Hallo, zusammen,
danke zunächst für eure Diskussionsbeiträge und Anregeungen. In der Zwischenzeit habe ich nochmal intensiv recherchiert, insbesondere was die rechtliche Situation vor Ort anbelangt, und bin aufgrund der Recherche zu folgendem Ergebnis gekommen. So sieht die Attributliste jetzt aus:
bicycle=no
foot=permissive
highway=path
horse=no
incline=down
motor_vehicle=no
sac_scale=mountain_hiking
surface=dirt
trail_visibility=bad
width=0.5
Soweit nötig, hier einige Erläuterungen:
Bei dem Gebiet „Harly“ handelt es sich um ein Landschaftsschutzgebiet der Landkreise Goslar und Wolfenbüttel. In der entsprechenden Verordnung (aktuelle Version) finden sich folgende Gebote/Verbote zum Betreten und Befahren:
„Insbesondere sind zur Erreichung des besonderen Schutzzweckes im gesamten Schutzgebiet (u.a.) die nachfolgenden Handlungen verboten:
Kraftfahrzeuge im Schutzgebiet zu fahren oder abzustellen, soweit der Verkehr nicht Anliegern oder der Land- und Forstwirtschaft dient oder für die Ausübung der Jagd und der Fischerei erforderlich ist.
Abseits von Straßen und tatsächlich öffentlichen Wegen Fahrrad zu fahren sowie abseits von Fahrwegen und gekennzeichneten Reitwegen im Sinne des Nds. Gesetzes über den Wald und die Landschaftsordnung zu reiten. Tatsächlich öffentliche Wege sind private Straßen und Wege, die mit Zustimmung oder Duldung der Grundstückseigentümer oder der sonstigen berechtigten Personen tatsächlich für den öffentlichen Verkehr genutzt werden; dazu gehören Wanderwege, Radwege, Fahrwege, Reitwege und Freizeitwege. Nicht dazu gehören Fuß- und Pirschpfade, Holzrückelinien, Brandschneisen, Fahrspuren zur Holzabfuhr, Abteilungslinien, Grabenränder und Feld- und Wiesenraine.“
Auf der Internetseite der ´Deutsche(n) Reiterliche(n) Vereinigung´ ist zusätzlich folgender genereller (nützlicher) Hinweis zum Reiten in Landschaft und Wald für Niedersachsen zu finden:
„ Wald/Flur: Reiten ist in der freien Landschaft (dazu gehören Wald und übrige Landschaft) auf gekennzeichneten Reitwegen und Fahrwegen gestattet (Fahrwege sind befestigte oder naturfeste Wirtschaftswege, die von zweispurigen nicht geländegängigen Kraftfahrzeugen ganzjährig befahren werden können). Verboten ist das Reiten auf Fahrwegen, die als Radwege ausgewiesen sind. Das Fahren ist nur auf Fahrwegen gestattet.“
Damit sollte klar sein, dass aufgrund, allein der Rechtslage, einzig und allein Fußgänger/innen diesen Weg benutzen können/dürfen.
Warum dann foot=permissve? Ich habe das auch nochmal im Wiki überprüft und komme zu folgendem Schluss: Es bedeutet nach meinem Verständnis, dass der Eigentümer (Privat, Behörde, Institution o. ä.) derzeit die Nutzung duldet, aber berechtigt ist, die Duldung jederzeit zu widerrufen. Dazu wäre die Naturschutzbehörde, in diesem Fall der Landkreis Goslar, (aus verschiedenen Gründen) selbstverständlich befugt. Darüber hinaus macht der Zustand des Weges (s. meine Beschreibung) das deutlich. Es finden keinerlei Maßnahmen statt, die darüber hinaus gehen, als den Weg für forstliche, jagdliche Zwecke u. ä. (Kartierung von Flora und Fauna) notdürftig zu erhalten. Der Zustand signalisiert anderen Personen „faktisch“ und „physisch“: „Wir wollen dich hier nicht haben!“ Deshalb halte ich den key „permissve“ in diesem (seltenen) Fall ausnahmsweise für sinnvoll.
Ansonsten bin ich euren Vorschlägen gefolgt.Z. B: “tracktype=grade5” habe ich gelöscht und durch sac_scale=mountain_hiking ersetzt, “access alle=permissive” gelöscht, weil es nur noch Fußgänger/innen betrifft.
Anmerkung (nicht direkt für euch Mit-Diskutanten), sondern für diejenigen, die nur mitlesen:
Die Erkenntnis, die hieraus zu ziehen ist, dass man als Mapper/in im Einzelfall bei “Wegerechten” schon ziemlich tief in die Materie einsteigen muss, um zu ´annähernd richtigen´ Tags zu kommen. Die Gesetzeslage unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland sehr, sehr stark. Die Gebietskörperschaften (Landkreise, Kommunen, kreisfreie Städte) haben zudem ebenfalls einen erheblichen Spielraum bei dessen Gestaltung. Besondere Vorschriften gelten natürlich für alle Arten von Schutzgebieten.
Besonderen Dank vor allem dafür, dass ihr in euren Beiträgen auf den rechtlichen Aspekt nochmal deutlich verwiesen habt. Ich hatte das zwar abstrakt im Hinterkopf, ist mir aber in der ´Hitze des Gefechts´ einfach so durchgerutscht, weil ich mich längere Zeit nicht mit dem Thema beschäftigt hatte. Besonders wichtig ist m.M.n. das, was wir unter „local knowledge“ (Ortskenntnis) verstehen. ´Ferndiagnosen´ und/oder ´Spekulationen´ helfen in der Regel nicht wirklich weiter - aber die richtigen Fragen und Hinweise aus der Community!
Hoffentlich sind jetzt alle Klarheiten, zumindest für diesen Weg, endgültig beseitigt.
Also dranbleiben!
In diesem Sinne, Gruß, Burkhard