Hat jemand eine gute Idee, wie man die Wege eines großen Waldgebietes systematisch erfassen bzw. mit den existierenden Daten abgleichen kann?
Die amtlichen Karten haben oft nicht mehr existierende Wege drin und in OSM fehlend einige, auch Hauptwege.
Bisher erfasse ich die Wege, indem ich sie mit dem Garmin (mit OpenMTBmap-Karte) am Lenker kreuz und quer durch die Gegend spazierenfahre und dabei bevorzugt Wege benutze, die meine Karte nicht anzeigt.
Den Track lade ich dann in JOSM und male die fehlenden Wege nach. Soweit so gut.
ABER:
Wie notiert man am Besten, welche Wege NICHT existieren? Auf Papierkarte den eingezeichneten Weg durchstreichen?
Welche Systematik bewährt sich, um ein ganzes Gebiet zu erfassen? Auf Papierkarte eines nach dem anderen abhaken?
Wenn die Erfassung am Besten mit einer Papierkarte funktioniert, wie bekomme ich dann eine halbwegs aktuelle OSM-Papierkarte? Zur Zeit drucke ich da http://opentopomap.org aus. Eine papierlose Arbeitsweise wäre mir eigentlich lieber!
Kennt jemand eine wintertaugliche Methode, um die Zusatzinformationen (z.B. Wegebeschaffenheit, Name des Weges) zu erfassen. Fotoaparat oder Smartphone mit osmtracker lassen sich nur ohne Handschuhe bedienen, was die Sache im Winter recht umständlich macht.
Es gibt Handschuhe, mit denen man kapazitive Touchscreens betätigen kann/können soll. Hab so ein Teil letztes Jahr im Tchibo-Shop gesehen aber leider nicht gekauft. Die sollte es ja wohl auch woanders geben.
Ich fahre auch mit Oregon am Lenker durch den Wald und biege nach Lust und Laune in nicht verzeichnete Wege ab (auch Sackgassen). Den aufgezeichneten Track vergleiche ich zu Hause mit den amtlichen Karten (hier in BW gibts Maps4BW). Bei einem halbwegs vollständig gemappten Gebiet vergleiche ich auch vorher mal mit der Karte und versuche fehlende Wege gezielt anzusteuern (längst nicht alle eingezeichneten existieren noch).
Kommentare (Zustand, Markierungen etc.) gebe ich unterwegs mündlich in ein Columbus V-900 (steckt an Halsband in Brusttasche oder lose). Der Aufzeichnungsknopf an der Seite ist auch mit Fahrradhandschuhen bedienbar. Geht auf gutem, geraden Weg auch einhändig während der Fahrt.
Die Trackdatei enthält Referenzen auf die Wave-Datei, dadurch kann ich mir nach Hochladen in JOSM die Kommentare georeferenziert anhören und kann die Einträge ergänzen.
Wenn das Wegenetz halbwegs systematisch aufgebaut ist, würde ich einen Hauptweg von Anfang bis Ende abfahren und dabei alle (wirklich alle!) Abzweigungen erfassen, je nach Gusto auf dem Hinweg die eine, auf dem Rückweg die andere Seite (ich übersehe so weniger) oder beide Seiten in einem Durchgang. Beim Einzeichnen daheim sieht sieht man die Konflikte. Ich trage auch schon einmal einen Linienansatz ein mit einem “note=der in der TK gezeigte Weg existiert nicht (mehr).", damit nicht ein Couchmapper den wieder ergänzt.
Wie die Spinnen: Hauptwege systematisch abfahren, in einem zweiten Durchgang die Nebenwege. GPSr oder Schlaufon können über einer Karte den gerade aufgezeichneten Track darstellen, da sieht man an jeder Abzweigung, ob man schon einmal da war.
Eine Alternative ist ein Diktiergerät zusammen mit Tracker, und dann die Ansagen per Zeitstempel geocodieren.
Im Winter brauchte man einen Start/Stopp-Fernsteuerknopf, da weiß ich leider nicht, ob’s den Handschuhtauglich gibt.
Andere Interpretation: Da kann man schon den einen oder anderen verwunderten Blick ernten, wenn man (auch zu Fuß) da eigenartiges Zeug (“Weg ab hier geteert”) in ein Aufzeichnungsgerät spricht. Bin dadurch aber auch schon nach neugieriger Nachfrage ins Gespräch über OSM gekommen.
Mal schauen, ob ich ein Diktiergerät finde, das einen ausreichend großen mechanischen Knopf hat und sich am Lenker befestigen lässt.
Das scheint mir am praktischen zu sein für die Zusatzinfo. Und zum merken nicht mehr nutzbarer Wege hilft das wohl auch.
Sonst werde ich meine Handschuhe mal mit leitendem Faden versehen.
Und um auf dem Garmin zu sehen, ob ein Weg schon erfasst ist, versuche ich es mal mit einer selbst hergestellten Garminkarte, wie es hier beschrieben ist: http://gps.maroufi.net/mkgmap.shtml
In den Bereichen des Waldes, die schachbrett-artige Forstautobahnen haben, arbeite ich mich so der Reihe nach durch.
In den hügeligen Bereichen mit den gewundenen und sich immer wieder kreuzenden Wegen ist mir die Systematik nicht so ganz klar, aber dort macht das radeln eh mehr Spaß und dreifach fahren ist ganz OK.