Warum eigentlich Layer bei einfachen Brücken und Tunnel?

Moin.

Ich habe gerade meinen ersten Tunnel gezeichnet (Feldweg unter einer Autobahn), mich dabei an den Nachbartunnel bzw. den Vorgaben im Wiki orientiert und etwas gewundert.

“Wer anderen einen Tunnel gräbt, der hat ein Tunnelgrabgerät.”

Ich mag ja redundante Reime, aber ansonsten habe ich es nicht so mit doppelten Bejahungen.

Warum sollte ich also noch zusätzlich Layer vergeben, wenn eh klar ist, daß ein Tunnel untendurch und eine Brücke obendrüber geht?

Layer werden doch erst interessant, wenn man verfahrenere Situationen, wie z.B. Brücken in Tunnel vorfindet.
Aber dann hat man wahrscheinlich ohnehin noch ganz andere Logikhürden zu meistern, die ein expliziteres tagging verlangen.

Also warum?
Tagging für die Renderer?

Nein, aber eine Vereinfachung.

Der “layer” gibt die relative Höhenstaffelung von Objekten an, egal um was für ein Objekt es sich handelt.

Klar könnte man Heuristiken einbauen wie: Eine Brücke ist immer “oben” aber dann bekommt man in
Tokyo Probleme, wo sich 5 Brücken in 5 Ebenen schneiden. :wink:

Chris

Das ist aber ziemlich hypothetisch im Falle der Wellblechunterführung von Klein-Kleckersdorf nach Hutzelhausen.
Der Einsatz von Layern ist ja - falls ich das richtig verstehe - generell und bei allen Objekten möglich → wenn man sie denn braucht. So wie in Tokyo.

Also kann ich die Layer auch gefahrlos weglassen?

meinst du so etwas?

oder gar dieses?

:slight_smile:
st

Du darfst den Layer selbstverständlich auch weglassen wenn es Dir zuviel Mühe bereitet; früher oder später findet sich schon Jemand der es korrigiert.
…und Einrichtungen wie “Keepright” wollen ja auch nicht ihre Daseinsberechtigung verlieren. :laughing:

mfG Michael

Wünsche noch allen hier im Forum ein gesundes neues Jahr!

definitiv!!!
nur wenn es kompliziert wird oder wenn der validator zu sehr nervt, geb ich die noch ein.

gruss
walter

hier könnte ein layer-freak sich mal richtig austoben:

http://www.beautifullife.info/urban-design/urban-forest/

Man braucht gar nicht so weit zu gehen. Solche komplizierten Bauwerke gibt es auch in Deutschland. siehe z.B. hier: Wetzlarer Kreuz Es wäre sehr kompliziert jetzt noch eine Unterscheidung zwischen “Einzelbrücken” und mehrfach übereinander liegenden zu machen.
Georg

p.s. Ein frohes neues Jahr an alle “Mitstreiter”

Ja genau, ich guck jetzt aber nicht nach ob das in OSM richtig gemappt ist… :wink:

Chris

Muß man doch auch nicht, da “Einzelbrücken” keine Konflikte mit nicht vorhandenen Brückenteilen bekommen können. Also brauchen sie meiner Logik nach auch keine Layerangabe.

Keep it simple.

“Eigentlich” hast du ja recht. Aber wie willst du das dem geneigten Mapper beibringen? :slight_smile: Einmal musst du das so machen aber wenn… dann… und das bei ein und dem selben Tag? Da seh ich schwarz.
Georg

Brücke und Layer+1 ist genauso wie Tunnel und Layer-1 eine “Doppellogik”.

Doppellogiken sind in der Theorie natürlich absolut überflüssig.

In der Praxis ist jedoch entscheidend, was die Allgemeinheit entschieden hat. Und hier wurde sich bisher leider für diese Doppellösung entschieden. Das heißt, die meisten Software-Produkte die programmiert wurden halten sich an die allgemeine Entscheidung und arbeiten mit dem Layer, brauchen diesen also.

Es ist somit murks, den Layer einfach weg zu lassen. Der richtige weg wäre, das ganze hochoffiziell zu machen. Also ein Proposal im Wiki mit den Vorteilen und Nachteilen verfassen, das ganze auf diversen Foren und Mailinglisten veröffentlichen, zur Abstimmung bringen, und dann, wenn alle abgestimmt haben, muss man die jeweiligen Softwarehersteller zur Änderung Ihrer ihrer Software bringen und die User zum anders Taggen, usw. Viel Erfolg mit der offiziellen Änderung. Ich würde es befürworten.

