Wie Findlingsgarten taggen?

Ich halte Größe nicht für ein geeignetes Kriterium. Es gibt genügend sehr kleine Parks.

Was wir auf dem Foto sehen, ist für mich sowas wie ein geologischer Lehrpfad, nur halt nicht in Form von einzelnen Stationen aufgereiht an einem Weg sondern geballt auf eine Fläche.

Für leisure=garden fehlt mir, dass dort irgendetwas kultiviert wird. Und ähnlich wie bei dem Argument gegen einen Park könnte man auch hier argumentieren: zwei Reihen Findlinge rechts und links von einem Fußweg aufgereiht sind kein Garten.

Für amenity=park fehlt mir eine erkennbare Schwerpunktsetzung auf Erholung. Es scheint keine Sitzbänke zu geben, die zum Verweilen und Betrachten einladen sondern scheinmal kann man nur den Weg zwischen den Findlingen entlangehen und rechts und links schauen, was auf den Schildern steht. Das ist für mich wirklich nichts Anderes als ein Naturlehrpfad auf wenige Meter zusammengestaucht.

Die Idee mit dem Museum (tourism=museum) fand ich gar nicht so weit hergeholt. Es handelt sich ja ganz offensichtlich um eine arrangierte (Findlinge wurden gesammelt und dort aufgestellt) und erläuterte (Infoschilder vor jedem Findling) naturkundliche Ausstellung.

Aber mir persönlich würde tourism=attraction reichen:

Ich würde die Fläche “Finglingsgarten” zunächst einmal als Fläche mit tourism=attraction eintragen, das ist nämlich nicht nur als Punkt (node) zulässig. Diese Fläche würde ich aus dem Wald ausschneiden (relation mit inner), da es sich ja immerhin um eine Freifläche handelt, die sicherlich auch dauerhaft von Baumbewuchs freigehalten wird.

Wenn man dann noch mehr Information haben möchte, sollte man tatsächlich jeden einzelnen Findling dort als natural=stone eintragen. Was auf den angebrachten Schildern zu jedem Stein steht, könnte man in Kurzform als description=* jeweils ergänzen.

Und mal ehrlich: Auch wenn wir nicht für den Renderer mapen, ist eine Freifläche in einem Wald mit zwei Reihen von Symbolen für Steine weit informativer als amenity=park oder leisure=garden - jedenfalls wüsste ich dann genau, dass dort nicht mehr ist, als zwei Reihen Findlinge neben einem Weg und ich wäre nicht enttäuscht, dass ich dort keinen nett gestalteten Park oder Garten vorfinde.

Für mich ist ein Steingarten keine reine Steinfläche. Zu einem Garten wird er meiner Auffassung nach erst, wenn auch einzelne Pflanzen dazukommen
vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Steingarten “Als Steingarten bezeichnet man eine Gartenanlage, welche unter intensiver Verwendung von Steinen und Kies Pflanzen der Gebirgsflora oder trockenheitsresistente Pflanzen beherbergt.”

Wikipedia kennt auch “Schottergärten”, wo Pflanzen wohl keine Rolle spielen: https://de.wikipedia.org/wiki/Schottergarten
das passt aber sicherlich nicht zum Findlingsgarten (andere Größen). Das Wort “Findlingsgarten” sagt eigentlich schon alles. Gibt es auch schon einen Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Findlingsgarten
Die Wikipedia sieht diese auch als Unterart der Freilichtmuseen

Sorry, aber das kann ich da nicht hineininterpretieren.
Zitat: “Ein Findlingsgarten oder Findlingspark ist eine Freiland-Sammlung…” (Sammlung!)
und “Freiland-Sammlung” wird dann fäschlicherweise zu https://de.wikipedia.org/wiki/Freilichtmuseum verlinkt.
Dort wäre das dann “Ein Freilichtmuseum (auch Freilandmuseum, Freiluftmuseum oder Museumsdorf) ist eine Institution, in der eine Sammlung von am Originalstandort (in situ) erhaltenen, umgesetzten oder rekonstruierten Baudenkmälern – oft einschließlich deren Ausstattung – der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.”
Baudenkmal trifft aber hier sicherlich nicht zu.

