Überlappende Flächen mit Flächen und oder Wege

Bei Openstreetmap findet man beide Varianten mehr oder weniger extrem vor.

Welche von beiden ist derzeit anerkannter Standard?

Das rechte ist weniger aufwendig zum einzeichnen, sieht hübsch aus, allerdings meckert der Validator wegen überlappende Straße mit Fläche und Fläche mit Fläche.

Das linke ist zum teil sehr aufwendig zum zeichnen, da man immer einen minimalabstand halten muss. Der Validator hat dagegen nichts auszusetzen.

Die rechte Variante ist Fehleranfälliger und macht bei Änderungen wesentlich mehr Aufwand.
Gemeinsame Nodes setze ich nur bei befahrbaren Flächen

Hi,

ich bevorzuge zz. die Variante, Flächen (landuse=, natural=) ohne Lücken zu zeichnen und die Straßen und Wege daneben, sofern sie zwischen zwei Flächen verlaufen. Das ist übersichtlich, entspricht weitestgehend der Wirklichkeit und ist in JOSM gut wartbar. Das ganze wurde hier schon mal diskutiert: http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=3789 .

Btw., welche Validatorversion hast du? Überlappung Fläche-Fläche habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr erlebt, wenn man exakt die gleichen Nodes verwendet!?

Gruß

Plasmon

Hi edwin-ldbg,

Schutzhandschuhe und -brille dabei? Da hast Du zum friedlichen Sonntag eines der heißen Eisen aus dem Feuer geholt.

Wie von Dir festgestellt, beide Varianten findet man vor, insgesamt wohl auch ungefähr gleich häufig. Konsens oder eine offizielle Version gibt es diesbezüglich nicht. Jede der Varianten hat klare Vor-, aber auch Nachteile. Eine Diskussion zu dem Thema findet sich unter: http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=3789.

Edit: Hmm, da hätte ich zwischenzeitlich nicht frühstücken sollen, dann wäre ich mit dem Link oben schneller als plasmon gewesen. :smiley:

In meiner Mapping-Gegend gibt es fast nur direkt miteinander verbundene Flächen. Wohl aber auch deshalb, weil dort die meisten Flächen von mir stammen :laughing: und ich für miteinander verbunden Flächen plädiere. Ok, das meiste dort ist Wald, und bei über 40 Waldpolygonen mit jeweils oft mehr als 500 Außenrandpunkten kommt sowieso kaum einer noch auf die Idee, das oder daran anliegende Flächen mit kleinem Abstand und getrennten Punkten umsetzen zu wollen. Bei den vielen Multipolygonen im Wald hat man ja sowieso keinen Leerraum zwischen Flächen.

In anderen Ecken passe ich mich aber ggf. der Methode mit abgegrenzten Flächen an, wenn jene dort vorherrscht. So besteht zumindest innerhalb einer begrenzten Gegend eine minimale Chance, dass dort nicht beide Methoden völlig durcheinander auftreten.

Edit2: wo plasmon das erwähnt, direkt aneinander angrenzende Flächen mit gemeinsamen Punkten werden vom Validator bei mir auch nicht bemängelt.

Evt. diese Meldung mal als Ignorieren aktiviert?

Exakt :slight_smile: Wird aber auch sonst nur als Information und nicht als Warnung oder Fehler angezeigt.

Guter Hinweis, ich hatte zwar nachgeschaut, ob ich alle Buttons bei der Validator-Konfiguration angeklickt habe. Bei dem Ignorien-Button war ich aber intuitiv davon ausgegangen, dass jener nur für die aktuelle JOSM-Sitzung gilt und nicht permanent, weil es nicht im Konfig-Menü eingestellt wird und auch kein Wiedereinblenden-Button vorhanden ist.

Es stimmt, nach manuellem Löschen der entsprechenden Datei im Plugin-Ordner markiert der Validator auch wieder Flächen mit gemeinsamen Wegpunkten. Sinnigerweise aber nur unter “Andere”, da es nur manche als Fehler ansehen.

Also Wege mit Flächenpunkten zu verbinden ist ja total daneben o_O
Wenn die Flächen nicht korrekt erfasst worden sind und dann korrigiert werden dann hat man nen schönen Spass alle Punkte zu verdoppelt und dann die Flächen von der Strasse zu trennen oder man hat nicht gemerkt dass die Strasse mit der Fläche verbunden ist und dann passt die Strasse nicht weil die Fläche verschoben wurde :confused:

Flächen zeichne ich auch zusammenhängend. Hat zwei Vorteile: keine Lücken (wo man sich fragt ob da evtl was fehlt) und weniger Speicherbedarf bzw. Renderzeit (vor allem für Router welche direkt die XML-Files nutzen).

Oh ja, auch AlphaRay hat es ergänzt. :slight_smile: Daher will auch ich anmerken, dass ich Wege und Flächen seit einiger Zeit zumeist voneinander trenne, nur Flächen und Flächen werden direkt miteinander verbunden. Ersteres wäre zwar nicht immer, aber wirklich häufig unpraktisch.

Meiner Meinung nach sollte man es so zeichnen, wie es in “Echt” auch ist.

In Echt hat ein Weg wenig mit einer Fläche gemeinsam. Ein Wald kann auf der anderen Seite des Weges weitergehen oder er endet ein paar Meter vor dem Weg. Aber der Wegpunkt markiert ja die Wegmitte. Hier ist meistens kein Baum mehr. Es macht also von allen Aspekten her Sinn, Wege und Flächen nicht miteinander zu mischen. Weder im RL ist es so, noch beim Verschieben und Bearbeiten macht es Vorteile.

Aber zwischen zwei Flächen “Wald” und “Wiese” ist im Real Live keine Lücke. Hier sollten gemeinsame Punkte verwendet werden, damit wenn man den Wald verkleinert (Falls der Winter mal länger werden sollte :wink: ) automatisch die Wiese vergrößert wird.

Der einzige Vorteil, den ich sehe wenn man Wege und Flächen miteinander verbindet, ist wenn man alles ungenau gemappt hat und es jetzt beides gleichzeitig korrigieren möchte. Dann muß man weniger Punkte bearbeiten. Aber das gilt auch nur dann, wenn die Fläche nur auf einer Seite des Weges ist. Also links ein Wald und rechts eine Wiese z.B.

Grüße
Dennis

Flächen sollten m. E. immer über eine gemeinsame Linie verbunden werden. Da schließe ich mich der Argumentatino von Dennis** an.

Aber auch ein Weg kann genau auf der Kante liegen. Gerade in der freien Natur ist es oft so, dass ein Weg z. B.

  • die Trennung zwischen Acker und Obstwiese ist
  • genau an der Waldkante entlangläuft - auf der einene Seite Wiese, auf der anderen schon Baumstämme.
  • zwischen Wohngebiet und Naherholungsfläche verläuft - der Weg führt genau am Zaun/der Mauer der Häuser entlang

  • Da fände ich es falsch den Weg in die eine Fläche reinzulegen. Sonst enstünde der Eindruck, dass auf der anderen Seite des Wegs wirklich noch Wiese, Wald, … sei, obwohl das nicht so ist.
    Ich kenne aber auch Fälle, wo Wege wirklich 2-3 m im Wald liegen (permanent mehr oder weniger parallel zur Waldkante) und erst dahinter die Wiese kommt. Das sollte man klar unterscheiden können und den Weg entsprechend auf die Linie oder daneben legen.

    [quote]
    Aber der Wegpunkt markiert ja die Wegmitte. Hier ist meistens kein Baum mehr. Es macht also von allen Aspekten her Sinn, Wege und Flächen nicht miteinander zu mischen.
    [/quote]

    Dass der Wegpunkt die Mitte des Wegs darstellt ist richtig. Aber daraus kann man nicht ableiten, dass die Bäume bis zur Mitte des Wegs gehen müssten. Auf welcher Seite des Wegs Wald oder Wiese enden ist m. E. nicht definiert, also kann man beide - in entsprechenden Fällen - in der Mitte enden lassen. Das ist nicht falsch.

    Ich denke am einfachsten kommt man hin, wenn man wirklich immer die Realität abbildet.

    lars**

Grenzen,Flächen und Straßen können zwar aneinandergrenzen oder übereinanderliegen. Vom Datentyp her sollte man sie meiner Meinung nach jedoch streng getrennt halten.
In Gegenden wo alles miteinander vernäht ist herrscht meistens das Chaos. Wer den Wald verschiebt nimmt alles andere mit. Neue Wege enden am Waldrand statt an der Straße. Beim ändern der Daten bleibt Übersichtlichkeit im Editor auch auf der Strecke

Rab, die Tatsache, dass irgendwo Chaos herrscht, kann man leicht als Argument für alles mögliche verwenden. Und es ist auch richtig, dass jemand ohne Plan durchaus Chaos anrichten kann, wenn er eine solche Situation vorfindet. Aber trotzdem werde ich, wenn zwischen 2 Punkten sowohl die Grenze eines Siedlungsgebietes, das an einen Wald grenzt, verläuft, und genau auf dieser Grenze verläuft noch ein Fahrweg, nie nie nie hier 3 ways parallel zeichnen, sondern auf jeden Fall 3 ways übereinander und die Stützpunkte für alle 3 benutzen. Denn wenn die ways parallel zueinander verlaufen, und man etwas ändern möchte, dann schreckt man wirklich eher davor zurück. Ich habe vor kurzem eine solch grausige Gegend gefunden, wo jeder Acker eine eigene Landuse-Fläche war, die sich mit keinem Weg überschnitt. Furchtbar! Ich stimme voll dem zu, was Lars Vegas zu dem Thema geschrieben hat.

Karl

Ein bisschen muss ich den Vorpostern mit dem Chaos schon Recht geben (abgesehen davon geht es um zwei parallele ways, nicht zwangsweise um drei) Zumindest in JOSM ist deine Variante schwerer wartbar, da unübersichtlicher (siehe http://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=27955#p27955)). Das ist aber vorrangig ein Editorproblem – wir mappen zwar nicht für den Editor, wohl aber mit ihm :slight_smile:

Grundsätzlich besteht hier eben das Problem, dass 1D- mit 2D-Daten vermischt werden. Was für die 8 m breite Straße zwischen Feld und Wald noch unproblematisch ist, wird schon schwierig, wenn es darum geht einen Platz zu mappen und mit dem Straßennetz zu verbinden. Aber das ist fast schon wieder eine andere Baustelle…

Gruß, Plasmon

Das ist aber nicht nur ein Problem des Editors sondern auch des Datenmodells. Meiner Meinung nach müssen früher oder später Flächen,Grenzen,Wasserwege,das Straßennetz, und so weiter auf eigene Layer gelegt werden. Darüberhinaus bräuchte auch jedes Objekt ein Verfallsdatum um die Aktualität der Daten zu gewährleisten.

Hallo rab,

Hmmm, wenn man bspw. Straßen und Flächen auf eigene Layer legt, dann wird es mit der gemeinsamen Nutzung von Knoten auch wieder nicht einfacher :sunglasses: Sinnvolle Farbschemen sind sicherlich von Vorteil um bestimmte Fakten zu verdeutlichen (z. B. maxspeed). Da ist Merkaartor schon richtig gut!

Gruß, Plasmon

Nicht zwangsweise, aber doch sehr oft. Zwei wären eben angrenzende Landuses, drei wären zwei angrenzende, durch einen Weg getrennte Landuses. Und Wege werden m. E. oft auf solche Grenzen (gerade außerstädtisch) gelegt.

lars

Hi

mir ist noch ein interessantes Beispiel für eine 3-fach-Belegung eines Pfads eingefallen.
In Sindelfingen hat eine Landstraße die Grenze zwischen dem Daimler-Gelände und landwirtschaftlich genutzten Flächen gebildet. Daimler hat sich ausgedehnt, dafür wurde die Landstraße wirklich verschoben und die Wiesen zurückgedrängt.
In dem Fall könnte (ich habe nicht nachgesehen) man in OSM tatsächlich die 3-fach belegte Grenze verschieben und es würde perfekt passen. Hätte man drei parallele Linien gehäbt, hätte man alle einzeln verschieben müssen.

lars

Das passiert ja wohl nur jede x Jahre mal dass eine Strasse wg. irgendwas verschoben wird…so etwas höre ich zum ersten mal in meinem Leben :slight_smile:

Nein, muss es nicht…weil beim aufziehen des Selektionsvierecks alle darin liegenden Punkte selektiert werden…ob dies nur die von 1, 2 oder 3 Linien sind ist dem Editor egal. Ist identischer Aufwand.