Hallo, ich stehe vor einer Frage, bei der ich um eure Hilfe bitte:
Mein Problem ist häufig, daß ich zu Fuß oder mit dem Mountainbike durch Wälder laufe/fahre, und dann an eine Kreuzung oder Abzweigung komme, die real existiert, aber auf keiner Papier- oder OSM-Karte eingezeichnet ist. Soll ich jetzt rechts oder links weiter? Wo geht der jeweils andere Weg eigentlich hin?
Also habe ich vor Jahren begonnen, die umgebenden Wälder mit dem GPS-Gerät abzulaufen und die Ergebnisse in OSM zu hinterlegen. Wir haben hier wenig Staatswald, fast alle Wälder sind reine Bauernwälder. Dementsprechend gibt es sehr viele Wege, die nur bei Bedarf genutzt und gepflegt werden und ansonsten in miserablem Zustand sind. Auch wenn sie brauchbar beginnen, werden sie in aller Regel im weiteren Verlauf schnell schlechter. Im Sommer mit Brennesseln oder Brombeeren zugewachsen, zerfahren, immer wieder reine Sackgassen, jedenfalls oft nicht wirklich fahrradtauglich, aber im realen Gelände vorhanden und zu Fuß mit vernünftigem Schuhwerk durchaus möglich. Halt klassische Traktorfuhren.
Mein Verständnis war bisher, diese Wege dennoch in OSM einzutragen, da sie ja in der Realität existieren und sichtbar sind.
Dazu habe ich nun einen Kommentar bekommen, der ein ganz anderes Verständnis aufzeigt:
https://www.openstreetmap.org/changeset/118512253#map=14/49.5263/10.8671
Hier wird darauf abgestellt, daß derartige Wege in OSM nicht erwünscht sind, weil sie die Übersichtlichkeit erschweren. Ich nehme an, weil von den Auswertern der Kartendaten (komoot, …) daraus Routen zusammengestellt werden können, die für den gewünschten Zweck (zB Radtour) nicht funktionieren. Auch das kann ich nachvollziehen, ich habe mich selbst schon oft genug mit dem MTB durch Brennesselmeere und über umgestürzte Bäume gequält.
Ich habe mich daraufhin durch einige Forenbeiträge gelesen, den Tag “Smoothness” gelernt (kannte ich bis gestern gar nicht) und auch sofort auf die von mir eingetragenen Wege angewandt. Offen bleibt für mich aber die Grundfrage:
Sollen derartige, primär der Holzwirtschaft dienenden Wege, die auch für Fahrräder ungeeignet sein können, in OSM eingetragen werden, oder nicht?
Wenn “ja”: OK, dann nehme ich auf meine Spaziergänge weiterhin mein GPS mit und übertrage die Daten später in OSM.
Gibt es eine einheitliche Art, wie derartige Wege zu taggen sind? Ich habe sie bisher als Pfade eingetragen, um eben nicht den Eindruck zu erwecken, es handle sich um gepflegte Wege.
Wenn “nein”: Schade, dann müßte ich die von mir eingetragenen Pfade/Wege wieder aus OSM löschen. Keine Ahnung, wo ich die Daten dann ablegen sollte.
Hätte beim Routing zur Folge: Ansage (oder Darstellung): 3. rechts abbiegen. Die “3. rechts” ist in der Realität dann aber eventuell gar nicht der gewünschte Weg, sondern eine früher abzweigende Traktorfuhrensackgasse.
Wenn “weiß nicht”: Wer entscheidet so etwas?
Viele Grüße,
Klaus (aka 5Boggis)