StVO-Novelle: Schulstraße

Mit 1. Oktober tritt die 33. StVO-Novelle in Kraft, mit der u.a. so genannte Schulstraßen eingeführt werden. Mein Vorschlag nach der verlinkten Definition:

highway=living_street
motor_vehicle=private
maxspeed=walk
traffic_sign=AT:53.26a

Erschwerend kommt allerdings hinzu, dass die Einschränkungen in erster Linie zu Schulzeiten gelten sollen, dann würde man conditional restrictions brauchen und angeben müssen, was sonst gilt (oder einen anderen highway-Typ als living_street verwenden, wobei ich den für sehr passend halte).
Wenn man annimmt, dass die Zusatztafeln ähnlich wie diese aussehen werden, würde das am ehesten folgendem entsprechen

motor_vehicle=yes
motor_vehicle:conditional=private @ (Mo-Th 07:45-08:15, 15:45-16:15; Fr 07:45-08:15, 14:00-14:30; PH off)
maxspeed=???
maxspeed:conditional=walk @ (Mo-Th 07:45-08:15, 15:45-16:15; Fr 07:45-08:15, 14:00-14:30; PH off)

Siehe auch

StVO Novelle / users: Austria / OpenStreetMap Forum

Einheitliches Tagging von traffic_sign=AT:* / users: Austria / OpenStreetMap Forum

edit: Für Router, welche keine bedingten Einschränkungen unterstützen, würde das bedeuten, dass es zwar vielleicht anders angezeigt wird, aber ansonsten keine Einschränkungen darstellt. Das könnte man bis zu einem gewissen Grad vermeiden, wenn man beide Bereiche als conditional angibt, nur ist das wohl ziemlich fehleranfällig und vglw. aufwendig

Danke für den Hinweis! Die akzeptierte Tagging-Convention hinterlege ich gerne anschließend hier: DE:Verkehrszeichen in Österreich - OpenStreetMap Wiki

Nach meinem Verständnis wäre statt private eher destination zu setzen.
Auszugsweise wieso ich das so verstehe:

  • Kraftfahrzeuge dürfen in bestimmten Ausnahmen zu- und abfahren
  • Anrainer sind zum Zwecke des Zu- und Abfahrens ausgenommen

Auch müsste ein psv=yes dazu, um Fahrzeuge des Öffentlichen Verkehrs sind ausgenommen zu berücksichtigen.

Die Conditional Restriction berücksichtig auch nicht “an Schultagen”, was primär in den Ferien wegfallen würde.

Ich würde auch dazu neigen den Haupt-Tag und die Conditionals zu tauschen, sodass Router die keine CRs unterstützen, dort nie entlang routen. Und Router die CRs unterstützen, geben die Passage für die entsprechenden Zeiten “frei”.

“in bestimmten Ausnahmen” bedeutet für mich private
destination würde bedeuten, dass jeder immer zufahren darf - genau das will man aber vermeiden

stimmt, das hatte ich schon wieder vergessen

daher auch “am ehesten”, aber genaueres gibt es dazu meines Wissens nicht?

Ich verstehe zwar die Intention und hatte auch daran gedacht, halte das aber für keine gute Idee. Abgesehen davon, dass es dem on-the-ground Grundsatz widerspricht, ist es bei Beispielen wie dem oberen schon aufwendig genug, den Text in korrekte Syntax zu übersetzen (oder auch nur halbwegs, siehe oben) - es ist wohl kaum zu verlangen oder durchzusetzen, dass das dann auch noch korrekt invertiert wird.
Wenn man von ähnlichen Zeitbereichen wie in dem Bsp. ausgeht, stellen diese Einschränkungen außerdem nur die Ausnahme dar und gelten den Großteil der Zeit dagegen nicht.

Das ist durch highway=living_street ohnehin impliziert, kann deswegen aus meiner Sicht weggelassen werden.

Oder habe ich die Regel falsch verstanden. Darf man außerhalb der Schulzeit schneller fahren?

Das finde ich aktuell noch zu undefiniert. Eine “Ausnahme” könnte auch eine schriftliche Bewilligung sein und damit permit. Vielleicht kommt hier zeitnah noch eine Erläuterung dazu.

Die Diskussion gab es erst kürzlich hier für Deutschland. Meines Wissens ist die Regelung in Österreich recht ähnlich und bei destination dürfte eben nicht jeder rein- und rausfahren sondern nur Anrainer und deren “Besucher” im weiteren Sinne.
Aber wie oben schon geschrieben, lass noch warten bis es dazu etwas aussagekräftigeres gibt.

Ich hab auch nochmal geschaut, Mo-Fr muss wohl ausreichen für diesen Zweck :slight_smile:

Die Frage habe ich mir auch schon gestellt, aber nach meiner Interpretation schon.

“SH” für Schulferien, so wie bei den Öffnungszeiten definiert, wäre dafür passend.

“An Schultagen” würde dann (Mo-Fr; PH off; SH off) entsprechen.

Bei der Berechtigung für motor_vehicle erscheint mir destination zu wenig restriktiv. Es würde die Zufahrt für Elterntaxis zur Schule erlauben. Auch wenn man destination eng auslegt, können die Eltern und Kinder als “Besucher” der Schule gesehen werden und sind damit auf jeden Fall berechtigt.

Wäre noch private oder permit möglich, wobei ich hier eher zu private tendiere, da es, außer für die im Gesetzt definierten Fälle, schwierig sein wird Genehmigungen zu erhalten - z.B. durch ein begründetes Ansuchen.

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Die Conditions sind meiner Meinung nach schwer genau anzugeben. Es geht hier grob nur, was es ja bei manchen Verkehrszeichen als Zusatztafel gibt, “nur an Schultagen gültig”. Denn es gibt ja nicht nur unterschiedliche Ferienzeiten pro Bundesland, es gibt zusätzlich pro Schule eine unterschiedliche Aufteilung der schulautononen Tage.

Deshalb denke ich, dass die condition nur an Schultagen in OSM ausreichen sollte und die Router müssten für die genauen Zeiten andere Quellen heranziehen.

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Ich habe jetzt die Schulstraße im Wiki hinzugefügt

DE:Tag:highway=living_street - OpenStreetMap Wiki

DE:Verkehrszeichen in Österreich - OpenStreetMap Wiki

Nicht dabei ist fürs erste wieder die Ausnahme für psv - soweit ich das sehe, müsste man das als drittes conditional angeben, damit es nicht von motor_vehicle:conditional überschrieben wird?

psv=yes
psv:conditional=yes @ condition

Das psv=yes ist wohl nicht notwendig (ehrlich gesagt weiß ich aber nicht, was der default für living_street ist), aber es macht für mich deutlicher, dass die auch zu diesen Zeiten fahren dürfen und nicht nur.

edit:
ein wenig problematisch ist noch, dass damit außerhalb der Schulzeiten die maxspeed defaults für living_street gelten, wenn keine anderen explizit angegeben sind

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Im Wiki gibts bei den Definitionen im englischsprachigen Teil bei den conditions “PH” für “public holiday” und SH für “school holiday”, die eigentlich genau das aussagen.

Ja, ein ungelöstes Thema - wäre durchaus überlegenswert psv aus den Default access restrictions für Österreich herauszunehmen, da in der Regel davon ausgegangen werden kann, dass dort wo Öffentliche Verkehrsmittel im Linienverkehr unterwegs sind, diese auch die Berechtigung dazu haben - und außerhalb des Linienverkehrs sind sie ganz normale Verkehrsteilnehmer.

Damit sind sie, falls sie in Wohnstraßen, Begegnungszonen oder Schulstraßen im Linienverkehr unterwegs sind, auf jeden Fall dazu berechtigt. Da diese Verkehrslinien in OSM bereits mit Relationen abgebildet werden, wären damit auch keine zusätzlichen access-Tags auf den ways notwendig.

Damit müssten dann auch nurmehr die tatsächlich ausgeschilderten Berechtigungen oder Verbote für den Öffentlichen Verkehr mit entsprechenden access-Tags erfasst werden.