Waldwege auch bei schlechter Qualität mappen?

Hallo Nop,

findet man ähnliche Regeln auch in den anderen Bundesländern?

Ciao

tracker51

Das stimmt nur bedingt. Es gibt sowohl absolut temporäre Einmal-Rückegassen als auch permanente Rückegassen. Diese haben zwar nicht die Qualität von Forststraßen, sind aber auch dauerhaft angelegt, bei Bedarf auch mit Erdbewegungsarbeiten, so dass man sie im Gelände deutlich erkennen kann, nicht nur an der Markierung. Sie erhalten aber im Normalfall keine Deckschicht und wachsen daher relativ schnell zu.

Hier in Nordhessen findet man solche permanenten Rückegassen öfters an relativ steilen Hängen, wo sie schnurgerade bergauf führen und eigentlich nur mit extrem geländegängigen Fahrzeugen befahren werden können. Jäger stellen an den nicht ganz so steilen permanenten Rückegassen auch gerne mal einen Hochsitz auf, den sie dann über die Gasse bequem erreichen können.

In solchen Fällen ist es m.E. durchaus angebracht, die Gassen als Track mit entsprechenden Attributen zu mappen.

Aha… Interessant… Jah, das ist das von mir angeprochene lokale Wissen, das Grundvoraussetzung ist!

Das Thema tangiert ja etwas meine dienstliche Tätigkeit… Da hab ich den Einblick, wie es eine öffentlich-rechtliche Naturschutzstiftung macht und wohin allgemein die Tendenz geht…

Es ist aber auch auf jeden Fall so, daß man ins besondere hier bei dieser Fragestellung das Luftbild nicht überbewerten darf!! Bei solchen Feinheiten zeigt das Luftbild wiederum mehr, als daß man es vor Ort sieht!

Gerade deswegen… bei dem Thema ist Augenmaß gefragt und (mein mittlerweile persönliches) OSM-Schlagwort: “Weniger ist mehr!”

Sven

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Da habe ich wohl tatsächlich den falschen Begriff angegeben. Ich verwende das aber tatsächlich nicht! Mir ist die Situation derzeit wegen Käferbefall und Sturm …) bei den temporären Rückegassen einfach zu dynamisch, richtig wäre tatsächlich “cutline=loggingmachine”

VG Uwe

Ich hatte den Änderungssatz kommentiert – siehe Link in Beitrag #1.

Nachdem vermutlich die wenigsten vor Ort waren bzw. sein können, nachfolgen noch einige Infos zur Verdeutlichung.

Der Bereich in der OSM-Karte mit den vielen »Pfaden« (highway=path) sieht so aus:
https://www.openstreetmap.org/#map=16/49.5107/10.8266

Der selbe Bereich im BayernAtlas:
https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?topic=ba&lang=de&bgLayer=tk&catalogNodes=11&E=632133.58&N=5485870.45&zoom=11

Was ist der Grund für die große Differenz bei der Anzahl der erfassten Wege und wieso nur in einem (noch) kleinen lokalen Bereich?

Ein Ausschnitt davon im Geländerelief (BayernAtlas).
https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?bgLayer=atkis&lang=de&topic=ba&catalogNodes=11,12&E=632323.56&N=5486019.07&zoom=14&layers=luftbild_parz,luftbild,relief_t&layers_visibility=false,false,true

Wer legt »Pfade« mit einer so klaren geometrischen Struktur in einem so gleichmäßigen Abstand an?
Und wieso sind auf dem Relief die »Pfade« so breit und »zweispurige«?

Dem möchte ich mich anschließen. Ich entscheide im Zweifelsfall nach der “gewollten Nutzung”. Ein Pfad, auch ein schmaler, ist ein Verkehrsweg und dazu gedacht, dass man da lang / durch geht. Ein Pfad, der im Verlauf immer schlechter wird (heißt es ja im Eingangsposting), weckt den Verdacht, dass das gar kein Verkehrsweg ist, sondern es nur am Anfang so aussieht, weil in letzter Zeit viele Leute neugierig waren, wo es da hingeht, und die meisten umgekehrt sind :slight_smile: Und niemand legt in einem normalen Forst parallele Pfade im Abstand von 20 Metern an. Welchen Nutzen sollten die denn als Verkehrsweg haben? Ohne die Örtlichkeit zu kennen, halte ich die für Rückegassen oder Wildwechsel oder was weiß ich, aber für die Allgemeinheit gedachte Verkehrswege sind das dann eher nicht.

