Übersetzung von ukrainischen Ortsnamen

Hallo zusammen,

aus aktuellem Anlass:

Zur Zeit werden die Ortsname der Ukraine mittels des russischen kyrillischen Alphabets ins Deutsche übersetzt.
Ich bin allerdings der Meinung, dass hierzu, nicht nur auf Grund des russischen Angriffskrieg, das ukrainische Kyrillisch verwendet werden sollte.

Als Beispiel wird die Hauptstadt Київ derzeit noch als Kiew (Russisch) anstatt als Kyiv (Ukrainisch) übersetzt und dargestellt.

Leider habe ich gar keine Ahnung wie und ob man das ändern kann.

Wer kann hier helfen?

VG
Nic

:roll_eyes: Nicht schon wieder.

Zuerst einmal: Willkommen im OpenStreetMap Forum.

Das Thema hatten wir bereits als Kyjiw statt Kiew?

Ich schlage vor, die Diskussion ggf. dort weiter zu führen.

Btw: In Wikipedia läuft die Diskussion zur Schreibweise übrigens bereits seit 2004…

Wo wird was übersetzt? Was willst Du ändern?

Wenn Du Namenseinträge in OSM meinst: da werden in name=* die Namen in der Original-Sprache geschrieben und in name:de=* deutsche Exonyme ukrainischer Toponyme. Welcher Name Dir auf einer auf OSM basierenden Karte angezeigt wird hängt davon ab, welche Karte (welchen Kartenstil) Du verwendest.
Deutsche Exonyme sind die in der deutschen Sprache gebräuchlich verwendeten Namen. Das kann (!) sowohl eine Transliteration, eine Transkription als auch ein vollständig eigenständiger deutscher Name sein:
https://www.stagn.de/SharedDocs/Downloads/DE/StAGN_Publikationen/220309_ukrainisch_liste_transkription_liste.pdf?__blob=publicationFile&v=2

In der Hauptsache wird immer noch das deutsche Exonym Kiew verwendet. Dass Kiew eine Transkription der russischen Schreibweise sein soll wird immer wieder vorgebracht, eine gesicherte Erkenntnis scheint dies aber noch nicht zu sein. Die Handelsbeziehungen zwischen deutschen Ländern und Kiew sind viel älter als die Zugehörigkeit zu russischer Herrschaft. Und die Schreibweisen auf deutschen Karten haben sich in den letzten tausend Jahren immer mal wieder ein wenig geändert.

Korrekt transkribiert sollte es auf deutsch dann Kyjiw heißen, Kyiv ist dann eher die englische Variante. Ob sich eines von beiden gegenüber der Verwendung von bisher Kiew durchsetzen wird, wird man erst mit der Zeit sehen. Einen Änderungsbedarf für OSM sehe ich jedoch nicht!

Ja, das war 1676, die hatten leicht Lachen, haben sie sich ja 1654 im Vertrag von Perejaslaw der Oberherrschaft des Moskauer Zaren unterstellt, in dessen Folge die Linksufrige Ukraine (in Bezug auf den Fluss Dnepr) mit Kiew unter russische Herrschaft kam.

Ich weiss nicht, ob Euch das weiterhilft … https://spellingukraine.com/

Eben weil dieses politisch motiviert ist, sollte es keine Grundlage für OSM sein. Wesentlich maßgeblicher sollte sein: https://www.stagn.de/SharedDocs/Downloads/DE/StAGN_Publikationen/ukrainisch_liste_transkription_liste.pdf?__blob=publicationFile&v=3
(Link gegenüber Beitrag #4 aktualisiert)
“Kiew” ist ein deutsches Exonym (bitte auch die Erläuterung zu Exonym am Ende des vorgenannten Dokumentes beachten), d.h. ein eigenständiger in der deutschen Sprache gebräuchlicher Name für die ukrainische Hauptstadt Kyjiw. Und in name:de gehört das Exonym, nicht die Transkription in lateinischen Buchstaben.
Dass “Kiew” eine Transkription des russischen Namens sei, wird immer wieder vorgebracht, ist aber nicht gesichert. Die korrekte Transkription aus dem russischen wäre übrigens “Kijew” und nicht “Kiew”.

Wenn sich gerade jetzt durch den Krieg in der Ukraine die Verwendung neuerer Schreibweisen in den Medien verstärken oder gar durchsetzen sollte, wird sich dies sicher in der Zukunft auch bei der StAGN und in OSM niederschlagen. Ob sich eher Kyjiw oder Kyiv durchsetzen wird kann man jetzt noch nicht vorhersehen. Aktuell ist aber immer noch “Kiew” die meistgebräuchliche Verwendung als deutsches Exonym für die Hauptstadt der Ukraine.

@Mammi71 Exonym hin oder her

Das deutsche Kiew (kieh-eff) ist eine akademische Angelegenheit (eine Transliteration), palatalisiert wird im Russischen nicht das e sondern das i, nur das erste, e kommt in der Lautschrift gar keins vor.

Update: Eine Russin meines Vertrauens befragt, die spricht ein schloddriges “e”, kein “je” wie in нет, ein “i” wie in не aber auch nicht, wie man nach der Lautschrift meinen könnte. Und palatalisiert wird wenn dann das “k” nicht das “i”, wäre mir aber auch nicht aufgefallen.

In englischsprachigen Medien ist die Transliteration nach ukrainischem Wunsch sehr weit verbreitet. Der Fall ist sehr ähnlich dem von Peking / Beijing gelagert, wäre da nicht die aktuelle politische Lage.