Straßenraumkarte_Neukölln

Hallo OSM Mapper,
ich bin beim surfen im Internet auf die Seite „Straßenraumkarte Neukölln“ Beitrag über die Neuköllner Straßenraumkarte in den Kartographischen Nachrichten und Straßenraumkarte Neukölln – OpenStreetMap Community Berlin aufmerksam geworden.
Ich muss sagen, dass ich echt von dem Aussehen der Karte begeistert bin. Die Karte ist endlich einmal eine von mir seit langem gewünschte und erhoffte Weiterentwicklung von OSM. Auch werden endlich mal auf einer Karte die Tags für Bürgersteige und Parkplätze am Straßenrad ausgewertet. Leider Wird die Karte nur für Neukölln angezeigt. Bleibt zu hoffen, dass diese Karte, nicht wie einige andere, nur ein kurzfristiges Projekt ist, sondern auf openstreetmap.org übertragen wird.
Ciao Holger

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Das Rendering gefällt mir.

Was mir angesichts des kleinräumigen Gedankens bzgl. der OSM-Erfassung auffällt:
In Neukölln wird das blockweise landuse=residential bis an die Kante der Fahrbahn gezogen.
In meinen Augen ist das wenig hilfreich.
Ich würde raten, bei kleinräumiger/blöckweiser Erfassung bzw. Aufteilung den Übergang vom öffentlichen zum privaten Raum anzupeilen. Konkret meine ich den “Gartenzaun” oder im städtischen Kontext auch mal die unmittelbar an den öffentlichen Raum angrenzende Gebäudekante.

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Als derjenige, der die Straßenraumkarte entwickelt hat, muss ich dir leider die Hoffnung nehmen, dass diese Art von Kartenstil mittelfristig für große Gebiete/weltweit verfügbar wird. Warum das so ist, steht hier, zusammengefasst:

  • Der Reiz des Kartenstils besteht u.a. in den Fahrbahnflächen, die nur an wenigen Orten in OSM erfasst sind. Selbst in Neukölln habe ich erst vor wenigen Wochen begonnen, area:highway zu mappen - die Karte verwendet zur Zeit noch einen externen Fahrbahnflächenlayer, hand-kuratiert aus ALKIS- und OSM-Daten.
  • Damit die Parkstreifen/parkenden Fahrzeuge am Straßenrand fehlerfrei und lagegenau dargestellt werden, braucht es manuelle Nachbearbeitung – selbst mit extrem präzisen Daten (Fahrbahnbreiten, Bordsteinkanten, fein differenzierte OSM-Parkraumdaten etc.) bleiben bei automatischen Verfahren immer Artefakte/Prozessierungsfehler.
  • Die Straßenmarkierungen und viele andere Dinge sehen nur dann schön aus, wenn sie extrem präzise gemappt sind, was vielerorts auf Grund mangelnder Datenquellen gar nicht möglich ist. In Berlin haben wir das Glück vieler offener, präziser Daten, sodass wir quasi zentimetergenau mappen können.
  • Die Technik hinter der Karte ist laienhaft (Overpass + QGIS + Postprozessing mit Python-Script) und so nicht skalierbar.

Die Karte sollte daher als Prototyp/Style-Demo verstanden werden. Sie wird aber lokal viel genutzt, von Akteuren aus Zivilgesellschaft bis Verwaltung. Daher wird sie auch weiter bestehen, gepflegt und weiterentwickelt.

Die Fahrbahnen und Straßenmarkierungen können natürlich auch generisch aus den OSM-Daten abgeleitet und gerendert werden (width, lanes, turn:lanes, Radwege und vieles mehr). Das ist der Ansatz von A/B Street bzw. dem Schwesterprojekt osm2streets. Aber das bleibt immer stark generalisiert und passt dann nicht mehr zu Straßenmöbeln, Bäumen etc., die nahe an der Fahrbahnkante gemappt sind. Die stehen dann auch mal auf der Fahrbahn oder zu weit davon entfernt. Optisch funktioniert das nicht in dem Detailgrad der Straßenraumkarte und verliert seinen Reiz.

Das wird in Berlin traditionell so gemacht und hat nichts mit der Straßenraumkarte zu tun. Gerendert wird davon nichts. Ausschlaggebend für den oben erwähnten handkuratierten Fahrbahnflächenlayer sind nur barrier=kerb (bzw. zukünftig dann hoffentlich area:highway).

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Man sollte Traditionen auch mal hinterfragen.

War mir auch aufgefallen, und wenig überraschend, da diese Berliner Tradition wenig hilfreich aka Murks ist. Und dabei meine ich nicht die 2D-Erfassung von Fußgängerflächen an sich, sondern das wie.

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sehe ich auch so, der Gehweg ist Teil der Straße und nicht der Bebauung, was man in der Regel auch an den Grundstücken sehen würde, wenn die Daten verfügbar wären

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Hallo Superplex030,
vielen Dank für die ausführliche Darlegung deines Projektes. Okay, dann ist es auch für mich verständlich, dass man den Kartenlayer nicht einfach mal so über das gesamte OSM Projekt legen kann. Ich hatte schon die Hoffnung, dass sich Layout mäßig auf openstreetmap Verbesserungen anbahnen. Vielleicht könntest du mit deinem Wissen an einigen kleinen Stellschrauben ansetzten. Ich habe z.B. schon einige Gehwege an Straßen bzw. Parkplatze an Straßen getaggt. Leider gibt es seit Jahren keine Karte, die diese Daten anzeigt. Wenn es so eine Karte gäbe bzw. die Daten auf openstreetmap.org oder .de angezeigt würden, würde auch bei vielen die Motivation steigen solche Daten in OSM einzupflegen.
LG Holger

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Ich mache das in Berlin auch so, wenn ich größere landuse=residential an straßen-grenzen aufteile. Nur habe ich (bisher) nicht vor, alle einzeln zu überprüfen und zu verkleinern.

Ich habe aber angefangen diejenigen landuse=residential welche noch andere tags dran haben zu überprüfen und zu verkleinern/präzisieren, dabei fällt ja quasi dieselbe arbeit an.
Siehe hier meine dafür erstellte maproulette challenge: