wie viele andere Dinge sind auch Bahngleise in OSM recht unterschiedlich erfasst.
Welche der folgenden Tags sind in Deutschland für Bahngleise mit railway=rail sinnvoll?
“gauge=1435”: brauchen wir den Standardwert in Deutschland?
“operator”: wird manchmal für den Betreiber des Personenverkehrs genutzt (m.E. falsch), manchmal für den Betreiber des Gleises.
Dabei gibt es noch unterschiedliche Schreibweisen (“DB”, “DB-Netz”,…)
Ist für Ferngleise “operator=Deutsche Bahn Netz AG” sinnvoll? Für Industriegleise ist der Betreiber oft nicht erkennbar.
“network=XYZ”: ist das eine Eigenschaft des Gleises oder gehört das Tag an die Relation route=train?
“lines=XY;YZ”: steckt die Information nicht schon in den Relationen?
“oneway”: ist oneway=yes sinnvoll, wenn jedes Gleis einer zweigleisigen Strecke nur Signale für eine Fahrtrichtung hat?
“ref”: was bedeutet ref bei Bahngleisen? Ist es die Gleisnummer in Bahnhöfen oder gibt es dafür ein anderes Tag?
“tracks”: Kann man das Tag löschen, wenn jedes Gleis als eigener way erfasst ist?
“usage”: gibt usage die offizielle Einteilung in Haupt- und Nebenbahnstrecken an oder die aktuelle Verkehrsbedeutung?
Beispiel: die Bahnstrecke Neumünster–Bad Oldesloe ist laut Wikipedia Hauptbahn, wird aber nur stündlich mit Triebwagen befahren.
Fast alle Bahnhöfe haben mehrere getrennt erfasste Gleise. Sollte ein Punkt eines beliebigen Gleises als “railway=station” erfasst sein oder jeder way einen Punkt mit “public_transport=stop_position”, “train=yes” haben?
Braucht man meiner Meinung nach nicht zwangsläufig. Aber bitte bedenke das wir ein internationales Projekt sind. Jemand in Russland würde dich fragen ob seine Spurweite nicht der Standard ist und es deshalb auch einfach weglassen. Damit hast du dann den Salat. Also wenn du es nicht erfassen willst ist es ok aber löschen wäre mit Sicherheit falsch.
Operartor sollte immer jener sein der die Infrastruktur unterhält. Alles andere ist an der Relation zu taggen. Sehe ich genau so wie du.
Das ist eine gute Frage. Sicherlich ist hier ausschlaggebend wie es vor Ort gehandhabt wird.
Ja im Prinzip schon. Aber es gibt Menschen die mögen keine Relationen und früher gabs ja auch noch keine.
Ich halte es nicht für sinnvoll. Denn es gibt viele verschiedene Möglichkeiten für Züge auf dem Gegengleis zu fahren. Notfalls sogar ohne Signale nur mit Befehl.
Hier gab es großen Streit. Es gibt sowohl die Meinung, dass dies die Gleisnummer sein soll, welche am Bahnsteig steht, damit man den Bahnsteig nicht bennenen muss. Das die Gleise Bahnintern aber auch andere Nummern hat wird bei diesem Ansatz unter den Teppich gekehrt.
Das könnte man schon löschen. Aber wie willst du dann unterscheiden ob die Angabe fehlt oder ob explizit ein Gleis gemeint ist?
Laß dich bitte nicht von Äußerlichkeiten täuschen. Haupt- und Nebenbahn haben noch andere Kriterien als ob da stündlich ein Triebwagen fährt.
Bei Hauptbahnen darf ein Lokführer ohne Streckenkenntnis immer noch mit 100km/h fahren, während auf Nebenbahnen nur 60 km/h erlaubt sind.
Meines Erachtens eine unpassende Empfehlung.
