Stadt Paris stellt ihre Daten unter ODbL!

Die Stadt Paris ist somit der erste Anwender der neuen ODbL-Lizenz - noch vor OpenStreetMap!

http://www.paris.fr/portail/accueil/Portal.lut?page_id=1&document_type_id=2&document_id=94648&portlet_id=24329

Ein Anlass zum Fremdschämen für alle Mapper, die noch nicht zugestimmt haben!

Gruß FK270673

Fremdschämen halte ich für etwas übertrieben. Aber ich denke es zeigt deutlich dass die Odbl nicht so böse sein kann, wie manche hier gerne glauben wollen.

Es zeigt auch, daß es Datenspender gibt, die der ODbL zustimmen. Ein schöner Präzendenzfall wenn bei einer Gemeinde oder einem Amt da Überzeugungsarbeit zu leisten ist. Von Paris haben die meisten schon mal gehört. :slight_smile:

Openstreetmap kann die Daten davon trotzdem nicht in der ODbL-/CC-Datenbank nutzen.
Außer man speist die gesamte OSM-Datenbank in die Pariser Datenbank ein… :wink:
Von Datenspende für OSM kann hier also keine Rede sein…

Gab es von Paris denn eine Datenspende an OSM? Ich kann den Artikel mangels Sprachkenntnis nicht lösen, aber das scheint sich mir eher allgemein auf deren Daten, die sie veröffentlichen, zu beziehen, nicht auf uns, oder? Aber trotzdem hast du natürlich Recht: Es ist ein gutes Argument, wenn man Ämter überzeugen will, wenn Paris ihre Daten ‘freiwillig’ unter diese Lizenz stellt.

Estland hat den Euro dieses Jahr neu eingeführt… selten dämlich sag ich dazu :smiley:

*La licence autorise par ailleurs les entreprises qui le souhaitent à reprendre les données pour une utilisation commerciale, tant qu’elles acceptent ensuite de partager leur création dans les même conditions (c’est la clause « share alike », ou « partage à l’identique », comme dans la licence Creative Commons CC-By-sa utilisée par Wikipedia»). Une entreprise qui ne souhaiterait pas se soumettre à cette condition de partage à l’identique pourra souscrire une licence payante non exclusive. *

Ist schon eine Weile her, deshalb: Verstehe ich das richtg?
Der Lizenznehmer muß sein Ergebnis unter denselben Bedingungen (share alike) veröffentlichen. Wenn das Unternehmen sich diesen Bedingungen nicht unterwerfen möchte, kann es auch eine nicht exclusive gebührenpflichtige Lizenz erwerben.
Das wäre dann aber etwas anderes, als das worüber wir hier diskutieren.

Also so wie ich das lese & Interpretiere: ODBL+Share alike.
Als Datenquelle also ersteinmal ungeignet…

Der Share-Alike-Teil (-> ODbL) ist das gleiche wie das, über das wir hier diskutieren.

Das “man kann’s auch kaufen” ist ergänzend zu jeder nicht-exklusiven Share-Alike-Lizenz möglich, aber natürlich nicht Bestandteil der ODbL selber und bei OSM auch nicht denkbar.

Wieso “+Share alike”? OdbL ist selber schon eine Share-Alike-Lizenz, und ich sehe auch keinerlei Hinweis, dass hier über die Bestimmungen der ODbL hinausgehende Einschränkungen auferlegt würden.

Was natürlich stimmt: Wir werden derzeit keine Daten importieren, die unter ODbL-only stehen, obwohl sie mit unserer derzeitigen Lizenz kompatibel wären - weil wir uns die durch die Contributor Terms gewonnene Möglichkeit zu Lizenzwechseln ja nicht gleich wieder verbauen wollen.

Ich glaube, FK270673 ging es weniger um die Nutzung der Daten, der Stadt Paris als Datenquelle sondern ums Fremdschämen.

Nein, wieso: Entweder man stellt das “produced work” wieder unter die ODbL oder man kauft sich frei.
So, wie die Stadt Paris die ODbL auslegt und nutzt könnte ich mich auch mit der ODbL anfreunden. :wink:

Wo schreibt die Stadt Paris irgendwas über Produced Works?

Ich lese da: Entweder man erfüllt die Share-Alike-Auflagen der ODbL (= man stellt die Datenbank und alle eigenen Ergänzungen unter ODbL zur Verfügung) oder man kauft sich frei.

Habe es mal übersetzen lassen, von jemanden, der nur den Satz vorgelegt bekommen hat, ohne die Hintergrüde zu kennen.

“Die Lizenz berechtigt ausserdem Unternehmen, die die Daten für eine kommerzielle Nutzung verwenden möchten, soweit sie es akzeptiern, deren Erstellung unter den gleichen Konditionen zu teilen/der gemeinsamen Nutzung zuzuführen (http://de.wikipedia.org/wiki/Share_alike). Ein Unternehmen, das sich diesen Bedingungen nicht unterwerfen möchte, kann eine nicht exklusive kostenpflichtige Lizenz erwerben.”

