Übereinstimmung von Satellitenfotos in JOSM und gemappten GPS-Tracks

Hallo,

das Thema ist bestimmt schon mehrfach durchgekaut worden. Wenn jemand einen Link zu einer solchen Diskussion hat, nur her damit. -
Ich stelle immer wieder fest, dass es zwischen meinen Tracks und den Satellitenbildern von Bing im JOSM Differenzen gibt. Mal sind sie größer, mal kleiner. Zum einen hängt das sicher mit der Empfangsgenauigkeit des GPS-Gerätes ab, zum anderen bin ich mir nicht sicher, ob die Satellitenfotos wirklich immer überall so passen, wie sie sollten. Nach was mappe ich denn nun am besten, nach meinen Tracks oder z.B. nach der Straßenmitte auf den Satellitenfotos?
Mich ärgert es in dem Zusammenhang auch immer wieder, wenn ich sehe, dass andere Mapper per Satellitenfotos Flächen einzeichnen, die dann bis auf die gemappten Linien von Straßen gehen. Mal abgesehen davon, dass es etwas aufwendig ist, diese für Korrekturen auseinanderzupopeln, stimmt es eben auch nicht unbedingt, dass ein Acker bis zur Straßenmitte geht (die für mich durch den eingezeichneten Track gekennzeichnet wird). Aber das nur am Rande. Ich werde mich daran zwar auch nicht gewöhnen, aber: andere Menschen, anderes Mappen…

Gruss

Beides (Sat-Bilder und GPX-Tracks) weist Abweichungen auf. Am besten lädt man sich zum eigenen Track noch die
öffentlichen Tracks runter und richtet das Satbild an den Spurbündeln aus.

Dabei sollte man wenn möglich schmale Wege zum Ausrichten wählen.

Chris

Dort:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Zuverl%C3%A4ssigkeit_von_OSM_Koordinaten
gibt es etwas Hintergrundinfo.

Das ist mir zu pauschal. Bei einem zwei Meter breiten Waldweg ist die Streuung der tatsächlich zurückgelegten Bahnkurven zwar größer als bei der parallel verlaufenden 10 Meter breiten Bundesstraße (wobei der Unterschied bei Auswertung der Richtungsinformation kaum noch ins Gewicht fällt), das kann aber im Fehler des aufgezeichneten Weges durch die Empfangsbedingungen (dichter Wald gegen großzügig freigeschnittene Trasse) überkompensiert werden.
Auch die Anzahl der auf einer Straße bzw. einem Weg verlaufenden GPS-Tracks ist nicht unwichtig. Abgesehen von Mittelung mit “viel hilft viel” kann man bei einer größeren Anzahl auch die Genauigkeit bzw. die vorherrschenden Empfangsbedingungen besser beurteilen.
Sprich: ideal sind 1) schmale Wege mit 2) freier Sicht zum Himmel und 3) sehr vielen vorhandenen GPS-Tracks - und am besten natürlich ein flächendeckendes Netz solcher Wege. Da es sowas praktisch nie gibt, gilt es einen Kompromiss zwischen den genannten Merkmalen zu finden.

Hm, gut. Und wo gibts die Tracks (zum Ausrichten)?

Gruss

In JOSM im Herunterladen-Fenster das Häkchen bei “GPS-Rohdaten” setzen.

Kuhl! Danke, das kannte ich noch nicht.

Gruss

Einen GPS Track zum ausrichten zu verwenden funktioniert auch nicht immer. Der kann auch stramm daneben liegen obwohl die Empfangsbedingungen optimal sind. Man kann allenfalls eine Tedenz rauslesen wenn ein ganzes Bündel GPS Traks vorhanden ist. Allerdings hatte ich den Fall das ich über einen einen längeren Zeitraum mehrere Track geloggt habe und die alle gleichmäßig in die falsche richtung verschoben waren (etrex vistsa) wie ich mit späteren Tracks (bestimmt 1-2 Jahre dazwischen) verglichen habe. Trotz guter Empfngsbedingungen (Tracksk alle nah beieinander). In sofern muss man da skeptisch sein. Bei schlechten Empfangsbedingungen (Tracks liegen allgemein weiter auseinander) umsomehr. Mit einer gewissen Ungenauigkeit muss man man sich einfach zufrieden geben. Solange die Relationen passen ist das aber auch nicht weiter tragisch. Wenn galileo mal im Orbit… :wink:

Ist das auch möglich wenn ich Daten entlang einer gpx-Spur runterlade?

Soviel ich weiss nicht. Würde aber Sinn machen. :wink:

Hatte ich auch schon öfter mal.

Man kann auch Justierpunkte anlegen oder schon angelegte suchen und die Karte nach diesen ausrichten. Dazu braucht man:

a) einen auf den Luftbildern gut sichtbaren Punkt, der freie Sicht in alle Richtungen hat. Brücken, manche Berggipfel, hohe Hausdächer. Gute Sicht in der einen Richtung gleicht schlechte in der anderen nicht aus.

b) möglichst aktuelle Daten der Satelliten. Das ist bei GPS immer Sonntags der Fall. Dem Gerät eine Viertelstunde Vorlauf an festem Ort geben, denn wenn irgendein Satellit die ganze Viertelstunde sichtbar war, dann sind sicher alle neuen Ephemeriden im Gerät.

c) EGNOS an

d) günstig stehende Satelliten: das kann man mit der Software und den Daten von http://www.trimble.com/planningsoftware_ts.asp ermitteln. Es gibt sehr große Unterschiede zu verschiedenen Uhrzeiten.

e) eine Mittelung über mehrere Minuten

Beispiel: Knoten 1607344034

Weide

Gibt es für solche Justierpunkte ein Tag? Oder ist es einfach ein POI? Wie ist so ein Punkt auf der Karte sichtbar, resp. im Editor?

Ich finde leider den Test nicht mehr, aber bei einem Vergleich verschiedener GPS, kommt selbst bei Mittelung aller Werte über lange Zeit, manchmal eine abweichende Position zu stande. So lange man nicht im 4 stelligen Bereich Euro Bereich ist für die Geräte (z.b. für Landmaschinen) wird das Ergebnis nie wirklich genau. (Ich nutze deswegen manchmal 2 Geräte (Nokia C5 und ein SirfStar III) gleichzeitig das kann dann wenigstens diesen Fehler ausgleichen).

Warum sind die Daten der Satelliten am Sonntag am aktuellsten?

Sonntags kommt der neue Almanach raus. Quasi die Programmzeitschrift der Satellitenbahnen.

Gruß,
ajoessen

Wie viel macht das aus?

Auf Karten sieht man sie nicht – wäre auch nicht so sehr hilfreich.

Ich benutze als Tags:
note=Bing etc. adjustment point (<Beschreibung, wie man das Ding im Luftbild findet>)
source=Minimum H-DOP time average with EGNOS on a sunday
type=calibration_node

Ich steige aber gern auf was anderes um, wenn jemand eine gute Idee hat.

Weide

Keine Ahnung. Aber als Anhaltspunkt kann die Erfahrung dienen, dass nach einem halben Jahr Nichtbenutzung eines GPS-Geräts gewöhnlich nach den falschen Sats gesucht wird. Wenn die Daten also nach 26 Wochen hoffnungslos veraltet sind, dann sollte man eine Woche bei hoher Genauigkeit vermeiden. Vielleicht gibt es da aber per EGNOS Korrekturen, so dass das alles nicht so schlimm ist …

Weide

Intressant! Dachte das passiert schon nach ca.4-6 h bzw. Ortsveränderungen (ohne GPS) von 200km!
Wo hast du diese infos her?

Dumm nur das die Sat’s ihren Almanach mit schicken und man in der Regel spätestens nach 12,5min dan aktuellen Almanach hat!
Was davor war intressiert dann nicht mehr!

Das hab ich jetzt nicht verstanden.

Der aktuell verschickte Almanach ist aber der vom letzten Sonntag. Das Ganze ist eine wöchentlich durchgeführte Hochrechnung der Sat-Bahnen und die ist für kurze Zeiten genauer als für lange. Beim 26-Wochen-Argument ging es nur darum, das eine Veränderung von gut nach Totalschrott in 26 Wochen vermuten lässt, das pro Woche eine für genaue Messungen beachtliche Verschlechterung stattfindet.

12,5Min. stimmt nicht. Alle 30s wird der Almanach für einen Sat gesendet und es sind 32 Stück. Wie lange es dauert hängt von der Zahl der empfangenen Sats ab, da alle mit derselben Reihenfolge (aber versetzt) senden. Bei heutigen Geräten (viele Sat) geht es gewöhnlich sehr schnell, aber man kann auch Pech haben. Ununterbrochener Empfang eines Sat für 16 Min. garantiert den Empfang des aktuell gesendeten Almanachs.

Weide

Es Besteht zwar immer noch 25 Blöcken (deshalb immer noch 12,5min [Im Teilblock4 Sat 25-32 und Teilblock 5 1-24).
Ausserdem wird der Almanach sowieso nur zum Erstfix des Satteliten herangezogen, nach einiger Zeit wird eh mittels den Bahndaten aus Teilblock 2+3 die Position bestimmt.
Deshalb ist die Aussage das die Genauigkeit am Sonntag am besten ist nur dahinghehend Richtig das beim Auftauchen eines neuen Satteliten dieser am Anfang besser intregiert ist!

Aber hier geht ja nicht darum - also zurück zum Thema!