Ungleichgewicht der Karte

Tach zusammen,

Wenn man sich ein bisschen näher mit den OSM-Daten und der Karte auseinander setzt, fällt einem schnell auf, dass ein großes Ungleichgewicht an gemappten Regionen herrscht. Das dürfte für die meisten hier natürlich nichts Neues sein, aber was kann man dagegen machen? Ich persönlich mappe ein bisschen in Brasilien rum, dort gibt es Ecken an denen teilweise recht bedeutende Sachen überhaupt nicht vorhanden sind / waren (z. B. Rio Iguaçu). Auffällig ist vor allem, dass in der s. g. grünen Lunge kaum eingetragene Wälder gibt.
Sicherlich kann man ohne große Ortskenntnisse nicht die gleiche Qualität an Daten erschaffen wie zum Beispiel in seiner Heimat. Aber wäre der Karte nicht ein Gefallen getan, wenn zumindest Flüsse, Wälder und andere Flächen die mit Bing gut zu erkennen sind ergänzt werden? Auch Straßen könnten zumindest als highway=road hinzugefügt werden, an einer genauen Kategorie sowie Namen oder Ref wird es wohl ohne Dritte scheitern. Vielleicht kann man residentials noch erkennen, aber alles andere dürfte schwierig werden. Aber die könnten dann ja leicht ergänzt werden, von jemandem er es weiß.
Da es ja schon länger kein Project of the Month/Week mehr gibt, da den Organisatoren vermutlich die Ideen ausgegangen sind. Was ein gutes Zeichen ist. Aber an diese Stelle könnte man eventuell ansetzen und ein Region of the Month-Projekt starten. Falls gewünscht, würde ich das natürlich in die Hand nehmen. Vorschläge für bestimmte Regionen könnten dann ja gesammelt und nach und nach abgearbeitet werden.

Meinungen?

Cheers.

Im Moment gibt es genug Arbeit für “gelangweilte” Mapper, nämlich Remapping, vor allem auch in Polen und Australien.

Später wäre das aber sicher ne gute Idee.

Das Project of the Month/Week hatte immer einen thematischen Schwerpunkt, z.B. Apotheken oder Arztpraxen, die vom normalen Mapper nebenbei miterfasst werden.

Mapper arbeiten normalerweise an einem geographischen Schwerpunkt. Wenn viele Mapper an einer Region arbeiten, wie damals in Haiti, dann motiviert.

Leider sind beim Lizenzwechsel so viele Daten verlorengegangen, dass allein das koordinierte Remappen für mehrere Project of the Month/Week ausgereicht hätte. Aber der Lizenzwechsel musste ja unbedingt beschleunigt werden, weil die doofen Mapper ja angeblich nur darauf warten, neumalen zu dürfen. Geschehen ist bis jetzt fast nichts (nur heiße Luft hier im Forum) und ich glaube, dass die Lücken des Lizenzwechsels noch mehrere Jahre lang bestehen bleiben werden.

Alleine die Schäden im Großraum Tokio zu reparieren würde bereits den gesamten August beanspruchen. Dazu kommen noch die vielen gelöschten oder verstümmelten Bus- und Bahnlinien, die irgendwie repariert werden müssen.

(Ironie an) Relationen entstehen ja von alleine, dafür braucht man keine Mapper (Ironie aus)

Allein in Karlsruhe sind schon ein paar Straßenbahnlinien kaputt - ist es wegen der Baustelle oder wegen der Lizenzumstellung? Egal, es würde jedenfalls mehrere Monate dauern, die zerstörten Relationen wieder zu reparieren.

Fürs Kaputtmachen reicht ein Bot, fürs Reparieren braucht man Tausende von Freiwilligen!

Gruß #42429

Ist mir bekannt, ich habe auch schon meinen Teil von mehreren Stunden dazu beitragen. Das ließe sich aber für den Anfang auch verbinden.

Ich versteh nicht ganz worauf du hinaus willst. Die Lücken die der Redaction Bot gerissen zu schließen wird - wie du sagtest - eine ziemlich lange Zeit dauern und ist auch nicht immer zu 100% nachvollziehbar. Oder nur mit einem großen Aufwand.
Die Regionen auf dieser Seite beziehen sich oft nur auf verschobene oder gelöschte Straßen - also auf reparieren. Warum sollte man aber nicht gleich mehr mappen, wenn man eh schon mal da ist? Und das ganze mit mehreren Leuten Monat für Monat, mit einem erkennbaren Fortschritt, abzuarbeiten. Da ist die Motivation wahrscheinlich auch durchaus höher, als wenn man sich selbst alleine vor der Aufgabe sieht halb Los Angeles’ Straßen zu prüfen und zu reparieren.

Hmm…kannst du erklären, wo der Unterschied liegt, ob man Lücken in bspw. Südamerika stopft oder in Polen/Australien?

