Wie feststehende Schranke taggen?

Hallo zusammen,

wie taggt man eigentlich eine feststehende Schranke? So ein Ding, das wie eine geschlossene Bahnschranke auf Beinen aussieht, die quer über den Weg geht und *nicht *geöffnet werden kann? Habe heute in einem Wohngebiet sowas gesehen, am Ende einer Sackgasse, die in einen Grasweg übergeht, der seinerseits nach wenigen 100 Metern auf einen Landwirtschaftsweg trifft. Die Schranke soll offenbar verhindern, dass Autos den Grasweg als Abkürzung verwenden. Fußgänger können problemlos um die Schranke herumlaufen.

Im OSM-Wiki (https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:barrier) finde ich nichts, was da passt. Sowohl “barrier=gate” als auch “barrier=lift_gate” als auch “barrier=swing_gate” implizieren, dass die Schranke geöffnet werden kann, doch genau dies ist hier nicht der Fall - das Ding steht fest im Boden auf zwei Beinen.

Der Velosoph

Ein Foto wäre gut!

So aus dem kalten heraus: barrier=fence
oder wenn außer Fußgängern auch Radfahrer drumherum kommen: barrier=cycle_barrier

Funktioniert also wie ein Umlaufgitter.
barrier:cycle_barrier
foot:yes

Foto habe ich leider keins gemacht, doch das Teil sah ungefähr wie dieses hier aus: https://www.edmatec.de/s/cc_images/teaserbox_12326066.jpg, nur eben ohne Scharnier zum Öffnen.

An “barrier=cycle_barrier” hatte ich auch kurz gedacht gehabt, doch impliziert das nicht, dass da immer (mindestens) *zwei *Schranken beteiligt sind, zwischen denen sich der Radfahrer dann durchzwängen darf?

Auch “barrier=fence” scheint mir nicht so recht zu passen, insbesondere, wenn ich mir im Wiki die unterschiedlichen "fence_type"s anschaue, da ist nichts dabei, was auch nur im Entferntesten an eine Schranke erinnert.

Im Taginfo habe ich unter den verbreitetsten Tags ebenfalls nichts gefunden, dessen Beschreibung gut passen würde. Offenbar sind solche Dinger eher selten, und es muss einen Kompromiss geben - vielleicht also doch tatsächlich “barrier=cycle_barrier”…

Der Velosoph

Wenn man die Schranke komplett wegnehmen kann, wenn man an beiden Enden die Sperre entfernt (siehe linke Seite auf Foto) ist es immer noch ein barrier=lift_gate (“lift” im Sinne von “anheben”, Scharnier nicht erforderlich).

barrier=lift_gate
access=no
foot=yes

Ich würde auch barrier=lift_gate nehmen. Habe ich gestern bei dieser hier auch getan:

Was ist mit Fahrrädern und Pferden? Kommen die dort vorbei?

lift_gate impliziert, dass man das anheben könnte. Also passt das doch überhaupt nicht.
Da wäre barrier=fence oder barrier=log besser, zusammen mit foot/bicycle/horse/*=yes Aber wirklich passen tun die auch nicht.
Ich weiß ja genau was gemeint ist :slight_smile:

Es fehlt halt ein genereller Tag für “Schranke”.

Edit: barrier=bar (190 Verwendungen) sollte passen.

Bei Rogers Foto gehe ich stark davon aus, dass man den Stamm anheben kann.

Ich kenne hier einige lift_gates, die links und rechts in einer Mulde liegen und von oben mit einem flachen Stahl (und Schloss) verriegelt sind.
Die tagge ich als barrier=lift_gate.

Hm, das in der Mulde beidseitig ist kein lift_gate…

@Velosoph - woran machst du fest, dass es “fest” ist? Ist es beidseitig geschweißt? Oder halt irgendwie befestigt mit einem Schloss? Könnte am Ende doch eine Drehschranke sein. Manchmal sind die echt schlecht erkennbar.

+1

Genau so muß es aussehen, wenn es auch ausgewertet werden soll.

Bei kreativen Tagschöpfungen mit barrier oder so kann man sicher sein, daß sämtliche Router dort durchrouten werden, weil es keinem etablierten Schema entspricht, und daß es keine Karte anzeigen wird.

Wenn man unbedingt eine Unterscheidung machen möchte, gäbe es zusätzlich noch locked=yes oder einfache eine note.

Wegsperre, ortsfest: https://www.absperrtechnik-direkt.de/detail/index/sArticle/993

Bleibt noch die Frage an den OP, ob das Ding verschweißt (Wegsperre, ortsfest) oder der Querbalken abmontierbar ist.

Letzteres vermute ich, wenn es einen Weg versperrt, der gegebenenfalls durch den Besitzer mit Fahrzeug befahren werden soll.

+1

& wäre froh, wenn sich da mal das locked=* (wiki (en)) etwas breiter durchsetzen würde, denn bzgl. Routing wurde das auch mal vom brouter Entwickler angesprochen, siehe: https://www.youtube.com/watch?v=eO-9wW1aOJI&t=819s

access=no wenn niemand durch kann/darf, sonst ggf. foot=yes ergänzen zu vehicle=no oder private. Wenn eine Stange kein Scharnier hat sondern angehoben werden muss, würde ich auch barrier=lift_gate für passend halten, wobei es gem. Wikidefinition (langstehend seit 2010) nicht passt, weil demzufolge das lift_gate sich um einen Drehpunkt drehend öffnet. Ich habe dazu auf der Wikiseite eine Frage gestellt, mal sehen, wie das international gesehen wird.

Naheliegend wäre das von OSM_RogerWilco vorgeschlagene und bereits 190mal verwendete barrier=bar. Wenn das Teil fest ist und nicht angehoben werden kann, würde ich das mit entsprechenden access-tags nehmen.

