Unüberprüfte großflächige mechanische Edits ..

Der User !MRGBoss treibt sich seit kurzem in einigen deutschen Großstädten herum und erzeugt jede Menge großflächiger Edits, die er nie alle komplett selbst geprüft haben kann.
Ich habe ein etwas kleineres Changeset hier in Hamburg kommentiert:
https://www.openstreetmap.org/changeset/120205490
und er äußert sich, dass er nur bestimmte Parkplätze angepasst hätte.

In den Changesets wurde aber an jeder Menge anderer Objekte herumgedoktort, z.B. Wiki-Tags und ähnliche Korrekturen ohne allgemeinen Konsens.
Mir selbst sind bei meinen vor-Ort-Überprüfungen in den letzten Monaten immer wieder POIs über den Weg gekommen, die mittlerweile komplett abgebaut/entfernt waren, aber laut Edits irgendeines Mappers gerade frisch aktualisiert worden sind.

Ich bitte darum, dass alle betreffenden Changesets des Users revertiert werden. Mir selbst sind das zu viele.
Und ich bitte auch darum, dass sich die DWG darum kümmert, dass ein solches Fehlverhalten in Zukunft technisch erschwert, wenn nicht gar komplett verhindert wird.

Danke und LG
sundew

d.h. iD schlägt diese automatischen Edits immer noch vor? Kann man das nicht abschaffen? Oder wenigstens einen Disclaimer dazupacken mit Link zu den Richtlinien für solche Edits?
Eigentlich kann man die Richtlinien kaum erfüllen, da die automatischen Edits spontan vorgeschlagen werden, aber die Richtlinien erfordern, dass die Community eingebunden wird.

Hallo,

ich habe mal https://www.openstreetmap.org/changeset/120205490 kommentiert.

Viele Grüße

Michael

Jetzt weiß ich auch, wie vor 2 Jahren bei mir in der Gegend ein neuer Mapper innerhalb von wenigen Monaten tausende von Objekten ändern konnte; leider die wenigsten zum Guten. :confused:

+1

Hallo allerseits,

ich habe nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt, war aber wie es scheint, nicht umsichtig genug. Deswegen tut es mir leid, sollte ich mit meinen zahlreichen Änderungen Verwüstungen in OSM angerichtet haben.

Nichtsdestotrotz bitte ich bei einer möglichen Revertierung einiger meiner Edits, dass sorgfältig damit umgegangen wird, da auch Änderungen von sinnvollen Verbesserungen (insb. Verfeinerungen der Wege [mit Luftbildern überprüft/Lokalwissen]) davon betroffen sein können.

Allen einen schönen Abend!

Du hättest gute nicht mit schlechten Edits vermischen sollen.

Hallo, ich finde den Umgangston hier etwas unangenehm. Ich möchte anregen erstmal zu versuchen sich in den anderen hineinversetzen bevor man eine Nachricht abschickt.

Ich kann mir vorstellen, dass !MGRBoss mit bestem Wissen gehandelt hat und dachte damit osm daten zu verbessern. Er hat außerdem sowohl im changeset, als auch im Forum freundlich und einsichtig reagiert.

Mir selbst sind die automatischen Vorschläge in iD auch schon öfter aufgefallen. Ich habe die zwar teilweise ignoriert, aber auch nicht grundsätzlich ihre Legitimität in Frage gestellt.

Meiner Meinung nach sollte für ein Problem einer Software nicht dessen Benutzer “zur Rechenschaft gezogen werden” (so hört es sich hier nämlich für mich an). Freundliche Hinweise nimmt man hingegen gerne an.
Letztlich sollte das Problem aber in der Software / den Mappings /… gelöst werden sonst wiederholen sich die Fehler einfach mit anderen Nutzern.

@Nakaner: wo findet man denn den im cs erwähnten “Name Suggestion Index”, wo seine Verwendung in iD und wer ist verantwortlich für seine Verwendung, Pflege,…? Ich denke hier sollten wir gemeinsam ansetzen.

Vielleicht passt Du den Titel an? Wenn es um Vorschläge von ID geht ist es weder ein “mechanischer edit” noch ist das was ich sehe besonders grossflächig.

Würde dem Umgangston guttun.

