Strommasten anpeilen

Bis jetzt habe ich mich für Strommasten und Leitungen nicht sonderlich interessiert, aber nachdem
ich hier eine noch nicht gemappte 110 kv Leitung der DB-Energie gefunden habe, hat
mich der Ehrgeiz gepackt. :wink:

Nur leider stehen die Dinger nicht immer 10 Meter von der Straße entfernt sondern mitten
in der Pampa. Hmmm, das wäre doch mal 'ne Aufgabe für meinen Peilkompass?
Also, den Mast von 2 Positionen anpeilen und Schnittpunkt berechnen.

Hat das schon jemand probiert? Mit welcher Software kann ich den Schnittpunkt berechnen?

Grüße, Chris

Update: Das ganze nennt sich Vorwärtsschnitt (http://de.wikipedia.org/wiki/Vorw%C3%A4rtsschnitt)

Hallo Chris,

das funktioniert mit JOSM.
Du zeichnest von dem jeweiligen Peil-Standort einen (Hilfs-)Way und achtest auf die Grad-Anzeige am unteren Bildschirmrand. Am Schnittpunkt der beiden (oder auch mehreren) Hilfslinien kannst Du den Strommast einzeichnen und anschließend die Hilfslinien löschen.

Viel Erfolg
Joe

Hallo Joe, Chris

Oder man macht sich das Leben einfach und und sucht sich die Standorte aus,
von dem eine Peilung genau in Nord/Süd bzw. West/Ost Richtung geht.
(Geht leider nicht immer.)

Dann kann man den Trick mit den Hilfslinien in jedem Editor verwenden.

Edbert (EvanE)

Hi,

Wenn ein elektronischer Kompass drin und an ist, dann zeigt der vielleicht auf magnetisch Nord. Während man sich bewegt und kurz danach zeigt er sicherlich auf geographisch Nord.
Hier in Deutschland macht das aber wohl nur 1-2 Grad aus und so genau kann man mit den Dingern eh nicht peilen.

Optimal für die Genauigkeit ist es, wenn die beiden Peilpositionen vom Gegenstand aus einen 90°-Winkel bilden.

MfG
Weide

Evtl auch nur die Knickpunkte der Leitung anlaufen und den Rest interpolieren, oder rechtwinklig zur Leitung anpeilen.

1 Grad kommt hin:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:World_Magnetic_Model_Main_Field_Declination_D_2010.png

Muss ich also der Kompasspeilung 1 Grad dazuzählen um die wahre Gradzahl zu bekommen, oder?

Update: Experimentell habe ich nun ermittelt, dass ich meiner Kompassmessung 2 Grad hinzufügen muss.

Chris

Ich bin bisher immer davon ausgegangen, daß die lange Achse des Mastes senkrecht zur Leitung steht. Also nehme ich den Verlauf der Leitung an mindestens zwei Punkten auf, an denen ich genau in der Flucht der Leitungen stehe. Dann suche ich eine Stelle, von wo die Isolatoren eines Mastes genau hintereinander zu sehen sind. In JOSM lege ich mir dann eine Hilfslinie senkrecht zur Leitung, erzeuge einen node auf dem Schnittpunkt und lösche die Hilfslinie. Diagonal geht sinngemäß, solange die Masten eine quadratische Grundfäche haben: man sucht einen Punkt, wo vordere und hintere Strebe zur Deckung kommen. Dies ist leider etwas ungenauer. Mir ist nichts besseres eingefallen als so vermessenen Masten mit source=Peilung zu kennzeichnen.

Wo die Masten weder zugänglich noch vernünftig anpeilbar sind, hilft immer noch interpolieren. Hier in Bayern weicht die interpolierte Lage oft deutlich von der tatsächlichen ab, deswegen unbedingt mitsource=interpolation taggen.

Baßtölpel

Hallo Chris

In günstigen Fällen geht es ganz ohne Kompass.
Du brauchst dazu zwei zusätzliche Punkte, die du von zwei möglichst im 90° Winkel
relativ zum Strommast liegenden zugänglichen Punkte aus über den Strommast anpeilst.
Dafür kommen vor allem Objekte in Frage, die relativ hoch sind, als da wären:
Kirchtürme, einzelstehende Bäume usw. Du musst diese Objekte halt auf der Karte
(oder im Luftbild) identifizieren können.
Je nach den örtlichen Gegebenheiten lassen sich auch Kreuzungen, Waldränder, Häuser
und vieles andere dafür verwenden.

Edbert (EvanE)