steht jeder hier hinter dem lübecken Projekt Fahrradstadtplan?

Hallo

steht jeder hier hinter dem lübecken Projekt Fahrradstadtplan?

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/L%C3%BCbeck/Fahrradstadtplan

(es gibt das Gleich in dem europäischen Ballungsgebiete Lille-Roubaix-Tourcoing ( http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Lille ), mit massig Angaben in, leider, Französisch, ich vermute ohne jeglicher europäischen Koordination, in Elsass auch, die, zumindest, sprechen noch genug Deutsch, um die lübecker Wiki-Seiten mitlesen zu können, und vermutlich noch viel mehr in Europa!

was macht man irgendwann mit dem ganzen Kram?

setzen sich die OSM-Leute mal zusammen in einer Internet-Konferenz, oder warten sie so lange ab, bis eine beispielsweise französische :laughing: Behörde (Bruxelles ist wirklich nicht weit von Lille: man kann daraus einen Stadtplan für Lille und die europäische Hauptstadt durchaus machen :roll_eyes: ) über die OFFIZIELLE Zukunft in Europa entscheidet?

Gruss

Kannst du kurz eine konkrete Frage formulieren, bzw. worin du Probleme siehst?

hallo

ich sehe keine Probleme sondern wundere mich nur, dass das ein Fahrradstadtplanprojekt einer einzelnen Stadt sein soll, sprich, dass andere Städte womöglich anders vorgehen möchten / könnten / sollten. Die Zusammenfassung ist recht klar, vielleicht etwas komplex, und beisst sich etwas mit der deutschen Version von Potlatch, und das ist sehr schade. an sich würde eine solche Seite in einem nationalen Portal (es gibt welche bei den Bundes- und Landesverkehrsministerien) auch mitgetragen, auch wenn auf amtlicher Seite eine andere Form der Kartografie getragen wird.

unzählige Diskussionen, hier, im eigenem Forum von Reit- und Wanderkarte, und im nahen europäischen Ausland (ja, Millionen europäischer Bürger sitzen geradezu auf einer Landesgrenze, und es sieht so aus, dass gerade das internationale Projekt OSM gar nichts davon wissen will - jeder kocht seine eigene Suppe im grossen Topf zwar, aber unter Einsatz der Ellbogen), spiegeln einen deutlichen Mangel an Einheit wider.

das lübecker Projekt hat zumindest eine Stärke:

es sprach und spricht noch klar von der Lübecker Lösung zur Erfassung der Radwege bei OSM.

aber immer noch mit miteinander konkurierenden Alternativen!

aus einer Wiki-Diskussion entnahm ich einen Vorschlag, der mir logisch erscheint:

Zur Einleitung: «Für Anfänger ist es wohl am einfachsten soweit erforderlich separate Radwege zu zeichnen.»

Nicht nur für den beginnenden Kartografen, sondern auch für den Leser, der hinterher nichts erkennen kann, ohne einen Potlatch oder eine spezielle Kartenaufbereitung zu bemühen, wenn sie nicht separat gezeichnet wurden.

Ein grosses Wischi-Waschi herrscht immer noch finde ich bei den Schutzstreifen, die vermutlich noch weniger separat gezeichnet werden.

Die Schutzstreifen zu sehen, ist aus 4 Gründen auch wichtig:

Erstens ermuntern sie die Radfahrer geschützte Wege auf der Fahrbahn vorzuziehen.

Zweitens ist es wichtig für den Berufsverkehr, sie werden mit geräumt!

Drittens wird die Wegdauer besser einschätzbar, weil man auf diesen Wegen eher in Gleichschaltung mit den Verkehrsampel bleibt, und nicht 4 Minuten an einer Ampel (manchmal gibt es 10 hintereinander, auch bei Regen, Schnee, Wind, oder tropischer Sonne, denk auch an die Kinder im Kindersitz, die keinen Millimeter Bewegunsfreiheit auf dem Radel von Mama haben) warten muss, und alle Radfahrer in einem Ruck innerhalb von 7 Sekunden durch sein müssen!). Zwingende Fahrradfurten kann man ja darstellen… Ist auch eine wichtige Information.

Viertens sind solche Strassen mit Schutzstreifen beiderseits vielfach heute «einbahnige, dass heisst, mittelstreifenlose KFZ-Fahrbahnen» geworden! Wie tagt man diese neuen «einbahnigen, dass heisst mittelstreifenlosen KFZ-Fahrbahnen in beiden Richtungen» überhaupt (das europäische Parlament hat für diejenigen ohne Schutzstreifen die generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h gefordert!)?

