Track oder unclassified

Wir haben hier eine öffentliche Straße, gesperrt nur für LKW. Die davon abzweigenden Waldwege sind als solche dann auch so beschildert.

Ausbauzustand entspricht einem Waldweg von tracktype=grade2-4, nur “einspurig”, bewachsene Fahrbahnmitte, anfangs “verdichtet” zum Ende hin ziemlich sandig/matschig bevor es dann an einer ehem. militärischen Anlage in Asphalt übergeht.

track oder unclassified?

  • highway=track
  • highway=unclassified
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Oj, das ist ja schon komplex.

Allgemein bin ich der Meinung, dass man nicht (so strikt) nach Schildern arbeiten soll und man auch die Lage an sich betrachten soll. Auch wenn es machbar ist: Eine solche Straße ist definitiv nicht für die (motorisierte) Allgemeinheit gedacht und auch das Fehlen von 250/260+1026-36/37/38 ist für mich kein Grund für ein highway=unclassified (höchstens highway=service auch das passt mMn nicht, da man damit kein Grundstück erreicht).
Da gibt es Wirtschaftswege, die eher highway=unclassified verdienen als diese.

Zum Kontext: In Polen hatte unser Navi einmal durch einen Forstweg geleitet, um zu einen Forsthaus zu gelangen. Dieser war zwar auf der Karte angezeigt (anders als andere Forstwege) also anscheinend öffentlich zugänglich (u.a. nicht beschildert, das ist in Polan aber m.W.n. allgemein so), ist aber auch schlecht befahrbar bevor wir bemerkt haben, dass der offizielle (und besser ausgebaute) Weg zum Forsthaus woanders lag.
Und auch hier würde ich es spontan nicht als (gute) Abkürzung zwischen Liebenwalde und Klosterfelde ansehen.

Die physischen Eigenschaften sind bekanntlich weniger relevant als die Verkehrsbedeutung des Wegs. Wird er als Verbindungsstraße genutzt ? Dann hw=unclassified.

Hier braucht es jemand mit Ortskenntnis.

Die Änderung auf hw=unclassified stammt von dir selbst, das spricht also nicht unbedingt dafür

Häh? Ich hab ihn so klassifiziert, weil es eben eine öffentliche Straße ist und dort bzgl. Befahrbarkeit nicht das Landeswaldgesetz greift. Spontan würde man ihn, wenn man nicht auf die Beschilderungen achtet als Waldweg einstufen. Viele Fahrzeuge fahren da nicht, aber die beiden male die ich dort war bin ich jeweils auf ein-zwei durchfahrende Fahrzeuge gestoßen.

Über diesen Grenzfall kann man gut und länger grübeln, bis man zur Einsicht kommt: 1. Noch länger grübeln hilft nicht, wende Duck Tagging an und “call it a day”. 2. Router werten highway=track etwas schneller ab als {hw=”was normales”, smoothness=bad, surface=ground, maxwidth:physical=”eng”}. Als Ortsunkundiger bevorzuge ich daher “better safe than sorry”.

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gelöscht (hat sich erübrigt)

Dieser Begriff ist ziemlich nutzlos sobald verschiedene Leute das gleiche Objekt aufgrund ihrer verschiedenen Erfahrungen verschieden Klassifizieren.

Ich hatte einen ähnlichen Fall hier zur Diskussion gestellt

Änderung von highway=unclassified zu highway=track ohne Ortskenntnis?

da gab es einen weitgehenden Konsens zu “unclassified”. Allerdings waren die dort betroffenen Wege durchgehend Grade 2, verdichtet und so um die viereinhalb Meter breit.

Deinen Weg würde ich auf eine Breite von maximal 3 m schätzen und unter Berücksichtigung Deiner Beschreibung und der Fotos doch eher als track betrachten, auch wenn der als Schleichweg nach irgendwo genutzt werden kann.

Aber ja, es ist ein Grenzfall und wenn er einen (zumindest untergeordneten) Verbindungscharacter hat, ist “unclassified” ebenfalls vertretbar, auch im Hinblick auf die Beschilderung.

Der Punkt ist, dass diese Umfrage in der Form relativ sinnlos ist, da die übrigen Teilnehmer lediglich über den Ausbaustatus/die physischen Eigenschaften informiert werden. Aufgrunddessen kann diese Entscheidung aber nicht getroffen werden.

Also wenn du zweimal da warst und beide mal auf jeweils ein/zwei Fahrzeuge getroffen bist, dann war das entweder extrem viel Glück, oder er wird tatsächlich als Verbindungsweg genutzt. Ich hätte das dann ebenfalls auf unclassified geändert. Noch besser wäre natürlich jemand, der die Gegend kennt und die Nutzung besser einschätzen kann.

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Guten Abend,

die Ausgangsfrage erinnert mich ganz stark an diese Routing-Falle: Note: 4817101 | OpenStreetMap

Das Beispiel in der Ausgangsfrage, als auch mein Beispiel sind für mich Dinge unterhalb von hw=unclassified Dafür erwarte ich zumindestens hier in D einen gewissen Ausbaugrad. der ist sowohl, als auch nicht gegeben.

Für mich also hw=track ohne weitere Beschränkungen. Für mich: “Du darfst da langfahren, es dir erlaubt, du musst aber Wissen, was du tust, auf eigene Gefahr!” Als Unbedarfter, als jemand ohne entsprechende Gebietskenntnisse möchte ich über solche Dinger aber auf keinen Fall geroutet werden. Bei gesetztem hw=unclassified bin ich mir dann aber nicht mehr so sicher…

Anderenfalls und alternativ können wir dann alle vergleichbaren Wege hier in D zu hw=unclassified machen, die nicht durch die einschlägigen Waldweg-/Forstwegschilder gesperrt sind.

Sven

PS: das von mir genannte Beispiel ist für mich ganz klar hw=track! Ich änderes es aber nicht mehr, ich hab mir da einmal mit dem Auto die Nase gewischt… Nicht noch mal… :frowning: Sollen andere oft genug in diese Falle tappen…

Das wäre Unsinn, denn ein Waldweg ist auch ohne Schild keine öffentliche Straße. Woran du aber Strasse und weg unterscheiden kannst bleibt dann dein Problem. Hier wird aber erst durch die Beschilderung eindeutig dass es eben kein einfacher Waldweg ist.

Aber mit dem Routing gebe ich dir recht. Ich brauch den Weg weder fürs Auto noch fürs Rennrad. Vermutlich nur ein Schleichweg nach Klosterfeldr für die Siedlungen südlich von Liebenwerder

Natürlich ist das Unsinn, darauf will ich hinaus…

Ich für mich meine, daß solche Wege frei befahrbar sind, also öffentlich zugänglich. Sie erfüllen aber nicht mehr in unseren Breiten das Kriterium einer öffentlichen Straße ala hw=unclassified, Sie sind also eine Art “Zwischending” zwischen Öffentlicher Straße, und explizit ausgeschildertem Waldweg mit Beschränkung auf Forstgebrauch.

Das ist eben in der Folge die Gradwanderung auf der wir entlang spazieren…

Sven

Aus der Gegenrichtung steht dort diese Schilderkombi.

Fahren Leute aus Klosterfelde hier entlang nach Liebenwalde
oder nehmen sie dem Umweg über Stolzenhagen
bzw. über Zerpenschleuse ?

Im Osten sind nicht alle kleinen Straßen gut ausgebaut, darum sollte man nicht nur danach entscheiden. (Im Westen habe ich schon diverse Premium-Feldwege gesehen, die eindeutig track sind, aber deutlich besser ausgebaut als viele unserer kleinen Straßen.)

Du hast meinen Punkt nicht verstanden.
Zwischending ja. Aber so ein Weg ist nicht frei befahrbar weil da kein Schild hängt. Das Befahren von Waldwegen mit Kfz verbieten die Landeswaldgesetze. Da braucht es keine Schilder. Die stehen vor allem weil das sonst misachtet wird.

Weit ab der Großstädte gibt es sicher auch Wege wo das einfach geduldet wird bzw die Leute einfach wissen, welche “Wege” tatsächlich dem öffentlichen Verkehr gewidmet sind, aber kein Schild bedeutet eben nicht unbedingt dass das Fahren dort erlaubt ist. Nur wenn es zu viele tun, dann steht da früher oder später eins.

Wir sind hier eben begrifflich an der Grenze zwischen Weg und öffentlichem Straße unterwegs weil Ausbaugrad und Widmung nicht dem gewohnten Standard entsprechen.

Man würde über zerpenschleuse fahren. Unten rum sind die Straßen teilweise sehr uneben.
Ich glaube der weg ist nur für Leute interessant, die südlich von Liebenwalde wohnen.

Das Schild ist auf beiden Seiten mehr oder weniger gleich bis auf den Zusatz Straßenschäden.

Ich verstehe nicht so ganz, warum quasi eine „Straßenqualifizierung unterhalb unclassified“ gesucht wird. Die gibt es nicht. unclassified, residential und service teilen sich gemeinsam den untersten Platz (wobei bei service ja noch abgestuft werden kann). highway=track ist ein Wirtschaftsweg und damit nicht Teil des öffentlichen Wegenetzes. Ich habe hier auch schon des Öfteren gesehen, wie mitten in Hannover auf einmal ein highway=track gesetzt war, nur weil die Straße nicht asphaltiert oder gepflastert war. Aber das ist eben nicht das Kriterium.

Und noch mal zur Erinnerung: ein highway=unclassified muss keinen Verbindungscharakter haben, aber wenn der Weg eine Verbindungsstraße ist, dann ist er weder residential, noch service, noch track. Und den Ausbaugrad können wir über width=*, smoothness=* und surface=* festlegen. Wenn ein Router trotz all dieser Werte den Weg nicht abwertet, dann ist das eher ein Fehler des Routers als des Taggings.

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Ich stimme Dir in allen Punkten grundsätzlich zu, wobei die Festlegung, welche Arten von Weg wie einzuordnen sind, auf OSM-eigenen Definitionen basiert, die keine allgemeinverbindliche Wirkung in der echten Welt haben.

In der echten Welt würde man den hier diskutierten Weg wohl eher als “Forststraße” denn als “Verbindungsstraße” betrachten und das könnte auch der Grund dafür sein, dass die Mehrheit der hier Teilnehmenden allem Anschein nach “track” favorisiert.

Wenn ich es richtig verstanden habe, hat der hier diskutierte Weg schon einen Verbindungscharakter und alle davon rechts und links abzweigenden Wege sind per Beschilderung für Forstverkehr freigegeben.

Wenn aber der diskutierte weg kein öffentlicher Verkehrsweg sondern nur ein Forstweg wäre, dann hätte man mit den Schildern, die an den abzweigenden Wegen aufgestellt wurden, den hier diskutierten Hauptweg beschildert.

Für mich ist das ein klarer Hinweis darauf, dass es sich eben nicht um einen ausschließlich für forstwirtschaftlichen Verkehr gedachten Weg handelt, daher also nicht um einen highway=track.

Das ein Weg unbefestigt ist und durch Wald führt, macht ihn auch in Deutschland noch nicht zu einem Forstweg. Ich bin während mehrere Urlaube in Mecklenburg-Vorpommern über einige solche Wege mit dem Auto gefahren (oder war auf ihnen zu Fuß unterwegs und bin dort normalen PKW begegnet), die von Ausbauzustand eher einem Forstweg entsprachen, dort aber die Verkehrsbedeutung eines highway=unclassified haben, und bei denen wie hier beschrieben, die davon rechts und links abzweigenden Wege durch Beschilderung als reine Forstwege ausgewiesen wurden. Zu Beginn einiger dieser Wege gab es auch entsprechende gelbe, für den öffentlichen Kraftfahrzeug gedachte Wegweiser, die deutlich machten, dass das dort aufgeführte Ziel eben über genau diesen Weg zu erreichen sei.

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Hier drei Beispiele:

und

und

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Nadjita

Ich verstehe nicht so ganz, warum quasi eine „Straßenqualifizierung unterhalb unclassified“ gesucht wird.

Weil es sie zuhauf in der Realität gibt:
In Norddeutschlands ländlichen Regionen gibt es massenhaft “Fahrwege” (track) mit öffentlichen Wegerechten (und teilweise auch gelber Beschilderung) - Wege die vor Urzeiten von Ochsenkarren geschaffen wurden.
Wege die nicht ohne Grund in alten Karten als Fahrwege und nicht als Straße klassifiziert wurden.

Das moderne “Straßennetz” folgt nämlich gänzlich anderen Wegen.

Solche Wege als unclassified zu mappen führt schlicht sowohl zum Routing-Chaos - ein 18- oder 40-Tonner ist dort rettungslos verloren - wie auch zu einem völlig verzerrtem Kartenbild.
Eine Unterscheidung anhand width,surface oder gar smoothness ist da völlig illusorisch.

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