Fence halte ich für eine Notlösung, die eher nicht so richtig passt. cycle barrier würde ich das ebenfalls nicht nennen, das wären für mich die Schikanen, wo es 2 Absperrungen hintereinander gibt (bzw. gebogen) und man irgendwie “durch” muss, nichts, wo man drum herumläuft.

Was spricht gegen einen way barrier=handrail und node mit access=no & foot=yes ggf bicycle=dismount an den highway?
Handrail ist etabliert und wird oft gerendert, access ist für die Router.

Ich fände Fotos von der Situation vor Ort sehr hilfreich, weil es ohne doch ein ziemliches Herumraten ist.

Mir ist nicht klar, ob es sich um eine Sperre handelt, die ähnlich wie ein barrier=bollard einfach nur den zweispurigen Fahrzeugverkehr zurückhalten soll, aber dafür vorgesehen ist, dass Fußgänger und Radfahrer die Sperre umfahren sollen. Oder ist es eher eine Sperre, die man zwar umfahren oder umgehen kann, das aber nicht ausdrücklich so vorgesehen ist? Ist es eine Sperre, die vor allem Fußgänger bremsen soll, direkt auf die Straße zu laufen?

Hier https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:barrier steht z.B. bei barrier=cycle_barrier: “Typischerweise zwei in den Weg hineinreichende versetzte Metallbügel, die das Durchfahren mit Fahrrädern oder Motorrädern unmöglich machen oder zumindest verzögern, die Passage von Fußgängern erlauben.” - Typischerweise bedeutet nach meinem Verständnis, dass es auch andere Bauformen geben kann, die aber dem Grunde nach die gleiche Funktion haben sollen.

Bei barrier=bollard steht: “Ein Poller, Pfosten oder eine Bake auf einem Weg oder einer Straße, der die Durchfahrt verhindert.” In Text und auch auf den Beispielbildern werden auch ausdrücklich Baken mit eingeschlossen. Gemeint ist eine Kosntruktion mit zwei Fosten, die durch ein oder zwei Querstreben verbunden sind, was ja im Grund einer feststehenden Schranke gleich kommt.

Von der Beschreibung durch Velosoph würde ich eine schrankenähnliche Kosntruktion, die aber über keinen Klapp- oder Schwenkmechanismus verfügt eher als Bake bezeichnen denn als Schranke. Eine Schranke ist für mich immer etwas Bewegliches (kann aber natürlich durch ein Schloss verriegelt sein). Ist eine solche Konstruktion aber ohne “Scharnier”, also unbegeglich konstruiert, ist es für mich eine Bake oder ein Zaun oder ein Geländer.

Insgesamt sind aber die Übergänge fließend und es gibt schon eine recht große Anzahl verschiedener Barrieren. Ich täte mich schwer damit, hier noch weitere hinzuzuerfinden. So htrage ich z.B. Blumenkästen aus Beton als barrier=block ein, obwohl man auch sagen könnte, dass ein typischer Beton- oder Steinblock nicht innen hohl, oben offen, mit Erde gefüllt und mit Blumen bepflanzt ist. Aber der Rest passt einfach (“Großer, stabiler Block, der nur mit schwerem Gerät oder großer Anstrengung versetzt werden kann.” - der im Gegensatz zu einem Poller auch nicht in den Boden eingelassen ist).

Danke für die rege Diskussion, das scheint also tatsächlich nicht ganz so eindeutig zu sein. Spätestens nächste Woche bin ich voraussichtlich wieder in diesem Dorf, dann fahre ich nochmals an die Stelle, gucke mir die Schranke/Bake/wasauchimmer nochmal ganz genau an (vielleicht kann man das Ding doch irgendwie öffnen?) und mache ein Foto.

Der Velosoph

@Velosoph: Super, danke! Ich bin jedenfalls sehr an der Lösung interessiert. :slight_smile:

Hallo zusammen,

da das Wetter kommende Woche hier recht garstig werden kann, bin ich schon gestern nochmals an die Stelle gefahren.

Die “Schranke” ist eher ein querstehendes Geländer und definitiv nicht zu öffnen, ohne rohe Gewalt anzuwenden. Die Verbindungen des Querbalkens zu den Beinen sind verschweißt, die Beine in den Boden betoniert:

Das Asphaltstückchen im Vordergrund ist das Ende der Wohnstraße. Im Hintergrund, dort, wo das Auto steht, ist der erwähnte Landwirtschaftsweg, der Grasweg parallel zur Hecke auf der linken Seite ist kaum noch als solcher erkennbar. Fußgänger kommen problemlos auf beiden Seiten um das Hindernis herum, mit dem Fahrrad ginge es nach Absteigen, für Pferde wird es eng (oder sie springen drüber :D)

Genau so sieht das für mich aus.

Dann hätte man das Ding noch einige cm breiter machen müssen. Es war offensichtlich nicht gewollt, den Weg so hermetisch abzuriegeln, es sollen wohl nur Autos davon abgehalten werden, den Grasweg als Abkürzung zu verwenden.

Das denke ich jetzt eher weniger, der Grasweg geht ja nur in eine Wohnstraßen-Sackgasse ohne Durchgangsverkehr über.

Was evtl. noch möglich wäre: “barrier=handrail” (und das Ding als Way taggen). Das trifft die Bezeichnung “Geländer”, obwohl es nicht die Funktion bietet, sich wie an einem Treppengeländer daran festzuhalten. (Laut Taginfo > 6000x verwendet.) Die Kombination “barrier=fence” + “fence_type=railing” wiederum ist laut Wiki “zum Schutz z. B. vor einem Abkommen vom Weg (z. B. Brückengeländer) oder Vergleichbarem”, was hier ebenfalls nicht zutrifft.

Der Velosoph