Verwendung von highway=track

Hallo,

ich bin der Meinung, dass der highway=track mittlerweile über seinen Ursprung hinaus verwendet wird. Der Tag scheint immer dann verwendet zu werden, wenn sich der Ausbauzustand eines Wegs mit grade2-grade5 beschreiben lässt. Hier mal zwei Beispiele
http://www.openstreetmap.org/?lat=53.04454&lon=8.62635&zoom=16&layers=M
Gibt es in einem Park land- bzw forstwirtschaftlichen Verkehr?

http://www.openstreetmap.org/?lat=54.52561&lon=13.08867&zoom=16&layers=M
Wege mit Namen über die man bewohnet Häuser erreichen kann als track bezeichnen? (nicht wundern, ich habe da mitgemacht um mich in das bestehende Schema einzufügen)

Wo fängt Track an und wo hört er auf? Sollte die Beschreibung des Tags angepasst werden oder das Tagging-Verhalten?

Der erste Fall scheint mir eher eine Verwechslung mit highway=path zu sein. Das Zweite ist in einer ländlichen Gegend durchaus denkbar.

Auch Tracks grade1, die eigentlich keine sind, finde ich hier auch sehr häufig.
Wenn ich mich überzeugt habe, dass ein Track eine öffentliche Straße oder ein Zufahtsweg ist, dann tagge ich es halt um.
Mit einer gewissen Unschärfe und “Kreativität” im Taggingverhalten muss man meiner Meinung nach Leben.

Chris

oder einer Unsicherheit, wie ein breiter Weg (für Fahrzeuge geeignet) im Park zu taggen ist

Hier ist alles als footway getaggt, obwohl einihe Wege befahrbar sind
http://www.openstreetmap.org/?lat=52.40184&lon=13.03133&zoom=17&layers=M

huch, das hatte ich fast überlesen. Wenn ein Weg Wohnhäuser erschließt, ist sie meiner Meinung nach eindeutig Residential, unabhängig vom Ausbauzustand. (Im angegebenen Besipiel gibt es gar keinen land- oder forstwirtschaftlichen Verkehr, aber das war nur ein Beispiel)

Ich hatte auch schon mal Beschilderungen

  • gesperrt für (Kraft)Fahrzeugverkehr
  • landwirtschaftlicher verkehr frei
  • und, ach übrigens, auch Anlieger frei, weil irgendwo noch ein kleines Häuschen steht …

Ich achte dann die ausgeschilderte amtliche Prioritätenliste und nehme track, motor_vehicle=destination oder so ähnlich …

Bei den konkreten Fällen sollte man die Örtlichkeit kennen, wie die Wege wirklich genutzt / nutzbar sind amtlich, real, …
Halte beide Fälle für zweifelhaft, aber zwischen Himmel und Erde gibt’s schon manchmal eigenartige Konstrukte …

Passt scho:

Wiedermal ein gutes Beispiel, warum man beim Umtaggen ‘aus der Ferne’ sehr vorsichtig sein sollte. :wink:

Ich war ja da. Die meisten “nicht angelegten” Wege sind grade3-4. Dann gibt es noch ein paar grade2. Nur sind die deshalb ein Track? Lt Wiki sind Tracks Wege für land- und forstwirtschaftlichen Verkehr, den es dort nicht gibt. Die Unterscheidung zwischen Track und Residential wird im Wiki durch die Nutzung getroffen nicht durch die Beschaffenheit und Access Tags. Die Wege dort werden neben Fußgängern und Radfahrern von recht vielen Kutschen und den paar erlaubten Autos (Rettungsdienste und Handwerker, Versorger etc) genutzt um die dort liegenden Häuser zu erreichen.
Mit einem lokalen Mapper hatte ich auch mal drüber gesprochen. Er meinte, dass die Beschaffenheit nicht ungewöhnlich für Meck-Pom wäre, auch für Residential.

Ups, ich dachte residential gäbe es nur in Ortschaften und Wohngebieten. Abgelegene Höfe und Weiler hatte ich bisher immer mit highway=service angebunden. Berghütten sogar mit track oder path.

speedpilgrim > µMap

War vielleicht blöd ausgedrückt, in meinem Eingangsbeispiel ging es um Wohnhäuser in einer Ortschaft.

