Ich habe mal eine generelle Frage zu Überlandwegen, die an Straßen entlang laufen. Meist sind diese mit “Track” getaggt, was doch sehr allgemein ist. Sie können zwar durch unterschiedliche Eigenschaften unterschiedlich gerendert werden (punktiert, gestrichelt, …), aber gerade beim rauszoomen kann man sie nicht unterscheiden. Und so sehen gut asphaltierte Wege genauso aus wie nicht asphaltierte.
In meiner Gegend sind extrem viele solcher Wege mit “Track” getaggt wodurch gute Wege zum Fahrrad fahren nicht hervorgehoben werden. Bei der OpenCycleMap ist es noch extremer, da dort Radwege explizit hervorgehoben werden.
Daher meine Frage: kann ich in einem solchen Fall (seitlicher Weg an Straße) generell einen Weg in “Cycle Path” umtaggen oder müsste dieser explizit ein Fahrradwegschild haben? Auch wenn es keine reinen Radwege sind, so würden dies doch die Übersichtlichkeit extrem erhöhen. Momentan muss ich Radtouren mit Google Maps Sat planen, da die OSM viel zu unzuverlässig ist. Voraussetzung ist natürlich, dass der Weg sehr gut zum Fahrradfahren geeignet ist.
Und wie sieht es bei Wegen aus die nicht an einer Straße liegen (gut asphaltierte “Feldwege”) wo prinzipiell auch Autos fahren dürften (aber selten vorkommt)? Gerade bei extrem vielen Wegen unterschiedlicher Qualität zwischen Feldern ist es schwierig den optimalen Weg zu finden.
Ob und wie etwas auf einer Karte dargestellt wird, muss dem Mapper grundsätzlich egal sein. Wir taggen nicht für den Renderer, sondern erstellen eine Geodatenbank.
Meinst du unzuverlässig, wegen der Darstellung oder fehlenden Daten. Falls 1, dann schau dir mal Komoot an.
Es gibt den tracktype- und den surface-Key, die beiden sollten bei Feldwegen (highway=track), die für den allgemeinen Verkehr gesperrt sind als Beschreibung ausreichen. Man kann aber auch noch smoothness ergänzen. Feldwege, die einen Aussiedlerhof o.ä. erschließen und von jedem benutzt werden dürfen (auch nicht-landwirtschaftlicher Verkehr) trage ich als highway=unclassified, lanes=1, surface=* ein.
Das generelle Problem bei “highway=track” ist halt, dass es offenbar keinen Tag gibt, der explizit auch auf Fahrräder hinweist. Alternativ könnte man im Renderer “tracktype=grade1” bei “highway=track” hervorheben, aber da scheint es keinen zu geben.
Gibt es einen Tag “bicycle=yes” o.ä.?
Grundsätzlich ist mir die Idee mit den “Cycleways” da man bei der OSM nicht zwingend nach den politischen Vorgaben gehen muss. So kann man bei entsprechendem Verkehrsaufkommen eine “politische” Secondary als Primary taggen. Daher dachte ich, dass es für besonders fahrradgeeignete Wege auch derartiges möglich ist.
V.a. der Satz
aus dem Wiki hat mich stutzig gemacht ob “Cycleway” nur für offizielle Radwege gilt.
Ja, ich meine wegen der Darstellung. Komoot finde ich sogar noch schlechter als OCM, da fahrradtaugliche Wege quasi komplett verschluckt werden. Bei OCM werden immerhin “Cycleways” und Radrouten deutlich hervorgehoben. Aber eben keine normalen, gut asphaltierten “Tracks” die genauso geeignet wären. Die Renderer von http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Bicycle sind auch allesamt nicht besser.
Ein highway=track hat keinerlei Restriktionen, er darf von allen Fahrzeugen und sonstigen beweglichen Objekten benutzt werden. Restriktionen kann man über den access-Key festlegen.
Etwas wie “diesen Weg kann man gut mit dem Fahrrad benutzen” mappen wir nicht, weil das eine äußerst subjektive Einschätzung ist und sich dann die Frage stellt mit welchem Fahrrad? Rennrad, MTB, … Was wir erfassen sind jedoch die Wegbeschaffenheit usw. “surface”, “smoothness”, “tracktype”. Daraus kann man ableiten mit welchem Gefährt man den Weg benutzen kann und diese Information nutzt dann auch nicht nur Radfahrern sondern auch Personen mit Kinderwagen, Inlineskates, …
Die Standardkarte von openstreetmap.org stellt die verschiedenen tracktypes dar.
Ja, aber dieser Tag sagt nur aus, dass man einen Weg mit dem Fahrrad, MTB, Downhillrad, … nutzen darf aber nichts über die Wegbeschaffenheit.
Wir richten uns nicht nach politischen Vorgaben aber wir mappen die Realität. OSM wird nicht nur von Radfahrern benutzt. Wenn ich einen Weg mit highway=cycleway tagge schließe ich den Weg erstmal für jegliche sonstige Benutzung durch andere Verkehrsteilnehmer, auch Fußgänger aus. Außer man hebt die ganzen Restriktionen wieder auf mit dem access-Key. Das macht aber nicht viel Sinn, außerdem wird man z.B. als Fußgänger davon verwirrt, wenn man auf der Karte einen Fahrradweg präsentiert bekommt.
Edit: Falls du ein Android-Smartphone benutzt kann ich http://www.openandromaps.org/ zumindest zum Wandern empfehlen, da wird die Wegbeschaffenheit wie z.B. befestigt, unbefestigt, Schotter, Kopfsteinpflaster, … angezeigt. Die haben auch eine spezielle Karte für Radfahrer die ich allerdings noch nicht getestet habe.
Wenn Du in der Legende etwas nach unten scrollst kannst Du sehen, dass er in der Darstellung seiner Karten sehr viele Unterschiede in den Tracks/Paths mit eingebaut hat.
Vielleicht hilft Dir das ja bei der Planung Deiner Touren etwas weiter.
Was ich auch noch für die Planung von Tracks sehr gut finde ist
und da die Layer “Sigma Fahrrad” und “Sigma Topo”. Sind hervorragend für die Planung von Touren oder Tracks geeignet, soweit ich sehen kann werden CycleWays , MTBScales, soweit eingetragen, dargestellt.
Versuch die beiden Seiten mal, ich plane damit meine Rennradrouten immer und bin eigentlich fast immer sehr zufrieden.
Hier kannst Du Dir alle eingetragenen Radl- oder Mountenbikestrecken anzeigen lassen, Auswahl wird oben rechts geändert.
Unten rechts über “Routes” werden dann alle gefundenen Routen angezeigt und können ausgewählt werden, Details werden dort auch angezeigt.
Auch Wanderrouten sind hier möglich, finde das ganze Projekt eben erwähnenswert.
Oder Zeichen 241 (Fußgänger/Radfahrer getrennt)
Etliche Geminden gehen inzwischen dazu über (wegen der Unklarheiten bezüglich Benutzungspflicht), das mit Zeichen 239 (Fußgänger) und Zusatzschild “Radfahrer frei” zu beschildern. Dann besteht keine Benutzungspflicht, es sind aber mit dem Rad gut zu befahrende Wege.
Stimmt. Macht man bei uns in Lübben auch. …und wenn man bei bestimmten Wegen ohne Beschilderung mit dem Rad auf dem Bürgersteig fährt, sagt die Polizei auch nichts, was auch gut ist.
In einigen Gegenden wird für gut zum Radfahren geeignete / häufig genutzte Wege auch “lcn=yes” verwendet. Das ist zwar eigentlich zur Kennzeichnung von ausgeschilderten, lokalen Radrouten - aber irgendwie eignet es sich doch auch für diesen Fall eines zwar nicht explizit ausgeschilderten, aber doch dafür vorgesehenen Weges.
Schon klar, das gilt ja auch auf den Wegen mit Zeichen 240 (waagrechter Balken), und auch bei Zeichen 241 darf ich nicht voll Rohr von hinten an einer Fußgängergruppe vorbeibrettern.
Bei ITO World scheint es so zu sein, dass einfach ein Layer über die OSM gelegt wird und die Basiskarte meist etwas ausgeblichen ist was die Übersicht erschwert. Zudem wird entweder zu viel angezeigt bzw. hervorgehoben (grade2 und schlechter) oder zu wenig (kein grade1).
Interessant ist die Seite trotzdem. Daher habe ich sie zu meinen Lesezeichen hinzugefügt.
Einen Routenplaner möchte ich nicht, da ich meine Touren lieber selbst anhand einer Übersicht plane. Da ich mich in der Gegend auskenne habe ich auch eine grobe Vorstellung. Nur weiß ich eben nicht immer, welche wo entsprechend gute Wege sind.
Genau deshalb bin ich inzwischen zu dem Schuss gekommen, dass das Ganze über den Renderer geschehen muss. Damit lässt sich alles regeln, aber dazu später mehr.
Genauso sehe ich das in etwa auch. Allerdings ist das mit der Realität manchmal auch eine subjektive Sache. Mir geht es in diesem Thread nur um Wege die außerhalb von Ortschaften sind und zu 90%+ Verbindungswege zwischen zwei Ortschaften sind. Auf diesen Wegen mit Zeichen 240 trifft man nur selten Fußgänger dafür häufig Radfahrer und selten mal Inlineskater (welche meines Wissens nach auch auf Radwegen fahren dürfen oder gar müssen). Insofern macht es dem Fußgänger in der Praxis nichts aus wenn ein Weg als “Cycleway” mit “foot=designated” getaggt ist (Routenplanern macht das nichts aus dank dem Foot-Tag). Aber das ist wiederum meine Ansicht, die streng genommen nicht korrekt ist aber der Realität entspricht.
Man muss dabei bedenken, dass es Verbindungsstraßen zwischen zwei Ortschaften sind die tw. 5km auseinander liegen.
Ich bin in diesem Punkt aber auch auf andere Meinungen gespannt.
Ja, allerdings werden diese durch die geringe Priorität häufig verschluckt. V.a. wenn der “Track” an einer Straße entlang läuft. Dann hilft nur ranzoomen was die Sache sehr unübersichtlich macht. Man muss die Übersicht immer im Kopf haben und andauernd rein- und rauszoomen.
Die Hauptseite ist natürlich sinnvoll gemacht, nur für Radfahrer suboptimal wie auch die OCM.
Ich habe bereits OsmAnd+ mit dem Höhenplugin. Für mich eine sehr komfortable Kombination. Nicht nur wegen der extrem bequemen Aktualisierung der Karten, auch weil man schnell zwischen vier Profilen wechseln kann und auch die Renderer bearbeiten kann. Für das Profil “Fahrrad” habe ich das OCM-Profil als Basis genommen und “Cycleways” und “Tracks” mit “grade1” eine höhere Priorität als allen anderen Straßentypen gegeben und gleichzeitig die Wege hervorgehoben. Das sieht aus wie wenn man mit einem blauen Leuchtmarker drüber gegangen wäre (ähnlich OCM-Routen). Die Routen habe ich zudem ausgeblendet.
Für JavaME kann ich GpsMid empfehlen. Hier kann man den Renderer ebenfalls komplett modifizieren, muss die Karten aber selbst erstellen und aktualisieren.
Nicht schlecht, allerdings werden da nur Touren angezeigt und viele gute Wege nicht hervorgehoben weil sie zu keiner Tour gehören.
Trotzdem habe ich sie meinen Lesezeichen hinzugefügt.
Mal eine kurze Zwischenfrage dazu: Wie sieht das bei Wegen außerhalb von Ortschaften aus, wer ist da zuständig? Die nächste Gemeinde, der Landkreis oder das Bundesland?
Das ist aber auch nicht korrekter als einen Weg mit Zeichen 250/260 als “Cycleway” zu taggen, oder?
Bei Wegen, die begleitend zu einer eine Kreis- bis Bundesstraße gehören, meines Wissens der Kreis, das Land, bzw. der Bund. Bei allem drunter, also auch bei den Gemeindeverbindungswegen: die Gemeinden (auf deren Gemarkung).
Nein, sie dürfen gar nicht: Inlineskater sind Fussgänger. (StVO §24 (1))
Für OSM ist der einzige Unterschied zwischen 250 und 260 vehicle=* statt motor_vehicle=*. Und da man da als Radfahrer gar nicht fahren darf wird hoffentlich niemand auch nur auf die Idee kommen, erstere als Radweg bezeichnen zu wollen
Ich glaube ich hatte da gedanklich etwas durcheinander gebracht bzw. mich verlesen. Mir ist das erst durch einen erneuten Blick auf http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:highway%3Dcycleway#Beispiele aufgefallen. Die ganze Diskussion über dachte ich, dass Zeichen 240 mit “highway=path” plus “foot=designated” und “bicycle=designated” getaggt werden muss, was offensichtlich nicht ganz richtig ist, da es zwei Möglichkeiten gibt.
Demnach ist die zitierte Aussage korrekt, oder? Nur der Sicherheit halber.
Worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen “Cycleway” und “Cycle Path?”. Letzterer ist bei den Mapfeatures im Wiki gar nicht gelistet.
Man findet da oft Tags mit access=xxx, was Fußgänger ausschließt.
Deshalb: vehicle=no bzw. motor_vehicle=no oder designated, agriculture, wenn Zusatzschild vorhanden. Wenn bei Zeichen 250 Fahrräder erlaubt sind, zusätzlich bicycle=yes.