Das stört nicht nur, dass ist meiner Meinung nach schlicht falsch. Landuse bezieht sich auf die Nutzung der Erdoberfläche und nicht auf eine unterirdische Nutzung.
Ich halte auch highway=track und highway=path nicht für geeignet, um unterirdische Stollen darzustellen. Beim Indoor-Mapping nutzt man ja auch nicht highway=footway, um einen Flur einzuzeichnen.
Man könnte nun natürlich ein eigenes Schema zum Mappen von Höhlengängen, Stollen etc. entwickeln. Ich halte OSM aber nur begrenzt geeignet, um so etwas dann einzuzeichnen. Denn es werden ja alle Objekte erst einmal auf der gleichen Ebene eingetragen und mit layer=* wird dann bei einzelnen Objekten klargestellt, was drüber und was drunter ist. Das ändert aber nichts, dass sich auf der Editierebene diese verschiedenen Ebenen in die Quere kommen. Es ist daher durchaus sinnvoll, dass man von Tiefgaragen in der Regel nur die Einfahrt und die Ausfahrt einträgt und auch, dass man darauf verzichtet, bei mehrstöckigen Parkhäusern die einzelnen Parkdecks einzuzeichnen.
Schaut euch mal das Gebiet unmittelbar um den Kölner Dom im Editiermodus an, dann könnt ihr leicht erkennen, woraus ich hinaus will.
Also: Man kann in OSM zwar einzelne unterirdische Objekte erfassen, wie z.B. einen verrohrten Bach, eine einzelne Gaspipeline, eine U-Bahn-Linie. Doch für komplexere unterirdische Systeme ist OSM vollkommen ungeeignet. Stellt euch vor, jemand hätte in einem Wohngebiet alle Wasser-, Strom-, Teflon- und Abwasserleitungen eingezeichnet. Wäre dort schwierig, noch irgendwelche Veränderungen vorzunehmen. Und wenn dann noch ein für Objekte an der Oberfläche gedachtes Tagging für diese unterirdischen Objekte genutzt würde (waterway=* für Regen- und Abwasserkanalisation, man_made=pipeline für die Wasserleitungen, sind solche “falschen” Kartenansichten vorprogrammiert. Wie soll denn ein Renderer wissen, dass es sich bei diesen dort eingezeichneten Feldwegen gar nicht um Feldwege handelt, die mal vielleicht auch als Tunnel durch einen Bahndamm geführt werden? Wie soll denn ein Renderer wissen, dass es sich nicht um ein Industriegebiet an der Erdoberfläche handelt (layer=-1 bedeutet ja nicht, dass etwas unterirdisch ist und in diesem Fall ist ja noch nicht einmal ein layer dort angegeben)?
In dem Fall der hier zur Diskussion gestelltn unterirdischen Stollen habe ich aber noch eine andere Frage: Aus welcher Quelle wurden diese Informationen entnommen. Derjenige, der das eingezeichnet hat, hat das ja nicht selbst unter der Erde ausgemessen und aus Luftbildern konnte er das auch nicht entnehmen. Stammen die Informationen also überhaupt aus einer für OSM legal nutzbaren Quelle? Derjenige, der das vor 10 Jahren eingezeichnet hat, hat - soweit ich das auf die Schnelle gesehen habe - keine Angaben zur Quelle gemacht.
Übrigens hat auch niemand außer ihm dort seither irgendetwas korrigiert oder ergänzt - wie auch, kann ja niemand vor Ort überprüfen.
Meine ehrliche Meinung: Das Ganze gehört entweder gelöscht (unumgänglich, wenn nicht geklärt werden kann, ob die Daten aus einer legalen Quelle stammen) oder so geändert, dass es in regulären Karten nicht mehr gerendert wird, indem man keine für oberirdische Objekte gedachten Attribute verwendet.