Team Statistiken wie bei BOINC

Hallo,

gibt es für OSM eine Plattform wie bei BOINC (Seti@home) http://boincstats.com/en/stats/41/team/list/ bei der sich User zu Teams zusammenschließen können und mit anderen Teams im Wettbewerb stehen?

Ich kenne zwar Statistiken wie diese hier http://www.openstreetmap.org/stats/data_stats.html bei denen einzelne Benutzer aufgezählt werden, jedoch muss ich sagen, dass im Team doch viel mehr Spass macht. :smiley:

Ich habe zwar leider keine Kenntnisse sowas selbst umzusetzen, aber evtl. ist das ja für jemanden eine kleine Anregung mehr Aktivität bei Usern zu verbreiten. :slight_smile:

Was denkt ihr darüber?

Grüße

max

Ich könnte mir vorstellen, das das schon für Mapping Parties implementiert wurde, habe aber keine Infos dazu.

Ich denke nicht, daß man allzu starke Anreize setzen sollte, “viel” zu OSM beizutragen. Neben der nackten Anzahl der Objekte spielt - im Unterschied zu BOINC et al. - auch die nur schwer meßbare Qualität der Arbeit eine Rolle. Ich hätte jedenfalls gerne auf einige tausend Gebäude eines Mappers aus der weiteren Umgebung verzichtet, wenn er die restlichen dafür halbwegs ordentlich gezeichnet hätte.

Bei der “Night of the living maps” wurde das über ein Hashtagg (#notlm) im Changeset-Kommentar gelöst.
Pascal hat damals eine extra Auswertung dazu geschrieben.

Edbert (EvanE)

Um so Statistiken über einen Zeitraum zu erstellen, wäre eine full history DB sinnvoll bzw. eigentlich nötig. Auf dem Karlsruher Hack Weekend habe ich letztes Wochenende erfahren, das es seit Februar keinen erfolgreichen Full History Dump mehr gegeben hat, weil die Erstellung klemmt.

Alternativ wäre sowas (aus meiner Sicht aber umständlicher) über mehrfache overpass Queries und speichern und auswerten möglich.
Roland (Overpass-Betreiber) will die Overpass history tauglich machen bis Ende dieses Jahres, das wäre dann evtl. auch technisch eine Lösungsmöglichkeit.

So Wettbewerbsvergleiche will bestimmt nicht jede/r OSM-ler haben. Ich würde sowas nur anbieten (in Straßenlisten- und Hausnummernauswertungen), wenn ich explizite Aussagen hätte von den Account-Inhabern, das sie das wollen.

Viele Grüße

Dietmar

Na unser Statistik-Experte ist ja wirklich der Pascal Neis, der hat ja auch schon eine feine Einzel-Mapper-Auswertung :slight_smile:
http://hdyc.neis-one.org

Weiteres zum Thema findet sich hier:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Stats
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Gamification

Ich finde die Idee schon sehr gut und denke man kann sie bestimmt auch leicht realisieren, z.B. wie bei der NOTLM mit Team-Hashtags.
Allerdings ist da schon auch die Gefahr zu sehen, dass einige Leute sich nur noch darauf konzentrieren in der TopScore-Liste möglichst weit nach oben zu kommen. Das werden bestimmt nicht viele machen, aber wenn man es wirklich “offiziell” für eine längere Zeit macht, dann sollte man das vielleicht nicht komplett außer Acht lassen.

Hallo Dietmar

Das könnte ein Vorteil von Teams sein, nicht als Einzelperson in Erscheinung zu treten.
Eine genauere Auflistung nach Team-Mitgliedern, sollte nur diese sich ansehen können, bzw. für andere nur ananymisiert erfolgen.

Edbert (EvanE)

Nahmd,

Du oller Miesmacher!

Ich melde hiermit das Team “Wir wandeln GPX-Tracks nach OSM und laden die hoch” an. Bei der Anzahl der erzeugten Nodes erwarte ich für uns einen Spitzenplatz!

Gruß Wolf

Ja, das sehe ich ähnlich. Es ist unmöglich, den “Wert” der Beiträge zu OSM objektiv zu messen. Es gibt Edits, die viele Nodes produzieren, aber eher schaden als helfen, und es gibt mühsame Reparaturen der vorgenannten Edits, die zahlenmäßig nach gar nichts aussehen. Es gibt aufwendige Vor-Ort-Recherche für wichtige Details und massenhaftes Platzieren von groben Vierecken auf Häusern im Luftbild.

Eine passende Anekdote habe ich auch: Einen User, der sich “Schablonen” für die typischen 400m-Rennbahnen angelegt hat - mit ca 1000 Nodes für zentimetergenaue Wiedergabe der Rundung - und sie anscheinend auf jeden Sportplatz “stempelt”, den er findet. Leider auch ohne viel Rücksicht auf das, was dort schon ist. :roll_eyes:

Edit: Verzählt bei den Nodes

Schön das sich doch ein paar Gedanken dazu gemacht haben. Die Sache mit BOINC habe ich nur verwendet, dass klar wird auf was ich hinaus will. Das es bzgl Messbarkeit Unterschiede zu OSM gibt ist logisch. Der Einwand mit den messbaren Objekten macht Sinn. Klar, es gibt User die highway Kurven mit 15 Nodes bestücken und andere, die für das selbe Stück nur 3 Nodes verwenden. Bei Flächen ists ja das Selbe in grün.

Man könnte aber die Sache aber bestimmte Tags bzw. Nodes beschränken, die pro Objekt nur einmal vorkommen. Sagen wir mal auf Hausnummern und POIs. Sachen mit vielen Nodes, bei denen die Qualität nicht objektiv gemessen werden kann, wie highways, buildings, landuse Sachen und was es sonst noch gibt könnte man ausklammern.

Damit wäre auch ein Ansporn gegeben, die User weg vom Bing Arm-Chair-Mappen zu den qualitativen Details zu bringen **. So wäre die Sache auf messbare Objekte mit hohem Wert eingeschränkt.

Was sagt ihr dazu? :smiley:

** Ich möchte damit nicht ausdrücken, dass Arm-Chair-Mappen grundsätzlich schlecht ist. :slight_smile:

Moins,

Wie kommt man auf die Idee, besser als andere zu wissen, was die anderen tun sollen?

Und wie kommt man auf die Idee, dass die anderen sich von Zeichenfolgen auf einer Webseite von dem abhalten lassen, was sie tun wollen, und stattdessen etwas tun, was sie nicht tun wollen?

Bei mir bräuchte es schon was Repräsentatives zum Anstecken!

Gruß Wolf

@Netzwolf
Glaub mir, auf die Idee kommt man recht schnell. :slight_smile: Aber ich möchte gar nicht besser wissen was andere tun sollen. Ich denke einfach nur, dass ein bisschen Wettbewerb und Gruppenbildung über regionale Grenzen hinaus dem Projekt gut tun würde und versuche dafür eine Lösung zu finden.
Es ist mir klar, dass User sich nicht von einfachen Zeichenfolgen abhalten lassen etwas zu tun. Wenn aber hinter den Zeichenfolgen eine Logik steckt, welche Voraussetzungen fordert und und ein Mitmachen nach Regeln kontrolliert, so werden Interessenten das tun was bei diesem Projekt gefordert wird um dort aktiv zu sein. Nach solchen Logiken funktioniert fast jedes Webprojekt hinter dem nicht nur HTML steckt.

Ja ich hätte auch gern für 50 gesammelte Hausnummern ne Leberkäs-Semmel zur Stärkung, der Förderungsantrag wurde aber leider von der OSM Foundation nicht angenommen. :wink:

Wie gesagt, primärer Hintergrund der Idee ist Wettbewerb und überregionale Gruppenbildung. Wenn sich dafür eine Lösung finden würde, bei der dann die Qualität von OSM profitiert wäre das ein interessantes Projekt.

Das schon eher. “1000 Hausnummern (als Tag addr:housenumber) eingetragen” ist aussagekräftiger als “1000 Knoten gesetzt” (wobei selbst hierzulande Hausnummern zunehmend vom heimischen Sessel aus eingetragen werden, siehe BW). Selbst bei POI wird es schon schwierig: es gibt Leute, die pflanzen einfach ein shop=* oder amenity=* in die Landschaft und sind damit fertig; um name und evtl. weitere Details dürfen sich andere kümmern.

Andererseits ist die Frage, was überhaupt noch bleibt, wenn man sich auf einzelne Tags beschränkt. Wenn nur Hausnummern gezählt werden, ist das Eintragen von Hausnummern in vorhandene Gebäude ebenso viel wert wie das Einzeichnen des Gebäudes (oder Korrigieren der völlig realitätsfremden Form und Lage) und Eintragen der Hausnummern zusammen. Jegliche anderen Beiträge, etwa mühsam selbst erkundete Straßen und Wege (die einst der Kern von OSM waren) zählen nicht; Fehlerkorrekturen sind sowieso außen vor.

Insofern habe ich Zweifel, ob jemandes Beitrag zu OSM je halbwegs sinnvoll gemessen werden kann. Wenn überhaupt, geht das vielleicht zu einzelnen Themengebieten (n Hausnummern, maxspeed auf x Kilometer Straße ergänzt, k wikipedia-Tags, k Sportplätze, k smoking-Tags) ggf. im Zusammenhang mit entsprechenden “Projects of the [Whatever]” (was ja auch schon versucht wurde). Wobei auch solche eingeschränkten Statistiken Fehlanreize setzen können: es könnte jemand auf die Idee kommen, alle Karl-Marx-Straßen mit Karl Marx in der Wikipedia zu verlinken, oder alle innerörtlichen Straßen pauschal mit maxspeed=50 zu versehen, oder Straßen hochzustufen, weil bei der Zählung der maxspeed-Kilometer beispielsweise nur Straßen ab tertiary gezählt werden.

Es würde evtl. helfen, wenn Du immerhin schon mal die Erfassung von 20 Stück nachweisen könntest.

Nahmd,

Dem Projekt würde gut tun, wenn Du rausgehst und Hausnummern erfasst. Für 1000 Stück bekommst Du auch von mir einen Award (“Reisswolf am Bande” oder was in der Richtung) mitsamt Berechtigung, den auf Deiner Seite zu führen. Na? Ist das kein verlockendes Angebot?

“Fordern” … “Kontrollieren” … bei einem Freizeitprojekt. soifz
Ich hoffe jetzt einfach mal, dass das ein rein deutsches Phänomen ist. :confused:

Wieviele Hausnummern hast Du schon eingetragen?

Ich habe die Hausnummern im Stadtteil Benrath-Paulsmühle, in dem ich mal gewohnt habe, vollständig erfasst. Ohne Aufnahme in irgendeine Statistik. Hausnummern erfassen ist aber eine so unangenehme Tätigkeit, dass ich auch mit Aufnahme in eine Statistik ich das nicht noch einmal machen werde.

Es sei Dir unbenommen.

Meine Erfahrung ist, dass sinnvolle automatisch berechnenbare Metriken zur Bewertung nichttrivialer Arbeiten nicht existieren. Im besten Fall wird die Bewertung ignoriert (soweit möglich), im schlimmsten Fall passen die Bearbeiter ihre Arbeit der Bewertung an: dann steigt die Qualität, solange man sie über die Metrik bewertet, in der Realität aber sinkt sie: “for (int extralangerVariablennameZurErreichungEinerHohenBewertung: arrayMitEindrucksvollemNamen)”.

