Unverbundene Wege, die so sein sollen

In den Alpen gibts tonnenweise Wanderwegsektionen, die nicht mit irgendwas anderem verbunden sind … gerne auch oft irgendwo weit oben an Haengen als Sackgassen. Wenn es durchgehende hochalpine Wege sind, die nur kurz unterbrochen sind, verbindet man sie wohl besser mit path-stuecken, die man mit “unmarkiert” tagt … damit routing funktioniert. Aber was macht ihr mit sowas:

Eggmeder Wegschnipsel. Kann man sowas irgendwie als “ist korrekt so” taggen, damit errortools das nicht melden? Fuer routing ists uninteressant, fuer Wanderer aber schon eher.

Kommt natürlich auf die Tools an. Vielleicht ein noexit an beide Enden?

On the ground angucken.

Noexit ist ja leider auch etwas negativ belegt. Da fängt dann wieder die Diskussion an wie bei in Wiesen endenden Feldwegen, weil man ja “zu Fuß” durchaus weiter kommt.

Wieso? Routinginseln sind generell schlecht für Router.

Wenn “on the ground” kein Weg ist, ist da keiner. Ich trage ja auf auf einem See auch keinen Weg ein, nur weil ich da mit dem Paddelboot mal durchgekommen bin.

“Kein Highway” ist auch eine wichtige Information, weil es bedeutet, dass ich dort sorgfältig frei navigieren muss (und unter Umständen viel Zeit verliere). Jetzt krampfhaft eine Routingfähigkeit herstellen zu wollen halte ich für bedenklich.

Im allgemeinen lasse ich solche Weginseln so wie sie sind. Es gibt aber Ausnahmen: Wenn klar ist das ein Wanderweg an einer bestimmten Stelle an sich weiterget, aber “on the ground” nichts ist und der Weg etwas später wieder erkennbar ist (z. B. Almwiese durch die ein Wanderweg geht, aber auf der Wiese sind keine Trittspuren erkennbar) dann zeichne ich da durchaus einen Weg ein.

Außerdem zeichne ich manchmal auch “weglose” Routen in den Bergen ein. Und zwar dann wenn gelegentliche Trittspuren und Steinmandl darauf hinweisen, das dies regelmäßig als Weg genutzt wird und sich eventuell sogar Tourenbeschreibungen im Internet finden lassen. Solche Wege versehe ich dann allerdings mit einem entsprechenden Wert für trail_visibility (no wenn gar keine Trittspuren sichtbar sind, sonst horrible oder bad). Im Karwendel habe ich mehrere solche “Wege” eingezeichnet. Grade im Steilgelände kann die Information in einer Karte, hier kann man entlanglaufen aber es ist kein regulärer Wanderweg, sehr nützlich sein, insbesondere wenn das Wegenetz ansonsten eher dünn ist.

Gruß
unixasket

+1.

Mir geht es oft bei Fußwegen durch die englische Wildnis so, wo häufig Wegerechte (public rights of way) zwar definiert und in den öffentlichen Kartenwerken eingezeichnet, aber mangels ausreichender Nutzung real unsichtbar sind. Dann muss es einem Kartenwerk sinnvollerweise darum gehen, das Wegerecht abzubilden, auch wenn kein realer Weg erkennbar ist. Für mich ist das dann auf jeden Fall ein hw=path mit den entsprechenden designations und dann halt trail_visibility=[bad bis no].

–ks

+1

Wenn Steinmandl oder vergleichbares da sind, finde ich das einzeichnen als Weg auch OK. Wenn in der Natur aber hingegen nix zu erkennen ist, dann gehört der Weg auch in OSM nicht rein. Eine Lücke in einem Wegverlauf ist kein Schande/Makel, sondern eine relevante Info für einen Wegbenutzer.

Auch nicht der Verlauf eines Wegerechts, siehe mein Post #8? In dem Fall ist on the ground nichts zu erkennen, aber man darf da langgehen – allerdings nur entlang der festgelegten Linie, nicht nach Belieben quer durchs Gelände. Sollte diese Linie dann nicht in OSM erscheinen?

–ks

Ein Wegführung muss nicht jederzeit optisch erkennbar sein, um in OSM erfasst zu werden. Für mich ist eine Wegführung eine "Linie“, wo regelmäßig - und nicht nur zufällig - Menschen von A nach B unterwegs sind. Je nach Untergrund, Vegetation und Jahreszeit können wenig frequentierte Wegführungen nur schwer oder auch gar nicht sichtbar sein, obwohl sie begangen werden. Das kann man bei Schneelage gut beobachten.
Zur aussagekräftigen Erfassung sollten sub-tags für hw=path wie z.B. trail_visibility=no/horrible, smoothness=horrible/impassable, sac_scale=* width=, surface=, informal=yes usw. verwendet werden.

Steinmandl werden ja meist gerade dort aufgestellt, wo die Wegführung im Gelände für nicht 100% Ortskundige, kaum oder nicht erkennbar ist. Sie rechtfertigen daher die trail_visibility von no auf horrible/bad aufzustufen.

Gruß
geow

Hi Kreuzschnabel,

Meine Antwort wäre auf Unixasket und ‘“weglose” Routen in den Bergen’ bezogen gewesen. Da bin ich stillschweigend von DACH als Ortsbezug ausgegangen und dort würde ich nicht existente/erkennbare Weg in OSM weglassen.

In England oder anderen Ländern kann es durchaus notwendig oder gebräuchlich sein, dass man solche Weg mappt.

Grüße
Andreas

Das ist korrekt und wenn der Weg regelmäßig unter bestimmten Umständen/Jahreszeiten erkennbar ist, ist das Einzeichnen (samt Tagging trail_visibility, Surface usw.) für mich auch OK.

Wenn ein Weg nur mit Phantasie und Wunschdenken erkennbar ist, finde ich, dass wir unseren Kartenbenutzern keinen Gefallen damit tun, wenn wir ihn als Weg in OSM eintragen.

Grüße
Andreas

Nicht unbedingt. Manchmal auch nur aus Langeweile

Ich vermute mal, dass es sich bei diesen Wegschnipsel um Trampelpfade handelt die deswegen existieren, weil sie regelmäßig von Wanderern genutzt werden. Wenn sie jemand benutzt, muss er auch von irgenwoher kommen, nur dass das Teilstück z.B. aufgrund des Untergrundes nicht als Trampelpfad erkennbar sind. Wenn das so ist, sollte man nicht dann diese real nicht erkennbare aber offensichtlich tatsächlich genutzte Strecke einzeichnen mit dem Zusatz: trail_visibility=no (vgl. http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:trail_visibility )

Wenn wir z.B. einen Parkplatz als Fläche einzeichnen, bindet man einen Fußweg ja auch nicht am Rand des Parkplatzes an sondern führt ihn über den Parkplatz bis zum nächsten Fahrweg. In der Realität ist der Fußweg als solcher zwar nicht erkennbar (ist ja eine Parkfläche), aber man zeichnet den Weg ein, den ein Fußgänger normalerweise über diese Fläche nimmt. (Oder sehe ich das falsch?)

Ich verwende so was auch nur wenn es Teil einer benutzten Wegführung ist, hier z.B. auf einer flachen Almfläche, wo sich wegen dem offenen Gelände Trittspuren kaum optisch ausbilden aber regelmäßig Wanderer beobachtet werden können, die zwischen dem Zinnenberg und dem Steig nach Innerwald unterwegs sind, http://www.openstreetmap.org/way/134581565

+1 Willkürliche oder zufällig begangene “Routen” sollten natürlich nicht erfasst werden.

Gruß
Klaus

edit: Bild ergänzt

Mit einer Formulierung wie „Als Wege erfasst werden sowohl physisch vorhandene, erkennbare Wege als auch in irgendeiner Weise eindeutig vorgegebene Routen durchs Gelände“ könnte ich mich auch anfreunden.

–ks

Sehr gut, ich würde noch folgende kleine Anpassung vorschlagen. Route habe ich durch “Wegführung” ersetzt, da sonst evtl. zweideutig.

"Als Wege erfasst werden sowohl physisch vorhandene, erkennbare oder regelmäßig frequentierte Wege als auch in irgendeiner Weise eindeutig vorgegebene Wegführungen durchs Gelände“

Gruß
Klaus

In Ordnung für mich.

–ks