Es geht bei dieser Seite um das Detail-Tagging für Leute die eine Bahnkarte z.B. für Führerstand-Simulationen brauchen / bauen wollen. Übrigens ein Ansatz mit dem M.K. bereits vor einem Jahr grandios gescheitert ist.
Oder kurz gesagt, da steht vieles drin, was für OSM nicht wirklich notwendig ist, was man aber für solche Spezialzwecke gerne hätte,.
Ich halte es da mit viw: “Selbstverständliches” wie die Spurweite wegzulassen finde ich nicht sinnvoll - auch wenn die Spurweite von 1435 mm als "Normal"spur bezeichnet wird. Wenn ein Tag nicht vorhanden ist stellt sich ja auch immer die Frage, ob hier der Standardwert anzunehmen ist oder ob dem Eintragenden die Information einfach fehlte (was ja nicht nur in diesem Beispiel gilt).
Als “operator” eines Gleise sehe ich immer das jeweilige Eisenbahninfrastrukturunternehmen. Das kann die Deutsche Bahn sein (in Form von DB Netz AG oder DB RegioNetz Infrastruktur GmbH), muss aber nicht: Eine Liste des Eisenbahnbundesamtes von 2009 enthält 359 Einträge (mit Mehrfachnennungen) [http://www.eba.bund.de/nn_202596/DE/Infothek/Eisenbahnunternehmen/EIU/eiu__node.html?__nnn=true].
Bei den Gleisnummern fahre ich zweigleisig: In den ref-Tag trage ich die Streckenummer ein, Gleisnummern in Bahnhöfen in “name” (wo bei letzteres auch nicht so ideal ist). Die Aufstellung von OpenRailMap ist nicht offiziell und reichlich detailliert (und benötigt meiner Meinung nach auch etwas Hintergrundwissen), Edberts Hinweis ist besser.
Naja, wenn ich bedenkte, warum man sich so einen Kopf über das Erfassen jedes Pahkplatztyps bzw. jedes Verkehrszeichen oder aber um das rechtzeitige ankündigen von bestimmten Abbiegemöglichkeiten macht, die man in der Praxis an der Kreuzung doch eh sieht, dann sollte man auch akzeptieren, wenn ein paar Eisenbahnleute jedes Signal oder die Schiffahrtsfreaks jede Boje erfassen wollen.
Würde ich so nicht sagen. Ich behandle in diesem Taggingschema auch Bahngleise und zwar ausführlicher als in anderen Vorschlägen, die Signale sind nur die höchste Stufe des Mappings. Und warum der Ansatz scheitern soll, musst du mir auch noch mal erklären.
Zum ersten reicht für die Original-Frage die Seite http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:railway völlig aus.
Zum zweiten ist deine Seite sehr viel ausführlicher, als es der Frage benötigt. Folge der (für seine Frage) zuvielen Details, der Frager kann wichtig und unwichtig (für seine Frage) nur schwer unterscheiden. Da ist die kompaktere Darstellung auf Key:railway doch deutlich übersichtlicher. viw hat das ja auch recht gut und vollständig beantwortet.
Dein komplexer Ansatz wird wie alle ähnlich gelagerten Fälle (Abbiegebeschränkungen, Spurmapping, 3D, ÖPNV, …) daran scheitern, dass nur wenige Spezialisten sich überhaupt darum kümmern wollen. Das wiederum führt zu einzelnen Inseln, wo es weitgehend perfekt ist in einem Meer wo man froh ist, wenn wenigstens tracks=1/2/… und electrified=yes/no erfasst sind.
PS: M.K. ist auch an weiteren Dingen gescheitert nicht nur an seiner Tagging-Praxis.
OK, die verlinkte Seite ist vielleicht für Anfänger etwas sehr ausführlich.
