Weitere Quality Assurance Karte fuer routing Fehler.

Hallo allerseits,

DennisL hat gerade eine neue Karte vorgestellt [1] um Fehler im Routing aufzuspuehren. Sie basiert auf den Routing Daten von OSRM und zeigt alle Wege die entweder gar nicht verbunden / (per Auto) erreichbar sind, oder Wege die man auf Grund von falschen Einwegstrassen nie verlassen kann bzw nie erreichen kann. Man kann die Fehler Karte entweder unter http://map.project-osrm.org/ sehen in dem man den “small components layer” aktiviert, oder auf dem dem OSMI routing layer ( http://tools.geofabrik.de/osmi/?view=routing ). Die Fehlerkarte ist Weltweit verfuegbar.

Laut [1] gibt es knapp ueber eine Millionen problematische Wegstuecke weltweit. Insofern gibt es mehr als genuegen zu tun. Also packen wir es an…

[1] http://www.openstreetmap.org/user/DennisL/diary/17853

Danke für den Hinweis.

Bei einer schnellen Durchsicht scheinen die meisten Fehler aus vier Klassen zu stammen.

  1. man_made=pier wird als im Prinzip von Autos befahrbar angesehen.
    In Realität sind die meisten aber nur für Fußgänger gedacht und entsprechend an
    Fußwege angeschlossen und nicht an Straßen.
    Abhilfe: Access-Rechte richtig setzen z.B.: access=no + foot=yes oder access=private + …

  2. Straßen die nur über andere Straßen mit mit access=private/no erreichbar wären.
    Abhilfe: Access-Rechte der beteiligten Wege prüfen und anpassen.

  3. Straßen die nur über Tracks erreichbar wären.
    highway=track wird nicht für das PKW-Routing verwendet.
    Abhilfe: Einstufung der beteiligten Wege prüfen und anpassen.

  4. Dead-End Einbahnstraßen.
    Abhilfe: Situation prüfen und fehlende Verbindungen ergänzen.

Es wäre schön, wenn diese fünf Klassen (inkl. sonstiges) farblich unterscheidbar wären. Aber das ist ein Luxus-Wunsch.
Insgesamt ist das eine schöne Erweiterung der QA-Tools.

Edbert (EvanE)

Ist es möglich, dass das Tool mit oneway=-1 nicht klarkommt?
Ebenso werden highway=road ignoriert.
Ebenso werden häufig Einfahrten und Ausfahrten an Parkhäusern bemeckert, deren innerer verlauf nicht klar ist.
Warum müssen Bootsanlegestellen mit dem Straßennetz verbunden sein?
An vielen Stellen ist diese Karte zu pingelig. Von den “Fehlern” die ich gerade korrigiert habe hätten zwei das Routing zum Ziel verhindert.

So weit ich weis verwendet diese Karten den Routinggraphen den OSRM extrahiert. Insofern werden die gleichen Sachen erkannt und verarbeitet die auch OSRM beherscht, bzw die gleichen Annahmen gemacht welche Typen befahrbar sind und welche nicht.

OSRM beherscht derzeit wohl noch kein routing ueber Flaechen. Insofern wird alles was nur ueber Flaechen zu erreichen ist als “Insel” markiert.

Bootsstege werden als routebar angenommen damit die Faehrverbindungen funktionieren. Aber das ist wahrscheinlich nicht ganz ideal. Besser waere wahrscheinlich ein default von nicht routebar anzunehmen und dann mit motorvehicle=yes zu ueberschreiben.

ähm, irgendwas stimmt hier nicht
http://osrm.at/1uF
(Fehlerlayer aktivieren)

Hallo,

die Vogelsangbrücke als secondary bildet mit dem trunk_link eine Kreuzung - das ist beides Brücke (secondary und trunk_link) auf gleichem Layer. Die Brücke sollte einen layer=1 bekommen - wie die secondary (nicht 2) und Abbiegebeschränkingen wie aus der Fahrbahnbemalung in Bing zu erkennen von Osten kommend auf der Kruzung (die im Routing-Link berechnete Überquerung der Kreuzung) nur links abbiegen ermöglichen - dazu brauchts aber einen neue Spur, um nicht mit dem Verkehr von Süden nach Westen zu kollidieren.

Franz

Diese hängen oft in der Luft? Sollten mit Ufer (coastline, riverbank) verbunden werden. Wurde wie so manches nicht ins deutsche Wiki übernommen.

Danke, sehr hilfreich. Da hab ich doch glatt in meiner Gemeinde noch einen Bot-Fehler übersehen. :wink:
Edit: Hoppla, wurde gar nicht vom Bot gelöscht. Egal, behoben.

Und immer schön dran denken: Genauso wie wir nicht für den (einen) Renderer mappen, mappen wir auch nicht für den (einen) Router (bzw. für das Fehlertool). Nur weil ein Router ein Mapping nicht versteht heisst das noch lange nicht, dass das Mapping falsch ist.

