Weglose Verbindungswege (im Tiefland, nicht im Hochgebirge)

Hallo,

in den anderen Thread passte es nicht ganz rein, da es dort eher um Gebirgswanderwege geht.

Es gibt ab und zu die Situation, dass abseits vom normalen Wegenetz eine isolierte Ansammlung von physischen Wegen (auch für Fahrzeuge) existieren. Beispielsweise in ein paar kleinen Wäldchen, die aber durch Weiden und Acker vom restlichen Wegenetz abgeschnitten sind.
Über die Weide können Fahrzeuge fahren, aber so selten bzw. nie an der gleichen Stelle, so dass sich dort kein physisch erkennbarer Wegverlauf ergibt.

Bei Keepright werden die Wege dann als unverbunden gekennzeichnet. Das ist eigentlich nicht weiter schlimm, aber mein Gedanke wäre da: Gibt es ein geeignetes Tagging für solche eher gedachten Wege (highway=unvisible / virtual?). Gedacht hätte ich auch schon an highway=track mit tracktype=grade6 (also nicht nur scher sichtbar, sondern gar nicht ;), aber das hat eventuell doch unvorhersagbare Nebenwirkungen.

Können heißt aber nicht dürfen!

Ich denke, dass keine virtuellen Wege gemapped werden sollten. Wofür auch. Wenn es keinen Weg zu diesen anderen Wegen gibt, dann darf man da auch gar nicht hinfahren und in letzter Konsequenz auch nicht darauf herumfahren. Der Eigentümer selbst kann fahren wo er will und braucht OSM dafür nicht. Und Fußgänger dürfen (in D) in der freien Natur fast überall herumlaufen. Wenn man jetzt jeden möglichen Fuß-“Weg” erfasst, wird die Karte grau vor lauter Wegen :wink:

Du kannst die Enden dieser Insel-Wege ja mit noexit=yes taggen :smiley:

Ich glaube solche und ähnliche Situationen kommen nicht einmal so selten vor. Spontan fällt mir dazu diese Straße am Strand von Fanø ein: http://www.openstreetmap.org/browse/way/223251788 (man kann im Prinzip überall am Strand fahren, es wurde aber ein möglicher Pfad als Weg in OSM eingezeichnet, um Routing zu ermöglichen). Analog auch Eisstraßen, die jedes Jahr anders sein können.

In deinem Fall würde ich einfach einen Weg entsprechend der Nutzung (z.B. track) mit surface (grass/etc.) taggen.

Zugangsberechtigungen werden über access=* getagt.

Diese gedachten Wege sollen gar nicht dargestellt werden, zumindest nicht in normalen Kartenstilen. Es geht mir rein darum, dass es keine unverbundenen Wege gibt. Wo im seltenen Fall Fahrzeuge entlangfahren, kann man übrigens oft recht genau abschätzen. Z.B. gibt es an der nächstgelegenen öffentlichen Straße oft “naheliegende” befestigte Auffahrten auf die Weide.

Dann hängen die Wege immer noch “in der Luft”. Bei Keepright lautet die Meldung “This way is not connected to the rest of the map”.

Dieses Eintragen nicht existierender Wege riecht mir ziemlich stark nach: Zwar nicht Mappen für den Renderer, aber Mappen für das QA-Tool. Das würde ich tolerieren für Einträge, die vielleicht redundante oder sonstwie zusätzliche Tags einführen, aber nicht für Objekte, ausschließlich für die Tools vorhanden sind.

In Abwandlung eines bekannten OSM-Spruchs kann ich nur sagen:
Wir mappen nicht für QS-Tools.

Wenn es keinen Weg irgendwohin gibt, dann ist das eben so. Der Eigentümer mag über seine umliegenden Felder/Weiden/Wälder dort hin kommen (oder einen Lufttransport dafür nutzen). Für die Leute und OSM ist das jedoch nicht relevant.

Edbert (EvanE)

ganz so hart würde ich das nicht sehen. Ich habe auch schon einen Weg eingetragen, den es gar nicht gibt. Stell Dir mal einen 5km langen Zaun vor, der irgendwo ein offenes Tor hat, das man schlecht sieht. Der Zaun stammt noch aus Zeiten, wo es eine Armee-Kaserne war. Ein erkennbarer Weg geht bis ca. 500m vor das Tor…bis dahin fahren Traktoren. Danach sind nur noch Wiesen. Hintern dem Zaun verläuft ein asphaltierter Weg (ehemaliger Postenweg). Wenn Du nun nicht weißt, wo das Tor ist, läufst Du einen riesen Umweg. Daher hab ich einen Weg eingetragen. Die Leute, die sich auskennen, laufen mal 50m rechts von meinem eingetragenen Weg, mal links…wie sie halt wollen. Aber wenn Du das Tor verpasst, dann hast Du verloren.

Im Grunde genommen Zustimmung.

Dann bitte auch sofort 99% aller noexit=yes an letzten Nodes entfernen, die sind nämlich genau das und sonst nichts. :wink:

Das finde ich auch (begrenzt) in Ordnung: Das ist ja Mappen für den Anwender (ähnlich wie im anderen Thread im Gebirge), nicht für das Tool.

