Tag für Fläche und zusätzlich POI sinnvoll?

Stoße gerade wieder auf seine eine Situation: Es gibt einen POI, aber die zugehörige Fläche wurde noch nicht gezeichnet. Vielleicht 2 Beispiele:

  • POI ist Spielplatz, die Spielplatzfläche nicht gezeichnet
  • POI ist Sparkasse, das Filialgebäude nicht gezeichnet

Wenn ich die Flächen zeichne und entsprechend tagge, soll ich dann den POI wegnehmen oder werden die von Programmen extra ausgewertet?

Mach den Node weg und übernimm seine Werte in die Fläche (der bau den Node als eine Ecke des Polygons ein, nimm die Werte weg und übertrage sie in die Fläche, falls Du die Historie des Nodes erhalten willst).

Wir haben zwar umstrittene Grenzfälle (den Spielplatz im Gebäude der Sparkasse…), Diskussionen über die Sinnhaftigkeit von Punkten und Flächen und einige Altlasten. Aber dass die Situation “Spielplatz-POI im Spielplatz-Polygon” schlecht ist, ist allgemein anerkannt.

Es könnte Programme geben, die nur POIs oder nur Flächen kennen, aber die haben halt Pech gehabt, schliesslich ist beides üblich. Es könnte auch Programme geben, die POIs und Flächen ganz getrennt behandeln, die würden dann den Spielplatz doppelt bearbeiten, die hätten im anderen Fall verloren. Darauf kann man schlecht Rücksicht nehmen.

Der schlimmste Fall für Auswerter ist übrigens, wenn die Werte im POI und der Fläche nur so halb übereinstimmen. Das passiert z.B. wenn später mal bei der Sparkasse die Öffnungszeiten nur beim POI gepflegt werden, von einem anderen Mapper aber beim Polygon die Telefonnummer geändert wird. Das bringt dann auch das beste Auswerteprogramm in einen Konflikt.

Grüße, Max

Hi Gorgonz

grundsätzlich sollten POIs nicht doppelt eingetragen werden. Einige Programme würden sonst jeweils zwei POIs erzeugen.

Beim Spielplatz ist die Sache einfach: Fläche eintragen und Tags von der Node übernehmen (JOSM: mit CTRL-C Node kopieren und mit SHIFT-CTRL-V nur Tags bei der Fläche einfügen). Danach Node löschen.

Bei der Sparkasse muss man unterscheiden, ob das ganze Gebäude die Sparkasse ist (dann vorgehen wie beim Spielplatz). Wenn aber die Sparkassenfiliale aber nur Teil des Gebäudes ist (z.B. im Ergeschoss eines Wohnhauses), dann sollte das Gebäude normal eingezeichnet werden (ohne Tags der Sparkasse) und die Sparkassen-Node bestehen bleiben (eventuell in das neue Gebäude verschieben).

Das ist etwas suboptimal, da dann die Existenz und Historie des Ursprungsknoten nur sehr aufwändig ermittlt werden kann.

Schiebe den Knoten auf eine Ecke der Fläche und zeichne damit beginnend den Umriss ein. Dann die Tags auf die Fläche übernehmen und vom Ursprungsknoten nur die Tags löschen. Es ist zwar etwas Mehraufwand, aber so bleibt die komplette Versionshistorie erhalten und kann leicht nachvollzogen werden.

Beispiel: Der Ursprungsknoten wurde zum Eingang des neugezeichneten Gebäudes.

Es gibt auch einen einfacheren Weg, das Node in die Fläche einzubinden und dessen Werte auf die Fläche zu übertragen, wenn man JOSM nutzt:
(Falls nicht vorhanden, installiert man utilsplugin2),
zeichnet die Fläche.
markiert Node und Fläche,
drückt ctrl-shift-g (oder wählt Werkzeuge2 → Geometrie ersetzen -
fertig.

vielen dank für die guten tipps und die klarstellungen. wegen der historie werde ich mich für die variante entscheiden, den node in die fläche einzubauen. das leuchtet mir ein, genauso wie das vermeiden von doppelten POIs :wink:

Joachim, jetzt mal ganz ehrlich: Wer schaut sich die n Nodes einer Fläche in der History an, um den zu finden, der dann evtl. ein paar History-Infos mehr enthält?

Für Potlatch2 gibt es diese Möglichkeit ebenfalls (auch ohne zusätzlichem Plugin).

Klicke auf den Node. Drücke und halte die Hochstelltaste und klicke bei weiterhin gedrückter Hochstelltaste irgendwo neben den Node ins Leere. Dann wird ein Rechteck erzeugt, bei dem der alte Node bestandteil ist. Die Taggs wurden automatisch übernommen.
Tip: Je nachdem, wie weit entfernt du vom Node ins Leere gegklickt hast, dementsprechend groß oder klein wird das erzeugte Rechteck.

Cool. Seit wann gibts denn das für Potlatch?

Thomas

Keine Ahnung, hatte es vor einiger Zeit hier im Forum gelesen und seit dem nutze ich die Funktion regelmäßig :slight_smile:

Ist auch hilfreich beim Monumente prüfen und korrigieren :wink:

n Nodes nicht, aber den ersten bzw. den mit der kleinsten Nummer. Es bleibt einfach ein Stück OSM-Geschichte im aktuellen Datenbestand erhalten und manchmal ist es interessant zu sehen, wie oft eine Kneipe den Namen gewechselt hat. Für mich ist es irgendwie ein Stück Respekt vor der Arbeit des vorherigen Erfassers, der damals z.B. noch keine hochwertigen Luftbilder zur Verfügung hatte.

+1 :slight_smile:
Und du sparst dabei sogar eine weitere Node-ID ein :smiley:
Aber das Wichtigste steht oben.
Wenn ich z.B. zwei POI nebeneinander habe (z.B. 2x Aldi), dann führe ich diese auch schon mal mit einem Hinweis im Note zusammen (siehe Node xyz, etc.)

Für mich hat das nicht viel mit Respekt vor der Arbeit anderer zutun. Die Arbeit des anderen lag darin, die Infos zu sammeln und nicht darin, sich eine Node-ID auszudenken. Respekt vor der Arbeit der Anderen bedeutet daher für mich, dass ich alle seine Tags mit schleife und nicht nur die Tags, die mir wichtig sind.

Wer sagt dir, ob in OSM jede Namensänderung eingeflossen ist?

Für Namensänderungen wäre auch old_name=* sinnvolller. Für mehrere Namensänderungen weiss ich dann aber nichts, was üblich ist.

Seh ich auch so.
Außerdem: wenn dan nicht so ein ganz riesiger Changeset fabriziert wurde, kann man in der Changeset-Übersicht nachgucken, wo ja die gelöschten nodes aufgeführt sind.

vgl. auch hier: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Keep_Right_Users_Guide#doppelte_Ortsangabe