Man muß ja auch nicht alle Mapper zwingen, jede Fläche zum Multipolygon machen, nur weil theoretisch eine Enklave drin sein könnte - nur damit sie es im Fall der Fälle nicht vergessen.
Aufwand aus Gründen des social engineering finde ich ja noch viel unsinniger als Aufwand für mangelnde Softwarelogik. :wink:

OK, also doch taggen für die Renderer. Danke, das wollte ich wissen.

btw. ich hab’ beim Stöbern ein Proposal gefunden.
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Proposed_features/default_layer_for_bridge_and_tunnel

thx an alle für die Inputs. Grüßle…

Komplett unnuetz ist auch bei einfachen Bruecken das layer-Tag nicht, da layer=0 auch noch die Bedeutung hat “auf Hoehe der Erdoberflaeche” (Bei einem Tagwar im Wiki ist der entsprechende Absatz immer mal wieder entfernt worden, keine Ahnung, was man da heute steht). Die folgenden beiden Varianten bedeuten also nicht exakt das selbe:

Variante A
Strasse 1: bridge=yes und layer=1
Strasse 2: layer=0

Variante B
Strasse 1: bridge=yes und layer=0
Strasse 2: layer=-1

In Variante A laeuft Strasse 2 ebenerdig und Strasse 1 geht als Ueberfuehrung darueber hinweg. In Variante B laeuft Strasse 1 Ebenerdig und Strasse 2 geht als Unterufehrung darunter hindurch.
Variante B ist uebrigens nicht mit Variante C zu vertauschen, denn ob Bruecke oder Tunnel ist ja vom Bauwerk her was ganz anderes

Variante C
Strasse 1: layer=0
Strasse 2: tunnel=yes und layer=-1

Davon abgesehen halte ich persoenlich es eigentlich fuer ein Renderer-Fehler, wenn ein Renderer pauschal die Objekte entsprechend des Layer-Tags darstellt. Diese Unsitte hat unter anderem zur Folge, dass das Layer-Tag sehr haeufig von Mappern missbraucht wird, um die Rendere-Anzeige ihren Vorstellungen entsprechend zu optimieren. Das damit dann Fehler in der Datenbank erzeugt werden, wird dann gerne ignoriert. (Das ist dann “Mappen fuer den Renderer”!)

Gruss
Torsten

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Und welche Ausnahmen soll der Renderer machen? landuse, ok, das könnte ich mir vorstellen. Aber auch mit dieser einen Ausnahme stellt der Renderer dann immernoch pauschal Objekte entsprechend des layer-Tags dar. Welche Ausnahmen also sonst? Und: Eigentlich ist das layer-Tag ein Tag für die Renderreihenfolge. Kaum eine andere Anwendung wird damit sinnvoll etwas anfangen können. (Entsprechend behaupte ich auch, dass Variante A und B eben doch das gleiche aussagen. Um den Höhenvergleich zum Erdboden zu haben, bräuchte man schon ele-Tags)

Das kommt ja ganz auf den Zweck des Renderers drauf an. Wenn du z.B. eine Karte vom staedtischen Nahverkehr haben willst, dann ist es egal, ob die S-Bahn ueber der Strasse oder unter der Strasse verlaeuft. Sie ist einfach die wichtigerer Information und wird deshalb als oberstes Objekt gezeichnet.
In den meisten Faellen ist es sicherlich so, dass man in der Kartenansicht auch das physikalisch oben liegende Objekt als oberstes gezeichnet sehen will. Aber es ist halt falsch, diesen 95%-Fall pauschal auf alle Situationen anwenden zu wollen.

Nur weil ein Tag AUCH vom Renderer benutzt werden kann, folgt daraus nicht zwingend, dass es “eigentlich” fuer den Renderer da ist. Genau wie bei OSM ansich war auch beim layer-Tag nie die Idee dahinter, dass dies zur Steuerung des Renderes dient. (Und wir mappen ja auch nicht fuer den Renderer… :slight_smile:
Wenn du eine andere Anwendung fuer das layer-Tag willst, dann denk doch z.B. mal an einen Rollstuhlfahrer. Fuer den besteht schon ein erheblicher Unterschied zwischen Variante A und B. (Oder nimm einen Inlineskater, der nicht bremsen kann :slight_smile:

Sicherlich ist das layer-Tag nur ein Notbehelf, weil wir leider immer noch nicht zu einer dreidimensionalen Datenerfassung uebergegangen sind. (Wenn ich mich in Java besser auskennen wuerde und beliebig viel Zeit haette, dann haette ich mich schon laengst an eine entsprechende JOSM-Erweiterung gemacht. Ideen, wie das aussehen koennte, habe ich genug.) Ordentlich angewand ist das layer-Tag aber immer noch besser als gar nichts.

Gruss
Torsten

Und was erfährt der Rollstuhlfahrer aus Variante A oder B? Die untere Straße kann ja für sich trotzdem eben sein. Da hilft nur incline. Oder eben ele. Ich glaube nicht, dass man das layer-Tag wirklich sinnvoll für was anderes als Rendering brauchen kann. Und das Mantra heißt ja nur, dass wir keine Tags für das Rendering missbrauchen, nicht, dass wir keine Tags für die Renderer allein haben.

Die Beispiele A, B und C waren ja nur als einfachster Fall gedacht. Auch die Beispiele, die san terra gebracht hat, sollen korrekt in OSM abgebildet werden. Nehmen wir nun an (nicht festlegen - nur annehemen!) dass A, B und C ohne das Merkmal Layer umsetzbar sind. Was ist dann mit den san terra Beispielen, wo mehr als nur die Werte -1, 0 (=Defaultwert, muss nicht angegeben werden) und 1 benötigt werden? Sollen dann diese Werte entfallen und somit eine Lücke im Wertebereich entstehen?
Mach es doch nicht so kompliziert und nutze einfach alle Werte, auch die -1 und 1 ! Im schlimmsten Fall gibt es dann Redundanz in den OSM Daten.

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