Wenn ich in unbekanntem Gelände eine Wanderung plane und dann so ein Gewirr von paths sehe, dann weiß ich echt nicht, was ich machen soll, weil ich nicht glauben kann, dass das wirklich alles gehbare Wege sind, und wandere lieber woanders. So eine Karte ist IMHO nutzlos.

Das sieht für mich aus der Ferne betrachtet in den meisten Fällen eher nach Rückegassen aus.
Diese sollten vor Ort entsprechend gekennzeichnet sein, meist mit zwei schrägen Strichen, wie hier auf Seite 3 zu sehen, manchmal auch mit einem “R”.
Vielleicht passt da eher:
man_made=cutline
cutline=loggingmachine
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:man_made=cutline

Mit den Infos der Beiträge im Hinterkopf, war ich gestern nochmal dort und habe mir die Wege nochmal angesehen.

  • Keine Markierungen an den Wegen zu erkennen. Verständlich, denn ein reiner Bauernwald tickt wohl anders als ein durchorganisierter Staatswald.
  • Befahrung offensichtlich mit dem Traktor. Es finden sich auch immer wieder entlang der Wege Holzstapel, von ganz frisch bis schon ziemlich morsch, und in verschiedenen Stücklängen.
  • Oberflächen sind meist naturbelassen, an sumpfigen Stellen teilweise mit zerschlagenen Dachziegeln, Sandsteinbrocken, etc, aufgefüllt.
    Die Wege sind oft, aber nicht immer geradlinig. In einer Waldparzelle hat der Besitzer alle Wege schlaufenförmig (also wie eine überdimensionale Stopfnadel) angelegt. Vermutlich, um Durchgangsverkehr jeder Art von vornherein zu vermeiden.
    Das deutet für mich nicht auf reine Harvesterwege hin, sondern eben auf Traktorfuhren der jeweiligen kleinräumigen Waldbesitzer. Der Zweck ist primär Holzwirtschaft. Bei diesen Wegen (und Wäldern) geht es kaum darum, der Allgemeinheit etwas Gutes zu tun oder einen Freizeitwert zu bieten, sondern Holz zu ernten und zu vermarkten. Eine Kartierung kann aber meiner Meinung nach Wanderern, Spaziergängern und Radfahrern helfen, ein Verlieren in Sackgassen und undokumentierten Abzweigungen zu vermeiden.
    Die im Wald benutzten Maschinen richten sich wohl danach, was gerade da ist. Vom 1-Zylinder Eicher bis zum modernen Schlepper alles möglich. Echte Harvester sind wohl eher selten. Dazu dürften die Parzellen vermutlich zu klein sein. Vielleicht kommt dadurch auch die hohe Wegedichte zustande. Sind aber nur Vermutungen, ich habe mir keinen Auszug aus dem Grundbuchkataster besorgt ;).
    Ich habe ein paar Bilder von typischen Weganfängen (Blick von SW nach NO) gemacht. Die Wegqualität wird im Allgemeinen im weiteren Verlauf schlechter. Ich versuche mal, die hier einzubinden:



Wie soll man damit jetzt umgehen?

Viele Grüße, Klaus

Moin,

hhmmppffh …
Den Bildern nach würde ich die als track erfassen - und sowohl den Bildern wie Ihrer Bedeutung nach mit tracktype 4 oder 5.
Deiner Beschreibung der Nutzung nach sind das zwar eher Rückegassen - wird halt mit Traktor gerückt und nicht mit Harvester - aber sie sehen zumindest eher nach Weg aus und so, als werden sie regelmäßig und dauerhaft für die Bewirtschaftung genutzt.
Edit:
Bei Rückegassen werden die Bäume ja bis zum Weg gerückt und dort gelagert - hier werden sie aber direkt an den “Wegen” gelagert und von dort abgefahren.

