Also fuer mich und mein Umfeld ist das grösste OSM usuabilty Problem die völlig inkonsitenten Daten.
Du findest Stellen, wo die Openstreetmap und die aus ihr abgleiteten Karten sehr toll sind. Da haste dann sogar oft wesentlich bessere Infos, als alle anderen Dienste anbieten können. Ich meine: Wo kann man schon nachgucken, was fuer ein Material die Parkbank hat?
Willst Du nun aber diese Dienste benutzen, kannst Du völlig unvermittelt ziemlich tief fallen. Du läufst los und willst einen Wanderweg gehen. Die Karte ist super: Du erkennst den Weguntergrund, siehst wo Du durch Wald gehst - kurzum alles passt und ist sogar besser erkennbar als auf jeder topografischen Karte.
Nur nach 1,5 Std bist Du plötzlich und völlig unerwartet in einem Loch: Der Wanderweg ist nurnoch als “Fussweg” reingedumpt und Du stehst an jeder Kreuzung und fragst Dich, ob Du jetzt auf oder neben der Waldstrasse suchen musst. Du kannst Dich nicht mehr orientieren, weil die Waldgrenzen mit der Realität nix zu tun haben. Und Du stehst plötzlich vor Zaunuebertritten oder sonstigen Hindernissen, die Dich vielleicht nerven. Ein paar KM vorher war jede noch so kleine Treppenstufe eingetragen - und jetzt ist urplötzlich nichtmal ernsthafte Hindernisse drinn.
Und das Problem: Es ist wahnsinnig schwer, sowas im Vorraus zu erkennen. Du musst viel Mappingerfahrung mitbringen, um ueberhaupt erkennen zu können wo die “Datenlecks” sind. Selbst ich fall da regelmässig drauf rein und suche irgendwelche Pfade 20-30 Meter parallel zu einer Waldstrasse.
Also kann ich Openstreetmap im Grunde nicht (allinstehend) benutzen. Das heisst, ich hab was “vernuenftiges” mit dabei. Tja und so kommt man nie an die Poweruser ran…
Und das geht ja auch bei anderen Anwendungsbreichen so. Verwendest Du etwa die typische “Stichprobenmethode” und schaust Dir 3 Parkplätze neben ner Fernstrasse an und willst danach einen sinnvollen Platz fuer die Mittagspause aussuchen - hm, geht im Grunde nicht. Bei einigen weist Du, wo die Papierkörbe stehen und wo der Strassenbelag wechselt und wie die Haltebuchten angelegt sind. Bei anderen wiederum steht einfach nur ein “P” verbunden mit der Fernstrasse und dahinter kann sich alles von nem coolen Rastplatz mit Bänken toller Aussicht auf nen See bis zu plumpen “Nothaltebuchten” verbergen.
Auch hier ist bei mir die Openstreetmap daher nur eine Ergänzung. Wenn Informationen da sind, sind die gut.
Ach ja: ich hab viel versucht, um die Informationslöcher ueberhaupt zu finden. Aber das stellt sich sehr schwierig da. **manchmal wuensche ich mir, dass die Kartenhersteller irgendwie deutlich machen, auf welcher Informationsmenge das gerenderte Bild beruht - und da wo die Datenlage schlecht ist, das Bild z.B. aufhellen. ** Aber das ist natuerlich kompliziert. Leider kann man nicht direkt aus der Menge der nods pro Flächeneinheit auf die Qualität und Vollständigkeit der Daten schliessen.