Ich rendere “noexit=yes” für meine Garminkarten. Ist das nicht vorhanden, laufe ich auch mal einen Weg entlang und schaue am Ende nach, ob es da noch was zu entdecken (und mappen) gibt. Es ist also auch eine Info die mir sagt, dass hier fertig gemappt wurde. Ein noexit ist eine Information für uns, nicht (nur) für den Renderer oder QS-Tools; Mappen für Mapper :wink:

Dass ich bei einem “noexit=yes” dennoch über eine Weise laufen kann ist klar. Aber es geht hierbei auch nicht um “hier kann ich mich noch weiter durchschlagen”, sondern um “da ist noch ein realer Weg”.

Sehe ich nicht so: Ist für mich der Hinweis, dass es hier tatsächlich nicht weitergeht und nicht nur der weitere Weg nicht bekannt ist. Nicht jeder hängt in so einem Fall ein FIXME oder note=* an. [Moskalewski: +1, war schneller]

Wenn man an so einen “Verbindungs-Weg über die Wiese” ein access=private/no hängt, wird aber Keepright immer noch diese Fehlermeldung bringen, weil diese “Insel-Wege” für dieses QS-Tool immer noch unerreichbar sind!
Ganz ähnliches Problem:
Leider sehe ich solche Tag-losen Verbindungen immer wieder mal, nur weil jemand eine Wegerelation aus mehreren Teilstücken auf Biegen und Brechen miteinander verbinden will (obwohl sie das physikalisch gar nicht sind oder der Mapper den Verlauf dazwischen nicht kennt) :frowning:

Wenn die OSM Datenbank zu 100% korrekt und vollständig wäre, wäre noexit=yes redundant. Dann könnte man dieses tatsächlich als Tagging für das QS-Tool ansehen, aber dann bräuchten wir ohnehin kein QA-Tool mehr.

In der Realität mit einer unvollständigen und fehlerhaften Datenbank hat ein noexit=yes jedoch einen echten Informationsgehalt.

Zurück zu den isolierten Wegen: Die Information, dass eine Insel von Wegen tatsächlich eine Insel ist, hat, unter der Annahme einer unvollständigen Datenbank, auch einen Informationsgehalt. Diese Information könnte man z.B. dadurch erfassen, dass ein Knoten der Weginsel geeignet getaggt wird.
Ein QA-Tool sollte dieses Tag dann natürlich auswerten, jedoch wäre es kein Tag ausschließlich für das QA-Tool.

Einen virtuellen Weg rein für ein QA Tool sollte zwar man nicht anlegen. Hat man jedoch die Information, dass und wie eine Weginsel über befahrbare Flächen erreichbar ist, so ist dies wieder ein echter Informationsgehalt, den man in geeigneter Weise in der OSM Datenbank erfassen sollte, z.B. als virtueller Weg, als spezielle Relation (Start/End/Via-Knoten und genutzte Flächen) oder durch Kennzeichnung der Flächen als befahrbar.
Ein Anwendungsfall wäre z.B., wenn im Bereich der Weginsel ein Rettungswagen gebraucht wird.

Da machst du es dir recht einfach finde ich. Klar wenn man nicht weiß, dass dort ein Weg lang geht und den Weg nur einzeichnet, weil man vermutet, dass irgendwer zu dem Waldstück über die Wiese fährt, dann halte ich auch nichts davon einfach einen Weg einzuzeichnen, nur damit ein QA-Tool ruhe gibt. Wenn ich aber weiß, dass zwischen Punkt A und Punkt B ein Weg verläuft, dieser aber auf Grund der Nutzungshäufigkeit oder der Beschaffenheit des Untergrundes (Geröll, Sand etc.) nicht sichtbar ist, dann geht da trotzdem ein Weg lang. In diesem Fall wäre es unsinnig bspw. den Weg am Beginn des Strandes zu beenden und keinen Weg bspw. zum Ableger der Fähre zu zeichnen, der am Ufer ist.

Oder eine note in die Inselwege reinsetzen, dass es auch für Ortskundige keinen erkennbaren regelmäßigen Zugang gibt. Dann wissen die Mapper nach Dir, dass sie nichts suchen oder erfinden müssen, auch wenn Keepright meckert.

Nahmd,

Und das ist vollkommen richtig.

Die aus den Daten erzeugte Karte wird nämlich nicht nur als Tapete in einen Elfenbeinturm geklebt, sondern auch von Menschen genutzt, um von A nach B zu kommen. Und wenn B auf der Wegeinsel liegt, braucht es den Link.

Ich hab einen ähnlichen Fall: da gibt es einen nicht vorhandenen Weg auf einer weglosen Wiese. Da ist nichts. Nur eine Wiese. Aber kein Weg. Den nicht vorhandenen Weg habe ich nur deshalb eingezeichnet, damit ich einen Hauptwanderweg da entlang führen kann.

Mapping for the people. Schauderlich!

Gruß Wolf

Und dieser (Wander)Weg ist mir als fast zugewachsen in Erinnerung geblieben.
Wobei “sac_scale=demanding_mountain_hiking” übertrieben ist, vielleicht ist der teilweise schlecht zu sehen, ich sehe schon ich muss da mal wieder hin.