedeuten, dass da einfach eine Brücke steht, die mit nichts verbunden ist. Solche Bauruinen und Planungsfehler gibt es ja tatsächlich.

Es spricht absolut nichts dagegen, eine Verbindung per path auf beide Seiten des Highways zu machen. Das macht man bei Kreuzungen oder Einmündungen auch, die sind zwar auch auf der Seite der Straße aber der Weg wird bis zur Linie gezeichnet, für die Verbindung. Ganz normal eigentlich.

Wenn man die Brücke genau darstellen will, kann man gern man_made=bridge als Fläche dazu nehmen.

Sieht zwar komisch aus, ich denke aber nicht, dass das so falsch ist. Würde ich aber so nicht machen, da mir die Info der Länge der Brücke dann fehlt und die Möglichkeit, als Fußgänger auf dem Gehweg unter der Brücke durchzulaufen nicht abgebildet ist. Das ist aber eher “nice to have”. Dann aber definitiv nur als Linie, nicht als man_made=bridge.

Edit: KS war schneller… :wink:

Ich glaube, es gibt keine eine gute Lösung. Je nach Einzelfall ist die oder andere Lösung besser. Hier habe ich eine Unterführung an die nächsten Querstraßen angebunden. Zur unterquerten Straße in ist der Gehweg auch teilweise baulich getrennt (Hecken, Zäune).

Danke. Da man man_made=bridge verwendet, habe ich zwar schon häufiger gesehen, aber noch nie aufs Rendering bezogen.
Ich denke, das man in solchen Fällen tatsächlich beides braucht, also man_made=bridge etc für die Renderer und highway=* + bridge=yes für die Router, wenn es denn so funzt. Muss ich mal anschauen.
Ist ja eher nichts für den Sessel-Mapper, weil man auf Sat-Bildern kaum erkennt, ob es eine Treppe gibt oder eine Rampe oder einen Fahrstuhl oder irgendeine Kombi davon. Wenn man das alles mappen will, braucht man wohl doch die Hilfswege.

Es wird immer Ermessenssache sein. Mir persönlich ist es wichtig, die Geometrien korrekt abzubilden, weil am Anfang so eines virtuellen Weges zur Brückenanbindung die Ansage „Biegen Sie rechts ab“ eventuell verwirrend sein könnte, wenn real keine Abbiegung zu sehen ist. Andererseits wird kaum jemand nur nach Step-by-step-Routing laufen, sondern immer auch auf die Karte schielen, und da ist die Sache dann klar. Wenn, wie im dritten Beispiel, auch die auf die Brücke führenden Treppen lagegenau gemappt sind, ist das natürlich korrekt so und muss mit virtuellen Wegen angeschlossen werden. Es wäre Unsinn, die Treppen dahin zu verschieben, wo sie gar nicht sind, nur um virtuelle Wege zu vermeiden. Letztlich müssen wir immer Kompromisse schließen, weil wir Verkehrsflächen idealisiert als Linien abbilden, um es dem Routing einfacher zu machen.

–ks

Moin,

ja, so ist man es halt üblicherweise gewohnt.
Erst, wenn man sich mal vom Blickwinkel auf den Hörwinkel einlässt, merkt man, wie wichtig Lagegenauigkeit und Geometrien sind.
Der Blick auf die Karte kann vieles ausgleichen - das Gehör weniger.

Grüße, Georg

Da kann ich jetzt nicht mehr folgen. Wo kommt das Gehör ins Spiel?

Bei Sehbehinderungen.

–ks

Das dachte ich mir schon, aber ich verstehe nicht, wie das das Mapping beeinflussen soll. Nach meinem Veständnis sprechen wir sowohl bei den Sat-Bildern als auch bei den Navis von Ungenauigkeiten im Berech von mehreren Metern. Lagegenauigkeit ist also eher eine Wunschvorstellung. Interessant wird es allerdings bei der Frage, ob Treppen zu bewältigen sind. Wenn ja, müsste man wohl den Weg zwischen den Spuren in drei Stücke teilen (Treppe-Fußweg-Treppe), und dass ist dann doch sehr abtrakt, weil das Stück mit bridge=yes
dann noch unscheinbarer wird. Da würde ich immer die Variante mit außen angeklebten Wegen wählen.