Teile der Karte evtl. ungenau?

Hej ihr,
ich bin recht neu beim Kartografieren, und habe ein kleines Problem, wahrscheinlich ein “Anfängerproblem”…

Bei mir in der Gegend gibt es noch einiges zu kartografieren an Fuß- und Radwegen, ich habe ein GPS im Handy. Also bin ich losgezogen, und mir fiel auf, dass es Gebiete gibt, in denen die in OSM abgelegten Daten gut passen zu dem, was mein GPS misst. In anderen Gebieten allerdings liegen die Daten und mein GPS-Signal recht weit auseinander, und die Daten von dort sind zum Großteil von einem User gemacht worden. Ich habe hier noch ein zweites Handy mit GPS und habe die Daten verglichen, die die Geräte rausgeben - sie sind sich recht einig, bis auf ein paar Meter halt.

Was soll ich nun tun? Die vorhandenen Daten "zurechtrücken? Meine eingetragenen Daten verschieben? Ich kann im Moment mehr abschätzen, wie ich die Fußwege eintrage. Wenn ich mich an meinen GPS-Track halte, muss ich für das Gebiet immer einen Offset dazurechnen, ich bin immer ca. 40m zu weit südwestlich im Vergleich mit den Originaldaten. Aber nur bei mir im Ort - woanders passt es. Ich könnte mir vorstellen, dass die Daten von einem Overlay abgezeichnet sind, und dieses nicht vernünftig eingepasst wurde. Wie würdet ihr vorgehen?

LG,
Lena

Achja, GPS-Tracks aus meiner Gegend gibts nicht so viele auf dem Server, besonders da nicht, wo sich das so verschiebt.

Hallo Lena!

Der Grund der Verschiebung kann vielfältig sein.
1). Die erste Frage wäre, was für ein GPS-Chip in deinem Handy werkelt.
2). Wenn es ein älterer Chip ist, dann kann bei schlechtem Wetter oder dichtem Blätterwald über dir die Abweichung größer sein, als wenn du ein Gerät mit neuestem GPS-Chip hast.

Die Gretchenfrage ist halt, stimmen die Tracks von deinem Handy, oder liegen die Eintragungen des anderen Users daneben?

Ich habe mir wie folgt geholfen:
Mit meinem älteren Gerät habe ich die Strecken nur aufgezeichnet, wenn der Himmel wolkenlos gewesen ist, so versuchte ich die Abweichungen meines eigenen Gerätes zu minimieren.
Dann bin ich die selben Strecken immer mehrmals abgelaufen, um eine möglicht hohe Dichte von Trackpunkten zu bekommen.
Fehlen in OSM für die getrackten Straßen die Trackpunkte, dann habe ich mir “das Recht” herausgenommen, die gezeichneten Straßen zu korrigieren. Fairerweise habe ich dann aber auch meine Trackpunkte hochgeladen.
Wenn die Daten der gezeichneten Straßen nur von einem einzelnen User stammen, dann könnte man ihn auch kontaktieren und mit ihm darüber sprechen/schreiben (ist bestimmt kein Unmensch). -Vielleicht hat dieser mehr Ahnung als du, und ihr kommt zusammen darauf, wo der Fehler liegt.
-Wenn ich Straßen korrigiert habe, dann habe ich später, nachdem sie in der Garmin-Karte integriert waren auf mein Navi geladen, und bin die Strecken zur Kontrolle bei höchster Auflösung noch einmal abgelaufen/abgefahren.
Als Konsquenz habe ich mir mittlerweile einen besseres Gerät (Datalogger) mit dem wahrscheinlich zur Zeit besten GPS-Chip zugelegt um meine eigenen Trackfehler auf ein Minimum zu reduzieren.

Gruß Frank

Jetzt verrat uns noch, wie das verdammte Dingens heisst!

Hej Frank,
Na, mich hat halt stutzig gemacht, dass es halt besonders in der einen Gegend nicht passt, und woanders halt schon. Und beim Geocaching hats eigentlich auch immer recht genau funktioniert. Ich wohne da, von daher bin ich hier schon bei verschiedensten Wetterlagen unterwegs gewesen ;). Aber den mal zu kontaktieren ist ne Idee (warum kommt mir das eigentlich nicht selbst?), muss ich nur noch rausfinden wie ich das hier in dem System machen kann :). Das Telefon ist neuerer Bauart, aber wie alt der Chip ist weiß ich natürlich nicht.

Aber, bisher hab ich dann halt nur Geschäfte, Bushaltestellen, Banken und Briefkästen und nur wenige Wege gemappt. Bin ja noch Anfängerin ;).

LG,
Lena

.

So habe ich auch angefangen. Bin auch noch nicht so lange dabei, aber diese Zeit recht intensiv.

Wenn du in JOSM auf den Weg klickst, dann bekommst du den Nicknamen des Mappers.
Den Namen des Users kannst du am Ende der folgenden URL eintragen (gegen meinen Nicknamen austauschen), und du bist auf seiner Seite.
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/User:Frank9652
Wenn du dich oben rechts angemeldet hast, dann kannst du auf der linken Seite unter “Werkzeuge” dem User eine e-mail schicken.
…vielleicht gibt es auch einen einfacheren Weg.

Gruß Frank

:slight_smile:
Zur Zeit scheint der MTK-II Chip der Beste zu sein (soweit ich gelesen habe).
Enthalten in den Geräten “i-blue 747A+” baugleich mit “Qstartz BT-Q1000X” und “Blumax Bluetooth GPS 4044”.
Ich habe mir letzten zugelegt, weil ersterer beim Händler zur Zeit nicht lieferbar ist.
Der MTK-II-Chip soll mittlerweile auch in der neuen Generation von Garmingeräten GPSMap 60… und eTrex Legend H… werkeln.

Gruß Frank

Hallo Lena,

zu diesem Thema gibt es schon einige Threads hier im Forum.

Die GPS Geräte haben je nach Wetterlage und Anzahl empfangbarer Satelliten unterschiedliche Abweichungen. Die guten so bei 5m, was aber für unsere Zwecke ziemlich genau ist. Wenn Du Dir nicht sicher bist, lauf die Strecke mehrfach ab, lad Dir alle Tracks in JOSM und vergleich sie mit dem bestehenden Daten. Ggf. kannst Du auch noch die GPS-Daten anderer User mit JOSM vom Server runterladen. Wenn Deine GPS Daten schön nahe beieinander liegen,kannst Du den Weg in die Richtung der höchsten Punktekonzentration ziehen. Dann hast Du statistisch gut gesicherte Daten.

Manche Wege sind nur nach einem Track gezeichnet, der vielleicht etwas daneben liegt. Aber eine etwas ungenauerer Weg ist besser als gar kein Weg.

Wenn Du es dann noch ganz perfekt machen willst, kannst Du den User, der den Weg gezeichnet hat über Deine Änderungen informieren. Manchmal bekommt mann da auch noch interessante Infos. (aber das hat Dir Frank ja auch schon gesagt)

Wie gesagt, wie Du es machst ,bleibt Dir überlassen. Aber mit Freundlichkeit kommt man, nach meiner Erfahrung am weitesten.

Gruß

Volker

Sch… Tippfehler

Hallo Lena,

erst mal Danke für dein Mitwirken an OSM.

Ich habe in ziemlich “weißen” Gebieten angefangen, das war natürlich etwas einfacher. Wo nix ist, kann man nix kaputt machen. :laughing:

Meine ersten Wege hatte ich im “nix” nur sehr grob eingezeichnet. Später, wenn mehrere und/oder genauere Tracks vorlagen, habe ich oder andere die groben Wege dann immer mehr verfeinert.

Und wenn der “Erste” beim Zeichnen der Wege in deiner Gegend einen konstanten Offset oder einfach schlechten Empfang hatte, konnten die Wege nicht genauer werden.
Wenn du jetzt schon 2 GPS zum Vergleich nutzt, gehe ich mal davon aus, das du die besseren Werte hast.
Wieviel ist bei dir eigentlich “recht weit auseinander”?

Den Ersteller der Wege kannst du natürlich gern anfragen. Ich für meinen Teil bin sogar froh darüber, wenn andere “meine”:wink: Wege verbessern und will da auch gar nicht erst gefragt werden.
Ich freue mich, wenn die Karte besser und vollständiger wird.

Grüße

Ropino

Was man mal machen sollte:
Im Kreis laufen
Umdrehen
Wegenetze im Zickzack

Dann sieht man recht gut, ob beim 2. Durchgang desselben Punktes dieser wieder getroffen wurde bzw. ob der Hin- vom Rückweg abweicht etc.

Mein guter alter Magellan GPS 320 aus dem Jahre 2000 (oder so) offenbart dabei manche überraschende Wege :wink:
Er scheint auch irgendwie “nachzulaufen”, d.h. wenn man abbiegt, ist die Koordinate noch nicht an der Kreuzung “angekommen” und der track ist dann etwas zu früh abgebogen. Wenn man das weiß, kann man’s berücksichtigen beim Mappen später. Deswegen mappe ich auch lieber Feld- und Waldwege, weil da fällt es meistens nicht so arg auf, wenn’s mal trotzdem etwas daneben liegt …

Ich hab mir einen iblue747A+ gekauft und jetzt wo ich halt auch eigene Tracks hab, ist mir erst aufgefallen wie gut es doch war vorher geschaut zu hab wie genau die GPS-Geräte sind. Bei uns in der Gegend sind teilweise Yahoo-Luftbilder und die Tracks passen halt so wunderbar :slight_smile:

Also schau und Vergleich deine Tracks mit anderen bzw. mit mehrmaligen aufnehmen damit du ein Gefühl hast wie genau deine Tracks wahrscheinlich sind. Dann kannst du ohne schlechtes Gewissen verbessern.

Ich z.B. muss nur immer aufpassen das ich bei großen Straßen mit dem Fahrrad am rechten Rand fahre und nicht in der Mitte, aber es ist schwierig abzuschätzen wie weit es weg sein muss. Mit messen und und nicht mehr zoomen im JOSM geht das aber auch… da bräuchte es mal ein Art Funktion im JOSM…

MfG Michael

Hallo Lena,
scheint ja ein ziemlich geheimes Handy zu sein, weil Du es uns nicht verrätst. :wink:

Der beste GPS-Chip hilft halt nichts, wenn dessen Antenne eingequetscht zwischen Akku, Speicherkarte, Kamera und den restlichen Bautleilen des Handys dahinsiecht. Dazu noch das Handy in der Tasche oder oder so am Körper getragen, daß die Hälfte der Satelliten abgedeckt werden. Auf freier Strecke ist der Track meist brauchbar, aber im Wald oder zwischen den Häusern der Stadt driftet der Track dann stark ab. Oft erkennt man es an einer Zick-Zackspur auf vermeintlich gerader Strecke.

Schau halt Deinen Track mal auf Google Earth an, das ist ja nicht verboten.

Ist ein Nokia 6220 Classic, und ich habs in der Hand gehalten, eben damit der Empfang besser ist. Mit GoogleMaps passt der eine Track, den ich hier gerad liegen hab, ganz gut, also, auf jeden Fall viel besser als mit den OSM-Daten. DIe Abweichung war bei denen so um die 40m konstant in eine bestimmte Richtung.

LG,
Lena

Hey Lena,

einer dier vielem Möglichkeiten, die Güte von GPS-Aufzeichnungen zu prüfen, ist das laden mit www.routeconverter.de oder unter www.gpsvisualizer.com … dort ist die Kontrolle anhand von Satellitenbildern möglich.

Wie machen sich da deine Tracks?

Manch einer bastelt sich noch eine Halterung, um das Gerät auf dem Hut zu tragen oder …
man kann in beide Hände eine selbstgebaute Antenne (Bastelanleitung steht in der CHIP) halten und dabei den Almdudler blasen oder …
den gesamten Weg nochmals rückwärts laufen (Rückspiegel benutzen) oder …
drei Schritte vor und zwei wieder zurück gehen (Anleitungen dazu gibts bei der Baseler Fastnacht) oder …
sich einen Scheißdreck um die Abweichungen kümmern und einfach loslegen.

Ich mache das generell so.

Mappen mit dem Fahrrad:
Wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, dann fahre ich jede Straße generell mindestens zwei mal ab. Einmal hin, und einmal zurück.
Dann hat man theoretisch einmal den Track für die rechte Spur, und einmal den Track für die linke Spur.
Im Idealfall nimmt man dann die goldene Mitte beider Spuren, und hätte dann die theoretische Straßenmitte.
Ein weiterer Vorteil liegt auch darin, daß man mal “Ausreißer” wegen schlechter Empfangsbedingungen besser entdecken kann, und diese nicht auch noch in die OSM einbaut.
Bei meinem Uralt-Garmin das nicht so häufig Trackpunkte setzt, habe ich es sogar bisher so gemacht, daß ich jede Straße bis zu vier mal abgefahren bin, um eine höhere Anzahl von Trackpunkten zu erhalten.
Der Vorteil beim Mappen mit dem Fahrrad ist, daß man nicht so leicht kleinere Sachen (Fußwege, Briefkästen, Verkehrsschilder etc.) übersieht.
Wenn man dann auch noch zum setzen des Waypoints stehen bleiben kann, dann werden die Daten meiner Meinung nach genauer.

Mappen mit dem Auto:
Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, dann habe ich eine externe GPS-Antenne mit Magnet auf dem Autodach. Diese ist möglichst nahe auf der Fahrerseite auf dem Dach angebracht. Fährt man so kleinere Straßen auch zweimal ab, dann müßten die Trackpunkte relativ nahe an der Fahrbahnmitte liegen.
Und je breiter eine Straße ist, desto wichtiger finde ich es, daß die Straße nicht nur in eine Richtung, sondern auch in die Gegenrichtung abgefahren wird, um möglichst genau die Fahrbahnmitte zu treffen. Hier habe ich in meiner Gegend den Eindruck, daß manche sehr breite Straßen (Bundesstraßen) nur in einer Fahrtrichtung gemappt wurden, und das deshalb der Autofahrer der die Straße in entgegengesetzter Richtung fährt, so ziemlich “neben der Spur” fährt (snap auf Straße ausgeschaltet).

Gruß Frank

Übertreiben muß man es nicht, da hast Du schon recht.

Es schadet aber nicht, wenn sich ein jeder mal versuchsweise etwas mit seinem GPS-Gerät auseinandersetzt, um zu sehen wo die Grenzen des Möglichen sind. Nicht daß bestehende Wege gedankenlos umkorrigiert werden.
Einen Weg durch dichteren Blätterwald, am besten noch bei nassen Blättern, hin- und zurücklaufen, zu einer anderen Zeit nochmals ablaufen, mehrmals stehenbleiben und wieder losgehen… und dann mal vergleichen. Oft hat man zwischen höheren Häusern in der Stadt schon Ausreisser.
Auch die besten Outdoorgeräte von Garmin und Co sind nicht vor Abweichungen und Ungenauigkeiten bei erschwerten Bedingungen gefeit!
Nicht zu vergessen, daß bei vielen Handys/PDAs die Static Navigation aktiviert ist (nach einem Stop beginnt die Aufzeichnung erst wieder bei Überschreiten einer Geschwindigkeit von meist 3 - 5 km/h). Da kommt dann doch mal ziemlicher Track-Müll raus.

Andererseits ist es m.M. nach besser, ein Weg im Wald liegt mal 25 Meter daneben, als daß der ganz fehlt.

Hi Frank

natürlich ist es besser die Straßen doppelt abzufahren, aber da kommt man nicht voran. Es ist Wahnsinn wie viele Kilometer man in so einen Ort zurücklegen kann bis man jede Straße doppelt abgefahren hat. Ich hol mir jetzt immer als Vergleich die GPS-Rohdaten bis JOSM und schau ob des dazu passt und wo nicht bzw. was dann richtig ist.

Zur Zeit schau ich wo Wege noch ganz fehlen und Bau die in meine Radtouren mit ein. Ich markiere sie mir die weg von meinen Radweg gehen und schau danach ob an diesen Stellen auch Wege weggehen in OSM. Vor allem Feldweg findet man dadurch noch viele die einfach fehlen. Ich muss mir jetzt nur noch irgendwas zulegen damit ich mir die ganzen Sachen die ich mir im GPS-Logger markiere auch merken kann, weil ich nicht so stehen bleiben möchte jedes mal g.

Gruß Michael

Richtig!
Anfangen muss man.
Als ich hier in meiner Gegend angefangen habe, stand da ein einzelner node mit dem Hinweis “Hier ist nix”.
Und wenn ich da die Probleme hin und hergewälzt hätte, ob der Track stimmt, ob er abweicht oder ob ich vorsichtshalber nur bei sternklaren Himmel rumlaufe oder auf Regen warte etc. etc. dann wäre hier immer noch “nix”.
Es gibt genügend Mapper, die einen Spaß daran haben “falsche” Wege nachzumappen und zu korrigieren.
Und so kommt eines zum andern und zum Schluß stimmt die Richtung!
Und zum Ende sei die Frage gestattet, welcher Mapper hat den nun das “Supergerät” mit dem bis auf den letzten Meter alles genau vermessen werden kann?
Der richtige Verlauf einer Strecke kommt dann zu Vorschein, wenn ich unter JOSM mir auch die Rohdaten lade und dann den Weg vermittele.
Geht immer, stimmt immer, klappt immer.