Straße und Eisenbahn

Hi,

Straße und Eisenbahn kreuzen sich (gleicher Level) und sind verbunden. Ist dies so richtig?

Ja, den Kreuzungsnode bitte mit railway=level_crossing markieren.

Beim Nachschlagen im Wiki ist mir aufgefallen: Gibt es eigentlich eine Unterscheidung zwischen beschrankten und unbeschrankten Bahnübergängen? Eigentlich würde ich erwarten, dass die unterschiedlich getaggt würden (analog zu den vielen verschiedenen barrier-Typen), aber dazu konnte ich nichts finden.

Hier findet sich was:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Proposed_features/detailed_Railway_Network#Bahn.C3.BCbergang

railway=level_crossing
barrier=yes/no (be-/unbeschrankt?)
light=yes/no (mit Lichtsignal?)
bell=yes/no (mit Warnton?)
full_barrier=yes/no (Vollschranke?)
half_barrier=yes/no (Halbschranke?)
gate=yes/no (Schiebe- oder Schwenktor?)
ref=wert (Bezeichnung zum Bü, z.B. Bü 45,738)

wobei ich statt light besser traffic_light nehmen würde, um von lit=yes/no für beleuchtet/unbeleuchtet abzugrenzen.

Gruß,
ajoessen

Hallo ajoessen

Dazu sind mehrere Dinge anzumerken:

  • Das funktioniert in dieser Art nur bei Strecken, die als ein Weg in OSM eingezeichnet sind.
  • Das Proposal ist komplett Deuschland-lastig
  • Das Proposal stammt von Mirko Küster, der sich nach einem Streit in talk-de erbost von OSM zurück gezogen hat. (Last Edit = 2010-03-24 nach ODbL Auswertung Germany von 2011-02-01)

Sprich es ist unwahrscheinlich, dass diess Proposal jemals weiterentwickelt wird oder gar zur Abstimmung gebracht wird. Entsprechend tragen einige die Schranken als eigene Objekte barrier=lift_gate ein. Beispiel: Bonn-Beuel, Gerhardstraße

Edbert (EvanE)

Da seh ich jetzt kein Problem, die lights und barrers an die äussersten Schienenkreuzungen zu pappen.

Was die Bahnübergänge angeht, sollte es im Ausland nicht viel anders aussehen.

flöt … wem sagst du das … flöt …

Wohl war, aber um sinnvolle tags halbwegs einheitlich zu verwenden, könnte man die zur Bahnübergangssicherung schon so benutzen.
Die Sinnhaftigkeit der Signaltags ist in der Tat diskutierbar. Das sind ja eher Bahninterna. Mit den Bahnübergängen kommt dagegen der Normalmapper und Nutzer schon in Berührung/Konflikt.

Gruß,
ajoessen

Das Beispiel ist gut. Aber bitte auch wie im Beispiel lift_gate jeweils auf den kreuzenden Weg neben die Gleise und nicht, wie ich es auch schon gesehen habe, nur einmal auf den Kreuzungspunkt, da ja die Straße abgeriegelt wird.

Es gibt aber auch Fälle, in denen die Schranke die Straße sichert :open_mouth:
http://farm5.static.flickr.com/4047/4587175702_3943e9b36b.jpg

Gibts auch für beide Verkehrsteilnehmer anteilig:

gruß,
ajoessen

Ok, und nicht vergessen die access-Tags anzugeben. Bei den Schranken ist das der Fall, nicht aber
bei dem Poller links davon.

Standardmäßig ist eine Barriere laut Wiki ja (leider) komplett gesperrt. (Implies access=no)

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Barrier

Chris

Danke, sowas habe ich gesucht. Hätte mich gewundert, wenn das noch niemand vorgeschlagen hätte…

Stimmt, das ist etwas unpraktisch. Da macht eine separate barrier=* wirklich mehr Sinn, weil sie die Schranke als solche erfasst. Problem bei mehrgleisigen Bahnübergängen ist, dass sie nicht durch ein Objekt repräsentiert werden, an das man die Tags anhängen könnte.

Das ist mir nicht ganz klar. Sind Bahnübergänge in anderen Ländern anders abgesichert? So weit ich weiß, sind Schranken / Lichtsignale / Warntöne auch anderswo verbreitet.

Auch das sehe ich nicht unbedingt als Problem an. Eine Idee ist ja nicht deshalb schlecht oder auf den Müll zu werfen, weil derjenige, der sie vorgeschlagen hat, nicht mehr aktiv ist. Trotzdem könnte doch jemand anders das Proposal weiter auf den Weg bringen.

Für mich ist das Mehrgleisige-Strecken-Argument immer noch am stärksten, schließlich ist eine solche Schranke nicht an einen einzelnen Kreuzungs-Node gebunden, sondern sperrt die Straße (oder wie sie Bilder zeigen die Schiene) auf einer Seite dieses Kreuzungs-Nodes ab. So gesehen Fall müsste man wirklich den Schranken-Node extra setzen und mit passenden Zusatz-Tags versehen.

Ach ja, access=yes ist genau genommen nur dann richtig, wenn kein Zug kommt - aber ich werde jetzt nicht vorschlagen, den gesamten Fahrplan in entsprechende Tags zu übernehmen, um anzugeben, wann die Schranke geschlossen ist…

Hallo ajoessen

Ist das die Kreuzung Klever Straße / Draisinenstrecke Kleve-Kranenburg?
Die wollte ich auch als Beispiel raussuchen.

@chris66: Stimmt, die Zugangsrechte sollte man nicht vergessen.
Nicht jeder Barrier-Typ impliziert access=no.
barrier=entrance (Lücke in Zaun/Hecke/Mauer) übernimmt access=* vom durchgehenden Weg.
Recht praktisch für Hochwassertore.

