Total zugewachsener Weg

Ich bin gestern über einen Weg gestolpert, der so zugewachsen ist, sodass ich den Eindruck hatte, da war nie ein Weg. Der Weg wurde vor 10 Jahren gemappt und seitdem nicht mehr angefasst. Löschen oder was für ein Lifecycle_prefix?

Lifecyle: disused:highway oder abandoned:highway.

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m.E. wenn das die Frage ist, dann lifecycle prefix.

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Ich habe so einen weg letztes Jahr gelöscht und wurde dann vor ein paar Woche in einem Note doof angemacht das sei “Vandalismus”. Der Mapper mit den seltsamen Manieren hat den dann wieder eingetragen mit den tag “visibility=very_bad” - Defakto ist der nicht mehr da - Da stehen mittlerweile 2.5m hohe Pappelneuanpflanzungen die nicht durchdringbar sind. Ich hab sogar Mapillary bilder vor einem Jahr, und vor ein paar Wochen gemacht. Sinngemäß kam dann: “Mir doch egal wenn du da mit alten Mapillary Bildern arbeitest” … Tja …

Also - Wie man es macht macht man es falsch. Für mich ist da kein Weg - Aber löschen darf man den auch nicht.

Hab dann noch bei der Stadt nachgefragt. Die sagen das das öffentlicher Grund ist, sie aber nicht planen den wieder begehbar zu machen weil sie weder Finanziell noch Personell dazu in der Lage sind.

Jetzt bleibt der nicht existente Weg halt in der OSM Datenbank.

Flo

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obstacle=vegetation

https://taginfo.openstreetmap.org/search?q=obstacle%3Dvegetation#tags

Kann ja sein dass es wieder weggeräumt wird

Rein theoretisch lässt sich die Frage nicht hunderprozentig beantworten. Denn: Was heißt zugewachsen? Sind einfach nur Brombeeren und Brennesseln drauf gewachsen oder stehen dort bereits Bäume? Wenn dort Bäume stehen bedeutet auch dies nicht, dass ein Weg dauerhaft aufgeben wurde.

Ich bin erst neulich auf einem Weg unterwegs gewesen. Vor 1/2 Jahr wuchsen dort auf dem Weg diverse deutlich übermannshohe Bäumchen. Es gab nur noch einen Trampelpfad, der sich dazwischen durchschlängelte und auch der wuchs zunehmend zu. Nun wurden offensichtlich einige Durchforstungsmaßnahmen oberhalb dieses Wegabschnittes durchgeführt und der Weg wurde wieder als Fahrweg genutzt, um mit den Forstmaschinen dorthin zu gelangen. All die kleinen Bäume sind nun weg und handelt sich wieder um einen ganz klar erkennbaren, unbefestigten Fahrweg.

Das ist etwas, was ich immer wieder beobachte. Wege werden offensichtlich jahrelang nicht genutzt, dann werden sie aber wieder reaktiviert. Forstwirtschaft ist halt ein Gewerbe, bei dem man teilweise über mehrere Jahre keine Maschinen einsetzen muss und insofern auch einen Fahrweg nicht nutzt. Und dann wird ein solcher Weg wieder reaktiviert. Das ist übrigens ein Weg, der nicht einfach nur eine Rückeschneise ist sondern mal als Weg angelegt wurde und auch in topografischen Karten als solche eingetragen ist. Und von dem mir der zuständige Forstamtsleiter vor 1 1/2 Jahren sagte (als mein Sportverein beantragt hatte, diesen Weg in die Strecke eines Trailrunning-Wettkampf einzubeziehen), das sei kein Weg mehr, man habe ihn aus der Nutzung genommen und werde ihn auch nicht mehr nutzen. Tja, diese Aussage wurde genau 1 Jahr später widerlegt.

Ich bin daher sehr dafür, in der Regel einfach aus highway=track ein abandoned:highway=track oder ein disused:highway=track zu machen. Dann bleibt die einmal mühevoll eingezeichnete Weggeometrie erhalten und man kann einen solchen Weg einfach wieder in einen genutzten Weg umwandeln, sobald er wieder aktiv genutzt wird. Das geübte Auge erkennt solche vorübergehend ungenutzten Wege auch leichter im Winter und zeitigen Frühjahr. Im Sommer liegt vieles unter dem Bewuchs versteckt. Im Winter sieht man dann aber anhand einer kleinen Böschung oder anderen Merkmalen, dass hier eigentlich mal ein Weg entlang führte. Für mich, der oft auch mal quer durch den Wald unterwegs ist, ist sowas dann durchaus auch ein Orientierungspunkt - wofür es recht hilfreich ist, wenn der nicht mehr genutzte Weg noch in der OSM-Datenbank vorhanden ist (OSMAND z.B. zeigt abandoned:highway=track als ganz zarte, graue Linie an, man bemerkt es gar nicht, wenn man nicht ausdrücklich darauf achtet.) Gerade in steilem Gelände stellen ehemalige Wege eine deutlich erkennbare Landmarke dar, da die Trasse (links und rechts Böschungen, dazwischen eben) bestehen bleibt, auch wenn ein Weg allmählich zuwächst.

Wenn aber keinerlei Spuren von einem Weg zu erkennen sind, große Bäume darauf stehen, dann lösche ich solche Wege auch durchaus.

In so einem Fall, dass die ehemalige Wegfläche offensichtlich bepflanzt wurde und sich nicht lediglich Bäumchen selbst dort angesiedelt haben, würde ich tatsächlich eher zu löschen tendieren, zumindest, wenn es keine anhand von Böschungen noch klar erkennbare Wegtrasse gibt. Wenn es eine solche klar erkennbare Wegtrasse gäbe, die aber offensichtlich aufgeforstet wurde, würde ich eher zu abandoned:highway=track tendieren als zu Löschen, da da ja faktisch noch eine klar erkennbare Wegtrasse vorhanden ist, sie ist halt nur dauerhaft aus der Nutzung als Weg genommen worden, also gleiches Prinzip wie bei einer Bahntrasse, die anhand von Bahndamm und Geländeeinschnitt noch klar als ehemalige Bahnstrecke erkennbar ist. Ist die Wegtrasse aber unterhalb der jetzt dort angepflanzten Pappeln nicht mehr zu erkennen, würde ich löschen.

Aber bitte immer bedenken: Löschen geht schnell, neu Einzeichnen ist aufwändig.

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Der Punkt ist halt - Es ist nicht mehr da - und es war auch schon vor 2-3 Jahren nicht mehr da - Ich mache ja seit 2014 Mapillary Bilder - mittlerweile 5800km und 720T Bilder - Und der Zustand ist nicht besser geworden über die Jahre. Aussage der Stadt. Straße ist aufgegeben - Sie verweisen auf einen 100m weiter parallel laufenden Weg. Lifecycle tags sehe ich ein solange dinge noch semi-existieren - Vor allem in Luftbildern und der gewogene Arm-Chair mapper das wieder einträgt. Das war mal eine durchgehende Straße - vor vermutlich 60-80 Jahren aufgegeben weil es einen Neubau gab. Dann ist das über die Jahre zugewuchert und jetzt eben auch wirklich nicht mehr da.

Im Luftbild nicht mehr da. Vor ort nicht mehr befahr oder begehbar weil eben weg. Da steht eine Pappelplantage die vermutlich aufgeforstet wurde als man da die 380kV Stromtrasse bzw die Masten neu gestellt hat ( Die quasi auch auf oder direkt neben dem ehemaligen Weg stehen ).

Und da die Stadt eben sagt - Straße aufgegeben - wird auch nichts mehr dran tun - IMHO: Löschen - das kommt nicht wieder.

Man könnte natürlich auch “machete=yes” taggen für den gewogenen quer-feld-ein-wanderer.

Flo

Nicht sichtbar und nicht nutzbar, ist ein kleiner Unterschied… :wink:
Es muss außerdem trail_visibility heißen… :wink:

Vielleicht könnste den CS mal verlinken…

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Also es geht mir um diesen Weg. Way: 219168111 | OpenStreetMap

Eigentlich lag mir die Frage auf der Tastatur, ob man an der Vegetation erkennen kann, ob es tatsächlich einen Weg gab oder ob etwas zugewachsen ist. Es gibt keine Spur von dem Weg. Es wirkt wie normaler Bewuchs auf mich.

Der Nachbarweg Way: 59737173 | OpenStreetMap vom selben Mapper zur selben Zeit gemappt, ist begehbar, ohne dass irgendein Ast einem ins Gesicht schlagen würde. Also gut erhalten.

Und DE:Lifecycle prefix - OpenStreetMap Wiki liest sich für mich so, erahnen müsste man schon irgendetwas etwas.

Auf Grund der Gesamtsituation würde ich auf “Löschen” plädieren.

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Interessant, dann geht es ja anscheinend gar nicht um einen irgendwann einmal mit entsprechenden Erdarbeiten angelegten Fahrweg sondern um einen Trampelpfad. Ein solcher Pfad wird nicht angelegt und auch nicht vorübergehend mal stillgelegt. Ein solcher Pfad existiert nur, solange er regelmäßig begangen wird. Wird er nicht mehr begangen, verschwindet er spurlos. Wenn sich zudem der Bewuchs nicht von der Umgebung unterscheidet, dann ist hier eindeutig Löschen angesagt.

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Es ist “auf der Erde” nichts mehr zu sehen. Klar kannst du dich durch das Dickicht schlagen. Deshalb sage ich ja “machete=yes”

Und nein CS werde ich nicht verlinken. Das gab zu viel böses Blut und mir war es irgendwann nach Schlichtung durch die DWG zu doof - Dann existiert halt ein imaginärer weg mehr bei OSM. Wenn Fakten in Form von Bildern “Da ist nichts” mit “Mir egal” beantwortet werden :man_shrugging:

Flo

Da ich damit quasi beruflich zu tun habe: Es gibt eine Fülle solcher “verwaister” Wegeparzellen. Bei uns werden Wege allgemein als Wirtschafts-/Gemeindewege bezeichnet, besitzen einen Unterbau, Entwässerungsgraben und befinden sich in öffentlichem Eigentum. In Zeiten kleinteiliger Landwirtschaft war es nötig, ein dichtes Wirtschaftswege-Geflecht vorzuhalten. Heute befinden sich viele dieser Wegeparzellen innerhalb eines Areals, das ein einzelner Landwirt bewirtschaftet. Damit entfällt meist der Nutzungszweck “Zuwegung”. Auf der anderen Seite können diese Wege z.B. nach wie vor dem lokalen Naherholungsraum dienen. Wir als Kommune überlassen manchmal einem Landwirt auf Anfrage und Prüfung die Wegeparzelle zur eigenen, nicht-öffentlichen Nutzung, verlangen aber, dass die Parzelle gepflegt wird, um die ursprüngliche Nutzung ggf. wieder herzustellen. Die Unterhaltung von Gemeindewegen wird meist lokal organisiert und orientiert sich an aktuell vorhandenen Forderungen. Da ist es dann schlicht so, dass mancher Gemeindeweg heute nicht mehr, oder nur alle 5 Jahre gepflegt wird, weil aktuell kein, oder nur ein geringes öffentliches Interesse vorhanden ist. Es gibt bei uns gerade aber auch aktuell Fälle, wo die “Reaktivierung” eines verwaisten Wegs gefordert wird.
Ich persönlich würde “verwaiste” Wirtschaftswege nicht in OSM erfassen, die Parzellen allerdings auch nicht Nachbar-landuse=farmland, etc. zuschlagen…

Michael

Der von Flohoff geschilderte Weg wurde aber seiner Beschreibung nach offensichtlich mit Pappeln bepflanzt. Das ist eindeutig landuse=forest und für mich zudem ein klares Zeichen, dass dieser Weg dauerhaft nicht mehr als Weg genutzt werden soll und mit einer Reaktivierung auf lange Sicht nicht zu rechnen ist.

Völlig richtig. Mein Hinweis bezog sich auf ggf. benachbarte, in diesem Fall nicht landuse=forest-Flächen, die sich manchmal “verwaiste” Parzellen einverleiben.

Hier ist das glaube ich die alte Wegeführung der Kreisstraße - Die ist dann verlegt worden und der weg aufgegeben - Das muss aber vor der Asphaltierung passiert sein - deshalb ja meine Annahme mit den 80 Jahren. Ein teil ist heute wirklich Wald - Da gibts dann noch einen Trampelpfad, von der anderen Seite ist das noch zuwegung zu irgendwelchen Pferdewiesen, und in der Mitte ist das nach dem neubau eines Strommasten für den vermutlich da zuwegung genutzt wurde aufgeforstet worden. Bin eben auch nochmal da gewesen. Das ist der “weg” - Jeweils die beiden enden bis zu denen man noch ohne Machete kommt. Das Gras neben der Pferdewiese ist mehr als Kniehoch und die Bäume sind so 2.5m oder so.


Naja - Wie dem auch sei - Ein andere Mapper besteht drauf das DAS ein Weg sei. Ich hatte mich ja nur gekümmert weil es die Meldung über “Ey da ist kein weg” gab.

Danke für diese im wahrsten Sinne des Wortes anschauliche Schilderung. Von einem Weg ist jedenfalls weit und breit nichts mehr zu sehen, geschweige denn zu ahnen.

Sowas kann im Sommer und Winter teilweise ganz unterschiedlich aussehen (z.B. im Sommer nicht erkennbar im Winter ein Trampelpfad). Wenn noch Wegespuren vorhanden sind würde ich disused:highway oder abandoned:highway nutzen. Die Wegespuren sind insbesondere bei starken Bewuchs im Sommer besonders schlecht zu erkennen, daher würde ich die Löschung erst im Winter entscheiden, wenn der Weg dann immer noch nicht erkennbar ist.

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| Langlaeufer
June 20 |

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Sowas kann im Sommer und Winter teilweise ganz unterschiedlich aussehen (z.B. im Sommer nicht erkennbar im Winter ein Trampelpfad). Wenn noch Wegespuren vorhanden sind würde ich disused:highway oder abandoned:highway nutzen. Die Wegespuren sind insbesondere bei starken Bewuchs im Sommer besonders schlecht zu erkennen, daher würde ich die Löschung erst im Winter entscheiden, wenn der Weg dann immer noch nicht erkennbar ist.

ich kann auf den Fotos auch keinen aktuell genutzten Weg erkennen, jedenfalls nicht intensiv, aber aufgrund dessen würde ich auch noch nicht ausschließen wollen dass es dort überhaupt einen Weg gibt. Sieht jedenfalls so aus als würde man einigermaßen problemlos durchkommen.