Wie tagge ich eine künstliche Steinverbauung im Fluss zur Geschwindigkeitsreduktion?
Ich habe in einem Fluss eine Verbauung aus natürlichen Steinblöcken (ca. 50 cm – 1 m Durchmesser) beobachtet, die dazu dient, die Fließgeschwindigkeit zu verringern. Es handelt sich nicht immer um ein durchgehendes „Bauwerk“, sondern teilweise um einzelne oder locker gruppierte Steine – mal linienförmig, mal flächig, mit Abständen von etwa 30 cm bis 10 m.
waterway=weir? waterway=rapids?
Kombination mit man_made=*?
Gibt es ein etabliertes Tagging für solche Strukturen?
Hat jemand Erfahrung oder eine Empfehlung für ein geeignetes Schema?
Fantastisch. Ich lerne in jedem einzelnen Jahr OSM mehr interessante Sachen als in 14 Jahren Schule zusammen. „Sohlgleite“… Mein Ex-Chef auf’m Bau sagte immer „Ein halbes Jahr BILD-Zeitung ersetzt das Abitur“, dann ist ein Jahr bei OSM mindestens ein Doktortitel!
…da weiss ich doch gleich wieder, was heute Abend mein Lesestoff sein wird! Mir tut jetzt schon meine Familie leid, wegen das sich anbahnenden Gesprächsthema beim Sonntagsfrühstück… „Wusstet ihr eigentlich, …“
Ich habe diesen Begriff zuvor auch noch nie gehört, aber wie es der Zufall will, bin ich heute an einer Infotafel vorbei, auf der der Umbau von einem “Sohlabsturz” zu einer “Sohlengleite” zwecks Strömungsreduzierung im Rahmen eines Renaturierungsprojektes beschrieben war:
Jetzt habe ich auch so eine “Fischaufstiegesanlage in Form eine Raugerinnes mit 9 Querriegeln aus Gestein” (offizielle Bezeichnung, Betreten strengstens verboten) zu mappen und festgestellt, dass rock_ramp in vielerlei Gestalt daherkommt:
man_made=rock_ramp (28), das muss aber nicht unbedingt mit einem Fließgewässer zu tun haben.
Wehr passt hier nicht, und fish_pass scheidet auch aus, da damit ein separat angelegter Nebenarm gemeint ist.
Den Ansatz über waterway finde ich grundsätzlich schon gut, allerdings handelt es sich hier ja um das eigentliche Flussbett und das ist bereits waterway=river, kann also nicht gleichzeitig waterway=rock_ramp sein.
Verwendet wird waterway=rock_ramp als Node im eigentlichen waterway, viele davon z.B. in der Isar bei München. Ein Node hat natürlich den Nachteil, dass dann die so angelegte Strecke auf der Strecke bleibt.
Will man die so gestaltete Strecke abbilden, bleibt nur rock_ramp=yes.
b) wenig weiter westlich: (vermutlich) eine Sohlgleite mit Steinstüttung: BRANDENBURGVIEWER
Ich hab da noch keine abschließende Meinung zu dem Thema… letztendlich ist die Funktion vielfältig:
Wasserrückhalt (wäre Funktion eines Wehrs); ein vieleicht mal vorhandenes Wehr wird dadurch ersetzt.
Fisch-/ Wasserlebewesenaufstieg (wäre Funktion eines Fischpasses)
neuer Lebensraum für strömungsliebende Arten…
Aber ich kann noch besser… eine solche Anlage mit 16 Steinriegeln und separater (!!) Fischpass: BRANDENBURGVIEWER
So im Detail bisher nicht erfasst…
Alles Spree unterhalb Cottbus, auf wenigen Kilometern…
Sven
Mammi71
(One feature, Six mappers and still More ways to map it)
20
siehe
Keines ist besser. Es kommt darauf an:
kurze Abschnitte, oder weil man es sich einfach macht (kiss) oder alle Steinreihen einzeln mappt: als node in den waterway=river/stream/… mit dem Tagging waterway=rock_ramp
bei Wasserflächen als way mit waterway=rock_ramp quer zum waterway=river/stream/… von Ufer bis Ufer wie beim Wehr
als Abschnitt am waterway=river/stream/… selbst, dann aber nur mit rock_ramp=yes