Zur Info:
http://www.openstreetmap.org/relation/3568873
…
Man muss sich die history angucken:
Ursprünglich wurde es mit is_in=Ukraine getaggt. Heute (18.3.) wurde der Tag ersatzlos gelöscht und von nation:type=unrecognized state auf =partially receognized state umgetaggt.
dann ist da noch der Tag note=not to be confused with Autonomic Republic of Crimea
Ich hab zu wenig Überblick über das, was da grad los ist, als dass ich diesen Hinweis verstehen könnte.
Die “Autonomic Republic of Crimea” gibt es schon länger (so eine Art Bundesland?). Die haben sich vor rund einer Woche als selbstständig erklärt und damit die “Republic of Crimea” bekannt gegeben. Seit gestern erkennt Russland diese “Republik” als souveränen Staat an, deswegen “partially receognized state”. Macht also durchaus Sinn das Tagging.
Seit heute ist dieser Staat laut Putin Russland um genauer zu sein. Interessanterweise sieht man in dem Ukrainischen Forum einige entsetzte Reaktionen russischer Power User die damit nicht einverstanden sind. Hut ab.
Naja, wohl bis auf Russland erkennt kein Staat das Gebiet als Teil Russlands an, sondern als Teil der Ukraine. Und die Republik Krim hat nun halt einen Beitritt zur Russischen Föderation beantragt.
So gern russische Mapper wie ihr Staatsoberhaupt Putin Tatsachen schaffen möchten, so sollte man doch versuchen neutral zu bleiben und die Situation so neutral wie möglich darzustellen.
So einfach ist es leider auch nicht. Man kann nicht unbedingt nach der Anzahl an Staaten, die ein Gebiet anerkennen, gehen. Staaten verfolgen ihre eigenen Interessen und besitzen somit auch keine neutrale Sicht.
Wenn Russland das Gebiet faktisch unter Kontrolle hat (Abzug des ukrainischen Militärs, russische Währung, Akzeptanz durch große Teile der Bevölkerung, usw.) dann muss man die Krim natürlich dem Staatsgebiet von Russland zuschlagen. Aber das müssen die Mapper vor Ort entscheiden (on-the-ground-rule). Wir mit unserer westlichen Sicht auf die Dinge haben das zum Glück nicht zu beurteilen.
Ich finde, dass die russischen Mapper besonnen reagieren mit der Vereinbarung, bis 31. Mai nichts zu ändern und abzuwarten, wie sich das ganze entwickelt.
Eine Stimme in der Diskussion:
http://german.ruvr.ru/news/2014_03_19/National-Geographic-wird-Krim-als-Teil-Russlands-bezeichnen-7290/
Mir ist gerade aufgefallen, dass die Krim jetzt zu Russland und der Ukraine gehört. Kann sein, dass das schon länger so ist, ich sah es jedenfalls gerade eben zum ersten Mal. Wer das selbst in Augenschein nehmen will aber keine Lust hat die rießige russische Relation im Browser zu laden, an den Wegstücken, z.B. hier kann man sehen, dass da beide AL2 Relationen dranhängen: www.openstreetmap.org/way/85984794
ja, das sind die üblichen Probleme, wenn die Territorien nicht sauber geklärt sind (in Real Live). Kosovo und andere Ecken sind ähnlich.
Ich tendiere zwar dazu, in diesem Fall den völkerrechtlichen Status zu erfassen, aber die lokalen Communities liefern sich da immer Grabenkämpfe.
Diese doppelten AL2-Relationen führen wirklich zu einer Masse an technischen Problemen. Trotzdem lass ich lieber die Finger davon, bevor ich einen Ex-Jugoslaven oder einen Russen/Ukainer vor der Haustüre stehen habe
Gruss
walter
ps: es gibt so ca ein Dutzend solcher Ecken, aber das sind wohl die beiden schlimmsten. Dagegen ist das Geplänkel am Dollart mit den Niederlanden eine Bagatelle.
Ja. Wie man sich leicht vorstellen kann, ist die Krim bei der DWG ein Dauerthema. Wir haben dazu die folgende Resolution verabschiedet:
http://www.osmfoundation.org/wiki/Working_Group_Minutes/DWG_2014-06-05_Special_Crimea
Das ist ein Kompromiss, mit dem niemand so richtig glücklich ist, der aber unter den gegebenen Umständen für am wengisten Streit sorgt.
Da steht auch drin: “The DWG is aware that data consumers may have problems with the database indicating the region is part of two countries.” - also uns ist klar, dass das bei der Weiterverarbeitung ein Problem ist, aber im Augenblick ist uns ein Problem bei der Weiterverarbeitung lieber als nationalistische Mapper, die sich die Augen auskratzen.
Bye
Frederik
Aus der Südostukraine soll wohl jetzt ein eigener Staat gemacht werden, wenn ich die Forderung von Putin richtig interpretiere: “Zur Regelung der Situation im Südosten der Ukraine müssen laut dem russischen Präsidenten Wladimir Putin inhaltsreiche Verhandlungen zu Fragen der politischen Organisation der Gesellschaft und der Staatlichkeit des Südostens des Landes in Angriff genommen werden.”
Quelle: http://de.ria.ru/politics/20140831/269435068.html
Edit: nun Rolle rückwärts: “Putin spricht erstmals von einer Eigenstaatlichkeit der Ostukraine. Wenig später rudert sein Sprecher jedoch zurück.”: http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-08/ukraine-russland-putin-donezk