Straßensperrungen bei Hochwasser erfassen?

Hallo,

in Hochwassergebieten wie dem Rhein gibt es viele Straßen, die ab einem bestimmten Pegel wegen Überflutung gesperrt werden müssen.

Beispiel: Das Brassertufer in Bonn wird ab einem Pegel von 8m gesperrt, die Uferpromenade daneben schon ab 7,50m: http://www.openstreetmap.org/way/146245427

Gibt es eine Möglichkeit, das zu mappen?

Grüße

eventuell würde ich es in description=* aussagen.
Wer sperrt die Straße und legt die Pegel fest? Ist m. E. nicht vorherzusehen oder zu bezeichnen.

Hallo hsimpson,

solche Wege gibt es in Karlsruhe auch (diverse Radwegunterführungen entlang von Fließgewässern, welche z.T. nur eine doppelte Handbreit über dem mittleren Wasserstand liegen). Ich habe eine mal mit flood_prone=yes getaggt.

Viele Grüße

Michael

Wenn es genug regnet, kann so ziemlich jede Straße gesperrt werden, egal wo sie liegt. Sehen wir ja aktuell in Braunsbach.

Ich sehe für so einen Tag keinen Nutzen.

Doch, es gibt sehr wohl einen Nutzen. Für Wege, die nahe am Wasser sind und deshalb regelmäßig (IMHO mindestens einmal in zwei Jahren) überschwemmt werden. Besagter Radweg beim Bulacher Loch¹, an dem ich das Tag damals angebracht habe, war 2014 gefühlt ein Dutzend Mal (oder noch öfter?) gesperrt (am Montag diese Woche auch, aber das war zu erwarten).

Viele Grüße

Michael

¹ Das Bulacher Loch ist die Straßenunterführung unter der Südtangente (dort eingehaust) hindurch – also ein Tunnel unter einem Tunnel. Der regelmäßig überschwemmte Radweg verläuft entlang des nördlichen Albufers.

Die konkrete Sperrung kann man nicht mapen. Aber es gibt z.B. in Marburg an der Lahn Parplatzflächen, an denen per Beschilderung darauf hingewiesen wird, dass sie im Hochwasserbereich liegen und daher Parken auf eigene Gefahr erfolge… damit niemand dort seinen Wagen für mehrere Tage abstellt, ein Hochwasser währenddessen den Parkplatz überflutet und dann der Autobesitzer Schadensersatz fordert…
Daher: Ich finde es sinnvoll, an Wegen, die regelmäßig wegen Hochwasser gesperrt werden, ein entsprechendem Tag anzubringen.

Hi,
es geht hier darum, dass es einen festgelegten Mechanismus gibt, der automatisch ausgelöst wird und von festgelegten und abrufbaren Werten abhängt (Der Rheinpegel ist öffentlich einsehbar). Ortsansässige sind daran meist gewöhnt und umfahren die entsprechenden Bereiche einfach, aber davon sind teils auch überregionale Hauptverkehrsstraßen betroffen (Extrembeispiel: Am Konrad-Adenauer-Ufer in Köln sind Vorrichtungen für mobile Hochwasserschutzmauern in der Straße eingelassen, die bei sehr hohen Pegeln aufgebaut werden. Damit ist diese wichtige Nord-Süd-Verbindung unterbrochen http://www.openstreetmap.org/way/37249455)).

Folglich finde ich, dass man die Information einbauen könnte, ab welchem Pegel eine Straße gesperrt wird.

Im Normalfall der Betreiber, heißt Stadt, Land oder Bund

Grade heute gibt es vom Kölner-Stadt-Anzeiger eine Übersicht, was alles ab welchem Pegel passiert. Interessant z.B.: “8,40 Meter: Kasselberg in Merkenich ist vollständig von Wasser rumschlossen und nur noch per Boot erreichbar.”

http://www.ksta.de/koeln/sperrungen–schutzwaende-hochwasser—was-geschieht-bei-welchem-pegelstand–23564424-seite2

Wäre das nicht ein Fall für conditional access?

Hatte ich auch schon im Kopf. so etwas wie access:conditional=no@high_tide und dann noch tide_max=8m oder so.

Wobei tide ja eher für gezeiten steht, also eher high_water und water_level_max

Etwaige Hochwassersperrungen von Straßen und Wegen zählen für mich zu dynamischen Daten. Sicher kann man anhand einer Wasserspiegellage festmachen, daß eine Straße gesperrt wird, wann das Ereignis aber zeitlich eintritt, ist absolut ungewiss. Sinnvoll und auswertbar lassen sich meiner Ansicht nach solche Daten nicht erfassen.
Die Anzeige und Routing-Verarbeitung solcher Sperrungen ist meiner Ansicht nach absolut vergleichbar mit allgemeinen Straßensperrungen und -einschschränkungen, wie es OpenRouteService machen.