Ich stelle mir ausserdem vor, dass bei Z241 der zugehörende Fussweg als “lane” zum “cycleway” gelten müsste, falls höher als die Fahrbahn angelegt (an sich ist es von Natur aus umgekehrt: ein breiter Bürgersteig war meistens zuerst da, und ein Streifen davon wurde zum Radfweg aus Kostengründen deklariert, nur ist es wichtig, das Vorhandensein von Radwegen in den Karten sichtbar zu machen, nicht von Fusswegen, die entlang von Strassen innerorts meistens vorhanden sind). Diese Bezeichnung bekommt ab 1. April 2013, also gleich, eine wesentlich grössere Bedeutung, da da der Text der StVO verändert wurde, und für den Radfahrer ausdrücklich zwingender wurde.

Auch ist im Gesetz besonders hervorgehoben, dass “2. anderer Verkehr darf ihn (den Weg) nicht benutzen”. Es ist ein deutliches StVO-Gebot, das in der Nähe von Reitbetrieben getaggt gehört, dazu gibt ja OSM eine Wahlmöglichkeit!

Gruss

Wie du selber bemerkst ist das Tagging von Radwegen offensichtlich noch nicht ausreichend. Es ist völlig normal, dass sich dann verschiedene Gruppen finden um ein Tagging-Schema weiterzuentwickeln und das ganze regional auf praxistauglichkeit testen. Man kann davon ausgehen, dass die auch gucken was die anderen sich so ausdenken. Deine Bedenken bezüglich der geänderten StVO kannst du dort ja mal anmerken. Im Lübecker Schema finden sich aber auf jeden Fall sehr viele bereits etablierte Tags wieder.

Das Schema mit dem wir Hausnummern taggen war z.B. als “Karlsruhe Schema” bekannt und hat sich dann durchgesetzt. Mittlerweile wird es global zum taggen von Hausnummern verwendet.

Nein. Mir z.B. ist es schlicht egal, wo man mit seinem Fahrrad fahren soll/muss/kann/darf - ich habe keinen Bedarf an einer solchen Karte.

Tel0000 hat ja schon viel gesagt, dem ich absolut zustimme.

OSM ist ein crowdsourcing Projekt und deshalb wahrscheinlich Wikis sehr ähnlich. Auch dort braucht man jemanden, der eine Idee erst mal ausprobiert, in dem er bestehende Ansätze zusammenführt. Das ganze ist eben ein Prozess und nicht so klar definiert, dass die Entwicklung irgendwann abgeschlossen ist und dann weltweit verbindlich genutzt wird. Man darf ja auch nicht aus den Augen verlieren, dass für die meisten Anwendungen wahrscheinlich völlig ausreicht, OB ein rad-tauglicher Weg vorhanden ist und vielleicht noch, ob das ein Radstreifen, ein geteilter Radweg, oder doch nur ein Fußweg ist (den die meisten dann wahrscheinlich eh auch nutzen würden).

Wir wollen hier in MV auch was mit dem ADFC zusammen machen und sicherlich das Lübecker Modell aufgreifen, da es super dokumentiert ist und ja auch alle Werkzeuge bereitstehen. Von daher von mir einfach mal ein großes Dankeschön für die Pionierarbeit :slight_smile:

Die amtliche Seite ist noch mehr “abgegrenzt”. Jedes Bundesland hat seinen eigenen Radroutenplaner mit unterschiedlichen Routingschwerpunkten. Für Touren über Landesgrenzen hinweg wird erst dieses Jahr das VeRa-Projekt (Intelligente Verknüpfung von Radroutenplanern) ein Einstiegsportal für die Hälfte aller Bundesländer anbieten.

Im Januar gab es hierzu ein Kolloquium. Die zugehörige Kurzinformation und die Folien aller Vorträge sind bei http://isim.rlp.de/verkehr/radverkehr/vera-intelligente-verknuepfung-von-radroutenplanern zu finden.

Es bleibt noch anzumerken, dass sich die amtliche Seite bereits lange vor OSM-Gründung mit Radroutenplanern befasste, aber OSM ist inzwischen weiter vorangekommen, siehe z.B. Lübeck. Was gut ist, wird im Laufe der Zeit auch von anderen übernommen.

PS: (OT)

siehe FakeSteveC: http://twitpic.com/show/iphone/7pwgld :wink: