Ich glaube, es wäre zielführender, wenn du konkret schreibst, wo deine Probleme liegen/lagen.
Zunächst einmal unterscheide zwischen Polygonen und Multipolygonen:
- Ein Polygon liegt vor, wenn du eine Fläche über einen geschlossenen Way definierst (beispielsweise einen Sportplatz über ein Rechteck), der das entsprechende Tagging trägt.
*Ein Multipolygon erweitert diese Möglichkeiten, indem es es ermöglicht, die Außengrenze aus mehreren OSM-Ways zusammenzusetzen, die im MP alle die Rolle „outer“ bekommen, und Innengrenzen zu definieren, die die Rolle „inner“ haben. Die outers und inners können aus beliebig vielen Ways bestehen und können sogar mehrere separate Flächen bilden. Es darf nur keine davon „offen“ bleiben.
Der Einsatz von Multipolygonen ist ein Dauerbrennerthema, weil es ganz unterschiedliche Ansichten dazu gibt, wie weit man dabei geht. So kann man einen Flickenteppich von Acker- und Weideflächen abbilden, indem man jede Flächengrenze als separaten Way nachzieht und für jede zu markierende Fläche die entsprechenden Grenz-Ways zum Outer zusammenfasst. Das macht man, bis man einmal so etwas hat ändern müssen, das von jemand anders angelegt wurde – da darf man sich dann erstmal reindenken. Diesen Mappingstil nennt man begeistert Super-Elegant (wenn man ihn mag) oder ironisch Multipolygonitis (wenn man ihn nicht mag).
Um Multipolygone kommst du nicht herum, wenn du innerhalb eines Polygons Flächen liegen hast, die taggingtechnisch nicht zum Polygon gehören (Innenhof im Gebäude, Lichtung im Wald) – taggingtechnisch, weil der Innenhof natürlich architektonisch Teil des Gebäudes ist, aber uns geht’s ja um die Darstellung. Damit der Innenhof als solcher gekennzeichnet ist, darf er kein building=yes haben.
Ich persönlich setze Multipolygone (aber auch das ist schon umstritten) gern auch dann ein, wenn ein geschlossener Way ausdrücklich sowohl eine Linie als auch eine Fläche definiert. Beispiel: von Zaun eingefasstes Wohngrundstück. Man kann zwar einen Way dort zeichnen und ihn sowohl barrier=fence als auch landuse=residential taggen, aber das finde ich extrem unsauber, weil das ja zwei unterschiedliche Dinge sind. (Versuch es mal mit einer Hecke statt einem Zaun! Hecken können nämlich auch areas sein, und schon hat der Renderer ein Interpretationsproblem.)
Man kann auch zwei Ways übereinanderlegen und einen als Zaun, den anderen als Wohngebiet taggen, was ich unschön finde, schon wegen der Wartung.
Da der OSM-Way als Linie schon Gegenstand 1 darstellt (Zaun), aber auch den Umriss von Gegenstand 2 definiert (Grundstück), finde ich es sehr sauber, daraus ein Multipolygon mit nur einem outer zu machen und den Way als Zaun zu taggen und das MP als Wohngrundstück. Aber, wie gesagt, auch das ist umstritten.
–ks