Die dort aufgeführten Elemente und Tags sind aber auch nur als Vorschlag zu verstehen und nicht als Mindestanforderung für ein zu mappendes Gebiet. Jedoch sollte man meiner Meinung nach darauf achten, dass die Dinge, die man mappt, mit einem Standard bzw. gemeinsamen Nenner übereinstimmen. Niemand muss gleich alle Signale komplett mappen. Aber wenn man bspw. Bahnhöfe und Haltepunkte mappt, sollte man auf den Unterschied dazwischen achten und auf Konventionen wie Ein-Punkt-auf-dem-Gleis anstatt Ein-Punkt-Irgendwo-in-der-Nähe-des-Bahnhofsgebäudes oder Auf-jedem-Gleis-Ein-Punkt.
Wir sollten hier keine Relevanzdiskussion vom Zaun brechen. Dem Einen geht die Zugänglichkeit von Waldwegen für Reiter genauso irgendwo vorbei wie dem Anderen der Unterschied zwischen Bahnhöfen und Haltepunkten. Solange es Leute gibt, die solche Dinge mappen und auch ein Bedarf für entsprechende Karten/Anwendungen besteht,sollte OSM dafür Platz bieten.
Das Tag ist manchmal unsystematisch gesetzt, meist nicht. Wenn es in Deutschland sinnvoll ist, sollte man es überall nutzen, wenn nicht kann man es löschen. Jedes Tag zu lassen, wie es sich zufällig mal ergeben hat, mag ich nicht.
In Russland oder an Kontaktpunkten mit Schmalspurbahnen ist “gauge” natürlich sinnvoll.
Das Argument gilt aber auch für jede Einbahnstraße.
Wie bei allen Defaultwerten muss man sich entscheiden, ob man den Wert explizit pflegt oder sich darauf verlässt, das Abweichungen erfasst sind. Alle Defaultwerte (z.B. “bridge=no”) kann man nicht flächendeckend eintragen. Ich frage danach, um festzustellen, ob es irgendwo Probleme ohne diesen Defaultwert gibt.
Das ist richtig, aber es beantwortet nicht die Frage, ob wir in “usage=main/branch” die offizielle Einteilung oder die Verkehrsbedeutung wiedergeben wollen.
Ich würde anlog zum highway-Tag die Verkehrsbedeutung bevorzugen.
Du tagst nur die Grenze und den Rest? Das ist sinnlos. Entweder es gibt einen Standard und der abweichende Rest muss getaggt werden. Da wir ein Weltweites Projekt sind weiß ich nicht warum Spanien Russland oder Südafrika nicht ihren “Standard” haben sollen. Damit muss das überall getaggt werden.
Ich glaube kaum! Fahren auf Befehl ist ein durchaus gängiges Betriebsverfahren bei der Bahn. Aber es gibt auch verschiedene andere Signale. Alleine weil jetzt auf der Strecke keines zu sehen ist reicht da eben nicht aus.
Also ich bin für die technische Bedeutung. Die verkehrliche Bedeutung ändert sich schneller. Außerdem kann man sich darüber streiten ob ein Stundentakt Hauptstrecke ist oder erst wenn auch ein Fernzug dort fährt.
Dafür gibt es noch keine Lösung.
Problematisch ist das mit den Schranken und/oder Signalanlagen dann, wenn es sich um mehrere Gleise handelt.
Manche setzen an jede Kreuzung Bahn/Straße ein barrier=yes.
Aber irgendwie passt das nicht wirklich. Weil es weder auf den Gleisen eine Schranke gibt, noch auf der Straße an der Kreuzung mit den Gleisen. Wenn es eine Schranke (oder Lichtsignal oder Andreaskreuz) gibt kann sie nur an der Straße außerhalb der Bahnanlage sein.
Man bräuchte bahnspezifische Werte von barrier für Vollschranken, Halbschranken, Schiebeschranke (England) sowie für traffic_sign (Lichtsignal, Andereaskreuz). Und damit ein Bahnübergang vollständig beschrieben wird, bräuchte es noch eine Relation, die all diese getrennten Punkte als eine Einheit ‘Bahnübergang’ beschreibt. Eine unhandliche, unbeliebte und nicht dokumentierte Lösung.
Es gab auch Leute, die ein barier=(lift_)gate links und rechts der Gleise auf kreuzende Straße gesetzt haben. Eine Lösung, die ich erst einmal für nahe genug an der Wirklichkeit hielt, aber bei allen mir bekannten Beispielen hat das jemand wieder entfernt.
Was meinen denn berndw oder ajoessen (zwei aktive Bahn-Mapper) zu dem Problem?
Dass Abweichungen vom Standardwert (in diesem Fall gauge=1435) getaggt werden müssen, ist selbstverständlich. Die Frage ist nur, wann der Standardwert explizit sinnvoll ist.
Ich schreibe den Standardwert üblicherweise explizit, wenn es Missverständnisse geben kann. Vor und hinter einem Straßenstück mit “lanes=4” schreibe ich auch “lanes=2”, bei primary bis motorway setze ich lanes, bei kleineren Straßen meist nicht. Wenn es in England eine Straße mit Rechtsverkehr gibt, würde ich es explizit erwähnen, in Deutschland nicht.
Das Wiki sagt zu Key:gauge : “As the “Standard gauge” of 1435mm is used on most of the world’s railways, it is suggested that mappers concentrate on adding this tag to railways that differ from this standard.” Deshalb wollte ich wissen, ob eine Anwendung den Wert benötigt.
Auf der Strecke Neumünster-Kiel fehlen auch die Gleiskontakte in Gegenrichtung, so dass bei Bauarbeiten ein Streckenposten an jedem Übergang steht. Da ist Fahren auf Befehl vermutlich nicht erlaubt. Ich weiß nicht, ob dies auf anderen zweigleisigen Strecken auch so ist.
Bei mir happert es eigentlich eher an sprachlichen Mängeln
Wenn mir jemand die englischen Wörter für Halbschranke, alternativ einseitige und beidseitige Schranke, bzw die für Vollschranke mit einem Baum nennen könnte?
Ansonsten würde ich barrier=liftgate:[single_full|single_half|double_half] und traffic_sign=[(alternating_)flashing|yes] nicht als falsch ansehen.
Noch was zu den Spurweiten, ich persönlich setze gauge=1435, da es der deutschen Realität entspricht, standard ist mir suspekt, da es anderen meinen Standard aufzwingt, z.B Russen, Spaniern und Portugiesen.
Fahren auf Befehl geht immer solange die Schienen da sind.
Und das Prinzip der doppelten Sicherheit bleibt dann gewahrt, da sowohl der FDL und der Tf, sowie Tf und Straßenverkehr bestimmte Regeln einhalten müssen.
Der BüP steht dort, damit weiterhin, wenn möglich, auf Signal gefahren werden kann, obwohl die Schrankenanlage außer Betrieb ist.
IMHO ist oneway irreführend. Oneway bedeutet, dass immer nur in einer Richtung gefahren wird, aber auf Befehl geht es auch anders rum, das wird Dir jeder Eisenbahner bestätigen.
In Deutschland ist das Regelgleis rechts und die überwiegende Zahl der Streckengleise ist nicht für eine andere Fahrtrichtung, zumindest signalmäßig, ausgelegt. ABS und NBS sind die Ausnahme, dort könnte man ein entsprechendes Tag setzen, das Regelgleis ist aber weiterhin rechts. Manche Hauptstrecke z.B. die 2324 hat streckenweise GWB o.ä., aber das ändert sich praktisch von Bahnhof zu Bahnhof.
Meine persönliche Meinung am Rande:
Ich halte gar nichts von Richtungsangaben bei Eisenbahnen, da die erstens nicht zum allgemeinen Routen gebraucht werden, zweitens für den Otto-Normal-Mapper nicht verifizierbar und drittens nicht unter allen Umständen korrekt sind.