Auch mir passiert es nach Jahren noch, dass vermeintlich einfache Änderungen riesige Ketteneffekte nach sich ziehen. Zwar mitleilerweile hauptsächlich bei Waldminstermultipolygonen mit mehreren hundert Mitgliedern und mehreren duzend Quadratkilometern Ausdehnung, aber es zeigt das niemand vor Fehlern geschützt ist…

1 Like

ja, das sehe ich auch so, man kann von Mappern nicht erwarten dass sie die Vorschläge von iD in Frage stellen, zumindest nicht von Leuten die noch nicht so viel Erfahrung gesammelt haben. Das Problem liegt bei den automatischen Vorschlägen, die (zumindest als ich das letzte mal draufgeschaut habe), massenhaft und ohne dass man nochmal draufschaut, sozusagen im Hintergrund, Sachen umtaggt. Was genau gemacht wird sieht man gar nicht, ungefähr so: willst du die Daten verbessern lassen, dann klicke auf ok. Ziemlich niederschwellig :wink:

+1

Das war vor Jahren, als ich OSM-Neueinsteiger war, auch mein Grund auf JOSM zu wechseln:
iD ist nicht so übersichltlich und ich hatte immer den Verdacht ID tut irgend was nicht nachvollziehbares.
Bei JOSM öffnet man die entsprechenden Fenster und heftet sie dauerhaft auf Bildschirm neben dem JOSM-Fenster. Meine Entscheidung, JOSM zu nutzen, habe ich nicht bereut.

Was mich damals bei ID sehr bald gestört hatte, ist man muss jedes Mal am Anfang erst das Eigenschaften-Feld unten, links aufklappen um zu sehen was getaggt ist.

Das muss lange her sein. Ich arbeite seit vielen Jahren mit dem ID-Editor und kann mich nicht erinnnern, dass ich je die Liste der Eigenschaften aufklappen musste.
Der ID-Editor wurde wie JOSM kontinuierlich weiterentwickelt. Vieles ist beim ID-Editor inzwischen deutlich besser und übersichtlicher geworden. Nicht alle Veränderungen im Laufe der Jahre waren gut, keine Frage. Aber das dürfte für den JOSM-Editor auch zutreffen.

Aber lasst uns nicht immer wieder JOSM contra ID diskutieren. Sie haben beide meines Erachtens ihre Vorzüge und Nachteile. Vor allem finde ich es schwierig, wenn man über einen Editor urteilt, den man selber gar nicht nutzt und daher auch kaum kennt. Daher hört man von mir auch keine pauschale Kritik an JOSM.

Einzelne Schwächen eines Editors zu benennen, ist natürlich in Ordnung und durchaus zielführend, da nur so ja der jeweilige Editor immer weiter verbessert werden kann.

Was die Verbesserungsvorschläge vom iD-Editor betrifft: Er zeigt nach meiner Beobachtung stets an, was er wie verbessern will. Und meist sind es auch sinnvolle Vorschläge. Es wurden übrigens jahrelang solche Fehlerhinweise und Korrekturvorschläge gefordert… nun gibt es sie seit Längerem.

Ich bin zwar nicht Nakaner, antworte dennoch gerne einmal:

  1. Der Name Suggestion Index findest du auf GitHub und ist eine Sammlung von Namensvorschlägen. Die Datenbank kannst du auch unter nsi.guide durchsuchen.
  2. Die Verwendung findet v.a. durch iD selber statt. Also im Hintergrund werden die Daten übernommen. Effektiv wäre hier das Git von iD zu nennen.
    3a. Verwendung → jeder der es verwenden will, sind offene Daten
    3b. Pflege → Wie OSM allgemein, das Kollektiv. Du kannst bei GitHub selber Issues aufmachen oder einfach selber Sachen hinzufügen :wink:

Ich finde, ein solches System sollte aber offener zur Nutzung stehen und z.B. durch OSM direkt bereitgestellt werden… Gleiches gilt mMn auch für Taggingvorschläge allgemein. Die als Vorgabe an die Editoren gehen, sodass verschiedene Editoren in dem Handling gleich sind bzw. die selben Presets verwenden können.

Hallo nochmal in die Runde.

Ich habe leider das Gefühl, dass wir ziemlich vom Thema des Threads wegdriften. Es geht hier nicht darum, ob ein Taggingschema richtig oder falsch ist oder ob ein Editor böse oder gut ist. Dafür gibt es sicher genug andere Threads.

