Wehr oder Fischtreppe? Antwort: Sohlgleite

An dieser Stelle der Böhme in Bad Fallingbostel gab es früher ein Wehr (Streichwehr, wie ich jetzt gelernt habe). Dieser Flussabschnitt wurde vor einigen Jahren umgestaltet. Und sieht jetzt so aus:


An der Position der zweiten Steinreihe befand sich die Kante vom alten Streichwehr.

Hier ein Video auf Youtube (ab ca. 2:30): https://www.youtube.com/watch?v=23NVKlEQHb4

Das alte Wehr kann man sich hier ansehen:
panoramio (Webarchiv): https://web.archive.org/web/20140527015735/http://www.panoramio.com/photo/61703829
Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=NEupb6GTqnY

Man kann den Unterschied auch gut auf den Luftbildern von Bing und Esri World Clarity erkennen.

Das (noch nicht eingetragene) Kunstwerk am Ufer heißt übrigens “Fischtreppe”.

Was meint Ihr?

Edit: Betreff geändert

Also eine Fischtreppe ist für mich ein Bauwerk, das neben einem Sperrwerk gebaut wird, um wandernden Fischen das Umgehen des Sperrwerks zu ermöglichen. Deshalb würde ich keinen kompletten Flussabschnitt als Fischtreppe taggen. Wenn der Fluss da jetzt kleine naturnahe Stufen hat, dann ist das halt so, ich weiß nicht, ob man das überhaupt mappen muss :slight_smile:

Im südlichen Nebenarm gibt es noch ein Wehr, wo keine Fische passieren können. Das fehlt auch noch in OSM. Von daher wäre Dein Kriterium erfüllt. :wink:

Bilder: http://bootsstation-dorfmark.de/wehr-bad-fallingbostel/

Hier an der Spree ist das an einer Stelle als waterway=waterfall erfasst worden, an einer anderen Stelle ist nichts erfasst. Bei dem zweiten Link sieht man auch schön die Stelle für eine Bootsschleppe…

Eigentlich ist waterway=waterfall falsch. Fachlich nennt sich sowas Raugerinne

Sven

Danke. Wie wärs dann mit

rough_channel=yes

am Flussabschnitt?

so in der Art hätte ich zunächst gedacht…
…oder gleich man_made=rough_channel und bei https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:man_made%3Dwildlife_crossing mit eingebaut… Da gehört sowas für mich hin.
Man müsste dann noch schauen: ist es mit dem Boot passierbar ja/nein (boat=yes|no) gibt es eine bootspassierbare Stelle… dann ähnlich verfahren wie mit Schleusen…

Sven

Sieht für mich nach Sohlgleiten (https://de.wikipedia.org/wiki/Sohlgleite) aus. Gibt es dafür eigentlich ein Tagging-Schema?

Ah! Vielen Dank, Sven!

Ja, ist zumindest mit dem Kajak passierbar (wird im Yotube-Video oben gezeigt). Reguläre Wander-Pandler nehmen aber den südlichen Seitenarm. Dort gibt es einen Ausstieg vor dem Wehr und direkt dahinter eine Einsatzstelle mit Rastplatz. Das fehlt alles noch.

Siehe: http://bootsstation-dorfmark.de/wehr-bad-fallingbostel/

Tatsache. Danke für den Hinweis!

Ich habe gerade den “Dachverband Aller-Böhme” entdeckt und dort mal nachgefragt. Mal sehen…

Bei Renaturierunsmaßnahmen werden Wehre dabei teilweise durch einen “ganze Stapel” solcher was-auch-immer ersetzt. Häufig in sehr geringen Abständen, wie man auf dem Bild gut erkennen kann.

Das einzelne dieser Objekte ansich verliert im Gegensatz zum Wehr dadurch aber an Relevanz.
Letztendich geht es um ganze Flußabschnitte die mit den Sohlgleitn Strömungsreduziert werden.
Während ein Wehr ein Punkt oder eine Linie ist, sind das (häufig) Bereiche (area).
Möglich wäre auch eine Relation aus dem Gesamten Sohlgleiten-Bereich und den einzelnen.

Richtig interessant ist das Thema wohl für die Kajak-und-Kanu-Fahrer*innen. Die könnten uns vielleicht mehr dazu sagen. Denn wenn man danach sucht findet man verschiedene Bauarten der Sohlgleiten. Kajak-Freundliche und weniger Freundliche.

Es gibt wohl auch Bauarten die Speziell für Hochwasser gemacht sind (die die “Bremse” an den Seiten haben) wärend bei niedrigwasser das Wasser einfach so durchrauschen kann.

