Verkehrsinseln als Fläche ?

Hallo!

Vorab: Ich arbeite seit einigen Monaten daran, den Wildwuchs bei highway=* und anderen fürs Routing
wichtigen tags zu verringern.

Ich bin eher kein Fan von Mikro-Mapping, aber ich stoße immer wieder
auf Wege, die den Umriß einer Verkehrsinsel beschreiben, oder auch nur den kleinen Teil einer Insel, der für
Fußgänger vorgesehen ist, z.B.
highway=island http://taginfo.openstreetmap.org/tags/highway=island
highway=traffic_island http://taginfo.openstreetmap.org/tags/highway=traffic_island
mit jeweils deutlich weniger als 1000 Einträgen.

Beide sind. soweit mir bekannt, nicht dokumentiert. Im Wiki findet man landuse=traffic_island
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:landuse%3Dtraffic_island
aber dort wird explizit eingeschränkt, das die Insel
zum Überqueren einer Straße dienen “muss”, damit fallen z.B. viele Inseln in Kreisverkehren
oder solche, die nur der Verkehrsberuhigung dienen, raus.
Abgesehen davon hat mich Marek http://www.openstreetmap.org/user/marek%20kleciak
darauf aufmerksam gemacht, dass landuse=* eher für größere Flächen reserviert werden sollte.

Außerdem findet man traffic_calming=island
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:traffic_calming%3Disland
Hier wird wiederum explizit die Verwendung für Flächen ausgeschlossen.

Wenn ich das richtig sehe, bleibt nur
area:highway=traffic_island http://taginfo.openstreetmap.org/tags/area%3Ahighway=traffic_island
mit immerhin > 2700 Einträgen.

Habe ich was besseres übersehen ?

Gerd

Hallo Gerd,

Wildwuchs in den OSM-Daten lässt sich nicht dauerhaft vermeiden. Wenn es um die Auswertung durch Renderer (auch Routing - mkgmap) geht, bin ich für die strikte Auswertung ausschließlich dokumentierter Tags. Nur so lässt sich Wildwuchs bzw. lassen sich “Selbstläufer” eindämmen - bei neuen Tags gibt es den vorgesehenen Weg über Proposals. Fehler in OSM werden dann über die Karten entdeckt und wahrscheinlich eher korrigiert.

Für den Standard-Style von mkgmap bezüglich Routing bedeutet dies:
Direkte Auswertung nur der für Routing definierten highway (motorway, trunk, primary, secondary, tertiary, deren _link, unclassified, residential, living_street, pedestrian, service, road, track, path, footway, cycleway, bridleway, steps), construction (da Adresssuche nur für routingfähige Linien möglich) und junction=roundabout.
Unbekannte (oder übrige) Wege müssen dann nicht mit abschließendem highway=
abgedeckt werden, was wiederum das zusätzliche Ausblenden aller erlaubten (aber nicht für Routing vorgesehenen Flächen) und unmöglichen (nicht erwischte Tippfehler oder undefinierte Selbstläufer) highway-Werte erforderlich macht.

Grüße
Mario

Hallo Mario,

ich gebe Dir bzgl. mkgmap weitestgehend Recht, aber hier geht es nicht um mkgmap oder den Default Style.

ciao,
Gerd

Ich hatte vor einiger Zeit schon einmal vorgeschlagen, dass man solche Inseln, wie es sie häufig vor Kreuzungen gibt, auch ohne eigene Fläche am Weg eintragen könnte:
http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=30675
Ein Proposal dazu gibt es bis jetzt aber noch nicht

Ich bin für das Eintragen nach Wirklichkeit.
Ist eine Insel (baulich vorhanden) sollte es auch eine Insel sein. Wir sollten nicht immer nur an das Autorouting denken …

+1
Ich hab es auch schon ein paar mal gesehen, dass versucht wurde die Insel als nicht befahrbare Spur abzubilden also lanes=3 access:lanes yes|no|yes, hab ich direkt in zwei neue Wege aufgeteilt…

Na, eine Spur ist das sicherlich nicht. Ideen haben manche Mapper…

Ich habe haufenweise Situationen gesehen wo solche Verkehrsinsel ignoriert wurden. So wurden aus Y Gabelungen oft einfache T-Verbindungen. Grade Mal 15 Sekunden gesucht und gefunden: http://www.openstreetmap.org/way/194434971 südliches Ende. Zurck zu der Anfangsfrage: area:highway=traffic_island (http://taginfo.openstreetmap.org/tags/area%3Ahighway=traffic_island 2 788 Mal gemappt) oder lieber landuse=traffic_island (2 364 Mal gemappt)?

Ich bin für area:highway=traffic_island da es ja wohl eindeutig zur Straße gehört, landuse finde ich da etwas unsinnig

Auf den Verkehrsinseln die ich kenne stehen in der Regel Ampeln, Straßenschilder, Blumenkästen, Denkmäler oder Kunstwerke, usw… In meinen Augen eindeutig eine Fläche die nicht befahrbar ist und demzufolge auch nicht zu highway gehört. Die Größe einer Landusefläche halte ich für absolut unrelevant. vgl. Landuse=

  • basin
  • construction
  • garages
  • grass
  • usw…
    sind alles Flächen die durchaus nicht größer als meine Wohnung seinen können.

Edit: der Unterschied zwischen traffic_calming=island und landuse=traffic_island ist ja gerade, dass letztere nur als Fläche und erstere nur als Node/Way gemappt wird.

Ich würde hier gerne noch mal klar trennen:

  1. Wege auf bzw. über eine Verkehrsinsel werden mit highway=* erfaßt, daran will hoffentlich niemand etwas ändern?
    Ich habe auch schon gesehen, dass jemand einen highway=footway an einer Kreuzung in diverse Teile zerlegt und dann
    entweder footway=crossing oder footway=island bzw. footway=traffic_island dranhängt.
    Finde ich nicht besonders sinnvoll, aber wer’s mag…

  2. Die Insel selbst kann wiederum in verschiedene Flächen aufgeteilt sein, z.B. natural=wood und natural=grass
    oder was auch immmer. Sie kann auch einfach nur eine besondere Fläche zwischen den Fahrbahnen einer oder mehrerer Straßen sein.
    Eine Besonderheit stellen hier sicher “Inseln” dar, die nur durch Fahrbahnmarkierungen, z.B. schraffierte Flächen
    zu erkennen sind. Ich bin kein Jurist, kann man die alle gleich behandeln oder nicht?
    Bei Kreisverkehren trennen wir ja sehr genau zwischen junction=roundabout und highway=mini_roundabout.
    Aus meiner Sicht könnten wir mit landuse=traffic_island alles erfassen und dann z.B.
    barrier=kerb, barrier=paint, surface=, natural= weitere Eigenschaften angeben.

Wo ist das Problem? Diese ganzen footway=-Tags sind doch (nur) Zusatztags zu highway=footway, also kein Widerspruch dazu, dass "Wege auf bzw. über eine Verkehrsinsel (…) mit highway= erfaßt" werden. Zumindest footway=crossing ist sinnvoll, um den Fußgängerübergang von “richtigen”, selbstständigen Fußwegen zu unterscheiden. (Dass einige Renderer anscheinend jeden footway=crossing als Zebrastreifen darstellen, sogar wenn crossing=unmarked gesetzt ist, ist ein anderes Problem und m.E. ein Fehler der Renderer.)

Kein Problem, ich verwende halt footway=crossing für alles, was nicht footway=sidewalk ist. Der Hinweis auf den Renderer erklärt aber
wahrscheinlich das Bedürfnis, das weiter zu zerlegen.