Ich wollte das Tool gar nicht schlecht machen. Nur die meisten Fehler bei mir in der Ecke sind nicht in einem Bereich wo täglich tausende von Autos durchfahren, sondern zufahrtsstraßen die nur über Tracks oder eingeschränkte Wege erreichbar sind, sodass ich die angesprochenene Million an Stellen, denen es zu Routingfehlern kommt für übertrieben halte.

Wenn einem dann so Sachen wie die Vogelsangbrücke auffallen, hat sich das ganze ja schon wieder gelohnt und ich warte auch schon auf die aktualisierung des Layers.

Hallo Franz,
okay, schön und gut. Das erklärt aber meiner Meinung nach nicht die angezeigten Fehler. Aneinander grenzende Wege haben doch oft unterschiedliche Layer (okay, das mag hier nicht korrekt sein, könnte aber…) ohne Einfluss auf das Routing zu haben. Und auch eine möglicherweise fehlende Abbiegebeschränkung sollte nicht die angezeigten Fehler verursachen. Am meisten wundere ich mich über den angezeigten Fehler auf dem trunk, der nach Nordwesten geht. Das ist ein langer Way, den OSRM hier teilweise als Fehler anzeigt und teilweise nicht, obwohl es nur ein einzelner Way ist und der hat mit der Brücke drüber (ob Layer 1 und 2 nichts zu tun).
Noch komischer ist, dass genau unter der Brücke kein Fehler angezeigt wird obwohl davor und dahinter ein Fehler sein soll. Wie soll man denn zu dem fehlerfreien Stück kommen?

Achja, man kann da gerade aus fahren (sprich die berechnete Route nachfahren). Sieht man an der Fahrbahnbemalung kurz vor der Kreuzung. In Stück vorher ist noch nur rechts und links aufgemalt, nach der baulichen Trennung auch geradeaus. Es braucht daher keine Abbiegebeschränkung, die ergeben sich aus den Oneways.

Bzgl. track kann man die Situation durch Angabe von access Tags eindeutiger machen.
Also: track ist wirklich nur für Trecker und anderen wirtschaftlichen Verkehr erlaubt: motor_vehicle=agricultural,
track ist auch für Autos erlaubt: access/motorcar/motor_vehicle=yes

(wobei OSRM soweit ich weiss nur durch access=yes zum Routen über tracks bewegt werden kann)

Die Praxis zeigt allerdings, dass die Mapper faul sind und einfach track ohne alles eintragen. :wink:

Chris

Eigentlich bräuchte man erst ein abgestimmtes “default access” für “track”, bevor man anfängt bestimmte access-Tags zu setzen, s. http://wiki.openstreetmap.org/wiki/OSM_tags_for_routing/Access-Restrictions#Germany .

Und eine Menge daraus resultiert, daß an Wegen mit offenem Ende das noexit fehlt.

noexit sollte keine Rolle spielen da das tool nur prueft ob der Routinggraphen keine Inseln hat, bzw keine “Quellen” oder “Senken”. Sackgassen (was noexit besagt) sind wenn sie korrekt eingetragen sind jedoch weder “Quellen” noch “Senken” und auch keine Inseln.

Tagging für den Router.

BTW, access=yes soll laut Wiki nicht benutzt werden.

access=motorcar, motor_vehicle, vehicle steht im Profil [1].

–Dennis

[1] https://github.com/DennisOSRM/Project-OSRM/blob/master/profiles/car.lua#L7

Wie bei allen QA-Tools sind auch bei diesem View alle Treffer erst mal als Hinweis auf mögliche Problemstellen anzusehen.

  • Bei einer Anlegestelle zu erfassen, wer diese benutzen kann und wer nicht, verbessert die Daten auf jeden Fall.
    Bootsanleger, Anleger für Fahrgastschiffe und Autofähren sind da doch recht unterschiedlich.
  • Ein Straßenstück zwischen zwei Tracks ist zumindestens ungewöhnlich und verdient daher einen genaueren Blick.
  • Eine Einbahnstraße ohne Zu- oder Abgang ist im Grunde immer ein Fehler. Wie man das behebt ist dann eine andere Frage.

Edbert (EvanE)

Habe in meiner Gegend noch was anderes gefunden, über highway= … und area=yes wird auch nicht geroutet. Dahinter liegende Straßen werden auch als nicht erreichbar gekennzeichnet.

Eben gesehen, gibts ja schon einen ellenlangen Fred dazu.

Ein paar Kleinigkeiten habe ich schon erledigt

Aber warum wird das hier angemeckert?

http://tools.geofabrik.de/osmi/?view=routing&lon=7.23194&lat=50.41994&zoom=14

Das komplette Stück ist angebunden, ich finde auch keine Unterbrechung