Ich möchte mal eine Lanze für die Waterway-Relationen brechen. Ich halte diese für sehr sinnvoll und hilfreich.
Mein Ansatz und Blickwinkel ist dabei nicht der eines Datenbank-Kenners oder erfahrenen OSM-Mappers, dem verschiedene Tools zum Umgang mit OSM-Daten und -Karten vertraut sind, sondern derjenige eines einfachen und erstmal begeisterten OSM-(Neu)nutzers.
Als solcher habe ich mich vor zwei bis drei Jahren OSM genähert und von dieser Art soll es hunderttausende geben.
Und was tut ein solcher OSM-Nutzer, wenn er (oder sie) einen Fluss/Bach sucht?
Er rufe www.openstreetmaps.org auf und sucht nach einem Fluss/Bach.
Hab ich 2014 gemacht, der Bach floss damals genau vor meiner Haustür entlang.
Bsp.: Öschenbach
Da findet man (über Nomatim):
http://www.openstreetmap.org/way/297174324
http://www.openstreetmap.org/way/297174333
… und wenn man auf weitere Ergebnisse klickt, auch noch:
http://www.openstreetmap.org/way/193209736
http://www.openstreetmap.org/way/349747634
Das sind aber gerade mal vier von insgesamt 33 Teilstücken (Linien), die zum Öschenbach gehören und mit diesem Namen getaggt sind. Das man da Schleunigst etliche Linien zusammenfügen sollte, steht außer Frage. Aber dass ist ein anderer Blickwinkel, der des Mappers.
Der “unschuldige” OSM-Nutzer sieht die 2-4 kleinen Stücke und fragt sich (nachdem er sich alle angeschaut hat), was er damit soll.
Er weiß nicht einmal, ob diese Teilstücke wirklich zu einem Bach gehören, zumal die sichtbaren Teilstücke zu verschiedenen Gemeinden gehören (mal davon abgesehen, dass in der Schweiz im Oberaargau, Kanton Bern auch einen Bach mit dem Namen Öschenbach gibt, der aber in OSM unter Öschebach zu finden ist und wahrscheinlich ganz falsch gemappt ist).
Im schlimmsten Fall wendet sich dieser Benutzer dann ab und sagt sich: “Dafür kann man OSM einfach (noch) nicht gebrauchen”.
Ein Fluss besteht in der Regel - auch wenn er nicht so “zerhackt” ist, wie der Öschenbach - aus einer ganzen Menge einzelner kleiner “ways”. Zum Teil weil “culverts” extra gemappt wurden, zum Teil weil die einzelnen Linien sonst einfach zu lang werden (mehr als 2000 Nodes sollten einzelne ways ja nicht haben), zum Teil aber auch aufgrund der Historie des Mappens.
Wenn es eine Relation geben würde, würde ein auch ein unerfahrener OSM-Nutzer den ganzen Fluss/Bach finden.
Bsp: Wiesaz
Nach diesem Nachbarbach (ich finde, es ist ein Fluss, das ist hier aber egal) des Öschenbaches sucht man und findet einen Eintrag unter Nomatim.
http://www.openstreetmap.org/relation/5448684
Draufgeklickt und der ganze Fluss ist da, von der Quelle bis zur Mündung.
In diesem Beispiel redaktionell bearbeitet vom großen Waterway-Relation-Meister Werner2101
Mit anderen Worten:
Ich halte die Waterway-Relation für sehr sinnvoll!
Mehr davon!
Ich freue mich auf eine fruchtbare Diskussion.
Ukundji