Wie bei allen Sachen bei OSM gilt auch fuers Wiki, dass man es nicht zu eng auslegen darf. mit 99,99999%-iger Wahrscheinlichkeit wirst du irgendwo anders im Wiki auch anders lautende Beschreibung fuer das Tag finden, so dass man die ANgabe nu rmit einer gewissen Unschaerfe betrachten darf:

  • Ein track ist vom Ausbauzustand her weniger als ein normale Strasse.
  • Er ist breit genug fuer ein zweispuriges Fahrzeug.
  • Er ist i.A. nicht fuer den normalen Strassenverkehr freigegeben/bestimmt.

Je weiter man sich mit seiner Interpretation des Tags von obiger Liste entfernt, um so weniger konsensfaehig ist die eigene Auslegung.

Gruss
Torsten

Habe zufällig gerade erst gestern genau sowas geändert. Wenns nah am Ort ist verwende ich highway=residential, wenns ein Hof weiter ausserhalb ist dann highway=track und tracktype entsprechend. Würde einfach keinen sinn machen einen oder alle möglichen zuwege a ls residential zu mappen. surface und access entsprechend (auch wenn ich bei letzterem und auch maxspeed eher ein Schlamper bin :wink: ).

also wäre ein nicht asphaltierter Weg innerhalb einer Ortschaft, der als Zugang zu Wohnhäusern genutzt wird, den es in den neuen Bundesländern ab und zu gibt, ein track. Kommt am nächsten Tag ein Bautrupp und asphaltiert ihn, wird es residential?
Ich weiß, ich nerve. Aber mich ärgert es, wenn sich grade1 durch die Nutzungsart als Track definiert und grade2-5 durch den Ausbauzustand.
Wenn die Nutzung zählt, ist eine residential Straße immer ein highway=residential, auch wenn sie nicht asphaltiert ist. Zählt der Ausbau, ist grade1 kein Track mehr

Ich denke, das ist oft Auslegungssache. Normalerweise würde ich bei residential mehr als nur einen asphaltierten Weg zu Wohnhäusern erwarten. Eher breit genug für Gegenverkehr und meist mit Bürgersteigen, zumindest einseitig. Aber das kann Ortsabhängig sein. Eine schmale Gasse mitten in einer Stadt würde ich nicht als track eintragen, einen gleich breiten Weg in einer ländlichen Gegend vielleicht schon. Ist auch eine Sache lokaler Vergleichbarkeit - wenn ein ganzer Ort aus residentials besteht (was ja nun so üblich ist) und ein oder mehrere Wege deutlich schmaler und schlechter ausgebaut sind, kann man das sicher durch die Verwendung von track andeuten. Sehen alle Straßen in einem Ort so aus, kann man sicher mit gleicher Berechtigung residential nehmen. Im Zweifelsfall entscheidet doch der Mapper vor Ort und das ist auch gut so.

Das Problem liegt schlussendlich darin, dass OSM ein Mix von highway Werten verwendet, die einerseits aus der Nutzung / Strassenklassifizierung, anderseits aus dem Ausbaustand / physische Beschaffenheit hergeleitet sind. Im Grenzbereich (Track - Residential - Unclassified) gibt’s deshalb eine gewisse Unschärfe, die durch noch so lange Diskussion nicht verschwinden wird.

Simon

PS: ich halte persönlich es für völlig gaga nicht vorallem nach Ausbaustand / physische Beschaffenheit zu klassifizeren und als weitere Eigenschaft die effekte Nutzung / Widmung zu taggen. Aber bei OSM ist es halt anders und damit muss man nun mal leben, und schliesslich würden dann auch die schönen footway, cycleway vs. path Diskussionen fehlen :slight_smile:

Ein freundlich: Es kommt darauf an. Nur weil ein Weg nicht asphaltiert ist, ist er nicht automatisch ein track, Aber es erhoeht die Wahrscheinlichkeit.