Es geht darum, dass automatisierte Änderungen an Objekten, die man nicht selbst vor Ort oder mittels zulässiger Quellen (wie Luftbilder, öffentlich ausgehängte Fahrpläne, usw.) überprüft hat, absolut nicht gehen.
Nochmal gesagt: wie oft habe ich in der letzten Zeit beim Vor-Ort-Überprüfen den einen oder anderen POI, der schon lange nicht mehr existiert oder sich in wesentlichen Grundeigenschaften verändert hat, in OSM neu aktualisiert oder mit irgendwelchen unnötigen Zusatztags vollgespamt vorgefunden.
Und dies nicht an zwei/drei POIs, an denen mal jemand im Vorbeigehen seine App blind hat werkeln lassen, sondern meist gleich an allen Objekten in ein paar Kilometern Umkreis. Komisch auch, dass der/die jeweilige Changeset-User(in) nie die unvollständigen wesentlichen Eigenschaften ergänzt oder bisher fehlende gleichartige POIs am Wege/im Umkreis gesucht und eingetragen hat.
Welchen Mehrwert bringt solch eine automatische Korrektur, wenn sie nicht manuell verifiziert wurde? Wie schrieb Nakaner in dem verlinkten Changesetkommentar so treffend:

Meiner Meinung nach ist es eine Schande, dass Editoren/Apps überhaupt solche Verbesserungsvorschläge in einem Umkreis, den man höchstwahrscheinlich nie selbst geprüft haben kann, offerieren und dabei dem/r Anwender(in) eine gewisse Seriösität dieses Vorgangs suggerieren. In Ordnung wäre, wenn z.B. manuell ein Kiosk eingetragen wurde, die Existenz der daneben eingetragenen Telefonsäule hinterfragt würde, um ggf. deren Tags anzupassen, aber bitte nicht großflächig.

Ich habe !MRGBoss nie bösen Willen unterstellt, kann seinen sportlichen Ehrgeiz, möglichst viel Gutes zu editieren/beizutragen und dabei dann auch die Vorschläge seiner App zu nutzen, durchaus nachvollziehen, insbesondere wenn man die wahllose örtliche Verteilung und die Größe der Flächen seiner Edits sieht. Inzwischen hat er seinen anfänglichen unbewussten Fehler eingesehen und scheint erfreulicherweise weiter in OSM unterwegs zu sein. Viel Erfolg …

Da ist vielleicht die Frage was man unter automatisiert und überprüft bzw. zuverlässige Quellen versteht.

Klar vor Ort ist immer das Beste. Manches funktioniert auch (oder besser oder kombiniert) mit Satellitenbilder, on the ground fotos, gps tracks. Das alles hilft (möglicherweise) um die Existenz eines Features festzustellen. Vielleicht täuscht man sich aber auch bereits dort. (anderes Thema)
Es gibt auch Anwendungen, die keinen vor Ort Besuch voraussetzen. Z.B.

  • Pics4review
  • Map Complete
  • Map Roulette
    Außerdem andere Quellen wie
  • Änderungen basierend auf input von anderen Benutzern
  • lokales Wissen
  • weiteres Wissen, z.B. Kataster, …
    Welche dieser Änderungen auf “zuverlässigen Quellen” basieren, hängt vermutlich davon ab was man selbst als “zuverlässig” bewertet und kann von Änderung zu Änderungen verschieden sein. Vielleicht ist eine “zuverlässigige Quelle” noch nicht mal (!) on-the-ground nachprüfbar :open_mouth:

Bei Attributen wird es schon schwieriger. Manche sieht man vielleicht. Andere erfordern Hintergrundwissen (z.b. ist das der operator oder brand?) oder mehr osm knowledge über diese spezielle Art von Objekt ist nötig oder es ist sogar umstritten, wie etwa “richtig” zu erfassen ist.
Dabei können presets helfen - auch zum nachträglichen vereinheitlichen.

Idealerweise würde man sich auf welche einigen und die in allen Editoren konsistent einsetzen. Das ist aber nicht der Fall, weil osm offen für verschiedene Ansichten sein will.

Zum Thema automatisch: zumindest in iD werden die ja auch nicht automatisch angewendet, aber sehr drängend angeboten.
Besser wäre hier sicher eine bessere Anzeige, wo die Hintergründe für den Vorschlag angezeigt werden und der Benutzer gebeten wird das zu überprüfen.
Daher denke ich dort sollte man mit Änderungen /Verbesserungen ansetzen.