Und nach https://de.wikipedia.org/wiki/Findling müsste es nach dem Bild bestenfalls ein “Geschiebe-Garten” sein :stuck_out_tongue:

ok, wenn das Freilichtmuseum auf Baudenkmäler und insbesondere Volkskunde beschränkt ist, Natur als Exponat also ausschließt, dann “Freilandsammlung” bzw Freilichtsammlung. Ein tag könnte z.B. tourism=open_air_collection sein

Das würde ich nach dem Foto nicht machen, für mich ist dieser Steingarten “im Wald”, unter Bäumen, und die Freifläche wäre mir viel zu klein, um sie aus dem Wald auszuschließen.

Ich würde es als Untertag von tourism=attraction nehmen, also attraction=open_air_collection, open_air_collection=geology, oder open_air_collection:geology=yes

ich würde sie auch ausschneiden. Jede nicht direkt von Bäumen überdeckte Freifläche, Lichtung etc. und sei sie auch noch so klein, gehört theoretisch ausgeschnitten. Für die Art von “im Wald” welches du meinst gibt es in OSM keine gute Abbildungsmöglichkeit. Das ist (in anderem Maßstab) so wie Freudenstadt im Schwarzwald liegt.

m.E. nicht. Wenn man das machen würde, bräuchte man immer noch einen weiteren Tag für andere Freilichtsammlungen, die man nicht als Touristenattraktion taggen wollte. M.E. ist “Touristenattraktion” keine gute Klassifizierung, und daher sollte man dazu auch keine Unterarten einführen (weil die potentiell alle existierenden tags wiederholen könnten), sondern es als Zusatzattribut sehen. Das ist ein tag aus der Frühzeit von OSM, als noch tags für fast alles gefehlt haben, quasi ein tagging für den Renderer, um als wichtig empfundene Dinge pauschal auf die Karte zu bekommen, ohne sie weiter beschreiben zu müssen. Der Nachteil davon ist, dass sie dann auch nicht beschrieben sind (und weil sie schon auf der Karte sind, fällt auch der Leidensdruck weg, eine bessere Beschreibung zu entwickeln).

Es sind Findlinge aus der Vergangenheit als Sammlung (also nun nicht boundary_stone) da gibt es schon Schlüssel die zur Auswertung mit genutzt werden könnten, ohne neue zu erfinden.
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:historic%3Dboundary_stone

natural=stone;
historic=archaeological_site

und anders passendes https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:historic%3Dstone

natural=stone für einzelne Steine passt gut, sagt aber nichts über die Gesamtheit (Name, Klassifizierung als Sammlung, etc.)
historic=archaeological_site passt dagegen überhaupt nicht, da geht es um Kulturgüter (also von Menschen erstellte Dinge).
Sofern die Steine dort wie vorgefunden ausgestellt sind (wovon ich nicht ausgehe, die wurden vermutlich arrangiert und verschoben), dann könnte geological_site passen. Das ist allerdings kein etablierter tag, vielmehr taggen wir bei geologischen Features gleich mit spezifischeren tags (natural=vulcano, etc.) :wink:

Finde ich ja auch passend. Mein Vorschlag war etwas aus bereits vorhandenen Schlüssel/Werte zu nutzen statt wieder neue zu “erfinden”.

Hier habe ich so eine Steinsammlung als Denkmal (weiter-) genutzt:
https://www.openstreetmap.org/node/1238294986

Klar sollte man dann vorhandene Werte nutzen, wenn sie das beschreiben, was man beschreiben will. Hier fehlt m.E. noch ein passender tag für eine zugängliche Sammlung im Freien. Es ist m.E. hier kein “geological site”, weil das Wort “Sammlung” bereits nahelegt, dass es sich um ein menschgemachtes Arrangement und nicht um eine natürlich vorgefundene Sache handelt.