Eine Erfassung - vor allem des Sackgassen-Charakters halte ich für sinnvoll - a la “Ja hier ist ein Weg, aber der führt zu nix”.

Das es so viele auf kleinteiligem Raum sind, hängt nunmal von der privaten Aufteilung ab - ist aber kein Grund, sie deswegen wegzulassen.

Edit:
Allerdings sind das aktuelle Bilder und somit kurz nach der Bewirtschaftungssaison.
Interessant wären Vergleichsbilder aus dem Sommer / Hochsommer zur Beurteilung, ob sie dann noch als Weg zu erkennen sind.

Grüße
Georg

Danke für die Bilder.

Dem stimme ich zu.

Das wäre durchaus interessant.

Ich wage da jetzt mal die Prognose, dass die Wege im Sommer nicht viel annerschter aussehen werden. Da steht überwiegend dürrer Kiefernwald, vermutlich auf steinig/sandigem, nährstoffarmen Boden, kaum Unterholz. Da wird ein einer Saison nicht viel wachsen.

Das was da geerntet wird, dürfte für nicht viel mehr als Brennholz geeignet sein. Das alles passt zu der Beschreibung von 5Boggis “Bauernwald, kleine Parzellen, viele Traktorwege”.

Von der Optik her halte ich die fotografierten Tracks ebenfalls für mappingwürdig, auch wenn das ganze im gerenderten Zustand dann etwas merkwürdig aussieht, aber wir wollen ja das mappen, was OTG verifizierbar ist und keine Zensur für den Renderer betreiben … :slight_smile:

Würdet Ihr die Vorschläge mit man_made_cutline mal bitte sein lassen. man_made_cutline ist eine Schneise im Wald. Weder auf den Fotos noch auf den Luftbildern sind Schneisen zu erkennen.
Nochmals: eine Schneise kann als Rückegasse genutzt werden. Ich weiß auch nicht, wie das in der internationalen Holzwirtschaft so ist, ob tatsächlich Rückegassen gleich als deutlich sichtbare Schneisen angelegt werden. In deutschen Verhältnissen halte ich das aber eher für unüblich. Rückegassen sind keine Unterkategorie von Schneisen. Insofern halte ich das wiki für sehr unglücklich. Sonst müsste man ja gleich jeden track im Wald zugleich als Schneise taggen.

full acc!

Komisch, da vestehe ich wohl das Wiki völlig falsch, welches verschiedene “arten” eier solchen beschreibt.
(Zitat:) "Merkmale, die in diesem Zusammenhang verwendet werden
cutline=* - Die Art bzw. Funktion der Schneise
** cutline=border - Die Schneise kennzeichnet Eigentumsgrenzen
cutline=section - Die Schneise trennt Waldstücke zur leichteren Bewirtschaftung**
cutline=firebreak - Die Schneise dient als Freistreifen für den Brandschutz
cutline=loggingmachine - Spuren einer Holzbringungsmaschine (Harvester), durch das Unterholz aber für andere Fahrzeuge unpassierbar;
cutline=piste - Skipiste, im Sommer ohne sichtbare Wegspuren;
cutline=pipeline - Die Schneise markiert den Bereich einer unterirdischen Pipeline;
cutline=hunting
Dann müsste dies schleunigts geändert werden, damit keine Missverständnisse aufkommen!

…meint Uwe

der solche Lücken (egal ob sie nun “Weg” oder “Schneise” sind) bei sommerlicher Unpassierbarkeit eher nicht mappt, denn wie schon gesagt

VG Grüße aus Sachsen, wo die Rückegassen nicht immer dauerhaft markiert sind.

Finde ich falsch, wer hat das wann da reingeschrieben und wurde das diskutiert?

Eine cutline ist (wörtlich) eine in den Baumbestand geschnittene Linie. Das heißt, entlang der cutline berühren sich auch die Baumkronen nicht, der Bestand hat eine deutlich sichtbare Unterbrechung, sowohl OTG als auch im Luftbild. Das kann Grenzen markieren, es kann dem Betrieb einer Pipeline oder einer Freileitung dienen, aber eine von Harvestern in den Boden gefahrene Spur ist doch keine cutline. Der fährt zwischen den Stämmen durch, ohne dass dadurch eine Lücke im Bewuchs entsteht.

nun ja, Version vom 1. September 2013, 06:00 Uhr sagt
(Zitat)
"Wird verwendet, um Schneisen im Wald zu markieren.

Oft werden aus verschiedenen Gründen gerandlinige Schneisen in den Wald geschnitten (um Eigentümergrenzen zu kennzeichnen, um Waldstücke zu trennen, als Freistreifen für den Brandschutz, etc.). Diese sind für die Orientierung in Wäldern hilfreich und sind leicht auf Satelliten- oder Orthofotos erkennbar. Diese Schneisen sind auch ein guter Anlass, Waldpolygone zu trennen (kleinere Objekte sind weniger komplex und erleichtern Versionierung und Verarbeitung).

Wie mappen?

Zeichne eine Linie über eine Waldfläche (natural=wood oder landuse=forest) und tagge sie mit man_made=cutline. Ist der Wald noch nicht gemappt, kann die Schneise schon vorab angelegt werden.

Abhängig von der Art der Schneise kann ein Subtyp definiert werden:

cutline=border - trennt Besitzgrenzen;
cutline=section - trennt Wandstücke zur leichteren Bewirtschaftung;
cutline=firebreak - Freistreifen für den Brandschutz;
cutline=loggingmachine - Spuren einer Holzbringungsmaschine (Harvester), durch das Unterholz aber für andere Fahrzeuge unpassierbar;
cutline=piste - Schipiste, im Sommer ohne sichtbare Wegspuren;
cutline=pipeline - Oberfläche einer vergrabenen Pipeline;
cutline=hunting

Wenn ein Weg, üblicherweise ein Forstweg (highway=track) oder ein Fußpfad (highway=path), der Schneise folgt, so können diese Tags auf dem Way ergänzt werden. "

Wieso ist das jetzt falsch? Es wird immer verworrener :frowning:

Weil das ganze Konstrukt nicht eineindeutig ist. Übet eine Schneise kann eine Rückegasse verlaufen, aber nicht jede Rückegasse ist eine Schneise.

Oder anders ausgedrückt: cutline=loggingmachine ist kein tag für Rückegassen, sondern nur für “Rückegassen, die auf Schneisen liegen”

Bitte vetwendet man_made=cutline (egal mit welchem subkey) nur, wenn es sich klar um eine Schneise handelt, also otg faktisch durchgängig der Himmel zu sehen ist oder auf Luftbilder faktisch durchgängig der Boden und ein eventueller Weg sichtbar ist.

Dann sollte der restriktive Begriff “durchgängig” aber auch tatsächlich im Wiki verankert werden. Sowohl im deutschen als auch im englischen kann ich bei keiner Version dies zwingend erforderliche Eigenschafte finden.

Das sind für mich nachvollziehbar im Wald sichtbare Schneisen, so wie von Mammi71 beschrieben. Eine reine “hunting” -Schneise habe ich zwar noch nie gesehen, könnte man sich aber zumindest vorstellen.

Ebenfalls leicht nachvollziehbar, einen Track in einer vorhandenen Schneise habe ich auch schon mehrfach selber gesehen. Das sind dann aber 2 völlig unterschiedliche Objekte - eine Schneise von sagen wir 10 Meter Breite und darin verlaufend ein 2,50 breiter Track.

Analog könnte in der Schneise auch die Fahrspur eines Harvesters zu erkennen sein. Das wäre dann genau derselbe Fall: Eine x Meter breite Schneise und darin zu erkennen eine wesentlich schmalere Rückegasse.

Die Fahrspur eines Harvesters ist definitiv keine Schneise, es sei denn, der Harvester ist mindestens mal 8-10 Meter breit und walzt alles nieder, was auf seinem Weg liegt. Daher ist zumindest hier in Europa, wo solche Harvester nicht üblich sind

cutline=loggingmachine - Spuren einer Holzbringungsmaschine (Harvester)

m.E. Blödsinn und sollte aus dem Wiki entfernt werden.

Nicht nötig, weil das schon im Begriff der Schneise drinsteckt: https://de.wikipedia.org/wiki/Schneise