Wenn die drin sind könnte ja jede routing engine für die Präferenzen des Radfahrers der da fährt eine Entscheidung treffen.
Das was der gegelegenheitsfahrer möchte (radweg) möchte der rennradfahrer vielleicht auf keinen fall.
Radrouting/Navigation ist um größenordnungen komplexer als Autorouting da es viel mehr um die wünsche des Fahrers ankommt. Wenn man in der Blechdose sitzt ist einem ja viel egal.
Das reicht nicht. Man könnte sogar sagen: einige Radler fahren auf sowas ab, im wahrsten Sinne des Wortes.
class:bicycle=-1 ist dann doch eher wichtigeren Situationen vorbehalten, wo ein blaubeschilderter Präferenzradweg etwas abseits einer Bundesstraße verläuft.
Nach der Beschreibung ist es eine enge, schlecht überschaubare Straße mit einigem schnellen Verkehr. Da finde ich eine kleine Abwertung der Radtauglichkeit mit eben diesem Tag durchaus angemessen. “-1” ist ja erst die erste Stufe von 3. Auch wenn dieses Tag natürlich extrem subjektiv ist, gibt es schonmal einen Anhaltspunkt für das Routing in den entsprechenden “sicherheitsbetonten” Profilen.
Nach meiner Erfahrung ist man als Radler auf solchen Strecken bergab schneller als die Kraftfahrer unterwegs und wird also von denen eher ausgebremst. Bergauf nervt man die diejenigen, die nicht überholen können. Viel Verkehr gibt es auf solchen Strecken aber eher selten.
Die Frage ist ja immer, ob es angenehmere Alternativen giibt. Wenn man die Asphaltstraße unaktraktiver mappt, dann wird der Router am Ende vielleicht einen rumpeligen Feld-/Waldweg als Alternative für die Abfahrt auswählen. Meine eigene Präferenz mit dem Trekkingbike wäre aber: Rauf lieber auf ruhigem Rumpelweg, bergab lieber gute Straße.
Also: Alles total subjektiv und richtungsabhängig.
Da es keine objektiven Kriterien gibt, an denen man das festmachen könnte und da es auch keine Beschilderung gibt, die etwas in der Richtung aussagt, sehe ich wenig Sinn darin, etwas derartiges in OSM einzutragen. Der Rat von einem einzelnen OSM-Mapper ist letztlich nicht mehr als ein privater Rat einer privaten Person und hat dementsprechend meines Erachtens keinen Raum in einer Geodatenbank.
In dem geschilderten Fall würde meines Erachtens auch hazard=* am ehesten passen. Jedoch heißt es zu diesem Key nicht ohne Grund: “Der Schlüssel ist dabei dazu gedacht, Gefahren zu kennzeichnen, die explizit durch Beschilderung und/oder behördliche Bekanntmachungen deklariert sind.”DE:Key:hazard
Ich bezweifele, dass irgendein Router diese umstrittenen Keys auswertet.
z.B. Brouter hat “class:bicycle” in seinen Daten enthalten. In den vordefinierten Profilen wird es zwar nicht benutzt, aber innerhalb von ein paar Minuten kann man es mit einem benutzerdefinierten Profil beim Routing berücksichtigen lassen.
Interessant dabei ist, dass man eigentlich auf dem begleitenden Radweg fahren muss. Muss ich mir mal genauer anschauen, ich glaube, ich war dort schon mal unterwegs.
Nachtrag: Der Radweg wurde anscheinend deutlich später gebaut, die Hauptstraße hat die class:bicycle Tags seit 2011. Die gehören weg und dafür bicylcle=use_sidepath etc. dran.