Sven

Da bin ich zwiegespalten. Eine sinnvolle Auswertung ist immer möglich, es hängt nur davon ab, welche Daten man zusammen bringt. Wenn man z.B. den Rheinpegel in Köln mit der Information des erfassten Wasserstandes ab dem gesperrt wird verknüpft, ist eine sinnvolle Auswertung durchaus möglich. Dann kann die Straße, der Parkplatz etc. beispielsweise mit “access=no” bei der Routenfindung berücksichtigt werden. Die Routersoftware müsste allerdings Online-Daten anfordern, aber das tun einige auch jetzt schon.

Nicht zwingend. Wenn immer ab einem bestimmten Pegel eine Straße gesperrt ist, dann ist diese Tatsache erstmal statisch. Dynamisch ist dann die höhe des Pegels, die kann man dann bei Bedarf in Echtzeit abrufen. Vieleicht noch irgendwo vergleichbar mit witterungsabhängigen Höchstgeschwindigkeiten. Wann diese eintreten kann man auch nicht vorhersagen, aber die Existenz derselben ist trotzdem statisch.
Grüße

Es ist aber nicht so, daß zu bestimmten vorhersagbaren Zeiten das Überflutungsereignis immer und regelmäßig wiederkehrend eintritt, wie z.B. die Gezeiten.

die Tidal-Road hier: http://www.openstreetmap.org/#map=16/53.5353/-10.1429&layers=N ist z.B. stets nur während der Ebbe befahrbar. Das ließe sich sicher in irgendeiner weise erfassen…

Die Hochwasserereignisse sind zeitlich nicht vorhersagbar: zeitlich z.B. im Sinne: “die Straße immer jedes Frühjahr von März bis April wegen Überflutung gesperrt.”

Sven

Theoretisch könnte man mit solchen Daten auch einfach Simulationen machen. Was passiert wenn das Wasser hier so hoch steigt und dort so hoch, man könnte Hochwassergefahrenkarten erstellen, etc…

Aber: ich halte OSM dafür trotzdem nicht den richtigen Ort. So etwas geht wohl besser und sinnvoller mit präzisen Höhendaten. Deshalb halte ich es für einiges wertvoller, sein Elan statt in das Mappen von irgendwelchen vereinzelten Straßen mit Pegelangaben darauf hin zu verwenden, sich dafür einzusetzen, dass solche Daten frei verfügbar werden. So kann man dann mit den Höhendaten und OSM schöne und aussagekräftige Karten und Anwendungen gestalten…

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Man muss zwei Aspekte unterscheiden:
a) Soll die Information auf einer statischen Karte erscheinen, dann sind Tags wie <flood_prone=yes> (wird jedoch eher nicht gerendert) oder <tidal=yes> (Straße wird nur noch gestrichelt gezeichnet) hilfreich für den Renderer.
b) Soll ein Router die Information dynamisch verwenden können, dann könnte theoretisch per conditional access etwas erreicht werden. Doch dafür müsste der Router dann auch wissen, welchen genauen Pegel er verwenden soll. Das ist bei “high_tide” am Meer schon schwierig genug, wäre aber aufgrund der geographischen Position und mittels Datenbanken noch irgendwie berechenbar. Doch hier müsste man schon wissen, welcher der vielen Rheinpegel zuständig ist, müsste dessen Wert importieren und bräuchte dann vielleicht so etwas wie access:conditional=no@(IMPORT:pegel.bonn.de:Wasserstand800). Diesen Zugriff auf externe Daten habe ich gerade frei erfunden, also bitte nicht einfach übernehmen. Ich kenne keinen Router, der dies oder etwas ähnliches schon verarbeiten kann.

Für brauchbar halte ich <flood_prone=yes> in Verbindung mit <description=Straße wird gesperrt, wenn 800 cm am Rheinpegel Bonn überschritten werden, siehe http://pegel.bonn.de/php/rhein.html>.

Hallo zusammen,

entschuldigt, wenn ich diesen uralten Thread wieder ausgrabe. Hat sich hierzu in Bezug auf das Tagging inzwischen was konkreteres ergeben? Bei mir in der Gegend gibt es einige Radwege/Fußwege welche durch Retentionsflächen verlaufen und ca. 2-3 mal im Jahr für einige Tage hochwasserbedingt gesperrt sind.
Ausserdem sind hier an einigen Stellen Schranken installiert, welche von den Behörden bei Hochwasser geschlossen werden. Auch hier lässt sich ja taggen, wann diese geschlossen / offen sind. Was nehme ich denn da am besten als key für die Schranken?

Falls es untergegangen sein sollte - dass korrekte tagging wird bereits in #3 erwähnt: mit
flood_prone=yes kann man angeben, dass an dieser Stelle bei Hochwasser regelmäßig Überflutungsgefahr besteht.

access:conditional=no @ flooding

könnte man zusätzlich an highways und Schranken angeben.

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