Das scheint mir nur eine Umschreibung der Share-Alike Konditionen der Odbl zu sein. Es wäre auch seltsam, zu einer Share-Alike Lizenz noch eine Share-Alike Klausel zuzufügen. Und: Das ist ja ein Artikel darüber, das ist nicht die Lizenz. Da kann stehen, was da will, wenn man die Daten unter Odbl bekommt, bekommt man sie unter Odbl.

Das basiert u.a. auf der Nicht-Exklusivität der Rechte.
Ich kann meine Daten unter ODBL (oder CC-SA) stellen und sie gleichzeitig an Firma xyz verkaufen.
Nur wer ist an ein paar tausend über die Welt verstreuten nodes, ways und relations interessiert.

Es gibt tausende Städte die ihre Daten nicht unter die ODbL gestellt haben.

Ein Anlass zum Fremdschämen für alle Mapper, die schon zugestimmt haben!

Um den Fremdschäm-Unsinn mal auf die Spitze zu treiben: Es gibt fast 7 Milliarden Menschen, die nicht bei OpenStreetMap mitmachen. Ein Anlaß zum (Fremd-) Schämen für uns?

Die Stadtverwaltung von Paris hat entschieden, daß die ODbL für Daten, die sie veröffentlichen will, zweckmäßig ist. Mehr sollten wir da imho nicht hineininterpretieren - weder pro noch kontra ODbL.

Eine Sache können wir daraus aber definitiv schließen: Die Odbl ist eine Lizenz, die a) Juristen standhält, auch wenn hier manche gerne angebliche Lücken und Selbstwidersprechungen finden und die b) keine völlige Enteignung des Urhebers beinhaltet, wie auch manche gerne behaupten. Sonst würde eine so große Kommune sie wohl kaum verwenden.

Aber offensichtlich nutzen sie die ODbL als das, wofür sie gedacht ist, nämlich als eine “Share alike”- Lizenz (http://www.opendatacommons.org/licenses/odbl/), angelehnt an den Grundgedanken der CC-By-sa.
La licence autorise par ailleurs les entreprises qui le souhaitent à reprendre les données pour une utilisation commerciale, tant qu’elles acceptent ensuite de partager leur création dans les même conditions (c’est la clause « share alike », ou « partage à l’identique », comme dans la licence Creative Commons CC-By-sa utilisée par Wikipedia»).

Bei OSM wird der “Share alike” -Gedanke durch die vielen Ausnahmen ("angebliche Lücken und Selbstwidersprechungen) ad absurdum geführt. Solange sich jeder Daten-Nutzer auf eine Ausnahme berufen kann, wird er es auch tun.
Genau dafür haben die Franzosen eine geniale Lösung gefunden. Wer nicht “sharen” kann oder will, hat die Möglichkeit die Daten auch zu “kaufen”.
*Une entreprise qui ne souhaiterait pas se soumettre à cette condition de partage à l’identique pourra souscrire une licence payante non exclusive. *

Das wäre IMHO eine faire Lösung, die ich auch unterstützen würde und dann müßte sich niemand mehr für mich “fremdschämen”. :wink:

Der Gedanke kam mir auch schon; dieser Weg würde OSM auch neue Finanzierungsmöglichkeiten eröffnen. Allerdings dürfte er zu Problemen führen mit
a) Datenspendern, bei denen man damit werben möchte, daß OSM keine kommerziellen Interessen verfolgt (oder die unter diesen Voraussetzungen bereits Daten gespendet haben) und
b) Mappern, die genau die Möglichkeit des “Freikaufens” ablehnen.

Zudem wären “Contributor Terms 2.x” nötig, die es der OSMF erlauben, zusätzlich zur Veröffentlichung unter “ODbL oder einer anderen freien Lizenz” individuelle Nutzungslizenzen gegen Bezahlung zu erteilen. Ich bezweifle, daß sich das gegenwärtig irgendjemand antun möchte.

Außerdem besteht irgendwann die Gefahr, daß die verkauften Lizenzen zum Hauptgeschäft werden und die freie Veröffentlichung in den Hintergrund tritt. Nicht gerade ein Motivationsschub für die Anhänger freier Lizenzen (oder gar PD) unter den Mappern.

Die Idee ist sicher charmant, aber für OSM meiner Meinung nach leider doch untauglich.

@juson: Es gibt bei OSM keine speziellen Ausnahmen. OSM nutzt die Odbl genauso, wie sie von opendatacommons kommt. Und wenn Paris keine Zusatzklauseln ergänzt hat, wovon ich nicht ausgehe und was man meiner Meinung nach aus dem Artikel nicht rauslesen kann, dann sind die Bedingungen exakt gleich. Bis auf, dass Paris eben noch den Verkauf der Daten anbietet. Das ist bei OSM aber garnicht möglich, da wir ja auch Datenspenden haben und die normalerweise keine Doppellizensierung zulassen, zumindest keinen Verkauf zugunsten der OSMF. Und genug Mapper hätten zu Recht auch was dagegen. Wichtig ist jedenfalls: Es gibt bei diesen Daten mit größter Wahrscheinlichkeit keine anderen Bedingungen als bei OSM mit Odbl, die Lizenzen werden identisch sein und man kann daher nicht behaupten, OSM würde eine völlig unterhöhlte Share-alike Lizenz einsetzen, die diesen Namen kaum mehr verdient, und Paris würde seine Daten mit echtem Share-alike anbieten.