Überlagerung Farmland/Wald - wie lösen?

Hallo,

bei http://www.openstreetmap.org/?lat=49.50503&lon=10.91804&zoom=15&layers=0B00FTF überlagert sich ein großes (ca 20x10km) Gebiet landuse=farmland mit diversen kleineren Wäldern (landuse=forest). Diese werden in der Kartendarstellung durch das Farmland abgeschnitten bzw. komplett übermalt.

Wie kann man dieses Problem lösen?

Mit fallen spontan ein:

  • Farmland mit eigenen Linien um die Wälder herumführen
  • Farmland mit gemeinsam genutzen Kanten um die Wälder herumführen
  • Farmland eine Layer tiefer legen

Was meint ihr?

Hallo zurück,

die richtige Lösung heißt Multipolygon-Relation. Das heißt, die Waldstücke werden als innere Teile des Multipolygons bezeichnet und damit aus der Ackerfläche rausgeschnitten.

Also so wie das in der Karte beim oberen und beim rechten Wald aussieht liegen die Wälder ja nicht IM Farmland, sondern beide Grenzen nur an das Farmland bzw. laufen in das Farmland über werden aber nicht komplett von diesem umschlossen. D.h. Farmland und Wald haben komplett eigene Bereiche für sich. In diesem Fall nimmst du am besten deine 1. Methode “Farmland mit eigenen Linien um die Wälder herumführen”, die die 2. meist Probleme beim späteren tagging erzeugen kann (welches Tag gehört nun wozu?).

Bei dem linken Stück Wald würde ich mal Basstoelpel zustimmen.

Layer solltest du bei solchen Flächen vermeiden, denn der Wald liegt ja nicht auf dem Farmland sondern das Farmland befindet sich neben dem oder um den Wald herum.

Hallo -bg-,

ja, für die kleinen Waldstücke im Farmland passt wohl ein Multipolygon am besten. Beim Wald am Ort würde ich wie S-A-L darauf verzichten, da keine Fläche die andere umschließen muss.

Allerdings würde ich im Gegensatz zu S-A-L gemeinsame Randpunkte für beide Flächen verwenden. :rage: Das geht schneller und es ist kein undefinierter Leerraum zwischen den Flächen. Weiterhin verschiebt nicht irgendein anderer bei späteren Veränderungen wieder nur eine Fläche, so dass neue Überlappungen entstehen. Problem beim Taggen der Flächen geben gemeinsame Randpunkte nicht, die Flächen haben zwar diese Punkte gemeinsam, überlappen sich aber nicht. Und beim Multipolygon werden auch gemeinsame Punkte verwendet, dann ist das in der Gegend einheitlich.

Ob gemeinsame oder getrennte Randpunkte ist aber Geschmacksache und beliebtes Diskussionsthema, eine Richtlinie dazu gibt es nicht.

@S-A-L: immerhin sind wir in Bezug auf Layer einer Meinung. :smiley: Auf jene verzichten. Der Wald wächst ja nicht auf dem Farmland. Umgekehrt wäre vielleicht historisch richtig, weil wohl früher dort überall Wald war, aber das wäre als Argument für Layer wohl etwas weit hergeholt. :wink:

Viele Grüße
Ebe73

Hallo,

erst mal danke an alle für die schnellen Antworten!

Damit kann ich mich prima anfreunden :wink:

Habe angefangen, die Wälder im farmland und dieses in eine relation zu packen. Recht mühselig, den einen oder anderen Wald werde ich übersehen haben.

Was passiert, wenn ein Waldstück selbst über eine weitere relation ein “Loch” enthält /Lichtung, Weiher, …)? Schaffen das die Renderer?

Wäre es nicht sinnvoller, das farmland auf wesentlich kleinere Stücke aufzuteilen? Gibt es so etwas wie eine empfohlene Maximalgröße für landuse-Flächen?

Sorry für die viele Fragen…
Viele Grüße,

-bg-

Manche ja, manche nein.

Wenn du selber schon auf die Idee kommst, dass das nicht klappen koennte, dann ist das ein deutliches Indiz dafuer, dass der angedachte Ansatz fuer so ein freies Projekt zu kompliziert ist.

Ich plaediere fuer “so klein wie moeglich”. Das macht zwar erstmal mehr Arbeit, ist aber langfristig einfach zu handhaben und nicht so fehleranfaellig.

Letztendlich ergibt sich die Maximalgroesse daraus, dass die Arbeit mit dem einmaligen Eintragen ja normalerweise nicht abgeschlossen ist, und das Element deshalb auch in Zukunft noch editiert werden wird. Und das nicht nur durch dich, sondern auch durch andere Nutzer, die weder die Entstehungsgeschichte des Elementes kennen, noch unbedingt sonderlich erfahren im Umgang mit OSM sind. Je groesser und je komplizierter ein Element ist, um so wahrscheinlicher ist es, dass da jemand anderes dran editieren muss und ihm dabei ein Fehler unterlaeuft.

Keep it Simple!

Gruss
Torsten

Korrekt!
Nun gibt es aber auch Mapper, die es “unschön” finden, wenn z.B. eine Farmlandfläche in mehrere Teilflächen aufgeteilt wird und dadurch deutliche Ränder (an den geteilten Flächen) zu sehen sind. Wenn man nun nicht unbedingt zu den Befürwortern von Multipolygonen gehört, dann muß man evtl. diesen “Nachteil” in Kauf nehmen. Ansonsten muss man diese Flächen an schon vorhandene Wege oder ander landuse-flächen heranziehen, damit diese Ränder miteinander verschmelzen. Geht am besten unter JOSM.

Dieser Fall lässt sich über eine weitere Multipolygon-Relation abbilden. Es sollte dann folgendes zutreffen:

  1. Relation:
  • outer: Polygon mit landuse=farmland
  • inner: beliebig viele Wälder oder andere innere Flächen
  1. Relation:
  • outer: einer der Wälder, die oben in der Rolle inner waren.
  • inner: Flächen innerhalb der Wälder, also Lichtungen oder Weiher

Die Flächen in der Rolle inner beschreiben wo die Löcher in der Fläche der Rolle outer sein sollen. Mir ist nichts bekannt was die maximale Tiefe der Verschachtelungen begrenzen würde.
Die Eigenschaften der Flächen (ob Wald oder Wiese) werden natürlich direkt auf den Flächen eingetragen, nicht in der Relation. Eine Fläche in der Rolle inner ohne Tags bedeutet, dass über den Inhalt der Fläche nichts weiter bekannt ist außer, dass an ihrem Beginn die äußere Fläche endet.

Übrigens: Eine Fläche kann genau ein Mal in der Rolle inner auftreten und kann genau ein Mal in der Rolle outer auftreten. Eine Fläche kann in einer Relation nur ein Mail auftreten.

Mapnik: keine Problem, auch keine Probleme bei mehreren verschachtelten Multipolygonrelationen
Osmarender: wie Mapnik, keinerlei Probleme

OpenCycleMap: gravierende Problem mit Multipolygonen, ordnet die Flächentypen den Innen- und Außenpolygonen oft falsch zu, da auf eine veraltete Multipolygondefinition zurückgegriffen wird
Mkgmap (Garmin): manchmal fehlen die ausgeschnittenen Flächen oder umgekehrt

von Relevanz:

Maximale Punkteanzahl:
Eine einzelne Linie und damit auch der Rand/die Kontur einer Fläche darf aus maximal 1000 Punkten bestehen. Bei Multipolygonen dürfte also z.B. die Außenkontur 986 Punkte haben und innen dürften zwei Flächen mit 856 und 934 Punkten ausgeschnitten werden. (Es gäbe noch Methoden, um mehrere Linien zu kombinieren, aber die 1000 Punkte sollten hier wohl ausreichen).

Praktisch sollte man ab schätzungsweise 400 Punkten pro Kontur überlegen, ob sich ein Weg/Polygon/eine Fläche aufsplitten lässt. Ansonsten meckern oft die Potlach-Benutzer.

Maximale Flächengröße:
Normalerweise unkritisch (Nur ab Flächengrößen, die eine in Nord-Süd/West-Ost-Richtung ca. 6 x 6 km große quadratische “Renderkachel” komplett umschließen und innerhalb dieses Gebietes keine Innenpolygone/Punkte haben, kann es zu Problemen kommen. Einfacher gesagt: im dichtbesiedelten Deutschland nur in Ausnahmefällen relevant.).

In Deinem Fall reichen beide Grenzen wohl locker aus. Daher kannst Du die Flächen rein nach Handhabungsgesichtspunkten legen. Kleine Flächen können, müssen aber nicht immer, praktisch sein. Die Waldflächen in Deinem Fall würde ich nicht weiter teilen, außer an kompletten Schneisen. Forststraßen und Pfade ohne Schneise oder Grünstreifen sollten einfach ohne Aufsplitten einer Waldfläche durch diese gelegt werden. Ein Pfad über ein Wiese genauso. Eine Lichtung (oder auch zwei oder drei) im Wald kann man später einfach mit einem Multipolygon ergänzen.

Ansonsten bei Straßen und auch schon Feldwegen mit Grünstreifen gibt es eben die verschiedenen Ansichten übers Aufsplitten der Flächen. Da musst Du selbst schauen, wie Du es machen willst.