Eine Antwort habe ich bis heute leider nicht erhalten, aber ich habe inzwischen mehrere Dokumente im Internet gefunden, indem das Bauwerk als Sohlgleite bezeichnet wird (Beispiel bei docplayer.org). Bei stärkerem Gefälle wird von einer “Sohlrampe” gesprochen.

Nun zum Tagging: Es gibt bereits 18x waterway=rock_ramp. Z.B: https://www.openstreetmap.org/node/1023081119

Das scheint auch der richtige englische Begriff dafür zu sein (siehe Wikipedia oder diese Webseite). Den Tag habe ich nun auch verwendet, allerdings für den ganzen Abschnitt am way.

Ich möchte den Wert “rock_ramp” für waterway gerne im Wiki dokumentieren. Gibt es Einwände?

Kannst du gerne im Wiki dokumentieren… :slight_smile: Also “rock_ramp”
Folgende Vorschläge dazu:

  • Status: In use
  • Könnte ein Punkt sein, eine Linie (quer zur Fließrichtung) wenn die Wasseroberfläche als natural=water kartiert wird oder auch als Fläche für den Flußabschnitt.
  • Wichtiger Hinweis: Es ist kein Ersatz für waterway=* das sonst der Fluß/Bach kaputt ist.
  • Kajakgeeignet oder nicht
  • Den deutschen Begriff als related term hinzufügen
  • Edit: Link zu Wikipedia

In dem Fall reden wir von einer Sohlgleite. Keine Ahnung was das im Englischen ist. Vom technischen Kartieren her ist das das selbe/gleiche ( :roll_eyes: ).

Hmm. Ich habe den ganzen Flußabschnitt als waterway=rock_ramp getaggt. Immerhin bezeichnet der Begriff auch den gesamten Abschnitt, der aus mehreren Steinreihen besteht. Ich möchte da jetzt nicht jede Steinreihe einzeln einzeichnen.

Wie meinst Du das?

Vielleicht auch hier mal schauen - Verblockung? ist zwar nichts eingetragen - aber die Umtragung und als Hindernis kann man eintragen.

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:WikiProject_Whitewater_Maps

Ist OK, aber man könnte halt auch jede Steinreihe separat erfassen… Und wenn man will die Steinreihen vom Flußabschnitt über eine Relation zusammenfassen.

Nehmen wir an, daß der waterway nur als Linie existiert. Dann kann man die Steinreihen (“rock_ramp”) als Punkte einzeichnen.
Aber wie zeichnet man den Flußabschnitt ein? Das wäre für mich ein Attribut rock_ramp=yes für den entsprechenden Abschnitt. Es dürfen aber auf keinen Fall Teile vom waterway als “rock_ramp” umfunktioniert werden.

Zusammengefaßt: Bezüglich den Geometrien sehe ich keine Einschränkung auf einen speziellen Typ. Mit allen Vor- und Nachteilen die das hat…

Auf den ersten Blick bin ich da gedanklich bei Dir. Aber:

Genau deshalb ist waterway=rock_ramp nicht längs geeignet. Jetzt ist nicht mehr klar, ob dieser Abschnitt waterway=stream oder waterway=river ist. Das macht das zusammenhängende Gewässersystem kaputt. Also braucht es andere Ideen, entweder als subtag oder Beginn/Ende oder waterway:rock_ramp=yes oder etwas anderes.

Na klar. Man sollte beides können/dürfen. In der Isar sind das anscheinend auch nur einzelne Steinreihen die über einen sehr langen Abschnitt verteilt sind. Da würde ich die auch einzeln einzeichnen, aber nicht nicht, wenn der Abstand nur 1 bis 3 m beträgt. Wenn man will kann man die Anzahl Stufen ähnlich wie bei einer Treppe mit ramp_count oder ähnlich angeben.

waterway=rock_ramp wie z.B. bei einer Fischtreppe auch.

Warum nicht?

Der Unterschied ist, dass die Fischtreppe separat neben den waterway=river/stream gemappt wird, was bei rock_ramp nicht sinnvoll erscheint.

Nein natürlich nicht. Meine Frage war warum man waterway=river für den betroffenen Wegabschnitt nicht in waterway=rock_ramp ändern sollte? So habe ich jedenfalls EinKonstanzer verstanden. Dass er meint, dass man das nicht tun sollte.

+1

Bei einem Punkt in der waterway=*-Linie passt doch waterway=rock_ramp. (description:de=mehrere Steine rechts und links zur schräg zur Flußrichtung.)

Genauso passt eine (mehrere) Linien waterway=rock_ramp (quer/ schräg) in die Fläche waterway=riverbank - oder meinetwegen zur neuen Fläche natural=water, water=*. Man kann sogar einen / mehrere einzelnen große noch als Punkt waterway=rock_ramp in die Fläche (zwischen /vor die Linie) eintragen. Ich würde es wie beim Wehr nutzen.