Allgemein finde ich als Luftbildmapper es immer hilfreich, wenn man über Stellen informiert wird, wo Leute Daten brauchen und es gute Luftbilder gibt und das das ganze halbwegs koordiniert abläuft. Wichtig wäre auch noch, dass die Mappingergebnisse dann vor Ort verifiziert werden. Es hilft nicht viel, massenweise Regenwälder zu mappen, die in der Realität schon alle abgeholzt sind.

Mal ein kleines Beispiel, wie ich mir das ohne Lokale Mapper denke:

Ein Mapper macht sich auf eine Reise/Urlaub. In seinem Ziel gibt es gute Luftbilder, aber ansonsten keine Straßen etc. Dann kann man andere Mapper fragen, ob sie ihm die Geometrien der Wege vom Luftbild erfassen und er kann sich dann auf das Verifizieren und andere Infos konzentrieren. Mit lokaler Community ist das natürlich einfacher. Auch die könnte sich so Hilfe bei anderen Mappern suchen.

Ich nehme einfach mal an, dass die meisten sich auf ein Gebiet gestürzt haben und dort dranbleiben. Daher denke ich, dass weniger “freie” Luftbildmapper rumschwirren und Arbeit suchen.

Moin,

wenn meine beiden Doktoranden wieder da sind werde ich die Tracks mappen, die sie mitbringen, samt ein paar POIs die sie aufnehmen. Da gibt es Städte mit 100000 Einwohnern wo nur die BR163 eingezeichnet ist. Allerdings sind die kommerziellen Karten hier nicht besser. Ich denke so nach und nach wird auch im Verlauf unseres Projekt da etwas kommen. Es gibt Ansätze von der IBGE Daten zu importieren – http://wiki.openstreetmap.org/wiki/IBGE_Import – und da ist auch noch nicht alles übernommen. Mit den Wäldern ist das so eine Sache, der Bestand ändert sich leider mit der Zeit. Und wo heute eine Straße ist, kann morgen schon ein Fluss sein. An allen Enden gibt es viel zu tun und es gibt Gegenden, da wird das alles etwas länger dauern, weil es kaum jemand interessiert.

LG,

-moenk

Das stimmt, aber auch in Deutschland werden Straßen umgebaut, Wälder gerodet, Häuser gebaut und abgerissen. Aber ich finde einen alten Stand immernoch besser als gar keinen Stand. Irgendwann werden die Satellitenbilder ja aktualisiert und man kann Anpassungen machen.

Bedingt.

Wenn ich auf OSM meine Reise plane, dann sind ungenaue Straßen besser als keine Straßen. Denn ich komme dann dort vorbei und kann verifizieren. Sind dort keine Straßen vorhanden, nehme ich halt einen anderen Weg.

Allerdings können veraltete Daten auch dazu führen, dass man in die Irre geleitet wird, weil die Straße nur noch in einen Stausee mündet oder über ein Betriebsgelände/Sperrgebiet führt.

Aber auch das bietet dir dann die Möglichkeit der Korrektur :wink:
Und du weißt doch: Der schönste Weg ist der Umweg :smiley:

Keine Frage. Aber nicht jeder, der mit OSM-Karten durch die Gegend reist ist ein Mapper. :wink:

Und nicht jeder Umweg ist ein schöner Umweg. Man sollte als Luftbildmapper schon etwas Erfahrung im Deuten der Bilder haben und überlegen, ist das, was ich da eintrage sinnvoll, oder führt das zu nichts Gutem.

… Jedoch kann ein Fehler auf seiner Route Anreiz sein, es zu werden.

Vielleicht langfristig…wenn ich in das Tal schön mit dem Rad runtergerollt bin und dann wegen Sperrung wieder hoch kraxeln darf, bin ich erstmal fertig mit der Karte.

Wenn es so einfach wäre Mapper zu gewinnen… :wink:

Wir sind ohnehin dabei, Bilder wie die von Bing oder Landsat automatisch zu klassifizieren. Da kommen dann mehr oder weniger schöne Polygone raus. Allein die würden sich schon für die Kartierung der Landnutzung eignen. Ich scheue aber noch den Aufwand in der OSM-Bürokratie die Daten dann zu importieren, bei den Landsat-Aufnahmen bin ich mir auch nicht sicher ob das überhaupt gemacht werden darf.

LG,

-moenk

Das wurde schon mit Landsat gemacht und nennt sich Corine Land Cover. Damit wurden ganze Länder (bspw Rumänien) “coloriert”. … http://osm.org/go/0KrsxPg- …ist aber ein riesen Mist, ungenau und schrecklick zu bearbeiten. Wenn Du statt eines automatischen Imports, kleine lokale Teile bereitstellen würdest, die dann von einem Mapper nochmal vor dem Upload geprüft werden könnten, wäre es kein Import.

Genau so war es in Frankreich vorgesehen, oder nicht? Herausgekommen ist das bekannte Ergebnis: die Leute haben in ihrem Importwahn ohne jede Prüfung so viel wie möglich hochgeschaufelt -

beschreibt es ganz treffend.

Das ist halt wie beim Messer…man kann damit Leben Retten (Skalpell) oder eben auch Leben beenden. :wink: