Watt is'n Dock

Hi,
In Bremerhaven war mir aufgefallen, dass diese Wasserfläche:

https://www.openstreetmap.org/#map=17/53.54839/8.57100
(die mit den Stegen)

auf meinem Garmin nicht dargestellt wurde[1]. :frowning:

Nun habe ich mal nach dem Tagging geschaut und das ganze ist mit waterway=dock
getaggt.

Ist das korrekt?

Laut Wiki ist ein Dock eine Reparaturbühne für Schiffe…

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag%3Awaterway%3Ddock

Chris

[1] Auf der “humanitarian” Ebene auf osm.org übrigens auch nicht.

Zusätzlich wurde aber auch noch mit dock=tidal gearbeitet, du meinst doch diese Relation oder?
https://www.openstreetmap.org/relation/2382398

Und dazu steht im Wiki ja:
For a tidal dock, where the dock holds a stable water level in a basin, in order to make loading and offloading of ships easier, or to have a safe harbour in areas with a large tidal difference.

Kann mir gut vorstellen, dass davon etwas zutrifft, muss also nicht unbedingt was mit Instandhaltung zu tun haben. Allerdings habe ich keine Ahnung vom Tidenhub in Bremerhaven.

Im Wikipedia-Artikel zum Neuen Hafen steht, dass es eine Schleuse gibt und deswegen der Hafen tidefrei ist. Ich schätze mal dies soll mit dem Tagging dargestellt werden. Ob das sinnvoll ist? Keine Ahnung, könnte aber schon sein, wenn die Schiffe dadurch geschützt werden…

Ja, die ist gemeint. Das ist aber eine ganz normale Binnenhafen-Wasserfläche.

Echte (Lade)Docks gibts weiter nördlich (mit zusätzlichem building-Tag).

Das sind sogenannte Dockhäfen, als tideunabhängige Hafenflächen in einem ansonsten Tidehafen. In Bremerhaven gibt es mit dem Fischereihafen und den Kaiserhäfen noch weiteren tideunabhängig Häfen. Während die Kaiserhäfen ebenfalls “dock=tidal” sind, ist der Fischereihafen “normal” gemappt.

Ok, also im Prinzip richtig getaggt.
Werde dann eine entsprechende Renderregel für meine Garmin-Karte hinzufügen.

Bis auf die Ozeane werden alle Wasserflächen üblicherweise mit “natural=water” bezeichnet und mit “water=*” genauer beschrieben. “waterway=dock” ohne “natural=water” zu verwenden provoziert Auswertefehler.
Ich finde “waterway=dock” als Wasserfläche besonders ungünstig, da Schwimm- und Trockendocks trockene Arbeitsflächen sind, die nur zum Ein- und Ausschwimmen von Schiffen geflutet werden.
Es gibt an der Küste diverse Wasserflächen, die durch Sperrwerke, Stemmtore und Schleusen vom Meer abgetrennt werden können. Eine eindeutige Abgrenzung zwischen Dockhäfen und anderen Wasserflächen ist kaum möglich.

Können wir an diese Stelle vielleicht auch klären ob es nun dock=tidal (42x), dock=drydock (167x), dock=floating (120x) wie auf der englischen Wiki-Seite beschrieben oder type=drydock (14x), type=floating_dock (11x) wie auf der deutschen Wiki-Seite beschrieben heißen muss.

type=* finde ich immer schwierig, weil im Zweifel nicht eindeutig ist, auf welchen key sich das jetzt bezieht. dock=drydock ist daher prinzipiell besser als type=drydock . * dock_type=** (nach dem Muster leaf_type) wäre auch eindeutig.

Semantisch schwierig, aber noch nachvollziehbar, ist für mich die Lösung waterway=dock. Wir unterscheiden bei Flüssen ja auch nicht nach weiteren Eigenschaften wie tideabhängig oder Salz-/Süßwasser. Ich hielte es für menschenlesbarer, die Eigenschaft “tidefrei” dem waterway=* zuzuordnen (waterway=river + river=tide-dependent zum Beispiel. Da Hafenflächen häufig künstliche Flußarme oder Meresbuchten sind, würde ein waterway=harbour_oder_ so_was_in_der_art für “Hafenflächen” m.E. Sinn machen.

Semantisch falsch ist für mich aber die Einordnung von Schwimm- oder Trockendock als *waterway=**. Das sind nicht dauerhafte Dinge aus Menschenhand, die weder sprachlich noch optisch nichts mit dem “waterway” am Hut haben. man_made=dock ist für mich naheliegender - taginfo findet 54 Treffer.

In Bremerhaven gab es noch mehr seltsames Tagging. Schleusen waren als “landuse=basin”, Hafenbecken als"waterway=riverbank" ohne “waterway=river” erstellt.
Ich habe für die Hafenbecken “natural=water” ergänzt und die Schleusen nach dem im Wiki beschriebenen Schema korrigiert. Jetzt dürften die Wasserflächen in allen Karten korrekt dargestellt werden.
Wenn man für alle Wasserflächen (landseitig der coastline) “natural=water” und “water=*” verwendet, macht man Mappern wie Datennutzern die Aufgabe einfacher.