Im einfachen Beispiel: man kann Feldwege aus Luftbildern erfassen, Waldwege aber häufig nicht. Belohne ich das Erfassen großer Streckenlängen, und interessieren sich die Erfasser für die Belohnung, dann werden diese sich nicht mehr aufs Rad schwingen und sich um die Waldwege kümmern, sondern stattdessen Bing durchpausen. Vielen Dank für diesen Erfolg!

Ich will aber nicht nur rumnölen.

Sicher sinnvoll ist es, wenn Bearbeiter mit gemeinsamen Interessen sich zusammentun. Die Objekte, die sie interessieren, hervorheben oder sogar erst sichtbar machen. Tagging abstimmen und dann loslegen mit dem Erfassen.

Dann entstehen so schöne Dinge wie die beiden Spezialkarten der Seefahrer, die Wander- und Reitkarte, die topographische Karte der Alpen zusammen mit der Garmin-Alpinkarte oder auch die Karte der historischen Objekte. Die Darstellung von Themenbereichen aktiviert die, die sich für ein Thema interessieren. Stell dar, wo Handlungsbedarf besteht zu einem Thema. Und bewerte nicht die Bearbeiter.

Just my 2.38¢.

Gruß Wolf

-1
Diese Wettbewerbe erzeugen Quantität statt Qualität.

-1 > x < 1, x=?

rofl, Walter

Das > sollte wohl auch ein < sein, ansonsten ist jede Zahl kleiner als -1 eine Lösung.

jo, stimmt.

also: -1 < x < 1, x=?

Gruss
walter

Nachdem ich mich hier neulich vehement gegen allzu “motivierende” Statistiken ausgesprochen habe –

Von Frederik Ramm gab es vor längerer Zeit mal eine Auswertung der eingetragenen Hausnummern je Mapper, die mittlerweile allerdings fast ein Jahr alt ist. Aus dem jüngst von Jochen Topf bereitgestellten History-Planetfile (das letzte “offizielle” gab es im Februar) habe ich nun eine neue Statistik erstellt (Spalten: Anzahl, UID, Username). Natürlich alles ohne Gewähr; vielleicht mag der eine oder andere mal überschlagen, ob sein Eintrag einigermaßen hinkommt - oder sich einfach nur daran erfreuen.

Gezählt wird das Eintragen oder (natürlich negativ) Entfernen eines addr:housenumber-Tags (ohne Rücksicht auf andere addr:*-Tags), die Übertragung etwa von einem Knoten auf einen Weg sollte also neutral sein. Auch sinnvolle Löschungen stellen sich natürlich negativ dar, etwa bei dem User ganz am Ende der Tabelle, der früher (als die Duplicate Nodes Map noch funktionierte) in großem Stil Duplikate bereinigt hat. Wenn umgekehrt jemand dieselben 100 Adressen dreimal hochlädt, werden ihm 300 Hausnummern angerechnet. Von diesen Effekten abgesehen sollte die Auswertung halbwegs sinnvolle Resultate liefern.

Nach der neuen Statistik sind es 319 Accounts mit >10k (darunter natürlich viele deklarierte und nicht deklarierte Importe), 1931 mit 1k bis 10k, 5967 mit 100 bis 1k. Und 4761 haben (vgl. obige einschränkende Anmerkungen) eine negative Anzahl beigetragen, 125 davon -100 oder weniger.

Nahmd,

Außer Beifang bei Touren habe ich Hausnummern gezielt nur in einen Substadtteil von Düsseldorf erfasst, und dabei sind sicher keine über 3000 Hausnummern zusammengekommen. Allerdings habe ich bei der Kompletterfassung des Lechtales die meisten Gebäude erfasst, viele davon zwar mit “addr:*”, aber ohne “addr:housenumber”; und jemand anders hat in der Zwischenzeit dort die Hausnummern ergänzt.

Wird möglicherweise die Ersterfassung von “addr:*” auch ohne “addr:housenumber” gezählt, sofern die Hausnummer später (egal von wem) ergänzt wurde?

Gruß Wolf