Unterirdischer Regenwasserkanal

Hallo zusammen,

ein ambitionierter Mappen hat hier (http://osm.org/go/0GsTAst5H?m=) und drum herum tatsächlich mehrere unterirdisch verlaufenden Regenwasserkanäle gemappt. Die u.a. mit

waterway=drain
tunnel=culvert
location=underground
underground=7m
layer=-1 oder auch
source=guess

Die Lage und Verlauf der Kanäle wird schon so stimmen, der Bau, überwiegend gebohrt ausgehend von einigen ausgehobenen Schächten, hat man an der oben markieren Stelle aber z.B. gar nicht unbedingt mitbekommen. Auch wenn einige der Tags einzeln vielleicht passen, ergibt es meiner Meinung nach insgesamt nicht wirklich sinn.

Gehört das in die Openstreetmap? Ich finde, irgendwann wird es unübersichtlich, insbesondere, wenn alles auch noch dargestellt wird. Löschen oder nicht, was ist eure Meinung?

Grüße

Sascha

Ich halte sowohl Drain als auch Culvert für Regenwasserkanalisation ungeeignet. Culvert meint einen Durchlass unter einer Straße und nicht eine komplett unterirdisch verlegte Kanalisation.
Wenn man sowas in die Datenbank von OSM einpflegen möchte, sollte man dafür meiner Meinung nach andere (ggf. neu zu definierende) Tags verwenden. Wie soll sonst ein Renderer einen offenen Abflusskanal, der nur für ein kurzes Stück unterirdisch unter einer Straße hindurchgeführt wird, von der Kanalisation unterscheiden?

man_made=pipeline
substance=rainwater

Hm, auf Pipeline wäre ich nicht gekommen. Aber es gibt sogar ein Proposal dazu: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Proposed_features/water_network#Rain.2FStorm_water_network_.28drain.29

Demnach müsste es
substance=drain
heißen

Laut dict.cc heißt „drain“ auf deutsch Abfluss, Entwässern, Gully, Ausguss, Ablauf, Rinne, Ablasskanal, Abfließen, Gosse, Abflussrohr, Entleerung, Entwässerungsgraben, Senke, Ablass … nichts davon würde ich als eine Substanz bezeichnen.

–ks

Laut dem Wiki “rainwater”.
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:substance

Kreuzschnabel, das Argument leuchtet ein. Vielleicht sollte - wer mag - mal die von mir gefundene Wikiseite mal mit einem entsprechenden Diskussionsvermerk versehen oder ggf. ändern. Mein Thema ist das Kanalnetz nicht, daher werde ich mich da nicht weiter reinarbeiten.

Hmmm… das bringt mich zu folgender Überlegung:
Es gibt ja “Entwässerungsgräben” (Gräben am Ackerrand), also waterway=ditch. Wenn ein solcher Graben durch die Ortslage führt (z.B. weil der Acker einfach höher liegt als die Bebauung), dann wird der Graben unterirdisch weiter geführt. Manchmal ist diese Führung kürzer (Größenordnung 100…200m also ein 10er-EFH-Reihe, meist entlang einer Straße), manchmal länger (Größenordnung 1 km und mehr, meist unter einer Straße). Ab wann ist es denn eurer Meinung nach “pipeline”?

Eine Pipeline dient nach meinem Verständnis dem Transport eines fluiden Wirtschaftsgutes: Etwas Flüssiges oder Gasförmiges wird darin von A nach B gepumpt, weil es bei B gebraucht wird und A sich von B dafür bezahlen lässt.

Das trifft auf einen Regenwasserkanal nicht zu. Das ist für mich ein waterway=* wie vorher und zusätzlich tunnel=culvert + layer=*.

Man kann auch noch darüber streiten, ob Pipelines immer Druckleitungen sind oder ob auch Freispiegelleitungen darunter fallen.

–ks

Auch meine Meinung.
Bei Abwasser gibt es allerdings m.E. auch Druckleitungen, die es Kuppen und durch Düker pumpen.

Und ist tendenziell rohrförmig und steht unter Druck.

Entschuldigung, aber unabhängig davon wie man das erfassen könnte, halte ich es ziemlich sinnlos, wenn in irgendeinem Neubaugebiet ein paar Abwasserrohre erfasst werden. Kann später keiner mehr prüfen (könnte man das jetzt überhaupt noch?), braucht (insbesondere so lückenhaft und lagemäßig naturgemäß viel zu ungenau) niemand und bleibt als Datenmüll ewig erhalten.

Schade, dass OpenSTREETMap sich in manchen Bereichen so entwickelt.

Des einen Müll ist des anderen Gold.

könnte man das jetzt überhaupt noch?

Prinzipiell ja - nennt sich wohl “Signalnebelverfahren”.

Wessen Gold sind Abwasserkanäle in OSM deiner Ansicht nach? Wer kann diese Daten sinnvoll nutzen? (Hinweis: Die Betreiber des Kanalnetzes haben ihr eigenes GIS, zentimetergenau und vollständig mit sämtlichen Zuleitungsanschlüssen.)

–ks

Da OSM momentan keine Layer hat ist die Zumüllung ein starkes Argument. Ich kann mir kein Szenario vorstellen in welchem diese Information für die Allgemeinheit irgendwie nützlich wäre.

Eine Ausnahme sehe ich bei der Eintragung von Kläranlagenabläufen und Regenüberläufen (bei Mischkanalisationen) in Gewässer. Da ist es gut zu wissen, ob das Wasser, in dem man seine Füße kühlen möchte, möglicherweise Keimverseucht ist.