Genauso erlauben barrier=bollard standardmäßig Fuß- und Radverkehr.
Wie auch immer, ist es bei allen Typen sinnvoll acess=* explizit zu setzen.
Bei barrier=gate und barrier=lift_gate ist meiner Meinung nach notwendig.

Edbert (EvanE)

Für die Bahnübergänge mag es auch internationonal passen, bei den Signalen ist das Proposal DE- respektive DB-spezifisch

Nun ja, im Prinzip könnte jemand anderes darauf aufbauend ein neues Proposal machen.
Das Proposal von Mirko Küster ist auf seine Bedürfnisse (Eisenbahn-Simulation) zugeschnitten.
Von daher wird es für jemand anderen in vielen Teilen keine sinnvolle Ausgangslage sein.
BTW: Im Bereich railway:switch=* sind fehlerhafte Übersetzungen enthalten.

Edbert (EvanE)

Stimmt, da hast du natürlich Recht. Ich hatte mich auch nur auf die Bahnübergänge konzentriert, nicht auf alles andere.

Für Dinge wie Signale bräuchte man wahrscheinlich analog zu traffic_sign=DE:* etwas in der Art railway_sign=DE:* bzw. entsprechendes für andere Länder oder Eisenbahnbetreiber. Das müsste man sicher in einem etwas größeren Rahmen ausarbeiten.

Man sollte es vermutlich so gestalten, dass die Daten möglichst allgemein verwendbar sind und die real vorhandene Situation möglichst detailliert wiedergeben - dann taugen sie nicht nur für Eisenbahnsimulationen. Die Standorte von Signalen und Hektometertafeln zu kennen hilft z.B. auch einem Bahnreisenden, der gerne wissen würde, wo sich sein Zug gerade befindet und der im Waggon keinen GPS-Empfang hat - was mir schon mehr als einmal passiert ist :wink:

Yep. Wobei es am Klever Ende der Strecke noch so eine Ampelsteuerung gibt.

Gruß,
ajoessen

Im Nachhinein habe ich mich dann doch für das übliche highway=traffic_signals entschieden.

Für Umlaufgitter an nicht beschrankten Fußwegübergängen wird im Proposal chicane=yes/no empfohlen, ich würde da lieber auf das bewährte barrier=cycle_barrier zurückgreifen.

Man könnte natürlich noch nach Blinklicht und Lichtzeichen gelb-rot unterscheiden, ob doppelte Halbschranken oder Vollschranke, Anrufschranke, nahbedient, videoüberwacht oder Radarei, Signalabhängigkeit usw.
Das kann auch für den kundigen Straßenverkehrsteilnehmer interessant sein, weil die Schrankenschließzeit von wenigen Minuten bis zu einer halben Stunde variieren kann. Aber vielleicht tuts da auch ein note-tag.

Gruß,
ajoessen

1+ (*)

Wie kriegt man das denn raus? Und wenn, dann ist doch wohl nur interessant, wielange es nach dauert?

Ein Routing mit den Kriterien “Guter Übergang/schlechter Übergang” (GÜSÜ)
dürfte selbst bei Verknüpfung mit den nicht vorhanden Fahrplänen und der zunehmenden Unpünklichkeit ziemlich heuristisch sein. :wink:

Gruss
Walter

(*) Ansonsten fällt mir zu solchen Themen immer eine CD von Van Morrison ein: “Keep it Simple”

Indem man solche Schilder entdeckt:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/40/Rangierbahnhof_Gremberg_Bahn%C3%BCbergang_Hinweisschild.jpg

http://www.openstreetmap.org/browse/node/369426686

oder sowas in der Zeitung liest:
http://www.azonline.de/lokales/kreis_coesfeld/coesfeld/1461066_Bitte_warten_Zug_benoetigt_25_Minuten.html

http://www.openstreetmap.org/browse/node/297194509

Gruß,
ajoessen

Danke, an die hatte ich nicht gedacht.

Kommen demnächst Schilder an die Bahnsteigen “Achtung, wir machen Sie darauf aufmerksam, dass auf dieser Strecke mit Verspätungen von bis zu 25 Minuten zu rechnen ist” ?
Der nächste Schritt in Richtung Kundenfreundlichkeit. :wink:

Gruss
Walter

Sei froh das die Wartezeit nur 25 Minuten beträgt, in ein paar Jahren kann es dann vielleicht eine Stunde sein. Tja, der Kapitalismus ist eben noch nicht abgeschafft worden.

Der Zeitungsartikel liest sich ja in etwa so: Früher gab es zwischen A-Dorf und C-Dorf eine vom örtlichen Schrankenwärter in B-Dorf handbediente Schranke. Nur leider will die Bahn ja immer noch an die Börse und so wurden neben deversen Kaputtsparmaßnahmen eben auch massiv Leute gefeuert, so auch der Schrankenwärter in B-Dorf. Wir sind gerade dabei die Fernbedienung der Schranke in B-Dorf von C-Dorf aus zu realisieren, aber da sie der Schrankenwärter nicht einsehen kann, ist das jetzt eine Anrufschranke. Wenn zwischen A-Dorf und C-Dorf gerade ein Zug unterwegs ist, dann muß die Schranke natürlich geschlossen bleiben…

Edit: Da war mein Ansatz für die minimalistische statistische Erfassung der Fahrpläne/-zeiten wohl doch richtig. Der war in etwa: Zwischen 7:00 Uhr und 16:00 Uhr ist hier 30 min-Takt, daher wartet man im Schnitt 15 min.

oder eben nicht: http://www.youtube.com/watch?v=63f4QeUJ7oU