Selbstverstaendlich gibt es auch highway=residential mit surface=unpaved, oder bei Zufahrswegen ist auch highway=service eine gute Wahl. Da muss man als Mapper halt abwegen, was einem passender erscheint. Im Grenzbereich wird sich der eine Mapper sicherlich anders entscheiden als ein anderer Mapper.

Innerhalb von Wohngebieten benutze ich selber nur seeeehhhhhhr selten highway=track, es ist aber schon in Einzelfaellen vorgekommen.

nur ein ganz kleines bisschen :slight_smile:

Gewoehne dir einfach die Schwarz-Weiss-Sicht bei OSM ab: Es gibt hier einfach keine genauen Definitionen. Deshalb darf man die Datenbankeintrage auch nicht zu genau interpretieren sondern mus immer eine gewisse Unschaerfe zulassen.

Gruss
Torsten

Das ist der schlechte Einfluß meines Jobs und Studiums. :slight_smile: “Unschärfen” wären da Frevel, daher mag ich am liebsten nachvollziehbare Definitionen. Wenn ich die nicht habe, nerve ich solange, bis a) ich eine bekomme oder b) ich weiß, dass ich mir selber eine basteln muß

Das Problem liegt nicht an den OSM-Taggs, sondern an der Wirklichkeit.

Die Realität hält in vielen Gebieten fliessende Übergänge für uns bereit.

  • Baumarkt ↔ Baustoff-Fachhandel
  • Graben ↔ Bach ↔ Fluss

OSM ist ein weltweites Projekt und Definitionen müssen so gefasst sein,
dass sie möglichst überall ein sinnvolles Schema ergeben.

Bei Straßen macht die verkehrliche Bedeutung mehr Sinn als Merkmal
wie der Ausbauzustand. In unterschiedlichen Gegenden der Welt haben
Primary-Roads sehr unterschiedliche Ausbauzustände.

  • In den USA und meisten Teilen von Europa sind die wahrscheinlich
    breit und asphaltiert.
  • Im Norden Kanadas, in Alaska und im Outback Australiens sind das
    eventuell nur mit dem Grader planierte Pisten.
  • In einigen Teilen Südamerikas, Asiens und Afrikas sind die nicht mal
    das ganze Jahr passierbar und wenn dann üble Buckelpisten.
    Aber überall sind es Haupt-Verbindungsstraßen.

Edbert (EvanE)

Nein

Und du lieferst auch gerade noch die Begründung dazu: man kann den
Ausbauzustand eben -nicht- universal von der Nutzung oder Widmung
ableiten und weiter bedeutet die Nutzungsklassifizierung je nach
Gebiet auch noch was ganz anderes. Das Einzige was klar wäre und
objektiv, vor Ort, feststellbar, ist nun mal der Ausbauzustand.

Deshalb, wie schon gesagt, die OSM highway Tags sind gaga, aber das
mit dem man nun mal leben muss.

Simon

Soweit ich es zusätzlich zum Wiki etc. sehe/benutze:

highway=track:
von der Breite her min. mit dem Auto zu befahren, darunter ist Fuß-/Radweg
es besteht auch die Möglickkeit der Befahrbarkeit, egal wie oft das erfolgt, wenn das breite Sandstraße auf dem Friedhof/Park sind
wo das Tor nur in Ausnahmefällen für Fahrzeuge offen ist, dann sind das Fußwege (highway=footway)
Land und Forstwirtschaftlciher Verkehr ist überhauzpt nicht Pflicht für einen Track, nur die Breite und Nutzung für Fahrzeuge, das
das auch auf Waldwege zutrifft und es, evtl. im Wiki undeutlich steht, ist etwas ansderes.

highway=service
befestigte Straße (= min. 1 Auto breit) in/auf/zu Anlagen/Einrichtungen, die keine Wohn- oder Durchfahrts-/Verbindungstraßen sind
und die vor allem der Erreichbarbeit/Objektanbingung dienen.

highway=residential:
“Straße” (=min. 1 Auro breit) , egal welchem Zustands, durch Siedlungsgebiet

highway=unclassified:
Verbindungsstraße